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Full text of "Der Kinematograph (October 1930)"

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24. Jahrgang 


DAs;4[nrESTc 

VILMhFACH BUl 

iinH9iQ»aa»^j BEUiNiS VKxaii 

Berlin, den 1. Oktober 1930 


Nummer 229 


Nicht gleichgültig werden 


Es gehört nicht zu den 
angenehmsten Aufgaben 
eines Fachblattes, immer 
wieder Fehler aufzudecken 
und auf Unterlassungen hin¬ 
zuweisen. 

Aber es scheint nun einmal 
bei uns so zu sein, daß man 
die selbstverständlichsten 
Uinge immer wieder erneut 
unterstreichen und zur Be¬ 
achtung empfehlen muß. 


Oie ersten Tonfilme sind 
in allen großen und kleinen 
Städten mit jener besonderen 
Liebe herausgebracht wor¬ 
den, die man bei den Kinos 
auf alles Sensationelle ver¬ 
wendet. 


Man ließ sich vereinzelt 
»ogar die Pressechefs der 
Berliner Verleiher oder Fa¬ 
brikanten kommen und be¬ 
arbeitete systematisch alle 
Faktoren, die für das Gelin- 
8en einer Filmpremiere auch 
1“ den kleinsten Städten mit 
Betracht kommen. 


Allmählich aber ist man in 
diesen Dingen gleichgültig 
geworden. Man vergißt ganz, 
daß das sprechende Film- 
|heatcr im Prinzip, vor allem 
•n der Reklame, genau so be- 
«fndelt sein muß wie die 
Wortbühne. 


Nur haben es die SUdtthea- 
«r bedeutend leichter, weil 
a die interessierten Zeitun- 
gen und mitinteressierten Fir- 
«en meut an das Theater 
“Lrekt herantreten. 


S *** Bier in diesen 

palten immer wieder darauf 
"«»gewiesen worden, daß die 



WIE WERDE ICl 


Audi in Olmütz Hetze gegen deutsche 
Tonfilme 


In einem Kino in Olmutz, in 
dem der Film „Der blaue En 4er‘ 
mit Jannings läuft, kam cs zu 
Ausschreitungen. 

Kurz nach Beginn der Vorfüh¬ 
rung schrien einige Anwesende; 
„Wir sind nicht in Berlin oder 
Wien, wir sind in der tschechi¬ 
schen Republikl Wir verlan¬ 
gen, daß nur tschechisch ge¬ 
sprochen wirdl" Der Direktor 
ersuchte die Demonstranten böf- 
lichst, wenn es ihnen nicht ge¬ 


falle, den Saal zu verlassen. Es 
wurde aber weiter gelärmt. 
Rasch hinzugeciltc Polizei nahm 
einige Störer fest, und der Film 
konnte dann zu Ende geführt 
werden. Interessant ist, daß 
ein großer Teil des Publikums, 
der sich zumeist lus Tschechen 
rekrutierte, energisch gegen die 
Demonstranten Stellung nahm. 
Ein tschechisches Blatt hat be¬ 
reits seit einigen Tagen in Ol¬ 
mütz gegen die deutschen Filme 
gehetzt. 


Beziehungen zwischen Schall- 
plattenindustrie und Film 
immer enger geknüpft sind. 

Es müßten diese Beziehun¬ 
gen auch an den einzelnen 
Ortes gerade von den Kino- 
beshzern lebhaft gepflegt 
werden, weil in der Provinz 
ja meist die Schallplatte vor 
dem Film da ist und weil 


Grammophon, Ultraphon, 
Parlophon und Electrola hier 
als Werber für unsere Kino¬ 
theater auftreten. 

Es muß also immer wieder 
darauf hingewirkt werden, 
daß Tonfilmplatten nicht nur 
bei ihrem Erscheinen in den 
Schaufenstern richtig propa¬ 
giert werden. Sondern mit 


Bildern und Plakaten im 
gleichen Augenblick, wo der 
entsprechende Film im Kino- 
repertoi-e r.uftaucht. 

Es wird sich sehr häufig 
die Möglichkeit ergeben, 
Filmphotos entweder acht 
Tage vorher oder in der 
gleich ;i. Woche, wo der Film 
läuft, mit entsprechenden 
Hinweisen zu placieren. 

Allerdings ist das mit einer 
gewissen Vorsicht vorzube¬ 
reiten. 

Die Gemcinschaftsrcklamc 
mit den Schallplattenhand- 
lungen st ganz individuell zu 
behandeln, da meist die tat¬ 
sächlichen Stars des Films 
nur bei einer einzigen Firma 
die Platten besingen. 

Dafür hat ein anderes 
Unterrehmen eine besondere 
Attraktion in der Bearbei¬ 
tung .rgendeines Schlagers 
als Tanzplatte durch die 
Mitwirkung eines populären 
Kapellmeisters. 

In einem Ort ist Marek 
Weber besonders beliebt, 
während im anderen Theo 
Mackeben oder Dajos Bela 
den Anziehungspunkt bilden. 

Hier und da steht auch 
ein besonderer Schauspieler 
oder einer der bekannten 
Refrainsängcr im Mittelpunkt 
des Interesses. Alles Fak¬ 
toren, die nicht vorauszu¬ 
sagen sind, über die aber die 
Plattenhändler in den ein¬ 
zelnen Orten an Hand ihrer 
praktischen Erfahrungen ganz 
genau Bescheid wissen, 
w 

Für die Verleiher ergibt 
sich eine besondere Aufgabe, 


An. und Verkauf von BQhnenzubehOr durch „Kleine Anzeigen** im „Kinematograph“ 



nämlirh insof«:i. ils sie den 
Theaterbesitzer ifurmieren 
müssen, wo und in welchem 
Umfang Schl iger aus ihren 
ieweiligcn Filmen aufgenom- 
•nen oder verbreitet werden. 
♦ 

y* Jer Grammophonplatte 
an 1 aber ist die Sache nicht 
geu 

Es muß dafür gesorgt wer¬ 
den, daß die Kapellen in den 
Cafüs Tonfilmschlager beson¬ 
ders dann in ihr Repertoire 
aufnehmen, wenn die Auffüh¬ 
rung in der betreffenden Stadt 
nahe bevorsteht. 

Es ist meist bei dem guten 
Verhältnis zwischen Kaffee¬ 
haus und Kino eine Kleinig¬ 
keit, im Augenblick, wo die 
Kapelle einen Tonfilmschla¬ 
ger vorführt, auf dem Musik¬ 
podium ein Schild anzubrin¬ 
gen „Walzer aus dem Ton¬ 
film ,Licbling de.- Götter', 
der von Freitag ab im moder¬ 
nen Theater zur Vorführung 
gelangt". 

Das sind nur ein paar Mög¬ 
lichkeiten. Sehr nsit war — 
um nur ein Beispiel anzu¬ 
führen — die Idee, die Cen- 
tral-Film hier in Berlin durch¬ 
führte. Man läßt während der 
Laiufzeit des Films „Bock¬ 
bierfest" in den großen 
Brauereisälen, wo derartige 
Vergnügungen in Berlin ab¬ 
gehalten werden, amüsante 
Handzettel in Form von 
Bockbierkrügen aus dünnem 
Karton verteilen. Südfilm 
gab bei der Uraufführung 
des neuen Micky Mouse- 
Films ein kleines versilber¬ 
tes Mäuschen als Ansteck¬ 
nadel gratis. 

Man rieht, es gibt unzäh¬ 
lige Möglichkeiten, die wir 
gerade heute nicht entbehren 
können. 

Das ist kein Rückfall in 
schlechte Reklamegewohn- 
heilen. Seriöse Theater, wie 
zum Beispiel das Kfinstler- 
fheater in Berlin, gaben zur 
Wallace - Preiu^ere jedem 
Herrn eine riesige, ausge¬ 
zeichnete Wallace - Zigaret¬ 
tenspitze. In den Revue¬ 
theatern verschenkt man 
Fächer und Klappern. 

Vielleicht wählt man ge¬ 
rade das letzte Instrument, 
weil Klappern ja überhaupt 
zum Reklamebandwerk ge¬ 
hört. Etwas, was wir manch- 
bmI vergessen und worauf 
nicht nachdrücklich genug 
hingewiesen werden kann. 


Die Luis Trenker-Film G. m. b. H. berichtet 
in irreführender Weise teils in Presse-Infor¬ 
mationen, teils in Annoncen Ober eine gegen 
uns erwirkte einstweilige Verfügung. Sie er¬ 
wähnt zwar, in weldiem Umfange die einst¬ 
weilige Verfügung erging, unterdrüdet da¬ 
gegen die Tatsache, dab ein wesentlicher 
Teil der beantragten einstweiligen Verfügung 
kostenpflichtig zurückgewiesen wurde. 

Herr Luis Trenker hat u. a. beantragt, uns 
zu verbieten 

„zu behaupten, dabdervon derTrenker-FUm 
G. m. b. H. angekOndigte Film „Derge in 
Flammen" den gleichen Vorgang betreffe 
wie der von der Sokal-Film G. m. b. H., 
angekündigte Film „Die schwarze Katze“ 
oder „Krieg im Eis" oder „Dolomitenkrieg“. 

Diesen für die Beurteilung der Plagiats-' 
frage wichtigen Antrag hat das Gcridit 
abgewiesen! 

Wenn die Trenker-Füm G. m. b. H. in tenden¬ 
ziöser Weise verschweigt, dab sie mit diesem 
bedeutsamen Teil ihres Antrages zurückge¬ 
wiesen wurde, so bleibt die Beurteilung der 
sich hieraus ergebenden Schlubfolgerungen 
jedem unbefangenen Leser überlassen. 

Die Plagiaisfrage wird 
in dem von uns ange« 
strengten Hauptproze$ 
geklärt werden. 

Unser Antrag lautet auf Verbot der 
Herstellung, des Vertriebes und der 
Vorführung des von der Trenker-Film 
G. m. b. H. angekündigten Films 

Berge in Flaminen 


H.R.SOKAl-FILMG.in.U. 


Generalversammlang 
der A. D. F. 

Dia Arbcit$äcmcio(cbalt der 
Filmverleiber hielt geslcrn ibre 
Gencralversammlnng ab. die eich 
aiuffibrlicb mit der andcnblick- 
licben Sitaatioa und ancb mit 
der geplanten Ncndrüodniiä cinei 
zweiten Verteibverbaiidcs be- 
faBte. 

Die ArbeiUgemeinaebait wird 
CDtgegen ihren biaherigen (jc- 
pflogcnbcitcn beute im Lzinie des 
Tages ein ausfuhrlicbes Kom¬ 
munique berausgeben, das wir 
abwarten möchten, ebe wir zu 
der Angclegcnbeit Stellung neh¬ 
men, weil et uns gerade im 
Augenblick nicht richtig er¬ 
scheint, in einer derartig diffi¬ 
zilen Angelegenheit incHiziell« 
Informationen zu verwerten. 


Kinoton verbessert den 
Rekord 

Nachdem Kinoion im Augu-.l 
61 neue 2Uigängc melden konnte, 
it* et ihr gelungen, im'September 
diesen Rekord noch erheblich 
zu üburbielen. Es wurden im 
letzten Monat 80 Theater mit 
Kinoion auf Tonfilm umgcstclit. 


Jannings -Tournee 
durch Euiopa 
Die Jannings - Tournee 1 
ginnt am 6. Oktober in Bui 
pest und umfaBt insgesamt 151 
Städte. Gespielt «ird von dem 
Ensemble, dem u. a. Hand 
Niese, Ellen Sebwanneke, 
Emst Stahl - Nachbaur, Andre 
•Maltoni angehören, Mirbcaui 
„Geschäft ist Geschäft" und 
Hauptmann^ „Biberpelz". Vos 
Prag, wo am 11. und 12. Ok¬ 
tober gespielt wird, wird Emd 
Jannings noch in einigen ande¬ 
ren Städten Deutschlands gastie¬ 
ren und sodann nach dem Haag 
Antwerpen und Brüssel geheb 
wo sein Auftreten das ersts 
deutsche Ensemble - Gastspiel 
nach dem Kriege sein wird. Dü 
Gesamttouracc steht unter Lai* 
tung des Direktors der Scboii»- 
burg ün Haag, Hugo Helm. 


Gloria-Palast Leipzig 

Wie vergütet, soll der Lcir 
ziger Gloria-Palast am RoBpIsU 
von der Ufa überaommen '»*** 
den. Das Theater gehörte sebas 
früher einmal zum Theater* 
besitz der Ufa nud wurde <ü‘ 
mals unter dem Namen „D** 
versum" von ihr betrieben. & 
ging dann an die Herren Becker 
und Schuch über, die cs oster 
dem Namen „Gloria-Palast" ne* 
cröHncten. 

Nunmehr wird bekannt, dv 
die Verhandlungen mit der D* 
wegen Übernahme unmiH*'^ 
vor dem AbsebluB sieben .'oUe* 

Jacob Becker, der bi* ^ 

kurzem gemeinschaftlich ^ 

Schuch den Gloria-PaUsl ^ 
täte, bat ala Nachfolger 
mcrs di« Leitung der ""'IL 

deutschen Bezirksverwaltuog 
Emcika-Tbcatcr übemonuo*"- 




Wie werde ich reich und glücklich? 


Eine nette, ticbenswiirdigc 
Angelegenheit. Frei nach einem 
bekannten Bäbnenstück gearbei¬ 
tet. Vielleicht etwa* dönn in 
der Handlung, aber dalür ge- 
acbickt, amüsant in der Auf¬ 
machung und im Spiel. 

Die Grundidee fraglos publi- 
kunuintereasani. Ein junger Ma¬ 
ler und die verswSfanle Tochter 
des Autofabrikanten Regen 
kommen durch eine Broachüie, 
in der das Rezept verraten 
wird, wie man reich und glück¬ 
lich wird, zusammen. 

Merken aber noch rechtzeitig, 
daB diese theoretische Anleitung 
irgendwo einen Haken hat, und 
(OttchlieSen sich kurz vor der 
Hochzeit zu einer Umorientie- 

Mary, die verwöhnte junge 
Dame heiratet den luniorchef 


Fabrikat: Emelka-Tauber-Prod. 
Verleih: Bayerische 
Manuskript: nach dem Bühnen¬ 
werk von Felix Joachimson 


Kibis, der Bohimien, wird mit 
der hübschen Lis glücklich, die 
er einmal morgens zufillig von 
einer Bank im Tiergarten auf- 

I- V 

Max Reichmann, der Regis¬ 
seur, versucht, originelle und 
ganz moderne Wege zu gehen. 
Oer Film ist an einzelnen Stel¬ 
len, besonders da, wo die 
Gcistcrchörc spuken, stark von 
der Avantgarde bceinfluBt. 

Diese Szenen sind aber in¬ 
haltlich den, Durchschnitts- 
publikumsgeschroack so stark 
sngenäherl. daB künstlerisches 


Regie: Max Reichmann 
Kompositionen: MischaSpoliansky 
Länge: 2600 Meter, 10 Akte 
Uraufführung: Capitol 


Experiment und Theatererfolg 
sich vereinen. 

Es ist überhaupt ein Film, 
der durchweg neue Kräfte in 
den Vordergrund stellt. 

Das ist Kibis. von Hugo 
Schräder scharmant, mit der 
vom Textdichter gewünschten 
göttlichen Frechheit gespielt. 

Darm erscheint Georgia Lind, 
unseres Wissens zum erstenmal 
sprechend und singend. Es 
bleibt ibr, genau so wie bei 
Ilse Korseck, ein angenehmer 
Eindruck zurück. Willi Stett- 
ner scheint etwas blaß. Paul 
Hörbiger kommt nicht so gut 
zur Wirkung wie sonst. Etwas, 


was mehr an der Rolle als aa 
ihm liegt. 

Hübsch in der ganzen Art 
Spolianskys Kompocilionco. Si« 
gehen leicht ins Ohr, aber es 
fehlt ihnen ein klein biBcbcn, 
um aus den interessant ge¬ 
schriebenen und effektvoll in. 
strumentierten Piecen den 
volkstümlichen Schlager groSen 
Stils zu machen. 

An der Bildkamera stand 
Reimar Kontze, bolle allerhand 
eigenartige Effekte heran* die 
die Wirkung des Films ent¬ 
schieden erhoben. 

Dir Tänze arrangierte Mac 
Arley, dem vor allen Dingen 
die alten Tanten und die allen 
Onkel recht gut gelangen. 

Für die Produktionsleitung 
zeichnet Manfred Liebenau. Der 
Film ist nach dem Tobis- 
Systera gedreht. 


aus der väterlichen Firma, und 


O alte B u r s c h c n h c r r 1 i c h k c i t 


Werner Fütterer ist heute ein 
hundertprozentig gefragter ju¬ 
gendlicher Liebhaber, dessen 
Name genügt, um den weib¬ 
lichen Teil der Zuhörerschaft 
eines Tonfilms in restlose Be¬ 
geisterung zu versetzen. Er hat 
in diesem Heidelberg-Filro, den 
Rolf Randolf nach einem Dreh¬ 
buch von Klaren (aus der be¬ 
kannten Drehbuchfirma .futlke 
und Klaren) einen Studenten zu 
*pielen, der erst das übliche 
aus diesen Filmen bekannte 
lustige Leben führt und plötz¬ 
lich, durch den Zuanrnmcnbiuch 
des väterlichen Geschäftes, ge¬ 
zwungen ist, seinem Studium 
zu entsagen. Aber eine iesebe 
Deulschamerikanerin weiB ihn 
zu überzeugen, daB er imstande 
ist, sich als Werkstudent durch 
das Leben zu bringen und 
«eine Studien weiterzuführen. 
Sie gibt sich, wie das im Film 
nun einmal der Fall ist, als 
srmes Mädchen aus, bis sich 
zur allgemeuicn Zufricdeiibeit 
kcraosatellt, daB sie die Toch- 
fer eines sehr wohlhabenden 
Amerikaners ist, der auf den 
i® der intematiooalen Finanz- 


Fabrikat: Hegewald Regie: Rol; Randolf 

Verleih; Silva Länge. 2235 Mete:. 8 Akte ^ 

Urauffü irung: Titaria-Palzst 


auch ga' nicht anders zu er¬ 
warten war, mit einem ganz 
besonde-s rosenfarbigen „happy 



weh einigcrmaBcn klangreichen 
Hamen Schwab börL DaB 
„Mstr" Schwab (so nennt ihn 
das Programmheft!) schlicBlich 


seine Millionen dazu benutzt, 
um Stipendien zu vergeben, sei 
nur nebenbei vermerkt, denn 
die Handlung schlicBl. wie es 


Man soll so leicht gezim¬ 
merte Filme, die nichts andeies 
als unterhalten wollen, nicht 
unter die kritische Lupe neh¬ 
men. Dank Rolf Randolf hal¬ 
ten sich alle Vorgänge in den 
Grenzen des guten Geschmacks, 
von dem nur die einfach schau¬ 
derhaften Gesangstexte ab¬ 
weichen, die in jedem Varietd 
ausgepfiffen würden. Werner 
Fütterer führt seine Paraderolle 
mit Anstand durch. Er weiß, 
was seine Zuschauerinnen von 
ihm verlangen und bemüht sich 
vor allem, gut auszusehen, was 
ihm verlangen, und bemüht sich 
fällt Seine Partnerin ist Betty 
Amann, deren Anblick immer 
eine Augenfreude ist und die 
nicht ohne Humor durch das 
Bild geht. Um diese beiden 
spielen Fritz Alberli. Alfred 
Beierle. Betty Astor. Anna 
MBUcr-Lincke mit Hnmor und 
Temperament. Viel Beifall der 
Zuschauer. 


lAbtcfaied" in Breslau 

Im „Ufa-Theater" in Breslau 
fand am Donnerstag die schle¬ 
sische Premiere des Ufa-Films 
..Abschied" in einer Festvor- 
stcllnng des Vereins Breslauer 
Presse statt. 

Der Breslauer Kritiker Paul 
RiU« sprach einführende Worte 
und stellte die beiden Haupt¬ 
darsteller, Brigitte Horney und 
Aribert Mog, persönlich vor. 

Der Film vermitlellc einen 
nsckhaltigen Eindruck. Es gab 
•farken Beifall zum SchluB. 


„Der Jazzkönig" zensiert 

D er Farben-Tonfilm der Deut¬ 
schen Universal „Der Jazz¬ 
könig" mit Paul Whiteman und 
der großen internationalen Be¬ 
setzung ist zur Vorführung 
(auch vor Jugendlichen) im 
Deutschen Reich von der Film¬ 
prüfstelle Berlin freigegeben 
worden. 

,4>as gelbe Haus von Rio." 

D ie Schlagertexle für den 
Karl Grune-Film ..Das gelbe 
Haus von Rio" schreiht Fritz 
Rotter, die Musik hierzu wird 
von Friedrich Holländer ver- 


,J>as Ftötenkouert < 


I n dem Tonfilm der Ufa „Da* 
Flötenkonzert von Sanssouci", 
dessen Atelier - Aufnahmen in 
Neubabelsberg im Gange sind, 
ist die lange Reihe der histori¬ 
schen Gestalten durch namhafte 
Bühnenschauspieler besetzt wor¬ 
den. Zu den Kreits gemeldeten 
Darstellern; Friedrich KayBIcr, 
Hans Müblhofer. Han* Brause¬ 
wetter. Emst Demburg. Alfred 
Beierle. Ruth Jacobsen, Attila 
Hörbiger, Franz Scharwenka 
kommen noch hinzu; 01;^ 
Margarete Schön. Jakob Fiedtke, 
Wladimir Sokoloff. Karl Elrer. 


NlchluncrikanUc he 
Ftlmc In Kanada 
Der SekreUr de* kanadi¬ 
schen National - Film - Eraie- 
hungsrates hat angeköndigt. dafi 
eine Serie von ,j^ihnwochen" 
in den kanadischen Städten ab- 
gebalten werden soll za dem 
Zweck, um nicht in den Ver¬ 
einigten Staaten hergcstellte 
Filme vorzuführen. Vom Rat 
sind Theater gemietet und in 
Deutschland, England. Kanada 
und Indien bergestellte Filme 
zur Vorführung erworben wor- 






Beiliner Verband und 

Lustbarkeitssteuer 

Der Berliner Verband tfibt 
seinen Mitgliedern in einem 
länjteren Rundschreiben Nach¬ 
richt von dem Verlauf der Lust- 
barkcitssteuerverhandlungen. die 
leider nicht das Resultat ge¬ 
habt haben, das verbandsseitig 
gewünscht w-ird. 

Selbstverständlich wird der 
Vorstand seine Bemühungen in 
verstärktem Maße fortsetzen, 
bis die Gleichstellung der 
Kinos mit den Sprcchtheatem 
auf steuerlichem Gebiet durch¬ 
gesetzt ist 

Eine Abschrift der Antwort 
des Magistrats ist dem Rund¬ 
schreiben beigefügt. Es geht 
daraus erneut hervor, daß für 
Lichtspieltheater unter sieben- 
hundertfünfzig Plätzen mit ent¬ 

sprechend niedrigeren Eintritts¬ 
preisen ein Drittel der gestun¬ 
deten Vergnügungssteuern nie¬ 
dergeschlagen wird. 

„Die gestundeten Reste müs¬ 

sen vom 1. Oktober 1930 ab 
in der Weise gtilgt werden, daß 

neben der laufenden Vergnü¬ 

gungssteuer zwei Prozent der 
Bruttoeinnahme zur Deckung 

der Reste abgeführt werden. 

Falls in einzelnen Betrieben 
neben den generell gestundeten 

Beträgen noch weitere Rück¬ 

stände bestehen, ist die Tilgungs¬ 
rate von zwei Prozent der 
Bruttoeinnahme so weit zu er¬ 

höben, daß alle Steuerrückstände 
bis 31. März 1931 ausgeglichen 

Die Abzahlungsreste sind auch 
zu erheben, wenn steuerfreie 
Lehrfilm - Programm«. gespielt 

In besonderen Ausnahmefäl- 
len, in denen die Abzahlung der 
Rückstände die Existenz einzel¬ 
ner Betriebe in Frage stellt, 
kann von den Bezirkssteuer¬ 
ämtern im Wege der Billigkeit 
Nachlaß gewährt werden. 

Wenn allerdings mehrere 
Lichtspieltheater in einer Hand 
stad, so wird die Esistenzgefähr- 
diing eines Lichtspielhauses nur 
dann anerkannt, wenn das Ge- 
lamtuntemebmen in seinem Be¬ 
stand gefährdet ist. 

Liegen mehrere Lichtspielhäu¬ 
ser eines und desselben Unter¬ 
nehmers in verschiedenen Be¬ 
zirken, so wird die Entscheidung 
über etwaigen SteuemachlaB 
von allen beteiligten Bezirks¬ 
ämtern gemeinsam getroffen." 

Mit diesem Erlaß ist zwar 
einiges gebessert, aber wirklich 
geholfen ist gerade den notlei¬ 
dendsten Theatern damit so gut 
'vie gar nicbL 


Der Film von den 

Wie wir hören, bereitet die 
lifa einen neuen großen histo¬ 
rischen Tonfilm aus der Zeit 
vor und während der Befrei¬ 
ungskriege 1813 vor. Das mo¬ 
tivische Element dieses neuen 


Befreiungskriegen. 

Großtonfilms wird durch das 
alte schöne Theodor Körner- 
sche Befreiungslied „Das Volk 
steht auf, der Sturm bricht los" 
gekennzeichneL 


Sfadtbüro Gey er-Werke A.-G. 


A d r e s s e I 
Das Stadtbüro der Geyer- 
Werke A. G„ bisher Friedrich- 
itraßc 231, ist ab heute, am 
I. Oktober 1930 in das gegen- 
iberilegende Geschäftshaus 
Friedrichstraße 19. V. und VI. 
Stock, verlegt. 


i n d e r u n g. 

Die im Augenblick für das 
Stadtbüro und die Geyer-Werke 
A. G., Harzer Straße, geltende 
Sammelnummer Moritzplatz 
150 50 wird am 5. Oktober 1930 
in die Sammelnummer Ober- 
haum 9591 abgeändert. 


Kleine Anzeigen 


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Kn—tiaUr. Haaborg. PoolstraBc 32 ptr. 

Xonfilm- 

VorfUl^rer 

31 J. >. Elikü.. crf. m s vork. ArheHta, 
•acht s. iolart Slcllant. WaUa tl*>rh. 

Kurt Klau* 

KSIbaa ia Aak.. Rinf.lr IIS, I 

Hilfs Vorführer 

sucht Stellung 

Karl ErdmaBa, BerUa-Mdeadc. 


1 Vorlfibrer, 


SUl nki 

GchslUanga__ —. 

Sehcriba— BcH a SW M. Zi 




TonHiinwände 

Mchsier SdnUiirclIiuniteii 
ud slirtisier leileiionskriii 


Cotnmta niB I. a. b. 1. 
j*ntr. 11 
IIUUI. klaUchi. lalnhilitr. 2t 

unn. uattNiiak i. a 11 . 

■MUkivall 12 

lUSIEK. tr. iMnL kUtk(atu t 
DinDJtV. IMikIpht. iral iiiH 
sinke 29 

rUlOFnT a. N.. Uaagrapii. larl 
lentii. Taantr. 52 
UNUIs. Eall rrtb. UniaatrklSS 


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UUHtn. »Mk ä larkkfn. Nn- 
nder link« 31 
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Wiener Tonfilm- 
piemiercn 

In der letzten Woche sind 
wieder zwei erfolgreich* deut¬ 
sche Tonfilm* im Spiciplan der 
Wiener Kinos erschienen. Der 
Eichberg-Film „Der Greifer", 
den die Sascha zugleich im Gar¬ 
tenbau - Kolosseum und Stale- 
Tonkino erscheinen läßt, hat das 
Zeug zu einem Zug- und Kas¬ 
senstück. 

Der Ule-Film „Ich liebe, du 
liebst, er liebt" („Burschenlied 
eus Heidelberg' | der zu glei¬ 
cher Zeit im Ula-Tonkino in der 
Taborslraße und im Burg-, Ro- 
Icnturm-, Tuchlaubcn-, Schot¬ 
tenring- und Fliegerkino angc- 
setzt wurde, hatte bei aciocr 
Uraufführung starken Erfolg. 
Willy Forst und Betty Bird, di* 
zur Premiere nach Wien gekom¬ 
men sind, wurden vom Publikum 
sehr freundlich bcgrüCl. 

Das Schwedenkino des Kiba- 

konzerns brachte dieser Tag* 

den Metrofilir „Aul Liebe ein¬ 
gestellt" mit Bustcr Kcaton her¬ 
aus, der vorläufig nur singend 
und nicht sprechend cingeiührl 

wurde. Buster Kcaton behält 
auch im Tonlüm seine all* 
Anziehungskraft. 

Der röhrenloäc Tonfilm- 
Apparat 

Aus Frankfurt kommt dis 

Meldung, daß die Maschinen¬ 

fabrik Michael K„empl mit 
einem neuen billigen Tonfilm- 

apparat auf den .Alarkt kommen 

will, der mit röbrenloscr Ver- 

vlarkerapparatur arbeitet. 

Es handelt sich im Prinzip 

um die bekannte Scharpfschc 

Erfindung, die zuerst im Kino- 
fag-Apparal verwendet wurde. 

Jetzt sollen alle Rechte 
Scharpls ebenfalls an die Firma 
Kämpf übergegangen sein. Der 
neue Apparat ist nach Angabe 
der Firma verbessert und ohne 
weiteres für Theater bis zu 
sechshundert Sitzplätzen ver¬ 
wendbar. 

Die Firma Michael Kämpf ist 
eine alte-ngcführte Frankfurter 
Maschinenfabrik, die für die 
größten deutschen Betriebe ar¬ 
beitet und unter anderem auch 
Lieferant der Rcichsdruckcrci 
ist. 

Man wird der Vorführung des 
Apparats, die ungefähr Mitte 
Oktober erfolgen soll, mit gro¬ 
ßem Interesse entgegenschen 

Pat und Pattachon 
tonfilmrn in Berlin 

In einigen Tagen kommen Pat 
und Patachon nach Berlin, am 
hier beim D. L. S. ihren ersten 
Ton- und Sprechlilm zu drehen, 
der unter dem Titel „1000 
Worte Deutsch" im Novembaf 
erscheinen wird. Produktions¬ 
leitung Leo Meyer. 


•rwlwiat «adwatlich. B«il.Baag« ia alUa SekerMVaka. BaeUaaaiiia<*o aad M d« Post H. PMü.tlia<di.U. B«s<i|.pr.i. Mk. 3.- vi 

a^t Am><<i4».iM: 3S Pfs di« OM - HM«: &>ll*aaaS«bote 33 Plg. 5t«ll«a|«.acb« IS Plg. di« aw-HSh«. — S«il>apr.i<« «ad ft«b«U« aaeh T«r 

^ « rii li«.t.; B«H» JIIL _ HaoptochiiitUiltiat: Allrad Roxalkal (AmiTVanalwortkck Mr di« Radaktiaa; Dr. Rokarl Naaw.aa. Mr d< 

Ml K Piaaiak, aiMiek ia BatEa. » Nsckdrack «or iwtar QaaBaaaaeaka s««Uf.«t Uav«rU.si« Baaaadndaa w«fd«a am swtck|««ckickt, waaa P« 


V«tU radDrackl i 

































24. Jahrgang Bcrlio, den 2 . Oktobar 1930 Nummer 230 


Falscher Alarm 



Haas Braaoavaltar ia dtn Waratr Tebls Taalili 
.DREICROSCHENOPER 


^,Dolly macht Karriere'* 
Riesenerfolg in Hamburg 


In Berlin wird die Mit¬ 
teilung verbreitet, daß der 
Pariser Kontingentpakt sus¬ 
pendiert sei und daß 
die amerikanischen 
Proteste 

gegen das deutsch - franzö¬ 
sische Abkommen in Paris 
Erfolg 

gehabt hätten. 

Diese Nachricht ist abso¬ 
lut falsch. Es steckt hinter 
ihr eine Tendenzmeldung des 
New-Yorker ..Herald". die 
zweifellos vor irgendwelcher 
interessierten Stelle lanciert 
Wurde mit der bewußten 
Absicht, 

Unrnhe 

in die deutsch-französischen 
Ve-handlungen hineinzu- 
Iragen. 

Wir schreiben das nicht 
«rst heute, nachdem Berliner 
Filmblätter anfangen ner¬ 
vös zu werden und nervös zu 
•nachen. sondern wir berich¬ 
teten das bereits am Diens¬ 
tag auf der dritten Seite 
unseres Blattes, wo man die 
große Überschrift findet; 

••Amerika protestiert ver- 


Zunächst muß bei jeder 
Diskussion über die deutsch- 
französische Kontingentpoli- 
t'k klar und deutlich hervor¬ 
gehoben werden, daß die 
ueuen Abmachungen minde- 
•tens so sehr 
iranzösiscbcB Wänschen 
Wie deutschen Interessen 
antsprechen. 

Die französische Seite ist 
•n die deutsche Spitzenorga- 
•tiaation herangetreton, wo 
®*n selbstverständlich mit 
vergnügen bereit war, den 
Franzosen 


Die WcIt-UraufführuDg der 
neuen großen Ufa-Tonfilm- 
Operette „Dolly . macht Kar¬ 
riere" fand gcitcm,'Mittwoch, 
den 1. Oktober, mit allergrö߬ 
tem Erfolg im Ufa-Palast Ham¬ 
burg, dem schönsten deutschen 
Tonfilm-Theater, statt. 

Die Premiere gestaltete sich 
unter Anwesenheit der Vertre¬ 
ter des Senates und der Bür¬ 
gerschaft zu einem eindrucks¬ 
vollen gesellschaftlichen Ereig¬ 
nis. Der Film wurde auf offe¬ 
ner Szene mit Beifall über¬ 
schüttet. 


im Rahmen des gesetzlich 
Möglichen 

und Notwendigen entgegen¬ 
zukommen. 

* 

Der „Kinematograph" hat 
seinerzeit bereits die Formel 
veröffentlicht, die der 
deutsch-französischen Ver¬ 
einbarung zugrunde liegt. 


Dolly Haas, die sich für diese 
Premiere von der Nelson-Re¬ 
vue, in der sie die Hauptrolle 
spielt, Ircigcmacht batte, und 
der Regisseur des Films, Anatol 
Litwak, konnien sich oftmals 
vor dem begeisterten ausver- 
kauften Haus verbeugen. 

Die anwesenden Thcaler- 
besitzer prophezeien diesem 
Film sensationelle Kassen¬ 
erfolge. 

Auch die bisher vorliegenden 
Pressestimmen sprechen von 
einem durchschlagenden neuen 
Ufa-Ton-Erfolg. 


Es heißt darin ausdrück¬ 
lich, daß man sich gegen¬ 
seitig eine Art 

Meistbegnnstigangsrccht 
im Rahmen der vorhandenen 
gesetzlichen Möglichkeiten 
gewährt. 

Es sind also gar keine 
Ausnahmebestimmungen ge¬ 
troffen worden. Ej ist weder 


in Deutschland noch in Frank¬ 
reich irgendeiner Gruppe 
eine Extrawurst gebraten 
worden, sondern mar hat 
lediglich aus dem Gefühl 
herai s. d?ß die europäischen 
Landzr ,-.uf engste filmische 
Zusammenarbeit angewiesen 
sind, s ch entschlossen, 
eine möglichst weitgehende 
Auslegung der Gesetze 
in beiden Ländern auf der 
Basis der Gegenseitigkeit 
durchzuführen. 

Um diese Basis der Gegen¬ 
seitigkeit, um 

das Prinzip der Reziprozität 
dreht sich letzten Endes nicht 
nur bei dem Verhältnis zwi¬ 
schen Berlin und Paris, son¬ 
dern auch bei dem Verhältnis 
Berlin-New York das ganz« 
Kontingent. 

Wie wir auf eine telegra¬ 
phische Rückfrage an ma߬ 
geblicher Stelle in Paris er¬ 
fahren, kann von einer Sus¬ 
pendierung des Kontingent- 
Pakts schon deswegen 
nicht die Rede sein, 
weil e' ja formell noch gar 
nicht in Kraft getreten ist. 

Eis liegt lediglich ein ame¬ 
rikanischer Einspruch vor, 
der, wie wir ebenfalls bereits 
am Dienstag schrieben, einem 
Kontrol lausschuß zur Prüfung 
vorgelegt wurde, der sich auf 
den ganz selbstverständlichen 
Standpunkt gestellt hat, daß 
das deutsch-französische Film¬ 
abkommen 

absolut in Ordnung 
sei und 

keinerlei Bcnnchteiligung 
inr Amerika 
darstelle. 

Aus maßgebenden franzö¬ 
sischen Filmkreisen hören 


••Kleine Anzeigen** im „Kinematograph** — billig und erfolgreich 






wie andere, daß der Film an welche nationalen Grenzen, 
sich international ist und daB Aber wir vertreten den 
der Filmhandel nicht be- Standpunkt, daß diese Inter- 
l<renzt wird durch irjtend- nationalitäi 


^^Licbesparade'* startet in 
Mündicn 

Von unterem Münchener Dr. M.-KorrctpondenUn. 


Bedeutende Filmwerke hüben 
und drüben in OriginaUprachen. 
In einer Festvorttellun|( des 
Deutschen Theaters in München 
«lartele die Paramount ihren 
Film ..Die Liebesparade" alt 
deutsche UrauKührun Der Film 
lief in amerikanitch-enitliechcr 
Sprache mit den von früher her 
bekannten X}bersetzun^bändern. 
Das Publikum setzte sich aus 
illen BcvölkcrunKskreiten zu¬ 
sammen. Die Münchener Intelli- 
denz, Künstlcrschaft und Lite¬ 
ratur waren zahlreich Vertreter.. 

Zur Feataufführund war er¬ 
schienen Mister Follar von der 
Paramount, bekannt auch durch 
seine Mitarbeit beim Tonfilm- 
Iriedcn von Paris. Er dab dcd«>* 
über den anwesenden Mitdlie- 
dern der Filmpresse Erklärunden 
ab, die die alldemeine Beach- 
lund verdienen. 

Danach beabsichtidt Para- 


mount, auch fernerhin ihre be¬ 
deutenden Filmwerkc in d«*tf- 
neten Stidlen des Reiches vor 
Berlin starten zu lassen. Sic 
will,, wenn irdend mödlich, die 
cndlischc Oridinalsprachc bei- 
behallcn. 

Nach Auffataund von Mister 
Follar nimmt man den Schau¬ 
spielern ihr Bestes, wenn man 
ihnen ihre eidene Sprache raubt. 
Der Schauspieler verliere dann 
seinen Charme, seine Natür¬ 
lichkeit und einen Teil seiner 
Persönlichkeit, d'e ihm kein 
Fremdaprachen-Double ersetzen 

Die Paramount will entspre¬ 
chend dieser Auftassund auch 
umdekehrt den „Blauen Endel" 
in mindestens SO droOen ameri¬ 
kanischen Städten in deutscher 
Sprache laufen lassen, mit den 
entsprechenden Ubersetzunds- 
hilfen versehen. 


Härtcklauscl und Bezirksämter 


wir, daß es ja den Amerika* 
nern unbenommen sei, auf 
der dlc'chen Grundlade sich 
irdendwclchc Sonderrechte zu 
verschaffen. 

Deutschland kaufe und 
zeidc wenidstens deutsche 
Filme. Amerika aber tue so, 
als ob es das nicht nötid habe 
und als ob Fankreich 
wissermaßen verpflichtet sei, 
den französischen Markt für 
New York oder Hollywood 
zu reservieren. 

Mit dieser Auffassund, so 
meint unser französischer Ge¬ 
währsmann, würde man in 
Paris denau so wenig weiter¬ 
kommen wie in andern euro¬ 
päischen Ländern. 

♦ 

im übrigen sind wir der 
Meinung, wenn schon über 
Taktik der Filmpolitik ge¬ 
sprochen wird, daß wir in 
Deutschland mit dem began¬ 
genen Weg absolut zufrieden 
sein können. Daß vor a Ven 
Dingen der 

SekuU der beimuefaen 
ladnstric, 

ao wie er augenblicklich be¬ 
steht, wenigstens so be¬ 
schaffen ist, daß sie vor dem 
Schlimmsten geschützt ist. 

Man muß sich allerdings 
entschließen, 

deutsche Filmpolilik 
vom deutschen Wirtschafts- 
Standpunkt aus z-j be¬ 
trachten. 

Wir wissen genau so gut 


MUirfversam" StnttgaTt 
Hcntc, Donnerstag, wird das 
neue große Lichtspielhaus der 
Schwäbischen Urania in Stutt¬ 
gart, Königstr 4, mit einer Fest- 
vorztellung eröffnet. Als Haupt¬ 
film ist eingesetzt „Die Drei von 
der Tankstelle". 

Kinoton im Kölner 
Kapitol 

ln Köln wird das Kapitol mit 
einer Toofilmaolade ailermo- 
domster Art ausgeztaltel. Es 
bandelt sich dabei um eine ganz 
neoe Type, die erzte Kinoton- 
Spezial - Apparatur (Licht- und 
Nsdelton), die in Deutschland, 
d. b. überhaupt, eingebaut ist, 
ein Tonfilmgerät, das nach dem 
letzten Stsuid der Technik und 
den Erfahrungen der Praxis 
dorchentwickelt ist. Durch eine 
besondere Lautsprecher-Kombi¬ 
nation ist günstigste, der Raum- 
Akoslik angepaßte Tonverstär- 
boag arziell. Die Ausstrahlun¬ 
gen der hier geschickt unter¬ 
legten Scbnllbatit ergeben eine 
besondere Plastik des Tonet. 


Der Verband der Lichtspiel¬ 
theater Berlin-Brandenburg teilt 
mit: 

Bei dem bereits mitgeteilten 
Bescheid des Magistrats, wo¬ 
nach eine generelle Nieder¬ 
schlagung rückständiger Lust- 
barkeitsstcuer in gew issem Um¬ 
fange für Theater mit nicht 
mehr als 150 Plätzen sowie die 
ratenweise Abdeckung der ge¬ 
nerell gestundeten Beträge an¬ 
geordnet ist, •nösten wir noch 
auf einen Punkt dieser Ver¬ 
fügung gesondert eingehen. Es 
ist nämlicb vom Magistrat erst¬ 
malig unumwunden als der Zea- 
tralsleuerverwaltung der Stadt 
Berlin zugegeben worden, daß 
die Härteklausel des S b üer 
Berliner Vergnügungssteuerord- 
nung in Einzelfällen durch die 
Bezirksämter angewandt wer¬ 
den muß, wenn die wirtsebaft- 
liche Lage des Theaterbcsitzers 
die Beitreibung der Luztbar- 
keilssteuer zu einer unbilligen 
Härte macht. 

Die in dem Schreiben vom 
27. 9. 30 zum Ausdruck gekom¬ 
mene Ablehnung einer rest- 
loten Niederschlagung sämt¬ 
licher Rückstände für sämtliche 
Theater bat nicht etwa den Weg 
für Anträge des einzelnen Tbea- 
terbezitzers verzchlozzen. Im 
Gegenteil: jeder Theaterbesit¬ 
zer, der glaubt, daß seine wirt¬ 
schaftliche Lage eine Entrich¬ 
tung der Lustbarkeitsstoner 
nicht gestattet, ist nach wie vor 
berechtigt, Antrag auf weiter« 


Stundung und weitere Nieder¬ 
schlagung zu stellen. Er muß 
hierbei seine Notlage dartun. 
Er bat einen Rccbtsanspmch 
darauf, daß die Lage vom Be¬ 
zirksamt nach Recht und BilUg- 
keit geprüft wird, und daß dem 
Anträge stattgegeben wird, so¬ 
fern wirklich eine Notlage vor- 
liegt. 

Derartige Anträge sind auf 
S b der Berliner Vergnügungs- 
stenerordnung, der wie folgt 
lautet: 

„Die Steuerbehörde kann 
zur Vermeidung auBcrgewÄhn¬ 
licher Härten in besonders ge¬ 
arteten Emzelfällen die Steuer 
ganz oder teilweise erlassen 
oder erstatten." 
zu stützen; ein Hinweis ani dia 
Verfügung des Magistrats vom 
27. September 1930 (Aktenzei¬ 
chen: H. St. V.-V./I30 XVIII) 
ist zweckmäßig. Sehr oft wer¬ 
den Anträge auf Stundung und 
Niederschlagung von den 
Sleucrbehördcn mit der Be¬ 
gründung abgelchnl, daß die 
Finanzlage der Stadt aine 
solche Niederschlagung nicht 
gestattet. Es ist ausdrücklich 
darauf aufmerksam zu machen, 
daß die im Gecetz vorgesehene 
Stundung und Niederschlagung 
von Sleucrn mit der Begrün¬ 
dung der Finanzlage der Stadt 
nicht abgelchnt werden kann; 
die Enlschciduna hat davon 
abzuhängen, wie die Finanzlage 
des steuerpflichtigen Theaters 
ist. 


vom nationalen Gcsichta- 
pankt 

aus belrachtct werden muß 
und daß es zunächst einmal 
darauf ankommi, die hei¬ 
mische Industrie zu festigen 
und zu stabilisieren. 

Erst in zweiter Linie kom¬ 
men die Interessen des Aus¬ 
landes, dessen Spitzenwerke 
wir gern und freudig vor¬ 
führen und würdigen. 

So wünschen wir der 
ersten Paramount-Serie, die 
gerade in diesen Tagen in 
Berlin startet, von Herzen 
jeden Erfolg. Genau so, wie 
wir uns auf Jen ersten ame¬ 
rikanisch-deutschen Bild¬ 
streifen von Warner, Uni¬ 
versal oder Fox freuen. 

Im übrigen scheint es, daß 
wirklich kluge Amerikaner 
die Berechtigung dieses 
Standpunktes inzwischen auch 
«ingesehen haben. 

Warum soll nur Amerika 
seine Murroedoktrin haben, 
die bekanntlich den Grund¬ 
satz aufstellt, daß U.S.A. ein¬ 
zig und allein den Amerika¬ 
nern Vorbehalten werden soll. 

Wenn wir in Deutschland 
dann nur die Hälfte des F'ilm- 
marktes für uns sichern, so 
gehen wir zu dem Prinzip des 
fifty-fifty über, das sich im 
Lande des Sternenbanners ja 
besonders großer Beliebtheit { 
erfreut. ■ 


Westend-Theater in 
Leipzig 

Die Lichlipiele „Wcstcod- 
Theater" in der Zschocbcrschca 
Straß« in Leipzig gehen nun¬ 
mehr wieder an den Besitzer, 
Herrn Adolf Zwenzner, über, 
der sie künftighin selbst he- 
(rciben wied.^ Nach einigen bau- 
licbea Veränderungen und dcia 
Einbau einer Kinoton-Apparator 
wird das Theater in kürzester 
Zeit neu eröffnet. 

Die neue Saison der 
Bayerischen Landes> 
filmböhne 

Die Bayerische Landesliini* 
bühne eröffnete am I. Oktober 
in ihrem eigenen Hause ia 
Cocthe-Saal die Wintersai>oB. 
Hierbei hielt Direktor Edmund 
Schopeo an Stelle des erkrank¬ 
ten Direktors von Berchem d'* 
programmatische Begrüßung»* 
anspracb«. Er legte die be* ^ 
kannten Prinzipien der 
rischen Landesfilmbübne uo« 
ihr Winterprogramm dar. 






%^eßfXi^AußcUfi’Ui!h^ 

UFA-PALAST HAMBURG 


»AS GRÖSSTE LICHTSPIELTHEATER DEUTSCHLANDS 






über den 


AAFA-TONFILM 

Der KORVEnENKAPITiKN 

(Blaue Junss von der Marine) 

Manuskript: Franz Rauch / Regie: Rudolf Walther-Fein / Musik: Dr. B. Kaper 

Harry Uedtke / Fritz Kampers / Maria Paudler / Lia Eibensdiütz 


Jugendfrei I 


ÜBERALL 


Jugendfreij 


VOLLE THEATER UND KASSEN! 






















Hinter den Kulissen 
der Dreigroschenoper 


I Der Tiner in 

1 amerikanisdiem Lidil 

Von unserem sländijcn H. H.> 
Berichterstatter. 

Dieser Ufa-Film, der in New 
York unter dem Titel „Der 
I Titer von Berlin" läuft, ist der 
beste europäische Tonfilm, der 
lemaU hier t*eeitt wurde, 
lautete die cinstimmitc Kritik 
der amerikanischen Blätter, die 
sonst keineswetr den kontinen¬ 
talen Filmen freundlich tetfen- 
überstehen. Vor allen Dingen 
werden die klare Darstellunj, 
die einwandfreie Sprache und 
die spannende Handlunt ge¬ 
lobt. 

..Die Handlung ist so meister¬ 
haft dargestellt, daO man sie 
selbst ohne Kenntnis der deut¬ 
schen Sprache zu würdigen 
Versteht", schreibt der Ameri¬ 
can, um fortzufahren, „nicht 
Wie bei unseren Kriminalfilmen 

wird hier Gewicht darauf ge¬ 

legt, die Zuschauer zu täuschen. 
Geschickte Darstellung, ein 
gutes Sujet und ein über¬ 

raschendes Ende tun cs bei die¬ 
sem Film viel besser." 

In ähnlichen lobenden Wor¬ 
ten sprechen sich Times und 
Ifetald Tribüne aus. 

New-Yorks deutsches Blatt, 
die Staatszeitung, erklärt, hier 

handle et sich um eine Produk¬ 

tion, die jeder Deutsche gesehen 
haben müsse. Selbst Amerika¬ 
ner, die keinen Dunst von der 
deutschen Sprache hätten, seien 

ohne Schwierigkeit in der Lage, 

der Handlung zu folgen, die sich 

in einer Reihe glänzender Auf¬ 

nahmen abwickle. 

Noch mehr solcher deutscher 
Filme und Amerika wird seine 
nlte Achtung vor der deutschen 
Filmkunst wieder zurückgewin¬ 
nen. 

HollandUdier Kolonial- 
film 

Vor kurzem wurde ein Ko- 
lonialfilm in Holland aufge- 
führt, der ein überaus lebendi- 
(cs Bild von der Tabakkultur 
in Deli vermittelt. Es wird 
darin gezeigt, wie man den Ur¬ 
wald rodet und zur Bepflan¬ 
zung zurechtmacht. Im weite¬ 
ren Verlauf des Films wird dann 
das Pflügen, Säen, Düngen und 
Ernten dargestellt. Den Be- 
sckluO des Films bilden ein 
paar Bilder, die den Versand 
des Tabaks nach Europa zei- 
g»n. Der Erstaufführung die- 
Tabak-Films wohnten eine 
Anzahl holländische Regierungs- 
•"iltlieder, außerdem zahlreiche 
prominente Persönlichkeiten 
der Handels- und Industriewelt 
Nach der BegrüOungs- 
•nsprache, die der Vorsitzende 
der Deli-Plantagen-GesellschafI 
Jon Java hielt, gelangte der 
lim zur Vorführung, dessen 
ensgezeichnet gelungene Auf- 
•»nmen lebhaftestes Interesse 
»"egten. 


Die enge Verbindung zwi¬ 
schen Musik und Film tritt 
immer deutlicher in den Vor¬ 
dergrund. Die Ufa besitzt seit 
längerem einen Verlag, der 
ihren eigenen Namen trägt. Sie 
hat mit einem der größten deut¬ 
schen Schallplattcnunternehmen 
Abmachungen getroffen, wo¬ 


nach die gegenseitigen Erfah¬ 
rungen auf dem Gebiet der Mi¬ 
krophon - Technik usw. beiden 
Gruppen dienstbar gemacht wer¬ 

den müssen. 

Der Küchenmeister - Konzern 

besitzt neben seiner Beteiligung 

bei der Tobis den Hauptanleil 

an der Ultraphon und der mit 
ihr liierten Gesellschaften. 

Klar, daß diese Berührungs¬ 
punkte sich im einen oder 
anderen Fall zu immer enger 
werdender Arbeitsgemeinschaft 
verdichten. 

So wird bei der Dreigroschen¬ 
oper dafür gesorgt, daß Platte 
und Film sich in der Propa¬ 
ganda gegenseitig unterstützen 
und daß die Reklame in den 
Kinos sowohl wie in den Schall- 
plattcnlädcn rechtzeitig sowohl 
im Film wie auf der Platte zum 
Vorteil werden. 

Die Tobis-Ultraphon lud des¬ 
halb die Presse diesmal gleich 
Man sah Carola Neher und 
Harald Paulsen io der deutschen 
Fassung, lachte herzlich über 
Brausewetter, der einen jungen 
Geistlichen darstcllt, der die 


in ihr Studio draußen in Frie¬ 
denau, wo Michael Bohnen und 
Joseph Schwarz an ein paar 
Platten aus der „Verkauften 
Braut" arbeiteten, und führte 
dann ins Ela-Atelier, wo man 
den Kanonensong aus der Drei¬ 
groschenoper für Ton und Bild 
festhielt. 


Leutchen aus der Unterwelt zur 
Ehe zusammeniührt. 

In dem geschickt gebauten, 
stilechten Milieu folgten auf die 

Deutschen die Franzosen und 

wurde dann der berühmte Song 

in deutscher und französischer 

Sprache reproduziert, etwas 
was der Berichterstatter leider 
nicht mehr erlebte, weil gerade 
Tonfilmaufnahmen oft mehr Zeit 
in Anspruch nehmen, als der 
Journalist manchmal zur Ver¬ 
fügung hat. 

Jedenfalls nahm man den Ein¬ 
druck mit, daß hier ein Quali- 
tätsfilm entsteht, und daß vor 
allen Dingen die Art. wie Film 
und Schall hier Zusammenwir¬ 
ken, vielleicht vorbildlich und 
musiergebend wirken kann. 

Es spielen: In der deutschen 
Fassung: Rudolf Förster, Ca¬ 
rola Neher, Fritz Rasp, Valeska 
Gerl, Reinhold Schünzel, Lotte 
Lenja, in der französischen Fas¬ 
sung: Albert Prejean, Mmc. Flo¬ 
relle. Gasion Modot. G. Hanley, 
Mme. de Mala, Marga Lion, 
Hermann Thimig. Die Gesarat- 
leitung beider Fassungen hat 
S. Nebenzahl. 


Tonftlmlhcater inU.S.A. 

Nach einer Statistik des .Mit¬ 
herausgebers der amerikani¬ 
schen Zeitschrift „Electronics" 
Dr. Franklin S. Irby sind bie 
fetzt 12 448 Lichtspielhäuser io 
Jen Vereinigten Staaten mit 
Tonfilmausrüstungen ' ersehen. 

Hochbetrieb in 
franzöiischen Ateliers 

Im Gegensatz zur gleichen 
Zeit des Vorjahres, in der fast 
alle französischen Ateliers un¬ 
beschäftigt waren, herischl in 
diesem Jahre in sämtlichen 
französischen Ateliers fieber¬ 
hafte Tätigkeit. Sowohl io 
Paris wie in den Studios des 
südlichen Frankreich wird voll 
gearbeitet. Bemerkenswert ist, 
daß nicht ein einziger stummer 
Film gedreht wird. 

Deutscher Tontilm- 
erlolg in Wien 

In der laufenden Woche ha¬ 

ben wieder zwei opcreltenhaft- 
heitere deutsche Tonfilme beim 

hiesigen Publikum kräftig ein¬ 

geschlagen. Es sind dies ..Die 
zärtlichen Verwandten", die im 

Busch-, Haydn- und Wienzeilc- 

Kino, und das „Micky - Maus- 

Girl" („Die vom Rummelplatz'') 

mit Aooir Ondra, der im Opern-, 
Imperial-, Schwarzenberg- und 
Maria-Theresien-Kino im Reper¬ 
toire erschien. Beide Filme 
werden von der Leihlirma Luz 
herausgebracht. 

Beide Filme hatten hier einen 

ausgesprochenen Heilerkeitser* 

folg. 

Eine Zuschrift 

Unter der Überschrift „Wat 
du nicht willst, das man dir 
tu" batt.zn wir in Nummer 213 
des „Kinemalograpb" die Zu¬ 
schrift eines prominenten Mit* 
gliedes der Filmindustrie ge¬ 
bracht, die sich u. a. mit einem 
Zeilachriflenartikcl des Film¬ 
kritikers Heinz Pol beschäftigte. 
Von Herrn Pol erhalten wir 
daraufhin eine Zuschrift, worin 
er uns mitteill, daß seine Aus¬ 
führungen anscheinend mißver¬ 
standen seien. Er habe nicht 
behauptet, daß „überhaupt jeder 
Ufa-Film von vornherein poli¬ 
tisch verdächtig sei. auch wenn 
von Politik darin nichts vor¬ 
kommt", sondern lediglich (I) 
erklärt, daß die Ufa-Filme .J3as 
Burscbenlied aus Heidelberg“ 
und „Rosenmontag" (im Sinno 
Pols) politische Filme seien 
und auch das „Flötenkonzert 
von Sanssouci" sicherlich aueh 
politischen Charakter tragen 
wird. Herr Pol erklärt es fer¬ 
ner für einen Hörfehler, daß er 
im Rundfunk behauptet haben 
soll, außer dem Film „Ab¬ 
schied" noch keinen Tonfilm 
gesehen zu haben. 


„Die singende Stadt 


Der Allianz-Tonfilm im Ula- 
leih „Die singende Stadt", mit 
Brigitte Helm und Jan Kiepura 
bat bei seiner Vorführung vor 
einem Interessentenkreis in 
London außerordentlichen Bei¬ 
fall gefunden. Der Film wurde 
als ein Film der großen inter¬ 
nationalen Klasse vou durch¬ 


chlagcnder Publikumswirksam¬ 
keil bezeichnet. Die Außen¬ 
aufnahmen zu diesem Film sind 
in der schönsten Gegend der 
Welt bei Neapel gedreht wor¬ 
den. Eine Reihe berühmter 
antiker Bauwerke bildet den 
interessanten Hintergrund der 
Außenaufnahmen. 



Pkl. Lltrmpkem 















































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ftumm dittmut fui^oseUteu ^uuusIlImjum idJ^^ 

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fUdi fMiäfyt dfitMM b^CM* .. 

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T E KU P O.. . ^)A/U>tuÄMJVtMA*A*x^ U4^ SH^tU*UA**a 

ud, Atuf^ IÜAC44I, YüliA^'utM, «frtfc<C^eUi5*^. JuicdJuHyeH^ 
divHtotJilM, gu/b*uieältt, ‘^cOjtoA. . 

NACHTAUSGABE ■. 4$*U J<JuAA4t^oU£oui. uUlUtA 1$. dma fHUitKUAK^ BBUt . 
ftpr^K lü guM», td^pM ^dknaiMir dt «hsganv 
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eincfw^Wockc 

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firütmQv2Phi 


Blick auf den Broadway 

Von unserem H H. - Korrcspondontco in Ncw>Yark 


Ernst Lnbitschs zweiter Kland* 
lilm ^onte-Carlo " ist ein glän¬ 
zender Erfolg. Dcntlich läßt die¬ 
ser Film seine Meisterhand er- 
henoen. Durch seine hervor¬ 

ragende Regie wird ein Durch- 
«rhnittssuiet zu einem nnboding- 

(en Erfolg gemacht. Immer wie¬ 

der mufi der staunende Beob¬ 
achter dieses Filmes den Ideen¬ 
reichtum von Lubitsch bewun¬ 
dern. Der „Lubitsch touch ", wie 
der Amerikaner sag*, ist überall 

rn erkennen. Dis Handlung 

selbst kann allerdings keine be- 

vondercu Ansprüche erheben. 

Ihr liegt das Lustspiel von Hans 
Müller .J>ie blaue Küste" zu* 
giiindc. Doch der Meisterhand 
von Lubitsch ist es gelungen, 
eine Filmoperetle zu erzeugen, 
■bc wohl zu den besten gebürt, 
Hill denen Hollywood bisher auf- 


Da ist das alte Thema von 

der reichen Baroness, die ihrem 

allen senden Grafen am Tage 

der Hochzeit durchbrennl und 

nach Monte Carlo fährt, um dort 

ihr Glück zu probieren. Das 
Sprichwort von dem Unglück in 
der Liebe und dem Glück im 
Spiel dreht sich um, und sie ver¬ 
hört ihren letzten Pfennig. Doch 
(m lieblicher Jüngling naht als 
Retter. Wenn er sich auch nur 
als ein einfacher Barbier aus- 
gihl. stellt sich doch bald her¬ 
aus. daB er ein reicher Graf isL 
So steht denn einer Heirat 
•khls im Wege. Viele reizende 
Gesänge verhelfen dem Film 
*nni Erfolg. Die Hauptrollen lie¬ 
gen in den Händen von Claude 
Allisler, Jeanette MacDonald, 
Jack Buchanan und Zasu Pitts. 


..Let"s go Native'" — LaBt um 
mid werden — Paramount. Ein« 
Musikkomödie, über derer 
•tumpfsinnigen Humor der Zu' 
Mkauer wirklich wild werdet 
■Mn. Die Musikeinlagen sine 
Unfalls abgedroschen. Nui 
«rch den urwüchsigen Humoi 
•«« Hauptdarstellers Jack Oakii 
uiird der Fihn wemgslcns eini' 
(ermaBen gerettet, wenn er auci 
ktioeswegs als ein Erfolg be 
Michnet werden kann. SchlieB- 
hth wird ein Film, in dem vieli 
•«rtvolle Porzellanvasen zer' 
■^'«hen werden, noch lang« 
»■«ht lur Komödie. Diesem zu 
»^menhanglosen Film wir* 
’chhcBlich die Krone aufgesetzt 
■renn das Schiff, auf dem siet 
^e Gruppe von Komödianter 
5*''iHlet. Schiffbruch erleidet 
Boote Stenern eine wild« 
»'«dseeintel an. wo sie nalQrlicl 
men waschechten Amerikanei 

®''®®hlyn vorfinden, dei 
*folz .J<önig Jerry" nennt 
^nimal Crackers " — Para 
7®*^ »m Rialto. In dieser Ga< 
7^*P®*** spielen Amerika« 
' groBe Komödianten, di« 


Mars Brothers, die Haiitprolle. 
Der Film ist von Anlang bis zu 
Ende mit mehr oder minder 
wirksamem Humor erfüllt, der 
iedoch lür europäische Zu¬ 

schauer nicht immer schmack¬ 
haft ist. Die Handlung selbst 
wird dabei völlig zur Neben¬ 

sache. Der Diebstahl eines wert¬ 
vollen Gemäldes gibt den vier 
Maixbrüdem reichlich Gelegen¬ 
heit, ihren Humor und ihre 
Witze an den .Mann zu bringen. 

Zwei Parodien, die eine auf die 

GroEe Oper und die andere auf 

das Schauspiel von Eugene 

0"Neill „Sonderbares Zwischen¬ 


spiel" tS. ränge Inlerlut'e) sind 
glänzend gefilmt und dargestellt. 

.,Top Speed " — Höchstge¬ 

schwindigkeit — First National 
Pictures im Strand. Noch eine 
Musikkomödie, in der zwei arme 
Wallstreet-Clerks zwei ebenso 
hübsche wie reiche Amerikane¬ 
rinnen heiraten. 

„The Slorm" — Der Sturm — 
Universal. Ein wiederauf¬ 
erstandener stummer Film, der 
auch fetzt noch nicht seine 
frühere Absurdität abgestreift 
hat. In Alaska treffen sich 
eine Frau und zwei Männer in 
einem wilden Schneesturm und 
suchen in einer Hütte Zuflucht. 
Bald entsteht ein Kampf um die 
Frau, der beinahe zu einem 
Mord führt. Entgegen ihrer 
Überzeugung ruft Lupe Velez, 
die die Hauptrolle spielt: 
„Wenn du ihn tötest, tötest du 
mich'", und der feurige Lieb¬ 
haber rennt hinaus in den wil¬ 
den Sturm, verzweifelt folgt ihm 
bald darauf der andere. Am 
nächsten Morgen kommen beide 
zurück. Der eine bekommt die 
Frau und der andere das Nach¬ 
sehen. Die photographischen 
Szenen sind sehr schön und ein¬ 
drucksvoll, was aber dem Film 
lelbst nicht viel hilft. 

..The Matrimonial Bed" — 

Tas Ehebett — Warner im 


Strand. Obgleich der Film auf 
einer älteren französischen Ko¬ 
mödie lufgcbaut ist, ist doch 
wenig von dem scharmanten 
französischen Witz und Humor 

übriggeblieben. Der ganze Film 

besieht aus komischen Ver¬ 
wicklungen. Der Gedächtnis- 
Verlust eines Mannes bei einem 

Eisenbahnunfall wird zu diesem 

Zweck weidlich ausgenutzt. Die 

Handlung selbst spielt durchweg 

in Paris. Haupt«larslelter: 
Frank Fay, James Gleason und 
Vivian Oakland. 

.."Thrce Faces East" — War¬ 
ner Brothers — Strand. Erich 


von Stroheim heimst in diesem 
spannenden Spionagefilm aus 
dem Weltkrieg in seiner Rolle 
als Meisterspion VaMar Lor¬ 
beeren ein. Kritische Beobach¬ 
ter linden vielleicht, daB allzu 
viel Romantik den Film be¬ 
herrscht. Doch die sorgfältige 
Ausarbeitung, die brillante Dar¬ 
stellung und das für den Film 
wie geschaffene Sujet bürgen 
für einen vollen Erfolg. „Three 
Faces East"" — Drei Gesichter 
östlich — ist das Stichwort von 
deutschen Spionen im Welt¬ 
krieg, auf das die Gegenantwort 
der Eingeweihten „Vorwärts 
und Rückwärts’" lautet. Der 
vielseitige Stroheim wird vom 
belgischen König persönlich aus¬ 
gezeichnet, während er bereits 
in deutschen Diensten steht 
und wertvolle Spionagedienste 
leistet. Später finden wir ihn 
als Kammerdiener bei Sir Win- 
ston Cbamberlain, dem ersten 
Seelord der britischen Admi¬ 
ralität. In atemloser Spannung 
wickelt sich der Film ab, Schlag 
auf Schlag, Spiel und Gegen¬ 
spiel. Wir sehen die engiitche 
Geheimpolizei, wie sie auf den 
Fersen des gewandten deut¬ 
schen Spions ist. Besonders 
angenehm berührt der Dialog, 
des kurz, scharf und dramatisch 
is*. Ein vorzüglicher Film, 


dessen Hauptrollen in den Hän¬ 
den von Erich von Stroheim, 
Constanec Bennett, Charlotte 
Walker und William Holden 
liegen. 

Dixiana — Radio-Kcith-Or- 
pheum im Globe-Thealcr. Zu 
der endlosen Reibe der Film¬ 

operelten, mit denen alle ameri¬ 
kanischen Produzenten in die¬ 
sem Jahre schon aufgewartet 
haben, wird eine neue hinzuge- 
fügt, die um so enttäusebender 

wirkt, als rie mit so großer Re¬ 

klame angekündigt wurde. Der 
amerikanische Süden, vor neun¬ 
zig Jahren zur Sklavenzeil, steht 
wieder auf. Obgleich sehr 
schöne Szenen aus dem allen 

New Orleans eingeschaltet sind, 

sind Aufmachung und Darstel¬ 

lung ziemlich banal. Eine 
Zirkusktinstlcrin fBebe Daniels) 

und eia reicher Plaalagen- 

besitzer verlieben sich, wäh¬ 

rend sich «ric geschickter Spie¬ 
ler in den Kcpl gesetzt hat, daB 
die Frau eigentlich ihm gebo¬ 
ren sollte. Einige sentimentale 
Gesänge werden allzu laut ge¬ 

sungen uno am Ende löst sich 
alles in Wohlgefallen auf. 

OuUide ‘he Law — Außer¬ 
halb des Gesetzes. Das ist 
einer jener Verbrecherfilme, wo 
die Unterwelt und die Polizei 
nicht nur einen körperlichen, 
sondern auch inlcUektacIlea 
Kampf feebten. Natürlich be¬ 
hält die Polizei dabei lelziea 
Endes die Oberhand. Ein Ver¬ 
brecher plant einen großen Ein¬ 
bruch auf eine Bank, der ihn 
für den Rest seines Lebens 
sicherstcllen soll. Alles glückt 
»und viele hunderttausend Dol¬ 
lar werden geraubt. Doch, 
merkwürdig, die Liebe des Ver¬ 
brechers für kleine Kinder wird 
schlieBbch sein Verhängnis. 
Nachdem einer seiner Helfers¬ 
helfer erschossen wird, landet 
der Haupttster im Zuchthaus. 

,.The Sea God" — „Der See- 
Gott" — Paramount im Para- 
mount. Die phantaxlischcn Er¬ 
eignisse, die in diesem GroB- 
film vor Augen geführt werden, 
eignen sich sehr wohl für die 
Mentalität zwölfjähriger Kinder, 
stellen aber doch an das breite 
Publikum allzu groBe Anforde¬ 
rungen. Das viele Schießen, 
Speerwerfen, Perlensuchen und 
das Auftreten menschenfres- 
sender Kannibalen sind für Kin¬ 
der sehr geeignet. Ein wildes 
Schiffsrennen, das nach den 
Südsceinseln führt, bat die Ent¬ 
deckung eines Perlenbelles zur 
Folge, um das sich schheBlich 
eia wilder Kampf zwischen 
Weißen und Kannibalen ab- 
spielt. Richard Arien, Fay Wray 
und Eugene Pallette spielen die 
Hauptrollen. 
























































DanIcUcr !■ aetzten Brief*. 

A b Mitwirkcnde im neuea 
Medf • Ckristians . Tonfilm 
der Aaf« ..Sein letzter Brief’ 
«■urden neben .Mady Christianz, 
Alfred Abel und Franz Lederer 
fo^nde Darsteller verpflichtet: 
Heinrich Schroth. Hans Stem- 
ber](. Hilde Hildebrandt. Jaro 
Förth. Hermann Picha, Herb^ 
Paulmüller. Hannclore Benzin* 
«er und der vierjähriffe Rolf 
Drucker. Rcifie: Rudolf Wal¬ 
ther-Fein. An der Bildkamera: 
Fu||lsan|f: an der Tonkamera: 
Grimm. Bauten: Höfer und 
Sebwidewsky Manuskript: 

Lüthife. Chansons: Rudolf Nel¬ 
son und Friedrich Hollinder. 
Musikalische Leitung: Dr. Felix 
Günther. 

An der Kamera. 

D ie pboto^rMhisebe Leitung 
bei dem Max Hansen-Film 
der Terra .J)er Hampelmann”, 
die bisher in den Händen Cnrt 
Coorants lag. bl jetxt von 
Friedei Behn-Grund übemom- 


Wiener Tonfilmstatisük 


Seit der vor kurzer Zeit vor- momenta 

ifsnommcneo Zählung der Ton- filmkino 

tÜmbetriebe Wiens, die damals 21 Bezirl 
etwa 30 auf den Tonfilm um- Tonfilmtl 

^cstellle Theater betrugen, hat den und 

sich die Zahl der Wiener Kinos, ,9 

die Tonfilme spielen, um mehr 4 

als die Hälfte dieser Zahl ver- 3 

nchrt. 3 

Gegenwärtig sind von den 13S ^ 

Wiener Lichtspieltheatern 58 ' ' | 

bereits auf den Tonfilm umge- ^ 

stellt. ‘ 

5 Betriebe vollziehen eben 2 

ihre Umwandlung aut Tonfilm- 2 

theater, so daB die Zahl der I 

Wiener Toofilmbctriebe schon 3 

63 beträgt, also mehr ab der 2 

dritte Teil des Wiener Kinopar- I 

kes in der Lage ist, Tonfilme 2 

zu spielen. 3 

Bemerkesswert ist, daO diese 1 

Umwandlung nicht nur in den 1 

ersten, vom kaufkräftigen Pu- 1 

bliknm bewohnten Bezirken Im Un 
sich vollzogen hat, sondern sich befinden 


filmkino befindet, 
21 Bezirken der 
Tonfilmtheater er 


Das „gestohlene CesichL“ 

J ens Keith von der Staats- 
Oper wurde für die Einstu¬ 
dierung der Tänze in der neuen 
Kriminal-Film-Kqmödie „Das 
Gestohlene Gesicht" (Produk¬ 
tion Bruno Duday) verpflichtet. 1 
' Für die musikalbche Leitung [ 
wurde Hans' May gewonnmi, 
der für diesen Film zwei neue 
Schlager (einen „Karten-Tango" 
und ein Steplied) komponiert 


„Hallelnia“ kfinsllerUch 
wertvoIL 

D er Lampc-AusschuB hat King 
Vidors Negertonfilm „Halle¬ 
luja", dessen Uraufführung am 
2. Oktober im Mozartsaal statt¬ 
findet. ab künstlerisch wertvoll 
anerkannt, so daB er Steuer¬ 
ermäßigung ger.ießt. 

„Komm' zn mir zam Rendez^ 
vous" überall prolongbrl 
■pver Tonfilm der Siegmund 
^ Jacob & Sohn: ..Komm' zu 
mir zum Rerdezvousder ge¬ 
wärtig gleichzeitig in dreißig 


Die wertvolle Fachbücherei 
des „Kinematograph“ 


Die SidierlieilsvorsdiriDea 
HiUsbicD für die PrifDi^ des fir LidUspielforiölinioieD 
Kiieverffilirers | H..iuem.b<.vwi 


n AbbUoga ead Zek^aaages 


Dr. jur. Ernst Seeger 


Des saüicbs Nscbricbtcabtall d«> PrcaSUcha 
MatsttrioBs Mc VaknrohHabft Kbrcibti 
.Dm B«b M voRflelieh lir du Hsad- 


ZwvHcla AaUa («b*adc Vocscbiiitra «ia« w» 
bn—rn. KUmg beiMva.' 

Auch jeder Leiter von Lichtspielvor¬ 
führungen und jeder Kinobesitzer muB 
das Buch zur Hand haben. 


Kinopraxis 


DipL-Ing. A.R. Schulze 


Eie wertvollet Verb. de> eabaad 
VM III Abbadeeg« ead Zaicb- 
aaagaa darrtaDI. »ie sieh Sl»- 
raagea ia dar Praicktioa ba- 


Jeder Band kostet kartoniert 4.^ Mark, gebunden 5.^ Mark 

Erhältlich ia jedem Fachgeschält, in jeder Buchhandlung und gegen Voreinsendung oder Nachnahme des Betrages durch den 

Verlas Scherl, Berlin sw 68, Zimmerstr. 35-41 




























24. Jahrgang 


Berlin, den 3. Oktober 1930 


Nummer 231 


King Vidors Negerfilm 


und die vor fünfzig oder sech¬ 
zig Jahren durch die Fisk 
Jubiice Singers wieder neu 
entdeckt worden ist. um dann 
einen immer steigenden Sie¬ 
geszug dirch die internatio¬ 
nale musikal'schc Welt zu 
machen. 

King Vicor hat mit Ab¬ 
sicht ger.ide diese Musik in 
den Mittelounkt seines Films 
gestellt. wollte kein Sen- 
sationsdr; r.ia schaffen, son¬ 
dern die Seele der schwar¬ 
zen Ras;e in Bildern und 
Tönen auferstehen lassen. 

Es war klar, daO er dabei 
auf wirkiuigsvolle filmische 
Mittel nicht verzichten konn¬ 
te. Er gab dem eigenartigen 
Milien draußen zwischen 
Baumwollfeld und Urwald 
ein photographisch apartes 
Gesicht. Streute ein paar 
wundervoll gesehene Bilder 
aus einer Negerkneipe ein, 
wo gesungen und getanzt 
wird. 

Aber ei n Höhepunkt schafft 
er in den religiösen Szenen. 
Glänzend der Moment, wo 
Zekc, der Hauptdarsteller, 
seine prophetische Berufung 
erkennt. Tiefwirkend, faszi¬ 
nierend der Zug des Vt an- 
derpredigers durch die kleine 
Stadt, nach dem bibli.schcn 
Vorbild auf einem Esel rei¬ 
tend. Kleine, weiß gekleidete 
Negerkinder psalmodicrerd 


tcilektuelle zu sein, bringt ■ ■ 

uns King Vidors großen Ne- 

gcriilm „Hallelujah". Bringt Hl T iJJ 

ihn als ganz besonderes Er- , 

eiijnis und leitet die Vorstei- . 

lung durch eine Rede Hans ^ 

Bi'odnitz' ein, die von einer j 

I’i.tte oder einem Lichtton- -• ' - v' J. 

elfen in das erleuchtete *. .. t ' 

H.ii:s kl ngt. ^ 1 ’ i i I j i 

11.' den besonderen Zweck ] J ij .j, 

und für das eine Mal zwei- ÄtM 11^1 

Ic OS eine besondere Ange- VH I ' |; ß 

Ebenheit, obwohl der Film- im « J , ! 1*.^ 

fachmann die fraglos etwas J ^ M ^ 

übertriebenen Darlegungen 

die Verkitschung des D.ni«! l H>yac, «ad Viclo 
K.iioprogramms und über die 

gri p.lsätzliche Verteidigung Kleider, trotz Pullmarnwagcn 

der Vorführung von Filmer und Telegraph, 

w den Originalsprachcn mit Er versetzt uns in eine Zeit. 

«•nem nassen und einem jer Neger noch unter 

«ro.kcnen Auge anhörl. eigenen Sitten und Gebräu- 

Abcr Hans Brodnitz spricht chen lebte. Man glaubt fast. 

I* n cht zu den Filmleulen, die Generation gleich nach Negros Spirituals sind 
»ondern zu seinem snobisti- Onkel Tom vor sich zu haben. manchmal im streng europäi- 

*chcn Publikum und muß und muß sich in vergangene sehen Sinne absolut unmelo- 

»chhcßlich selbst wissen, ob Zeiten zurückversenken, um disch. Selbst die grundlegen- 

nicht eines Tages doch den tiefen, wundervollen sec- den Gesetze der Harmonie 

den gleichen Tonfilm für lischen Gehalt dieses Films werden oft mißachtet, 

yinen Kassenrapport braucht, ganz auskosten zu können. Das was man hört, ist ein 

hu Pf“’’ Es >s‘ Film für den eigenartiger Sprechgesang. 

unH ahlehnt Durchschnittsmenschen. Es Eine gesungene Erzählung, 


den üblichen amerikanischen 
Jazzgesängen, wie man sie 
irgendwo in Negerrevuen und 
von amerikanischen Grammo¬ 
phonplatten hört. 


die aber mit einer inneren 
Leidenschaft vorgetragen wird, 
die auf musikalisch empfin¬ 
dende Menschen stärker wirkt 
als viele Opern. 

Es ist alte Musik, die schon 
einmal ganz vergessen war 


Metro-Goldwyn-Film 
vom Leben der Neger in Ala- 
ist unzweifelhaft ein 
'Idstreifen ganz besonderer 
«fdnung. Er ist. nach euro- 
Wischen Begriffen klassifi- 
ein historischer Film, 
^*>1 man sicher nicht fehl- 
**ht. wenn man die Handlung 
“Odert Jahre zurfickdatiert, 
votz der manchmal modernen 


Tief und eindringlich die 
Taufszene der Erwachsenen, 
welche, nebenbei bemerkt, 
erkennen läßt, daß es sich 
um eine Sekte der Wieder¬ 
täufer handelt. 

Von unerhörter dramati¬ 
scher Wucht die Feier der 


M. G. M. 

Panifamet 


Fabrikat: 

Verleih: 


Filme finden Käufer durch „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph* 




H» DMEN UNIVERIAl / 


DER 


ARNOLD KORPF 


EINE TON-u EARBENSYMPWONIE ^ 
DER^ON PRODLTG-CARL LAEMMLFjR- 
, ^NlVERIAL-PiCT-CORP. PRÄ-CARL LAEMMLE 
URAUFFIÜHRUNG MITTE OKTOBER ■ Üffi-PALAIT AM ZOO 











Bekehrten, die aus den gläu¬ 
big Gewordenen beinahe Be¬ 
sessene macht. 

Die deutlich widcrspiegelt, 
daß in diesen halbkultivier¬ 
ten Negern noc.i ein tüchti¬ 
ges Stück Urwald steckt, das 
sich in diesem religiösen 
Kausch ekstatisch entlädt. 

Spannend auch der Schluß, 
wo der Held seinen Neben¬ 
buhler durch den Sumpf ver¬ 
folgt, um ihn schließlich, 
trotz seiner tiefen Religiosi¬ 
tät, zu erwürgen. 

Eis ist ein Film vom Ur¬ 
menschen. Ein Werk ganz 
abseits von dem, was sonst 
über die Leinwand läuft. 

Ein Bild, das erschüttert 
und das in seiner ganzen Art 
wieder einmal etwas Neues 
und Besonderes bringt. 

* 

Ein Film, der unbedingt zu 
den kinematographischen 
Spitzenleistungen zu rechnen 


tmil Jannings weiter 
> bei der Uta 

Emil Janning*, dessen erster 
I Tonfilm „Der blaue Engel" sich 
als internationaler Erfolg aller¬ 
ersten Ranges erwiesen hat und 

I dessen zweiter Tonfilm der 

gleichen Produktion „Liebling 
der Götter" in kurzem hcrans- 
gebracht wird, ist soeben von 
der UJa für einen dritten Ton¬ 
film der Erich Pommer-Produk¬ 
tion verpflichtet worden. 

Es liegt für diesen Film eine 
i ganze Anzahl von überaus 

interessanten Stoffen vor, die 
auch die Herstellung des Films 
in zwei Sprachen nicht ausge¬ 
schlossen erscheinen lassen. Wie 
alle bisherigen Jannings-Ufa- 
Tonfilme, so wird auch sein 
dritter Film in ganz großen 
Ausmaßen bergcstellt werden. 

Uraufführung 
..Das Lied ist aus" 

l^e Uraufführung des ersten 
unter der Produktionsleitung 
voa Julius Haimann von Geza 
»on Bolvary für den eigenen 
»«rieih in Szene gesetzten 
Snper-Tonfilms „Das Lied Ut 
an* ist für Dienstag, den 
• Oktober, im Atrium festge- 
I den Hauptrollen: 

[ *-»00 Haid und Willy Forst. 


Wiener Rundfunk 
»«kommf eine Tonfilm 
apparahir 

Die Wiener .Jlavag" gibt bf 
^^nt, daß sie in kurzem übe 
Tonfilm-Anfnahme-Appa 
System Selenophon, un 
moderne Gramme 
^““"■Aufnahme-Anlage ver« 
**" wird. 


ist. Dem man einen Sieges¬ 
zug durch die deutschen 
Kinos prophezeien möchte, 
wenn nicht im Unterbewußt¬ 
sein leise die Frage auf¬ 
tauchte, ob man überall bei 


uns das nötige Verständnis 
für diese herrliche, wunder¬ 
volle Arbeit aufbringt. 

Ein Bild für Feinschmecker. 
Etwas, was vielleicht dem 
Durchschnitts - Kinobesucher 


nicht liegt. Ein Film, den 
man nur vorführen sollte, 
wenn man vorher intensiv 
und gründlich durch ent¬ 
sprechende Propaganda auf 
die besonderen Seiten dieses 
Negerspiels aufmerksam ge¬ 
macht hat. 

♦ 

Eine Probe dieser Neger- 
gesänge ist auf einer Elek- 
trola-Platte erschienen. Da¬ 
niel L. Haynes singt eines 
der Spirituals mit den Dixie 
Jubilee Siegers. Außerdem 
liegen zwei Helte mit Negro 
Spirituals, die zum Teil im 
Film verwendet sind, in der 
Bearbeitung von Hugo Rie- 
scnfeld im Verlag von Adolf 
Fürstner, Berlin, vor. 

Es erscheint außerordent¬ 
lich zweckmäßig, dieses Ma¬ 
terial fleißig hei der Vor¬ 
propaganda zu benutzen. 

Im Mozar'.-Saal gab es 
reichen Beifall und nur Stim¬ 
men der Anerkennung. 


,4Corveffenkapifiii" in 
Rotterdam 

D«r Aafa-Tonfilm ,JD«r Kor- 
vcttrakapi'.äa" wurde im W3.- 
Tbsatar, Rotterdam, des großen 
Erfolges wegen eine zweite 
Woche prolongiert. 

Generalversammlung in 
Breslau 

Die näcaite auBerordentliclia 
Generalversammlung des Pro- 
vinzialvcrbandc« Schleiiicher 
Llchtspiclthcatcrbcsitzcr e. V. 
iindet Mittwoch, den 15. Okto¬ 
ber, um 11 Uhr im Kleinen 
Saal des Hoteb „Vier JUhrer- 
zeiten" in Breilan statt. 

In Abwickelung der umiang- 
reichen Tagesordnung wird 
über Tonfilmaagclegenbcitcn, 
Mnsiktaatiemen, Prüfungskosten 
für die Kontrolle elektrischer 
Anlagen, Berufsgenosscnschalls- 
beiträge, Reichsfilm-A.-G. new. 
gesprochen werden. Außerdem 
ist eine Bsschlnßfassuag über 
Vorschläge des Reichsverban- 
dea vorgesehen. Ferner wird 
ein Mitglied des Rcichsver- 
bandsvorstandez über aktuelle 
Probleme des LicbtspielgcMer- 
bes referieren. 

Aus dem Frankfurter 
Bezirk 

Ewald Berger, der früher« 
Geschäftsführer der Helia in 
Darmstadt, ist fetzt Besitzer der 
Astoria-Lichtspiclc in Frankfurt 
am Main. Heinrich Weiß, Frank 
lurt, bat die Geschäftsführung 
der Herrn Margulies gnhören- 
den Schillcrlichtspiclc in Mainz 
übernommen, und im benach¬ 
barten ZeiUheim ist unter dar 
Firma Allcmannia-Lichtspicle 
ein neues Kino eröffnet worden. 


Ungarn für den 

Von unserem Budapest 

In Budapest bemühen sich 
bekanntlich die Bühnenautoren, 
die Schrihstellcr und Tbeater- 
dircktoTcn, dem ausländischen 
und insbesondere dem deut¬ 
schen Sprechiilm Schwierigkei¬ 
ten zu machen. 

Mao häng: der Sache ein na¬ 
tionales Mäntelchen um, will 
aber in Wirklichkeit die starke 
Konkurrenz des Tonfilms auf 
diesem, nicht gerade fairen 
Wege bekämpfen. 

Die Bühnenautoren und Thea- 
tcrdirektoren haben einige Ab¬ 
geordnete veranlaßt, die Frage 
des fremdsprachigen Tonfilms 
letzt im Parlament vorzubrin¬ 
gen. Die erste Interpellation 
sollte der Abgeordnete Josef 
Pakots Vorbringen, der sclost 
Schriftsteller ist 

Die ungarischen Kinob«sitzcr 
und guten Vertreter im Pula- 
im StoatssekreUr Friedrich Po- 
gany. dem Präsidenten des Ban¬ 
des ungarischer Kinoindustr al¬ 
ler, einen wohlakkreditiertcn 
und guten Vertreter im Porla- 
ment, der ab Antwort auf die 
Anträge der Bfibnenantorco die 
Situation der ungarischen Fiim- 
branchc vor dem Plerum ein¬ 
gehend schildern wird. 

Er wird zum Ausdruck brio¬ 
punkt der ungarischen Kino- 
beeitzei und Filmverlcihcr zum 
Ausdruck bringen, der dahin 
geht, daß die Vorführung von 
fremdsprachigen Filmen das 
Nationalgefühl absolut nicht be¬ 
einträchtigt. 

Ee wird zum Ausdruck brin¬ 
gen, daß ein guter Ungar durch 
die Vorführung von dcntsch- 
spraebigen Filmen nicht 
deutschfreundlicher wird, daß 
teise patriotbchen Gefühle ab¬ 
solut nicht leiden, daß aber der 
fremdsprachige Film glänzend 
Gelegenheit gibt, ganz allgemein 
die Sprachkenntois der großen 
Masse zu crwcitem. 

Aaßcrdcm wird man daraui 
hinweuen, daß im deutschen 
Film in starkem Maße ausge- 
wanderte Ungarn (Regisseure, 
Schauspielcr.Musikkomponbtcn, 
Photographen usw.) tätig sind, 
die nur deswegen ins Ausland 
gingen, weil im eigenen Lande 
cinlach keine Möglichkeit be¬ 
steht, Filme io umlassendem 
Maße hcrzustellen. 

Die ungarischen Kinobesitzer 
und Pllmverleiher werden bei 
dieser Gelegenheit feststellcn, 
daß sie io den verflossenen 
Jahren über vier Millionen 
Pengö für eigene ungarische 


dcutsdicn Film 

!r Sz.- Korrespondenten 
Filmfabrikation zur Verfügung 
stellten. 

Ein größerer Betrag ist von 
der Filmindustrie nicht aufzu¬ 
bringen, aber er genügt gerade 
unter den heutigen Vcrhiltnb- 
sen lauge nicht, um eine nen¬ 
nenswerte Fabrikation auf die 
Beine zu stellen. 

Es kommt noch hinzu, daß 
sich Filme, in ungarischer 
Sprache gedreht, einfach nicht 
rentieren können und daß es 
kaum iemand gibt, der das 
Risiko auf sich nimmt, derartige 
Filme in Angriff zu nehmen. 

Man könnte allcrdinge cin- 
wetden, daß man dann stumme 
Filme spielen solle. 

Das bt aber so gut wie aus¬ 
geschlossen. weil er auf der 
einen Seite keinen stummen 
Film gibt und weil ee natürlich 
Unsinn wira, ausgerechnet nur 
für Ungarn stumme Films eigens 
herznstellen. 

AuBerdem kommt auch noch 
hinzu, daß man gerade letzt da¬ 
bei bt. eine ungarische FUm- 
(abrikation wenigstens in klei¬ 
nem Umfange ins Leben zu 

Jedes Land, das mit seinen 
Filmen in Ungarn Schwierig¬ 
keiten hülle, würde natfirlieh 
umgekehrt den Kauf dieser Bil¬ 
der ablehnen, weil man in an¬ 
dern Ländern sehr wohl und 
sehr gut ohne ungarbchc Bilder 
suskommen kann. 

Jede Maßnahme gegen fremd¬ 
sprachige Bilder würde also der 
iungen, ungarischen Filmfabri¬ 
kation ein frühes Grab bereiten. 

In einer Denkschrift der 
Thealcrbcsitzer wird richtig be¬ 
tont, daß dar ungarische Film 
im Rahmen dar Wcltproduklion 
nur einem Staubkömehen zu 
vergleichen sei. AuBerdem wbd 
darauf hinge wiesen, daß der 
deutsche Filmmerkt stets ein 
williger und gut zahlender Ab¬ 
nehmer für ungarische Film- 
erzeugnieae gewesen sei. 

Alles in allem wäre elao nach 
Anaicht der ungarischen Fach¬ 
leute jede Maßnahme gegen aus¬ 
ländische, insbesondere gegen 
deutsche Filme ein schwerer 
Fehler, der sich nur gegen Un¬ 
garn und das ungarbche Publi¬ 
kum selbst richtet. 

Man hofft in allen beteiligten 
industriekreben, daß das Parla¬ 
ment über die Interpellationen 
der Budapester Bühnenautoren, 
Schriftsteller und Thenterdirek- 
toren zur Tagesordnung über¬ 
geben wird. 





, Mutfersdiafl" 

Eodlich hat man sich cnl- 
schlos.s<n, Zolas „Fcconditc " 
I,.Fruchtbarkeit'') zu verfilmen. 
Dieses Thema behandelt soziale 
Probleme, zei^t die Gcdenailzc 
zwischen dem alten Bibelwort: 
„Seid fruchtbar und mehret 
euch" und der modernen Auf¬ 
fassung über die Bevölkerungs¬ 
politik. Die Hauptrollen sind 
mit Andrie Lafayette, Diana 
Karenoe, Michöle Verly, Albert 
Prciean, Gabriel Gabrio besetzt. 
Der Film erscheint in Deutsch- 
la-'t ur'.er dem Titel „Mutter- 
scn ’t“ im Verleih der Atlantic- 
Film 3. m. b. H., Berlin. 

*£allurfilmbühne Tegel 

In der Filmbühne ..Kosmos" 
in Tegel, Hauptstr. 6, wird am 
Sonntag, dem 5. Oktober, vor¬ 
mittags ll.'j Uhr von Alfred 
Fuchs eine Kultur-Film-Bühne 
eröffnet, die in ihrer ersten 
Sonntag - Vormittagsveranstal¬ 
tung den Hubert Schonger-Ex- 
peditionsfilm „Am Rande des 
ewigen Eises" zur Vorführung 
bringt. 

Im ersten Teil der Veranstal¬ 
tung findet ein Konzert des 
Deutschen Harmonie-Orchesters 
(Kapellmeister Hans Hennig 
Osterloh) statt. 

„Hans in allen Gassen" 

Der zweite Carl Froehlich- 
Film dieser Saison ..Madame 
sucht AnschluB" mit Hans 
Albers in der Hauptrolle, wurde 
umgetanft und bat nunmehr den 
der Handlung und der Populari¬ 
tät des Hauptdarstellers ent¬ 
sprechenden Titel „Hans in 
allen Ca.ssen" erhalten. Hans 
Albers spielt hier einen Re¬ 
porter. Weitere Hauptrollen 
sind mit Betty Ammann. Ca¬ 
milla Horn, Hans Adalbert, 
Gustav DieBl und Otto Wall¬ 
borg besetzt. 

Gleichzeitig entsteht die 
französische Fassung dieses 
Tonfilms, dessen Hauptrollen 
in den Händen von Mairy Bell 
und Jean Murat liegen. Ka¬ 
mera: Franz Planer. Bauten: 
Franz Schroedter. Die Auf¬ 
nahmen finden nach dem To- 
bis-System statt. 


Wcrbcwochc für den Film 


Die Arbeitsgemeinschaft der 
Filmverlciher hat in ihrem letz¬ 
ten Jahresbericht, den sie vor 
kurzem der Öffentlichkeit zu¬ 
gängig gemacht hat, bereits dar¬ 
auf hingewiesen, daB sie es als 
eine ihrer wichtigsten Aufgaben 
ansehe, eine starke Werbung 
für den Kinobesuch in den 
weitesten Kreisen einzuleiten 
und durchzuführen. 

Der Verein der Lichtspiel- 
theaterbesitzer für GroB-Berlin 
und Brandenburg greift diesen 
Gedanken fetzt auf und lädt zu 
einer Besprechung am Montag 
ein, wo aller Voraussicht nach 
bereits Einzelheiten aus dem 
Programm beraten werden. 

Es ist klar, daB sich der 
„Kinematograph" für diese 
Werbearbeit weitgehend zur 
Verfügung stellt, und daB er vor 
allem bereit sein wird, auch die 
großen Möglichkeiten, die ihm 
die enge Anlehnung an andere 
groBc, weitverbreitete Zeitun¬ 
gen und Zeitschriften gibt, in 
den Dienst dieser Werbung zu 
steilen. 

Diese neue Idee des Berliner 
Verbandes und dieser Pro¬ 


grammpunkt der A. d. F. er¬ 
scheint uns überhaupt im 
Augenblick wichtiger und wert¬ 
voller als andere sogenannte 
filmpolitische Aktionen. Der 
Sinn für das Kino ist nach wie 
vor in allen Teilen der Bevöl¬ 
kerung stark entwickelt. 

Es ist auch nicht wahr, wenn 
man behauptet, dtB der Nie¬ 
dergang der deutschen Produk¬ 
tion hier und da am mangeln¬ 
den Kinobesuch schuld ist. 

Es gibt eben, was manche 
Leute noch übersehen oder 
nicht genügend beachten, eine 
Wirtschaftskrise, unter der be¬ 
sonders das Kino leidet, weil 
seine Besuchcrschichten heute 
mehr als früher den Groschen 
in der Hand umdrehen müssen. 

Es hat heute keinen Zweck, 
groB« programmatische Richt¬ 
linien für eine derartige Wer¬ 
bung zu unterbreiten. Man 
wird nach dar Besprechung am 
Montag Gelegenheit haben, das 
Problem an sich und die ein¬ 
zelnen Wege, die beschriften 
werden können noch eingehend 
zu erörtern. 


Die Faschingsfcc. 

- Film produziert „Die 
ischingsfec" nach der 
gleichnamigen Operette von Em¬ 
merich Kälmän. Aufnahmebe¬ 
ginn im November. Der Film 
soll in deutscher und ausländi¬ 
schen Versionen gedreht werden. 
Hnndert Kinotheater in Berlin 
spiefen einen stummen Film. 

V ohnbuchhalter Kremke", der 
von Publikum und Presse 
begeistert aufgenommene Film, 
ist bisher von ca. 100 Theatern 
in Berlin abgeschlossen worden. 
In dieser Woche läuft der Film 
unter anderem in den Ton-Film- 
Theatem: Mercedes-Palast, Neu¬ 
kölln, Primus-Palast, Neukölln, 
Lnisen-Theater, Reichenberger 
Straße, Union-Theater, Charlot- 
tenSurg, Lichtspielhaus. Char¬ 
lottenburg, Konkordia - Palast. 
AndreasstraBe, Vereinigte Licht¬ 
spiele des Nordens, BadstraBe, 
Noack - Lichtspiele. Brunnen- 
straBe. Hubert Schonger hat 
den Beweis erbracht, daB ein 
stummer Film trotz aller Ton¬ 
filme immer noch ein großer 
Erfolg werden kann. 


„Come out of the Kitchen.“ 

D en Dialog für den in Vorbe¬ 
reitung befindlichen neuen 
deutschen ParamountTonfilm.dcr 
nach dem erfolgreichen ameri¬ 
kanischen Bühnenstück „Come 
out of the Kitchen" in Joinville 
gi:dreht werden wird, schreibt 
Charlie Rocllinghof. Verfasser 
der Chsnsontexte: Charly Am¬ 
berg und Richard Rillo. 


„Bockbierfest." 

A trium und Primus-Palast ha¬ 
ben einen sich ständig stei¬ 
gernden Erfolg des Central-Ton- 
films „Bockbierfest" zu ver¬ 
zeichnen. Beide Theater haben 
den Film für die zweite Woche 
prolongiert. „Bockbierfest" wird 
jetzt in München in den Luit¬ 
pold-Lichtspielen eingesetzt. 
Husarenleutnant vorffihrungs- 
bereit. 

D er Mady Christians-Tonfilm 
der Aafa „Leutnant warst 
du einst bei den Husaren" ist 
vorführungsbereit. Die Berliner 
Uraufführung findet Mitte Ok¬ 
tober statt. 


Herr Machaly berichtigt 

Wir erhalten von Herrn Gu¬ 
stav Machaty, Prag, in Firma 
Gemton Film-Produktion, nach¬ 
stehende Zuschrift; 

„Ich bin heute im Besitze 
Ihres Blattes .Kinematograph' 
vom 23. d. Mts. Nr. 224 gelangt 
und habe zu meinem gröOten 
Erstaunen unter Artikel .Der 
Prager Pöbel demonstriert wei¬ 
ter' eine Notiz .Herr Machaty 
hat's nötig" gelesen, und er¬ 
suche ich Sie höflichsl, diese 
Nachricht zu dementieren. 

Ich will ausdrücklich betonen, 
daB ich niemals ein Chauvinist 
war. Ich habe immer Hand in 
Hand mit deutschen Geschäfts¬ 
leuten und Künstlet n gearbeitet 
und selbe auch geschätzt, was 
Ihnen Jannings, Charlotte Susa, 
Olaf Fjord. Herr Rentsch usw. 
zu jeder Stunde bestätigen wer¬ 
den. Deutsche Filme wie .Letz¬ 
te Kompagnie', .Blauer Engel', 
.Westfront 1918' werden mir 
iirmcr einen Standard bedeuten. 

Ich will nur bemeiken, daß, 
wie ich das Kinotheater nach 
der Aufführung .Die letzte 
Kompagnie' verlassen habe, war 
ich so begeistert über die deut¬ 
sche Kunst und Künstler, daß 
ich meinem Freunde, Redak¬ 
teur Swoboda, meine Kritik 
hierüber in folgenden Worten 
zum Ausdruck gebracht habe: 
.Diesen Film sollte jeder 
deutschfeindlich Gesinnte sehen, 
dann gäbe es keinen Antiger- 
manisrau.s.' 

Es ist doch aelbstversländlich. 
daß tschechische Tonfilme ohn< 
deutsche Version zu fabrizieren, 
vollständig unrentabel sind 
Ich selber, der jetzt vor einer 
Neuproduktion .Sonnabend 
steht, habe dies testgestellt und 
um so mehr werden Sie mir 
doch glauben müssen. daB ich 
kein Gegner des deutschen 
Films sein kann. 

Wenn das Prager Publikum 
und die Tschechen gegen den 
deutschen Film trotzdem de¬ 
monstriert haben, war dies 
mehr ein Vorwand zu vielen 
politischen Vorkommnissen der 
letzten Zeit, wie Faschisten- 
uoruben, Affäre Mayer usv. . 
wo das tschechische Volk sich 
in seiner Ehre angegriffen sah." 


I M lü August . . 61 Theater 

1% I PI W I W PI September 80 „ 

in den letzten zwei Monaten 141 TheatCf 
auf Tonfilm umgestellt. 











S^atLm BERUbLSMBEli 


24. Jahrgang 


Berlin, den 4. Oktober 1930 


Film wirbt für den Film 



' Der Berliner Verband hat, 
wie wir gestern bereits kurz 
berichteten, eine Idee aufftc- 
gritfen, die nicht nur in die¬ 
sem Blatt, sondern auch in 
den mit uns liierten Tafies- 
zeitungen bereits 
vor mehr als Jahresirist 
an-ieregt und dringend bc- 
1 : u ortet wurde. 

Damals schrieben uns Pro¬ 
minente aus allen Lagern, 
daß die Zeit für eine sulche 
Idee nicht reif sei und daß 
Vor allem die Ausdehnung 
aut ganz Deutschland, wie 
wir sie damals vorschlugen 
»n gewissen 

organisatorischen 
Schwierigkeiten 
»«heilem würde. 


Jetzt greift Berlin die Idee 
•uf, wo sie zweifellos leich¬ 
ter, schneller, imposanter, 
gründlicher durchgeführt wer¬ 
kten kann. 

^'ir haben für solche Wer- 
^ewochen in New York und 
Hollywood bereits 
Vorbilder. 

Drüben veranstaltet man 
fantastische Umzüge mit 
wagen, wie wir sie vom 
•volnet Karneval her kennen, 
ruiter Teilnahme sämtlicher 
Filmstars 

W Kostümen ihrer großen 
rdme. 

Ob das in Berlin durchzu- 
•uhren ist und ob sich die 

ulwendungen für eine der- 
•H'g großzügige und kost- 
»Piclige Angelgenheit lohnen, 
«oß vorläufig 

oHengelassen 

'"'erden. 


Aber wir brauchen ccr- 
artige Umzüge . auch nicht 
unbedingt. Wir müssen zur 
Werbung nur 

diejenigen Kreise 
heranziehen, die in großem 
Umfang mit uns direkt und 
indirekt arbeiten. 

Es hat keinen Zweck, 
diese Werbung 
allein aoi die Filmindnstrie 
zu stützen. 

Wer erst einmal an 
unseren Theaterkassen ist 
oder wer sich überhaupt 
schon die Front des Thea¬ 
ters ansieht, braucht nicht 
mehr geworben zu werden, 
sondern ist bereits 

so interessiert, 
daß er zu neunzig Prozent 
schon Kinobesucher 
ist. 

Die Werbung muß also, 
wenn sie irgendwie von Er¬ 
folg gekrönt sein soll, auf 


möglichst originelle .\rt die 
Kreise erfassen, die sich 
nicht direkt oder nicht oft 
genug zum Kino hingezogen 
fühlen. 

Mitzuwirken haben also 
bei dieser Werbewoche die 
Schallplattenindustrie, die 
Elektroindustrie, Drucke¬ 
reien, die Verwalter der 
Reklamesäulen, große Wa¬ 
renhäuser und was sonst 
noch mit diesen Dingen zu¬ 
sammenhängt. 

Man unterschätze gerade 
in Berlin die Möglichkeiten, 
die sich bei einer 

Zusammenlassnng dieser 
Industrien 
ergeben, nicht. 

Die AEG., die uns über 
Klangfilm nahesteht, verfügt 
über 

große Ausstellnngsränme 
und fiber große Fenster 
in günstigster Lage. 


In den Warenhäusern lie¬ 
ßen sich ohne weiteres unter 
Mitwirk'ing der führenden 
Berliner Photographen 
Ansslellungen von 
Filmporträten 

arrang-eren, die allen Kreisen 
Nutzer brächten. 

Die Beziehungen zur Schall- 
plattcnlrdustrie sind so klar 
und sc vielseitig, daß sie 
hier gar nicht erst skizziert 
zu Vierden brauchen. 

Autogrammtage 
wären mit Hilfe dieses oder 
jenes Gewerbezweiges zu 
organisieren. Wobei natür¬ 
lich in erster Linie die Auto¬ 
gramm tage 

ins Kino 

zu verlegen sind und so ge¬ 
staltet werden müssen, daß 
für das Publikum nicht eine 
allzu große Belastung durch 
den Ankauf von Bildern 
usw. entsteht. 

Die Filialen und 
Ansstellränme der großen 
Zeitungen 

wären ic den Rahmen der 
Propaganda einzubeziehen. 

Für etviaige Lichtreklame 
müßte mindestens 
Gratisliefemng von Strom 
durch die Stadt erreicht wer¬ 
den, genau so wie die not¬ 
wendigen 

Lenchtbuchstaben 
von den entsprechenden Fir¬ 
men bereitgestellt werden 
müßten. 

Man sieht, Anregungen und 
Möglichkeiten gibt es in Ber¬ 
lin genug. 

Die Kosten, 

auf alle Beteiligten verteilt, 
spielten für den einzelnen 
keine Rolle im Verhältnis 


'^'«Jerstande, Spezialumformer? - „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“! 





zu der Wirkung und zu dem 
Anreiz, der von einer der¬ 
artigen Werbewoche au&- 
ginge oder zumindest aus¬ 
gehen müBte. 

Vielleicht wäre auch eine 
Veraastaltang ias Reichstag 
oder im Herrenhaus denk¬ 
bar. die möglichst 

voa der Spio 
zu veranstalten wäre. 

Es dürfte aber nicht bei 
dem Protest gegen die Lust¬ 
barkeitssteuer bleiben, son¬ 
dern es müßte wirklich e n 
Programm zusammengestelli 
werden, das irgendwie 

Ufa Trade Show in Paris 

Ans Paris wird telegraphiert: 

In der Intcresscntcn-Vorlfib- 
mng in der „Salle Marivaux" 
wurde .JJebeswalzer“ sehr 
ircundlich anfgenommen. Spiel. 
Schauspieler und Heymanns 
Musik gefielen sehr gut. Am 
Mittwoch fand ,3lauer Engel" 
starken SchhiBapplaus. Heute 
wurde ..Chemin Paradis" ein 
unerhörter Triumph, last jeder 
Akt sah rauschenden Beifall. 
Einstimmige Meinung Theater- 
besitzer und Presse: Bester ic 
in Frankreich gezeigter Ton¬ 
film. Bei dem anschlicBecd 
Fach- und Tagespresse gegebe¬ 
nen Frähstöck wurden Film¬ 
erfolg und Erich Pommer herz- 
lichst gefeiert 

Carl Laenunle konunt 
nach Bcilin 

Carl Laemmle wird im Laufe 
dieses Monats in Berlin erwar¬ 
tet, wo er sieh in erster Linie 
über die gegenwärtige Lage in 
Deutschland informieren wird. 

Dann wird er sich vermnt- 
mit der Frage der Produktion 
in deutschen Ateliers beschäf¬ 
tigen. Vor allem glaubt man, 
daS dem Regisseur William 
Wyler, der vor kurzem nach 
Deutschland kam, die Möglick- 
keit gegeben werden soll, in 
Berlin zu drehen und hier auch 
die englische Version dieser 
deutschen FHme kerzostellen. 

ScfaleslMiics Verbandä- 
abzelchen 

Den vielfach geäuflertenWun- 
seken von seiten der Mitglie¬ 
der nachkommend, ließ der 
Schlesische Provinzialvcrband 
yin gemeinsames Abzeichen 
Mr seine Mitglieder hersteilen, 
das, in Ferm einer Nadel, auf 
einem runden Emaille-Schild 
den stilisierten schlesischen 
Adler und die Umschrift JPro- 
vinzsalveTbaad Schlesischer 
Lfchtspieltheaterbesitzer e. V." 
in Goldbuchstaben trägt. Die 
Nadel gibt der gcaaaate Ver¬ 
band an seine Mitglieder zum 
Preise voa 3 Rm. ab. 


attraktiv 

Überhaupt kann die ganze 
Veranstaltung nur dann gro8, 
stark und imposant werden, 
wenn der Verein der Licht¬ 
spieltheaterbesitzer GroB- 
Berlins all die anderen 
oUisiellcn Stellen 
mobil macht, die irgendwie 
mit dem Film in Verbindung 
Stehen. 

Zweckmäßig wäre, 
eia Aktionskomitee 
zu gründen, in dem sämtliche 
Beteiligten Sitz und Stimme 
haben und das von sich aus 
alle weiteren Schritte einzu¬ 


leiten hätte, die notwendig 
sind. 

Die Verzmstaltung darf 
diesmal aber nicht wieder 
aus diesem oder jenem 
Grunde ins Wasser fallen. 
Wir brauchen 
Filmwerbnag großen Stils, 
die getragen wird vom grö߬ 
ten Lichtspielhaus bis zum 
kleinsten Sonn'.agsspiel. 

Es muß eine Kundgebung 
sein, die das 

Interesse der Allgemeinheit 
auf sich vereinigt und deren 
Bedeutung für den deutschen 
Film so stark und imposant 
ist, daß auch 


im Attsland d 

davon gesprochen wird. P 

★ 

Es hat keinen Zweck, hier 
ein Programm zu entwerfen. 
Das muß den Beratungen 
derjenigen Vorbehalten blei¬ 
ben, die schließlich mit der 
Durchführung der Idee bc- 'i 
traut werden. t 

Wir wollten beute nur für 
die Montagbesprechung des 
Berliner Verbandes 
Anregongca 

geben. Hinweise, die sicher 
von anderer Seite noch | 

in wertvoller Weise ergänzt, | 
vermehrt und vervollständigt j 
werden können. | 

Was Du nicht wilUt . .. 

Drahtbericht unseres 
Korrespondenten. 

Die tschechischen Freitag- 
AbendbUtter, die zum gröOtes 
Teil gleich nach ihrem Erschei¬ 
nen polizeilich bescblagnabml 
wurden, bringen in größter Auf- 
n-.aehung und erregtem Tone dit 
Nachricht von angeblichen 
tschcchenfeindlichcn Ausschrei¬ 
tungen in München und die Er¬ 
öffnung eines allgemeinen Boy¬ 
kotts des Deutschen Reicher, 
besonders gegen Uchechischi 
Kunst und tschechische Indu¬ 
strie als Antwort auf den Boy¬ 
kott der deutschen Tonfilme is 
Prag und der im Deut-schea 
Theater in Prag cingcschlagc- 
nen Fensterscheiben. In Muu- 
cben seien tschechische Mu-i- 
kcr. die dort auftraten, übei- 
faUcn und mißhandelt worden 
Die Tschechenblätter fordere, 
der deutsche AuBeaminirter 
möge sich beim tschechisches 
Gesandten in Berlin wegen die 
ser Vorfälle entschuldigen und 
sem Bedauern zum Ausdruck 

Sorauer 

„Wc»t-Lichtspiele" 

In Sorau iindet Sonnabend, 
den 4. Oktober, die Erölfnunf 
der umgeslalicten „West-Licbl- 
fpiele" statt. 

Das Liehlspielhans bat KlanF 
iilm - Lichtton - Einrichlong. di< 
Platzzahl ist auf 400 gebrscW 
worden. Das Eröffnungrpre- 
gramm bringt ,J)as lockend« 
Ziel". Besitzer: Maz Kiese»«!' 
Icr. Gescbäitslübrung: Mey««- 

Kortner wieder in 
Berlin 

Am 12. Oktober trifft Fri*» 
Kortner nach Beendigung sein** 
Filmaufnahmen in Elitree ^ 
der in Berlin ein. Kortner 
sofort mit den Aolnahmen 
seinen nächsten Film bei ^ 
Curtis-Meinitz-Produklioo ^ 
Terra „Der Mörder Diroitn 
ramaaofi" beginnen. Als 
Drehtag ist der 15. Oktober **■ 
gesetzt. 


Der ungarisdic 

Landc^lm'GcwerbcvcrbAnd erklärt 

Eigener Drabtbcrichl. 


Der ungarische Landctlilm- 
gewerbeverband veröffenllicht 
eine Erklarnng zu der Angele¬ 
genheit der Vorführung deut¬ 
scher Filme in Ungarn. Io 
dieser heißt et u. a: 

„Vor al.'cm muß feitgcstellt 
werden, daß die ungarischen 
Fihnantcrnebmcr die Schaffung 
einer ungarischen Filmindustrie 
für eine Notwendigkeit enien 
Ranges halten. Seit dem 
I. August 1925, als der unga¬ 
rische Filmlonds ias Leben ge¬ 
rufen wurde, bat die ungarische 
Filmbranchc ungefähr zwei Mil¬ 
lionen Pengö für die ungarische 
Filmerzeugung gegeben. Sie ist 
nicht da.-an schuld, daß sie bis¬ 
her eriolglos geblieben ist. Die 
Tatsache, daß es keine unga¬ 
rischen Filme gibt, zwingt dazu, 
ausländische Filme in Verkehr 
zu bringen. 

Damit die frcmdaprachigcn 
Tenfilme dem ungarischen 
Publikum etwas näher gebracht 
werden können, haben wir 
schon im frübctleo Anfang des 
Tonfilmes alles getan, um ihn 
zumindest in unseren Trachten 
zu lervicren. Einige Filme ha¬ 
ben heute schon mit sehr gro¬ 
ßen Opfern ungarische Teile 
anfnebmen laMan, so z. B. den 
Prolog Michael Kertesz zur 
.Arche Noah" und den Prolog 
zur „Westfront". Außerdem 
können wir schon heute angc- 
hen, daß in der nächsten Zeit 
Weltfilme mit großen ungari¬ 
schen Aufzügen vor das Publi¬ 
kum gelangen. 

Unabhängig davon, daß wir 
ani die deutsche Knlturgcmein- 
sebaft angewiesen sind, mußten 
wir das Pnblikum darüber auf¬ 
klären, daß in deutschen Film- 
kreiacn die Absicht der Erzen« 
gnag unserer Tonfilme mit grö߬ 
tem Verständnis aufgenommen 
wurde, und zwar achon in einer 
Zeit, ale Deutschlaad durch 
Einfnhrcinachränkangen seine 
Grenzen gegen den größten 
Teil BDsUnditchcr Firmen 


schloß, aber iür bei uns berge- 
stellte FiLnc einen entsprechend 
sehr bedeutenden Platz inner¬ 
halb der denlschcn Grenzen 

Voraussetzung für uns ist die 
Möglichkeit, daß durch die 
ungarische Filmcrzcugung eine 
Verbindung mit dem dentachen 
Markt geschaffen wird, dezo 
ohne diesen gibt cs keine unga¬ 
rische Filmerzengung. 

Deutschland bat mit offenen 
Armen die Ungarn empfangen, 
aber der ungarische Filmerzeu¬ 
ger kann bei uns nicht vorwärts 
kommen. Deutschland hat ihnen 
Brot und Existenz gegeben. In 
deutschen Filmateliers finden 
mindestens 2000 Ungarn Ezi- 

Et iat «laber die Sorge be¬ 
rechtigt, daß in dem Augen¬ 
blick, wo die Grenzen iür die 
dentschen Filme geeperrt wer¬ 
den, diese Ungarn ihr Brot nod 
ihre Existenz verlieren, obwohl 
sie mit dazu bemlcn aind, Weg¬ 
bereiter der ungarischen Film- 
ioduztric zu werden. 

Sie können bellen, bei uns im 
Lande die ungarische Filnier- 
zeugnng aulzobaucn. Solange 
wir ihnen aber kein Brot ge¬ 
ben können, muß die Frage anf- 
gcworlen werden, ob man ihnen 
das deutsche Brot aus den 
Händen schlagen und sie, 
welche draußen Ungarn Ruf 
und Anaehcn geschaffen, stumm 
machen soll. Außerdem könnte 
auch im Falle einer blähenden 
Filmcrzcugung nur aoviel her- 
gestellt werden, daß die Erzeu¬ 
gung 10 bia 15 % ausmachen 
würde und so die Einfuhr höch¬ 
stens eingeschränkt, aber doch 
nicht entbehrt werden könnte. 

Es gibt kein Volk außer den 
Franzosen and Engländern, die 
die fremdsprachigen Filme ent¬ 
behren können, und es würde 
wahrscheinlich ein Verbrechen 
gegen «las ungarische Publikum 
sein, ee von crslrangigan aus- 
lindischen Filmen ahzusperrenl 


I 


ic fliegende Flotte 


Fabrikat: M. C. M. Hauptrolle: Ramoo Novarro 

Verleih: Paiufaaict lJiD|c 2785 Meter, It Akte 

Regie: George Hill UrauKübrung: Universum 


Das Grundmotiv ist nicht neu. 
Es ist die Geschichte zweier 
amerikanischer Oifiziere, die 
sich bei aller persönlichen 
Freundschaft um dasselbe Mid* 
then bewerben. 

Wir kennen das von den .Ri¬ 
valen" her. In allen nur denk¬ 
baren Variationen. Wissen. daB 
derartige Eifersüchteleien auf 
dem Lande, im Wasser und in 
der Luft zu bemerken und aus- 
Z’ilragen sind. 

Aber trotzdem gefällt diese 
Cescbichte. weil sie selten nett 
gemacht ist. Weil Richard 
Sthayer. der Manuskriptver¬ 
fasser — der sich auBerdem 
noch auf eine Novelle von Ka- 
pilanleutnant Frank Wead 
stalzl —, aus dem an sich alten 


Stoff doch noch immer neue 
Situationen erfindet. 


Die Geschichte der ..Fliegen¬ 
den Flotte" ist amüsant und in 
einer geradezu vorbildlichen 
Art von Georg Hill inszeniert. 

Dis Liebesgeschichte ist in¬ 
teressant gesteigert. Sie steht 
inmitten der militärischen Hand¬ 
lung und wird vielleicht noch 
übertroRea von dem einen sen¬ 
sationellen Einschlag, nämlich 
der Übung des großen Luitge¬ 
schwaders mit Torpedos und 
Bombenwerfem, und von dem 


großen Honolulu-Flug mit ge¬ 
waltig dimensioniertem Flug¬ 
zeug,^ der ganz selbstverständ¬ 
lich mit einer Panne auf offe¬ 
nem Meer und mit einem Ret- 
tungsßug Novarros endet. 

Dabei gibt es noch einen 
Brand in der Luft als Signal¬ 
zeichen, Fallschirmabsturz, 
kurzum alles, was bei einer flie¬ 
genden Flotte aufgeboten wer- 

Der Film s'.sht im Zeichen 
Ramon Novarros. Er ist selbst¬ 
verständlich scharmant, liebens¬ 
würdig, amüsant wie immer. 


Seine Partnerin Anita Page 
geht lieb durch das Spiel. 

Die männlichen Kollegen 
Ralph Graves. Edward Nugent, 
Caroll Nye. Gardner James und 
die anderen füllm ihre Chargen 
gut aus. wobei nur zu bemerken 
ist. daß Ralph Graves eine 
Rolle spielt, die dsr Novarros 
gicichkommt. 

Die Photographie ist ausge¬ 
zeichnet. sowohl die Land- und 
Wasseraufnahmen. 

Das Berliner Publikum nahm 
den Film mit Interesse auf. Er 
wird, trotzdem er stumm ist und 
nur synchronisierte Musikbe¬ 
gleitung bat, für die meisten 
Proviezkinor eia Schlager 
werden. 


Dreimal Hochzeit 



*>ner possenhaften Handlung 

vorgeführt. 

Die Ereignisse wollen e^, daß 
Abe Levy die Irin Rosemary 
Murphy heiratet und die bei- 
^»rseitigen Väter bis zur Trau¬ 
ung keine Ahuung haben, daß 
*> sich hier um eine Mischehe 
•»»ndelt Mit allen Mitteln um- 


IVAN HERSHOLT. NANCT CARROLL. CHARL S ROGERS 

sichUger Possendramatik wer- zerrt; es erfolgt eine jüdische 
den die Figuren hin und her ge- und eine katholische Trauung. 


Bei der Uraufführung wurde 
dem Filn. sehr viel Beifall ge¬ 
spendet, und die ältesten Witze 
fanden, wie lesigestellt wer¬ 
den muß, die Lacher auf ihrer 
Seite. Oier Film ist bereits ein 
Jahr alt, so daß er einer be 
rcila überholten Tonlilmepoche 
aagehört. 


Die Darstellung war besser 
als das Drehbuch selbst. Jean 
Hrrsbo I spielte mit Diskretion 
und Delikatesse; er war in sei¬ 
nem Schmerz sehr echt, jeden¬ 
falls eine menschlich geglückte 
Figur, die über die Komik des 
Films weit hinausging. 

Gans auf dea derben Witz 
war Ida Kramer ia einer Char¬ 
genrolle gestellt, die ia Berlin 
seinerzrit von d*r Werbezir' 
mit Erfolg in den Vordergrund 
gedräagt wurde. 


Freilich setzt das Melodram 
der Anne Nicholls eine genaue 
Kenntnis des New-Yorker Mi¬ 
lieus voraus, in dem Iren und 
•)< den eine maßgebende Rolle 
•picleu. Nicht ungeschickt wer- 


Die billigste und einfachste 
Nadeltonfilm-Synchron-Apparatur der Welt! 

(Sustem Mutter D. R. P. a.) 

Garantie für absolut sichere Funktion, Sunchronitit von Bild und Ton, 
verzerrungsfreie, lau starke, deutliche, natürliche u. tonschöne Wiedergabe. 

mit akustischem Schallstrahler, frei von allen elek¬ 
trischen Verstkrker-Patenten und Beschränkungen. 

liefert die 

Deutsche Hochbild Gesellschaft, München, Ludwigstr. 8 

T’wpe 1 650.— RM.. Type 2 und 3 für pausenloses Spiel 1200.—. 1300.—, 2400.— RM. 

Vmrtfter an mllen RIMlxan des In- und Auslandes gesucht. _ 














. . . Das Capitol hat seinen großen Tag . . . 

Lichtbildbühne vom 1. 10. 30 

und was sagt sonst die Presse über die 

erste Spoliansky-Tonfilmoperette der Emelka-Tauber-Produktion 
nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Joachimson 

WIE WERDE ICH REICH 


UND GLÜCKLICH? 


Musik: Mischa Spoliansky 

Regie: Max Reichmann 

Produktionsleitung: Manfred Liebenau 

In den Hauptrollen: 

Georgia Lind, llseKorseck, Hugo Schräder, Willi Stettner, Paul Hörbiger 


Liclitbildbähne voai 1.10. 30. 

Das „Capitol" hat tcincn groOcn Tag. viele, viele Lichtspiel¬ 
häuser werden ihm folgen. Die Bayerische hat damit einen 
Film ersten Ranges, der sich vom Durchschnitt des Angebots 
deutlich abhrbt. 


Morgenpost vom 2. 10. 30. 

. . . ganz modernisiert. Hugo Schräder und Willi Stettner, 
zwei Neuentdeckungen. Naturbursch und schüchterner Lieb¬ 
haber, beweisen ihre Eignung für den Tonfilm. . . Der Film 
wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. 


Kinemntogrnph vom 1.10. 30. 

. . . geschickt, amüsant in der Aufmachung und im Spiel . . . 
Es ist überhaupt ein Film, der durchweg neue Kräfte in den 
Vordergrund stellt. 

Filmknricr vom 1. 10. 30. 

Filmleute, freundet Euch mit diesem Joachimson an. Er hat 
die leichte Hand, um sorglos Sorgenlosigkeit zu propagieren; 
er ist ein guter Führer ins Märchenland der unbeschwerten 
Unterhaltong. Denn er bringt als Voraussetzung eine Dosis 
Witz mit! . . . Ein unterhaltsamer Film, der den Vergleich mit 
dem Theatervorbild durchaus aufnehmen kann. 

B. Z. am Mittag vom 1.10.30. 

. . . Dies zielbewuBtc Abschweifen von der Schablone, dies 
BciscitcsteUen von Urväters Hausrat sowie das Anpassungsver¬ 
mögen der Darsteller. Die natürliche Unbefangenheit der Ilse 
Korseck ist bemerkenswert, und die schönen Augen der 
Georgia Lind dürften noch manche Rolle schauen. 


Nene Berliner vom 1.10. 30. 

. . . Dieser Film . . . weist den Weg. Ein begabter Autor 
(Felix Joachimson). ein großartiger Musiker (Mischa Spo¬ 
liansky), ein guter amüsanter Dialog, eine originelle Idee — 
das war nach all den Bockbierfesten und Burschcnlicdcrn 
kaum da . . . Das Publikum nahm den Film mit starkem Bei¬ 
fall auf 

8 Uhr Abendblatt vom 1. 10. 30. 

. . . Joachimsons witzig-leichter Dialog . . . Mischa Spo- 
lianskys graziöse Musik . . . Zwei ausgezeichnete Sprecher; 
Paul Hörbiger und Willi Stettner. beide zugleich vortrefflich 
in der Rotlengcstaltung . . . Das Publikum unterhielt sich 
offenbar und benahm sich entsprechend. 

Nachtansgabe vom 1,10. 30. 

. . . Interessant ist der Film — den Max Reichmann, der 
Tauber-Regisseur, routiniert, mit sehr viel Liebe inszenierte. 
Der Film, nach dem Tobis-System gedreht, von Reimar Kuntze 
geschickt originell photographiert, fand beim Publikum freund¬ 
liche Aufnahme. 




VERLEIH: 

BAYERISCHE 

FILM.6ESELLSCHAFTM. B. H. IM EMELKA-KONZERN 










Was der Broadway 
sicht 

Von unserem New-Yorker H.H.- 
Bericblerslatter. 

„Airica speaks' — Afrika 
spricht — Radio Pictures — 
Globe-Theater. Afrika wurde 
hier zum erstenmal im Movic- 
tone festSehallen Das Briillen 
der Löwen, Ti^er, Panther und | 
Elefanten ist zu hören. Be¬ 
sonders eindrucksvoll sind die 
Löwen auf dem afrikanischen 
Veldt. Unter großen SchwieriS* 
k eilen und ohne Anwendung 
von Schußwaffen wurde der 
Film von der Colorado Expe¬ 
dition von Paul L. lioefter 
1928 29 gedreht. Die Reise 
ging durch die wildesten und 
abgelegensten Gegenden des 
schwarzen Erdteils: Von Mom- 
bassa am Indischen Ozean nach 
Lagos am Atlantik durch Bri- 
lisch-Ostafrika, den belgischen 
Kongo, Französisch-Äquatorial- 
Afrika und Nigeria. Bedauer¬ 
lich ist nur, daß dieser Film 
von einer Erklirung begleitet 
ist, die sehr häufig dem Natur¬ 
film eine humoristische Wen¬ 
dung zu geben versucht, ohne 
daß dazu irgendein Anlaß vor¬ 
handen wäre. Das Publikum, 
das leichten Stoff will, sieht | 
sich den Film nicht an, und | 
Personen, die sich wirklich da- | 
für interessieren, wollen schließ- | 
lieb keine dummen Späße huren. 

Es .st der Expedition auch ge¬ 
gangen, einige Wilden von den • 
2 wergstämmen zu kurbeln, j 
Hocflcr, der Leiter der Expedi- 
fiun, benutzte in der Wildnis | 
einen besonderen von ihm selbst | 
adaptierten Klangfilmapparatus, 
mit dem wirklich sehr gute Re¬ 
sultate erzielt wurden. | 

„The Spoilers" — Die Zer- | 
sliirer — Paramount im Para- I 
mount. Wieder ein auferstan- 
dener stummer Film, der den | 
»ilden Nordwesten und ein : 
ncuentdecktes Goldminengebiet 
>n Alaska als Hintergrund hat. 
Große sechsschüssige Pistolen 
mit Perlmutter-Handgriffen be¬ 
leben die Szenen. Es ist ums 
Jahr 1900, als ganz Amerika in 
Erregung ist, weil in Alaska | 
Gold gefunden wurde. Ein jun¬ 
ger Goldsucher (Prospector) ist j 
erfolgreich und meldet bei der ' 
"egiernng seinen „Claim" (An- | 
Spruch) an. Von hier ab hat der 
Film lediglich mit den Intrigen 
onchrlicher Rcgicrungsbeamten 
“nd einer Frau, die den Ent¬ 
decker zu betrügen sucht und 
*'ch nachher in ihn verliebt, zu 
tun. Die Darsteller selbst kön- 
“en dem Film kein Leben ein- 
tauchen. langsam schleicht die 
Handlung dahin, die in der 
stummen Version viel spannen- • 1 
der und atemraubender war. i 
t^n Höhepunkt bildet dann . 
•'» Box- und Ringkampf, der I 
*'*'<schen dem Goldsucher und , 


Di€ ersfe itfncnde 
Wodicnsdiau der 
E ra EL K A 
eine besondere Sciisaflon 
im Urteil der Presse 


FllnsSittriar «om 27. 0. 20. 

, . Die Aufnahmen übeiraschten in Bild und Ton. der 

Beifall war stark. 


Kinematooraph aotis 27. 0. SO. 

Die erste tönende Emelka -Wochenschau lief mit großem 
EHolg. 


LichtbllObahna aom 26. O. SO. 

Eine besondere Sensstien bot sich in der Vorführung der 
Emclka-Wochensc .vau. die von allen bis he.ite in Deutschland 
gehörten Wochcnscbaicn eine der besten und lebendigsten ist 

Raicbsfllmblatt aom 27. 0. SO. 

Sie ist geradezu vorbildlich, was Aktualität und Tonwieder¬ 
gabe betrifft. 

Borlinor Moroanpost aom 2. 10. SO. 

. . . Abwcchsclungsreich und geschickt zusammengcstellt. 

Maua Boelinar Zoitusio «om I. 10. SO. 

. . Sehr lebendig und interessant. 

8 Uhr Abandblatt aom 27. O. SO. 

Die erste tönende Emelka-Woche, die den Abend eröffnete, 
darf als besonders interessant und gelungen gewertet werden. 

BoH. illwatr. Nachtauaoabe. 

Die tönende Emelka-Woche mit hübschen, gut geschnittenen 
interessanten Aufnahmen aus aller Welt. 

Zu iedem Tonfilm die 
ENELKA'TON'WOCHE 


Verleih: 


BayeHfciieFilni$es.iii.b.!l.< 
im Emelko-Konzern 


seinem Feind in einem abgele¬ 
genen Blockbaus ausgelragen 
wird, und der nicht weniger als 
zehn Minuten dauert. Der Film 
enttäuscht außerordentlich. Gary 
Cooper, Kay Johnson und 
Betty Compson spielen die 
Hauptrollen. 

, „The Way of all Men" — 

I Der Weg aller .Mänr'er — First 
' National im Strand. Die nach 
Henning Bergers Bühnenstück 
geschriebene Geschichte von 
einer Mississippi-Sintflut (als 
' Drama in Berlin durchgelallcn) 
und 1920 schon in einem stum¬ 
men Film unter dcr.i Titel „Die 
Sintflu* ' verwandelt wurde, ist 
im Lautfilm wiedergekehrt. Der 
junge Douglas Fairbanks wurde 
hier als Billy Bear zum ersten 
Star erhoben. Die schnelle 
Karriere, die der Träger dieses 
berütmten Nametis hinter sich 
hat, ist wohl sehr eindrucks¬ 
voll, stellt aber Forderungen, 
die ir in seinem ersten Gro߬ 
film nicht erfüllt. Das Drama 
dreht sich um eine kleine Men- 
scheegruppe in einer südlichen 
amerikanischen Stadt die in 
einer Kneipe — es war noch in 
der Vorprohibitionszcil — in¬ 
folge eines großen Dammbru¬ 
ches am Mississippi gefangen- 
gehalten wird. Gute und 
schlechte Menschen, Vagabun¬ 
den. Verbrecher und ein Pre¬ 
diger treffen sich wieder. Eia 
junger Mann findet seine frü¬ 
here Geliebte, ein Börsenmak¬ 
ler seinen schlimmsten Ge- 
schäfiskonkurrenten und ein 
Pfarrer trifft den Mann wieder, 
der sein Familienleben vernich¬ 
tet hat. Während in der Büh¬ 
nenversion die dramatischen 
Einzelheiten ziemlich plausibel 
dargcstellt und arrangiert wur¬ 
den, ist dies bei dem Film nicht 
der Fall. Alle werden schlie߬ 
lich gerettet, und Held und 
Heldin heiraten sich. 

„Wei^ SchaHen" 
tönend 

Dieser herrliche Südsecfilm, 
der die Schatten der Zivilisation 
über der paradiesischen Natur 
und ihren harmlos glücklichen 
Menschen zeigt, hat bei seinem 
Erscheinen in stummer Fassung 
in Deutschland alle .Menschen 
bezaubert und entzückt, die sich 
noch einen Funken Sinn für die 
I unverfälschten Wunder der 
Schöpfung bewahrt haben. 

Jetzt hat die Parufaraet im 
U. T. Kurfürstendamm den Film 
in tönender Fassung hcraatge- 
bracht. 

Sprechszenen enthäit der 
Film nicht. Die Original-Be¬ 
gleitmusik, die Geränsche, die 
Pfeifszene, die jetzt doppelt 
stark wirkt, das alles trägt^ da¬ 
zu bei, den Zauber dieses Fihnz 
und den Genuß an ihm zu er- 







ist der MaBstab für höchste Qualität 

Klangfilm-Tobis führt in Europa mit 890 Theatern 
Klangfüm-Tohis führt in Deutschland mit 650 Theatern 
Umsatz allein im September 108 Theater 

fUr das proBe — das mittlere — das kreine Thea.er: 

Qualität heißt 

Klangfllm 




Df» Programm der Star-Film 


HINTER FILMKULISSEN 

Einmal ohne Tonfilm-Maulkorb 


Aa die Stell« der Produk- 
tionsdemeiaecluilt Emelka-Tau- 
ber iat ia mmillelbarem An- 
•chlnfl eine solche der Emelha- 
Dma t*t'eten. Diesmal arbei- 
tca wieder di« allen Münchener 
Kriit«: die beiden Reiber und 
Franz Koch. 

Redisseur Robert Land ist in 
bester Lannc. Ala ich im Fe* 
bniar mit ihm eor dem Mikro¬ 
phon der Bayerischen Sender 
über Tonfilm diskutierte, halte 
er viel von der Wichtidkeit des 
Dichters beim Tonfilm betont. 
Jetzt reicht er mir triumphie¬ 
rend die Hand; Ich habe Wort 
dchalteo, wir filmen ein Dichtcr- 
werh, „Boykott" von Arnold 
Ulitz. Die Emelka nennt's 
„Primanerehre". 

Im Atelier bedednen wir dem 
zartbesaiteten Primaner in Ge¬ 
stalt Rolf van Gotha und sei¬ 
nem MSdehen, Karin Evans. 
Und wir finden in Lil Dadover 
seine entzückendst aus¬ 
schauende, iudendliche, leicht- 
^innide Stiefmutter, die zum 
ersten Male in München filmt 
und schon morden weiterflieden 
will als Madame Blaubart nach 
Wien. Jetzt sitzt sie in fener 
Tanzbar, die man bekanntlich 
in allen Filmen für die presse- 
einladundswürdidste Szene er¬ 
achtet: Jazz, Tanzende. Bei- 


Ungarische Kinoabgabc 

in Krall gclrctcn 

Das undariscbe Amtsblatt 
meldet, daß die modifizierte 
Vcroidnnad über Förderund der 
andarischen Filmfabrikation mit 
dem I. Oktober ins Leben d** 
treten ist. Im Sinne der modi¬ 
fizierten Verordnund ist für Prfi- 
fund eines feden stummen Fil¬ 
me« per Meter d Heller, und für 
Prüfund eines ieden Ton- bzw. 
synchronisierten Filmes per Me¬ 
ter 14 Heller zu entrichten. 

Fiim im 

Handelskammer bei ichl 

Die Industrie- und Handels¬ 
kammer Düsseldorf schreibt in 
ihrem Bericht „Die Wirtschafts¬ 
lade im Monat September" über 
das Filmdewerbe; 

„Die Lade der Filmverleih- 
desebäfte und der Lichtspiel- 
llieater hat sich nicht wesent¬ 
lich debessert. Immerhin üben 
«e neuen droBen Tonfilme ihr« 
A^hnndskraft aus und be- 
^rken einen steidenden Besuch 
d*r Lichtspielhiuser." 

Silva-Filiale in Hamburg 

Silva-Film hat ia Hamburd, 
t^vantehans, Mftnekeberdstr. 7, 
Filiale eröffnet. Leitund: 

Struckmeyer. 


fallsklaUcben, sauber akustisch 
temperiert durch den Ton¬ 
meister Land«, der nun schon 
seit Monaten das verantwort¬ 
liche Emelkaohr ist. 

Dann eine GroBaulnahme mit 
Solo von Lil Dadover. Jlnhe, 
Aufnahme. Losr* Wir verstum¬ 
men dx1 tonfilraerzoden, und 
wir lauschen. Aber Robert 
Land kann die Stille nicht 
brauchen. Er löst uns den Ton¬ 
filmmaulkorb, wir dürfen weiter¬ 
reden, wie beim stummen Film, 
also setzten wir die derade be- 
donnene Unterhaltund mit 
Austin Ed«n fort und dienten 
als Klandkulisse. Die Abstim- 
mund besordt aus eidener 
Macht- und Unvoilkommenbcit 
das Mikrophon. Man muß bei¬ 
des zu nutzen verstehen. 


Di« Vereinidt« Star-Film bie¬ 
tet dem denUchen Theaterbe¬ 
sitzer im danzen zunächst fünf 
Spitzenfilme an. Titel und di« 
bis ictzt bekannten Namen zci- 
den bereits, da8 es sich dnreb- 
w«d um Bilder handelt, di« über 
dem Durchschnitt stehen. 

Fritz Land brindt einen Sen- 
satioiufilm im besten Sinn«, der 
sich „Mörder unter uns" nennt. 

Paul Czinner führt nun im 
Rahmen der Nero den schon 
lande vorbereiteten Plan durch, 
Claude Anets „Ariane" mit Eli¬ 
sabeth Berdner in der Haupt¬ 
rolle für den Tonfilm festzu- 
halten. 

Von Hcnny Porten sind zwei 
Tonfilme zu erwarten Der 
erste, „Kohlhiesels Töchter", 
den Hans Behrend inszeniert. 


ist bereits voOstaadid fertid- 
destellt. Als Partner hat sieb 
Frau Porten Fritz Kampers, 
«inen bewährten, zudkräftidea 
Darsteller, und den junden Heinz 
Fischer vcrschrwben. der unter 
den neueren Tonfilmkräften 
zweifellos bald eine dzoBe Roll« 
spielen wird. 

SchlieBlich dreht G. W. Pabst 
„Europa 1914”, einen Film, der 
di« Vordeschichte des Welt- 
hrieds anfzeidt und der unter 
Mitwirkund der d^^len Auto¬ 
ritäten ein Kulturdokument 
ersten Randes werden solL 

Ein .deines, aber feines Pro- 
dramm, daB weiidebender Be- 
achtnnd bei Theaterbesitzem 
und später auch beim Publikum 



GENERAL - VERTRIEB: 


WALTER STREHLE 6. M. B. H. 

BERLIN SW 48 / FRIEDRICHSTRASSES 





























































































































das: 

LS**/ 

IS^fRLAG SCHfRLalbB£RUNiS\irSni-«S^ 




Berlin, den 6. Oktober 1930 


Der zweite Verband 



U.c accruilaclco L M V t R SUM - L ICH TSPI EL t .d STL'TTCART 


Vielleicht darf man sozu- 
s.. cn in letzter Stunde noch 
einmal die FrajJe objektiv 
und unvorcinfienommen auf- 
u erfen, ob die Cründunf* 
c.ncs zweiten Verleihervcr- 
bündes wirklich so drin}<end 
notiß und zweckmäßit< ist, 
-■ es manche Herren 
herlich aus bester tlbcr- 
s'i intunj; heraus glauben? 

Zweifellos läuft man Ge- 
l>ihr, sich wieder einmal bei 
dieser oder jener Gruppe un- 
pi'pulär zu machen, wenn 
ni..n sich entschieden gegen 
jiden neuen Verband erklärt. 
Ah-r es ist das Schicksal 
).. ''.s Politikers, der den ge- 
r len Weg geht. Widcr- 
rjch hervorzurufen und 
: .machst verdächtigt zu wer¬ 
den. bis die Tatsachen ihm 
Schließlich doch Recht geben. 

Vi’ir plädieren sozusagen 
in letzter Stunde für eine 
hinigung innerhalb der 
A- d. F., die ja schließlich 
nichts anderes will, als die 
neue Gründung, und bei der 
«Is einziger Schönheitsfehler 
nur das Hamburger Abkom¬ 
men stört. 

Uagegen kann aber der 
neue Verband noch weniger 
machen, als eine vergrößerte 
A.d. F. Getätigte Verträge 
sind tabu Es läßt sich nur 
die Zukunft verbeugen 
Und da — falls man etwas 
andern will — einzig und 
allein im Rahmen der A.d.F., 
nicht aber durch einen zwei¬ 
ten Verband. 

* 

Böse Zungen behaupten — 
Und wir referieren nur —, 
aß es persönliche Momente 
seien, die hier und da Trieb¬ 


feder zur Spaltung und Neu¬ 
gründung geworden. Wir 
können uns nicht denker, daß 
bei ernsthaften Mensch zn in 
einer so wirtschaftsschv/eren 
Zeit ein Vorstandspöstchen 
schwerer wiegt als straff 
geordnete und straff durch- 
gcführle Lieferungsbedingun- 
gcn. 

Schließlich darf nicht ver¬ 
gessen werden, daß die Ar¬ 
beitsgemeinschaft die Grund¬ 
lagen geschaffen hat, die mit 
dem Tonfilm eine gewisse 
Gesundung brachte. 

Es kann in diesem Zusam¬ 
menhang offen bleiben, ob 
alle Bedingungen der A. d. F. 
dem Theaterbesitzer gegen¬ 
über richtig und restlos gut 
waren. Vom Verlei herstand- 
punkt aus — und um den 
handelt cs sich bei dem 
neuen Verband — konnten 
sie nicht besser sein. 

Auch jetzt decken sich die 
Grafschen Forderungen in 


der Gründungssilzung mit 
dem, was die alte A. d. F. 
als Leitsätze für das neue 
Geschäftsjahr verkündet. 
W'arum da ein neuer Ver¬ 
band, mit neuen Spesen und 
neuen Ausgaben für alte 
Ziele. 


Wir wollen gar nicht rech¬ 
nen, wieviel Filme in der 
A. d. F. und im neuen Ver¬ 
band sind. Schließlich kommt 
es ja auch auf das Prestige 
der Firma an und auf die 
Tatsache, inwieweit die Ware 
einer Firma auf de.n Markt 
mitspricht. 

Fs scheint uns, als ob da 
Südfilm und Ufa doch so 
weit vorne liegen, daß ohne 
diese Gruppen und ohne 
Amerikaner nach dem Stand 
von den letzten Wochen ein 
umfassender Verband, der 
wirklich etwas durchdrücken 
kann, kaum zu denken ist. 


Selbstverständlich haben 
andTre Firmen auch beacht¬ 
liche War.' herausgcbrachl. 
Aber es stehen z. B. sechs 
große gu*e Starfilme gegen 
zwanzig Ufaschlager. Es 
müssen schon eine ganze 
Reihe Einzelvcricihcr auf- 
marschicren, bis ein Pro¬ 
gramm im Umfang des Süd- 
filmprogramms zu$amm?n- 
kommt. 


Dam t ist. wie hier immer 
wieder betont sein soll, nichts 
gege.n den kleinen Verleiher 
gesagt, den wir niemals ver¬ 
missen wollten, und der 
durch einen Schlager mit 
einem Mal an die Spitze ge¬ 
tragen werden kann. 

Aber auf den Zufall des 
Erlol(.es darf man keine Or¬ 
ganisation aufbauen. Überall 
in der Wirtschaft, wo kleine 
und große Unternehmen zu- 
samircn und nebeneinander 
arbeiten, führen die großen. 

Man sieht am Reichsver¬ 
band deutscher Lichtspiel¬ 
theater, wohin es kommt, 
wenn Große und Klein' 
neben- und gegeneinander 
arbeiten 

•a 

Dabei liegt die Sache bei 
den Verleihern eigentlich 
noch viel günstiger als bei 
den Theaterbesilzem. Sic zie¬ 
hen wirklich in allen Fragen 
; m gleichen Strang und kön¬ 
nen viele Dinge, z. B. die 
Verbilligung der Fabrikation# 
Rationalisierung der Kopien, 
Regelung der Spieltermine 
ohne ihre Konzernkollegen 
einfach nicht durchführen. 

Vielleicht sicht man jetzt 
im Gründungsfieber das alles 
nicht ein. 


Sie beachten doch auch unsere „Kleinen Anzeigen“ im „Kinematograph“? 









NEUEN STUMMEN SCHUBER 


tILLII DOVE UND CLIVE BROOK 

DIE GEL*BE LILIE 


OOROTHY MACKAILL 

DIE GOLDENE PE ITSCH E 


MARY ASTOR UND GILBERT ROLAND 

ROSE DES SÜDENS 

MILTON SILLS 

ACHTUNGI Z U^^G IN GEFAHR! 


DOROTHY MACKAILL UNO JACK MULHAU 

SEEMANNSLIEBCHEN 

■ lOlIi WIlllAM A. SliriR 

KEN MAYNARD 
m Mll OROSSIN WILOWtST-FIUMINi 

DER SINGENDE DRAHT 
HÄNDE HOCHI 
DER FLIEGENDE PFEIL 


rUME. OEREM MANUSKRIPT UND INSZENIERUNG AUF DEN 
GESETZEN OES STUMMEN FIIMS RERUHTI 
KEINE REFRISENI KEINE STUMMEN VERSIONENI 

MIT DER VERMIETUNG HABEN WIR 
HEUTE BEGONNEN! 










Hin paar Wochen oder 
^V-na(e später wird man sich 
I .': der hier skizzierten Basis 

ii: 'gen. 

Bia dahin wird dir „.Cine* 
iato|iraph" den Dingen ob- 
ektiv jet(enüberstefaen und 
ill'j; Aktionen der neuen 
äruppe stützen. die der 
’cstiguntf der Fndnstrie und 
1er Uberwindunt; der Krise 
dienen. 

Hr tut es, weil fertiiien 
[}injen geifenüber Negation 
lieh' weiter bringt und weil 
vcrlKigene Dinge mit einiger 
Mühe schlieBlich doch wieder 


gerade gemacht werden kön¬ 
nen. 

Schade zwar für die ver¬ 
lorene Zeit. Aber immer noch 
besser, auf Umwegen ans 
richtige Ziel zu kommen, als 
unterwegs liegen zu bleiben 
und schmollend in der Ecke 

Im übrigen scheinen es 
weniger sachliche Differen¬ 
zen zu sein, sondern Prestige¬ 
fragen. Ob dazu heute die 
Zeit ist, braucht man eigent¬ 
lich nicht zu fragen. 

Man überlege freundlichst 
was die neue Gründung für 


neue Lasten fordert und be¬ 
denke auch, «vie gerade die 
nächste Zeit eine einige deut¬ 
sche Verleiherschaft fordert. 

Die A. d. F. bat deutlich 
die Hand zur Bildung der 
Einheitsfront dargeboten. 
Man kann fraglos in einzel¬ 
nen Punkten vernünftige For¬ 
derungen leicht durchsetzen. 

Aber erst muB man einmal 
Mitglied werden. So wie 
man es fetzt machen wollte, 
gehts wirklich nicht. 

Also noch einmal über¬ 
legen, erneut verhandeln. 
Erst eintreten und dann be¬ 
antragen. 


SchlieBlich entscheidet fa 
die Majorität. Und die müB- 
ten d'ich die neuen Gruppen 
aufbringen. 

.Man soll nie Angst vor der 
eigenen Courage haben, 
wenn man VorstöBe machen 
will. 

Mit Diplomatie aus dem 
Hinterhalt ist noch nie eine 
Schlacht gewonnen, wohl 
aber Kriege verloren worden. 

Daran möge man vielleicht 
auch denken, wenn allzu 
kluge Strategie den Verstän¬ 
digungsfrieden zu vereiteln 
droht. 


Die franzötitdic 
Tanksfclic 

KDie drei von der Tankstelle" 
bewerben sich jetzt auch iran- 
zösisch um Lilian Harvey. 
Man sieht Henry Gerat. Reni 
Ltlebro und Jacques Maur) als 
Benzinkavaliere Hört das Lied 
rom Kameraden und vom Lieb- 
Img in der Sprache der Seine. 

Stellt fest, daB die Worte und 
Pointen wechselten. daO aber 
ärr Esprit, die gute Laune, die 
durchschlagende Zugkraft blie¬ 
ben. 

Eine schöner Erfolg, eine vor¬ 
bildliche Version. Ein Film, der 
uch in Paris nicht hätte besser 
gemacht werden können. 

Die neue Ufa-Woche 

Zuerst siebt man hübsche 
Auinahmen vom Zeppelin in 
Staaken. Hört den Führer, Ka- 
pitanicutnant Flemming, reden 
nnd hat dann als interessanten 
Veri{leich Gelegenheit, das neue 
VindmöUcnflugzcng bei seinem 
"«'iiner Aufstieg zu beobachten. 

Aus Florenz zeigt man das 
Fest zu Ehren Amerigo Vespuc- 
J“. des Entdeckers Amerikas, 
u Neotrebbin hat man den 
«-nsemarkt aufgenommen. 

König Albert f. nimmt in 
“tüsstl die Parade über seine 
rruppen ab. und Huth, der 
"'»gcr beim Avutrennen, läBl 
«Cb nach der Wettfahrt inler- 
»■•wen. 


Grock interviewt 
Harry Fiel 

B *’'•*’ '**' ^*** “ 

•^Isberg seinen ersten Ton 
^ Spreebfilra „Er oder ich' 
**■ D. L, S. dreht, hatte aa 
^nnabend eine« berühmtei 
‘onfUm-Debütanten zn Besuch 
Grock will bekminUicI 
dl k ™ »slbst einen Tonfiln 
• en und benutzte seine An 
»«enheit in Babcltberg. un 

ö»»«*- «>«**«« 

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«n. W“<«en z, 

E>««UI sab er dei 

dr.br «nit VaUentii 

*• großem Interesse zu 


Das Prager Kino-Repertoire 


Die Prager Premieren-Tbea- 
ter zeigen auch diese Woche 
mit drei Ausnahmen ausschlieB- 
lich amerikanische TonK.me. 
Das einzige Prager deutsche 
Wran-Urania-Kino zeigt den 
Ufa-Film „Der Liebes walz er", 
Bio Julii bringt „Das Wo ga- 
mädeben", und Bio Praka fnh.’-t 
den Lya Mara-Film „Mein Herz 
ist eine Jazzband" vor. Der 
Lubitsch-Film „Liebesparade" 
mit Chevalier läuft im Bio Lu- 
cerna bereits die elfte Woche. 
Der Fairbankt-Pickford - Film 
,J>ar Widerspenstigen Zäh¬ 
mung" nach Shakespeare ist 
gleichzeitig in den Theatern 


Hväzda. Kotva und Radio an¬ 
gelaufen. 

in den Kreisen der Kinobesit¬ 
zer kursieren emstzuneh- 
mende Nachrichten, JaB mit 
der Vorführung von deutschen 
Toniilmen unmittelbar nach 
dem Staatsfeiertag am 28. Ok¬ 
tober zn rechnen ist, da die 
augenblickliche Lage schon aus 
moralischen Gründen unhaltbar 
isL ganz abgesehen davon, daB 
jene Theater, die dentsche Ton¬ 
filme gespielt batten, durch 
deren Abectzung einen bedeu¬ 
tenden gesebäftUebeD Schaden 
erbttea haben. 


Budapestcr Tonfiimprcmicrcn 


In der vergangenen Woche 
sied wieder zwei deutsche Ton- 
iilme mit auBerordentlichem 
Presse- und Publikomserfolg 
gestartet. 

Kamara-Kiflo hat in dem 
Film „Nur Du" endlich seinen 
richtigen Schlager gefunden. 
Die bisher vorgelührten ameri¬ 
kanischen Filme waren kein 
nebliges Geschäft. „Nur Du" 
bringt täglich volle Häuser. 

Ufa-Urania bringt .J)ie drei 


von der Tankstelle", der beste 
deutsche Film, der bisher in 
Ungarn vorgeführt wurde. Der 
Film wird ein ungewöhnlich 
groBes Geschält werden. 

Chevalier startet mit ,Jxive 
parade" im Royal Apollo. Der 
Film ist reizend und wird ein 
sicheres Geschält sein. 

„Westfront 1918" läuft in 
zwei Ufa-Tbeatem. in der Ufa 
und Corvin. Das Interesse ist 
überaus groß. 


Aata-Premiewrn im Oktober 


Die Aafa startet im Laufe des 
Monats Oktober zwei CroSton- 
filme ihrer neuen Produktion. 
Zunächst den Mady-Chrislians- 
Tonfilm .Xeutnant warst du 
einst bei den Husaren . . .". Er 
wurde bekanntlich unter der 
Regie von Manlred Noa in zwei 
Fassungen gedreht, wobei be¬ 
merkenswert bleibt, daB Mady 
Christians auch in der franzö¬ 
sischen Fassung die Hauptrolle 
spielt In der deutschen Fassung 
sind ihre Mitspieler Gustav 
DicssL Georg Alesander, Giali 
Theimer und Max Ehrlich. 

Die zweite Oktober-Premiere 
der Aafa bestreitet der von 
Max Obal inszenierte Tonfilm 


J>ie lustigen Musikanten" (Lau¬ 
benkolonie) mit Fritz Kampers. 
Hcrmaaa Picha und Camilla 
Spira in den Hauptrollen. Obal 
drehte einen groBcn Teil der 
Aufnahmen in Kleingartensied¬ 
lungen und Berliner Hinterhöfen 
nach einem derb - l-astigen 
Schwank von Franz Rauch. 
Kompooisl: Dr. B. Kaper. Von 
ihm stammt u. a. der Haupt¬ 
schlager des Films „In der Lau- 
benkoloaie liegt das Himmel¬ 
reich für die FamUie“ nach 
Worten von Robert Gilbert 
Das genaue Ersebeinungs- 
datum der Filme sowie die Ur- 
autiühmagstheater werden iL 
Kürze bekanntgegeben. 


Schauspieler und Nacht- 
lokaibetitzei 

Die Wiener Sonn- and Mon? 
tagszeitnng berichtet aus Buda¬ 
pest: Die Staatsanwaltschaft 

hat geste-n gegen den bekann¬ 
ten nngariseben Schauspieler 
und Tsnzkomiker Tibor von 
Halmay Anklage erhoben, weil 
sich Tibor von Halmay als Be¬ 
sitzer des Nachtlokals „Casina 
de Paris' in Budapest angeblicb 
schwere Kautioosschwindeleien 
zuscbnlde x kommen ließ. 

Tibor von Halmay war in dem 
Inflattonsjahr der beliebteste 
Tänzer und Operettensänger 
der ungarischen Hauptstadt und 
hat in Wien im „Simplicissi- 
mos" rasche Karriere gemacht 
Er wurde für deutsche Ton¬ 
filme verpflichtet, bis ihn Max 
Reinhardt entdeckte nnd Hai- 
may in den ..Artisten" nnd spä¬ 
ter bei den Aufführungen der 
Salzburger Festspiele beden- 
tende Rollen bekam. 

Nach den diesjährigen Fest¬ 
spielen begab sich Halmay nach 
Budapest und cUblicrte sich 
hier neben seiner künstle¬ 
rischen Tätigkeit als Besitzer 
eines Nachtlokales. 

Nur wenige wuBten. daB 
dieses mondäne Nachtlokal im 
ersten Bezirk von Budapest 
diesem Schauspieler gehörte. 
Die geschäftlichen Transaktio¬ 
nen waren indessen nicht er¬ 
folgreich. 

Als der Betrieb in der letz¬ 
ten Zeit infolge der allgemei¬ 
nen Wirtschaftskrise nicht mehr 
anf der bisherigen Höbe was, 
habe Halmay von seinen .An¬ 
gestellten grofie Kautionen ver¬ 
langt. Auf die Anzeigen dieser 
Angestellten bin wurde gegen 
den Schauspieler Anklage 
wegen KauUonsschwindcl er¬ 
hoben. 

Fünf Personen aus seinem 
Betriebe habe er 9000 Peng« 
abgenommen. Oberdies beben 
sieb mehrere große Lieferanten 
des Nachtlokals gemeldeL 
denen Halmay größere Beträge 
schuldet. 





U n i V c r s u m - L i ch t s p i e 1 e in Stuttgart 

Sluttftart, die schöne Haupt- Der Zuschauerraum und die Stuttitart, durch die Berech- 960 Plätze enthält. Der A 

atadt des schwäbischen Lan* Bühne befinden sich in dem -nunden und Versuche im Modell t|an|t zum Balkon und den B I 

des, hat in den letzten Jahrei Flügel^ebäude, das an das Vor- {est[iestellt, daß die Bedingun- ■ konlotfcn mit 660 Plätzen lu) ' 

eine Entwicklung durchgemac i‘ , dergeb.iude anscbließt. Das gen für eine einwandfreie Ton- über einige Stufen auf die Crr- 

deren Großzügigkeit von keiner Vorderhaus enthält außerdem führung durch die Formen des derobe zu, über der eine öro". 

anderen deutschen Stadt et- im Erdgeschoß einen Laden und Raumes sehr gut erfüllt waren. vordachähnliche Platte spannt, 

reicht wird. Die neuen Uni- in den übrigen fünf Stock- Wichtig war, daß die Gestal- die die Führung zu den Ein- 

versum-Licbtspiele, die jetzt von wirken Büro- und Geschäfts- tung der Decke nicht nur den gangstüren gibt, 

der Schwäbischen Urania ei- räume, es bildet mit dem ersten architektonischea und licht- Der Vorführungsraum enlh.i!' 

öffnet wurden, ziehen die Linie . Bauteil zusammen ein einheit- technischen F< derungen ge- drei Theatermasebinen mit 

dieser Entwicklung auf das liches Gebäude. Für die Raum- nügt, sondern darch möglichst Spiegelbogenlicht Type .Soup.,' 

glücklichste weiter. gestaltung entscheidend war weitgehende teilende Auf- und eine Klangfilmapparatiir 

Die Schwäbische Urania, de- die erfindungsreiche Rangkon- lisung die Gewähr für ein aku- mit der neuen Leistung voa 

ren tatkräftigen Leiter A. Fried- struktion von Professor Kint- stisches Optimum gibt. 200 Watt und Netzanschluß für 

rieh Kurth alle Kreise Stutt- zinger, die seht zweckmäßig Betritt man den Saal, ist so- I ichl- und Nadcltonanwendunt< 
garts, auch diejenigen, die den eine freitragende Konstruktion fort zu bemerken, wie gut die Daß die Bühne mit allen mo- 

Kino fremd oder gar feindselig mit einer Ausladung von 10 Me- Konzentration auf die Bühne dernslen Einrichtungen ver- 

gegenüberstehen, für den Film ter bei einer Breite von 24 Me- gerichtet ist. Durch die Form- sehen ist, bedarf keiner beson- 

gewonnen hat, hat in diesem ter vorsah. Die Lösung ist auch gebung von Wänden und Decke deren Erv ähnung. 

Haus der Stadt Stuttgart ein vom rein statischen Gesichts- lenkt sie die Blicke des Zu- Die Belüftung und Enilüllu 

Lichtspieltheater gegeben, das punkt aus sehr interessant. Schauers nach der Bühne, und des Hauses erfolgt nach den 

wirklich eine Sehenswürdigkeit Ein ganz neuer Gesichtspunkt vor allem durch Verzicht auf System Cärrier. auch die Hei- 

bedeutet, auch für auswärtige bei der Erbauung dieses The- jedes die Großflächigkait zer- zungsanlage ist nach d' • 1 

Besucher, die anderwärts große aters war vor allem dadurch slprende Detail herrscht eine System Cärrier ausgeführt. 1 

moderne Liohlspiclhäuscr kennen gegeben, daß in ganz besonde- bezwingende Ruhe iu dem Die Eröffnungsvorstellucg 

Betritt man den Zuschauer- rem Maße die Akustik berück- Raum, so daß der Zuschauer der Vertreter der Behörden, 

eaem durch die große Tür in der sichtigt werden mußte. Frei- unbedingt zur Sammlung ange- cier Stadtverwaltung und viel« 

Mitte, so steht man unter einem lieh war in unseren Tagen die regt wird. — Ein balkonartiges bedeutende Pcrsönlichkciica 

hervorragenden Eindruck. Große Haupteinsteilung auf Jen Ton- Foyer umschließt die eigeni- aus Kunst und Wissensch:ift 

architektonische Linie, Farbe film nötig. Auf Grund des liehe Eingangshalle, die mit den beiwohnten, brachte als Haup 

und Licht, wundervolles «eiches Raumentwurfs der Architekten hohen Seitenwänden Führung film die mit begeistertem Bt 

Licht, das zu sehr fein abge- hat Prof. Dr. Reyer, Dozent zu den Treppen gibt. Uber fall aufgenommene Uia - Tu'i- 

atuftem Schatten im Kontrast für Schall- und Wärmelehre an mehrere Stufen nach unten er- filmnperetlc „Dtpi von d.s 

steht, klingen zusammen. der Technischen Hochschule reicht mau das Parterre, das Tankstelle". 


Infolge der rapiden Geschäftssteigerung ist 



zu einer Erweiterung des Betriebes gezwungen 



lelehi um 


NACH 

Berlin SWBS, undensir. 69 

Sammelnummer ab Dienstag, 7. 10. 1930 


A 7 DönlMlf 8140/S14« 































Berlin, den 7. Oktober 1930 


Der fünfzigprozentige Tonfilm 


Zuverlässiges Fachpersonal vermitteln „Kleine Anzeigen“ im„Kinematograph“ 


Es liegen jetzt glücklicher¬ 
weise einmal klare Ver¬ 
gleichszahlen vor, an denen 
einwandfrei zu untersuchen 
ist, ob man mit musikalischer 
Untermalung oder mit ein- 
-.■ierlen Titeln ebensoweit 
Kommt wie mH dem hundert¬ 
prozentigen Tonfilm. 

ln Berlin laufen im Rah¬ 
men eines Konzerns gleich¬ 
zeitig hundertprozentige deut¬ 
sche Tonfilme und an sich 
ausgezeichnete ausländische 
Erzeugnisse mit populären 
Stars, sympathischer Hand¬ 
lung, wirksamer Begleit¬ 
musik und einkopierten Titeln 
wie beim stummen Film. 

Ara gestrigen Sonntag, wo 
der Durchschnittsbesuch der 
großen deutschen Tonfilme 
noch in der zweiten und drit¬ 
ten Woche über 80 Prozent 
der höchstmöglichen Besuchs- 
irequenz betrug, sah man bei 
^em guten Ausländer mit 
einkopiertem Titel nur rund 
^5 Prozent besetzte Häuser. 

Der Besuch schwankte zwi- 
*chcn 24 Prozent in der 
ersten Vorstellung und 68 
Prozent in der letzten Vor¬ 
führung. 

Die Reklame für diesen 
fünfzigprozentigen Ausländer 
^ar stärker als wie für die 
hundertprozentigen deutschen 
Schlager. 

Das Resultat hat die frag- 
ftchen Theaterleiter nicht 
überrascht. Es war der Bc- 
für bisher nicht nach¬ 
weisbare Behauptungen. 

•K 

Warum wir diese Beobach- 
“ngen hier veröffentlichen? 
«•nächst, um festzustellen, 
*“ ein voller Tonfilm im 
fj"* für den TheaterbesHzer 
großer ist als der fünfzig- 
Prozenüge Tonschlager. 


Ferner, um wieder einmal 
nachdrücklichst zu bemerken, 
daß nicht alles Talkie ist, 
was nachsynchronisiert WUT de. 

Natürlich gibt es nach die¬ 
ser Richtung hin vollgültige 
Werke, wie z. B. die Tiger- 
jagd der Atlas. Aber im all¬ 
gemeinen ist bei Bildern mit 
einkopierten Titeln, Texten 
an Stelle von Worten, größte 
Vorsicht am Platz. 


Ziehung zu experimentieren 
haben. Hier ist Buster Keaton 
so beliebt, daß es synchroni¬ 
siert geht. Im Elsaß versteht 
man „Sous les toits de Paris" 
genau so gut, wie einen deut¬ 
schen Schlager. 

Aber immerhin, diese fünf- 
zigprozentigen Tonfilme sind 
Risiken für Verleiher und 
Theaterbesitzer, die baldigst 
verschwinden sollten. 

Der Theaterbesitzer hat 
nichts davon, wenn er der¬ 


artige Halbtonfilme ein paar 
Prozent billiger spielt. Die 
Gesamteinnahme ist, wie das 
Berliner Beispiel zeigt, so er¬ 
schreckend viel niedriger, 
daß der geringere Leihpreis 
zum größeren Verlust führt. 

•K 

Für den fremden Verleiher 
aber bedeutet das verglei¬ 
chende Resultat, das am An¬ 
fang dieser Darlegungen steht, 
die dringende Notwendigkeit 
der guten deutschen Version. 

Darunter sind gründliche 
Bearbeitungen zu verstehen, 
die sich nicht auf Übersetzun¬ 
gen beschränken, sondern die 
das ausländische Original 
mit deutschem Geist erfüllen. 

Wie man so etwas macht, 
ist am französischen Beispiel 
der drei von der Tankstelle 
zu erkennen, das man am 
Sonnabend im Gloria-Palast 

Allerdings ist diese Ver¬ 
sion auch nicht in zehn Tagen 
gedreht und unter Mitarbeit 


französischer Autoren ent¬ 
standen. 

Es ist beim Film noch mehr 
wie beim Buch zu berücksich¬ 
tigen, daß der Geist und aichX 
nur dz-s >X ort zu überset¬ 
zen ist. ^ 

Für uns in Deutschland ist 
das Ge.stige beim Film mehr 
als Schlegwort nach außen. 
Wir haben auch beim Ge¬ 
schäfts- und Amösierfilra 
noch literarische und künst¬ 
lerische Ambitionen. 

Wir haben bei Buchüber- 
tragmgen und bei übersetz¬ 
ten Bühnenstücken auf ge¬ 
schliffene Form Wert gelegt. 
Wir wollen auch beim Film 
nicht darauf verzichten. 

Vielleicht haben die Auf- 
traggeber der Versionen 
selbst alten Grund, ihre deut¬ 
schen Bearbeiter zu Höchst¬ 
leistungen anzufeuern. 

.Man darf nicht vergessen, 
daß im Augenblick alles 
Fremde in Deutschland be¬ 
sonders kritisch angesehen 
wird. Was hier und da in 
Berliner Blättern und Blätt¬ 
chen striit. ist nicht ma߬ 
gebend und gibt vielfach ein 
falsches Bild. 

Das Publikum der Provinz 
entscheidet und nicht Herr 
Plemm oder Tamm in der 
Sechsuhrvormittags - Zeitung, 
der im Filmen den Triumph 
alles Schaffens sieht, die 
nachher eine Besucherfre¬ 
quenz von 24 Prozent auf¬ 
weisen. « 

Wir wollen gern gute Aus¬ 
länder. möchten mit fremden 
Ländern gute Geschäfte ma¬ 
chen. darum schreiben wir 
über diese Probleme mit der 
Bitte, über diese Dinge auch 
freundlichst einmal nach¬ 
zudenken. 



Kurzfilme in den 
Vereinigten Staaten 

Die Tonkurzlilme sind *tt 
einem sehr wesentlichen Faktor 
in den amcrikanUchen Kinopro- 
trammen feworden. Di« Pro¬ 
dukt ionsdesolUchaiten, vor allem 
Universal, Fox, Paramounl, 
Educational, Pathe u. a. sind 
dazu üb«r|{etfan4cn, ihnen noch 
gröOerr Aufmerksamkeit ab 
bisher zuzuwenden, indem sie 
die Rollen nicht mehr mit we¬ 
niger bekannten Kräften be¬ 
setzen, sondern anerkannte 
Bühnen- und Filmstars für diese 
Zweiakter beranziehen. So er¬ 
klärt Larry Kent, der Chef der 
Shorts-Abteilun^ der Para¬ 
mounl. daO „Stars für den Er¬ 
folg von kleinen Spielfilmen 
notwendig seien und daO di« 
Gesellschaft soviele ,Kopfzciler' 
verwenden wolle, als sie könne. 
Nicht allein, daO diese Schau¬ 
spieler einen wirkücben Kässen- 
erfolg für die _ Leinwand dar- 
slcilen, sondern sie sichern 
automatisch dem Produzenten 
ausgezeichnete schauspielerische 
Leutungen, durch die sowohl 
di« Wirtschaftlichkeit in der 
Herstellung ab auch die beste 
Unterhaltung für das Publikum 
gewährleistet werde". 

»Zwei Welten“ 
in Thäringcn verboten 

Das thüringisch« Ministerium 
des Innern bat nach g 4 des 
Lichtspielgeaetzes vom 12. Mai 
1930 den Widerruf des Bild- 
sbeifens „Zwei Welten" be- 
anbagt. Bis zur Entscheidung 
des Widerrufs wird di« Vor¬ 
führung des Bildsbeifens in 
Theatern auf Grund der i 27, 
Abs. 1, und f 32 der Landes- 
verwaltungaordnung vorlänfig 
untersage Für jeden Fall der 
Zowiderbaadlung wird eine 
Geldstrafe von 1000 Rm. ange¬ 
droht; nötigenfalls ist die Vor¬ 
führung des Bildstreifens durch 
unmittelbaren Zwang zu ver¬ 
hindern. Die Gemeinden io 
Thüringen werden angewiesen, 
die Angelegenheit zu kon¬ 
trollieren. 

Dazu ist noch folgendes zu 
bemerken: 

Womit das thüringische In¬ 
nenministerium dieses Verbot 
begründet, bt noch nicht ver¬ 
öffentlicht worden. Oer Be¬ 
sitzerin des Lichtspielhauses in 
Weimar ururde lediglich ein Akt 
vorgelegt, wonach die Vorfüh¬ 
rung des Films JSwei Welten" 
eingestellt werden müsse, weil 
di. Juden ab kessere Men¬ 
schen im Vergleich zu den Offi¬ 
zieren dargestellt werden. Di« 
thüringisch« Regierung könnte 
diese Darstellung nicht gelten 
lassen, weil sie dies den Bluts¬ 
brüdern in Österreich nicht an¬ 
tun könne. 


Emclka-D 

Die ständige Rubrik mit der 
Überschrift: „Verkauf der 

Emelka" rückt wieder an die 
erste Steile. Diesmal scheint 
Kommerzienrat Kraus tatsäch¬ 
lich das Rennen zu machen. 

Man sollte im Reiebsfinanz- 
minbterium froh sein, wenn 
man den filmuchen Komplex 
los werden könnte, um so mehr 
ab die politische Situation heute 
beim allerbesten Willen nicht 
gerade günstig für staatliche 
Filmpropaganda Ut. 

Wenn man in Regierungs- 
keeisen die Pressestimmen zur 
Emcikafrage rückwirkend ver¬ 
folgt, wird man vielleicht ge¬ 
rade bei uns die richtige Vor¬ 
aussage verzeichnet linden. 

Es gehörte dazu keine beson¬ 
dere Sehergabe, sondern nur 
unvoreingenommene Beurtei¬ 
lung der Situation und jene 
Saebkenntnb, die man von 
einem Wirtschaftsjoumalbten 
nun einmal verbngen muB, 
wenn er Resonanz auf Dauer 
haben will. 

Ein großer Teil der Berliner 
Tagespresse begnügt sich des¬ 
halb auch mit einer kurzen 
Feststellung des Tatbestandes. 

Nur «in paar Blätter, di« sich 
damab besonders weit hervor¬ 
wagten, kommentieren mit 
„Wenn" und „Aber". 

Schade, daS sie den Verlust 
des Reiches an diesem Film- 
czperiment nicht mit tragen 
müssen. Sie würden dann vbl- 
leicbt die Überschrift wählen: 
„Fort mit Schaden." 


ämmerung 

Im Zusammenhang mit der 
Umstellung vom Reichsbetrieb 
auf Privatuntemehmen steht 
zweifellos auch die Kündigung 

Man verrät kein Geheimnis, 
wenn man den grollen Vertrag 
des begabten, aber unzuverläs¬ 
sigen Spielleiters mehr ab ein 
diplomatisches Werk als ein 
Resultat kaufmännischer Er¬ 
wägung ansieht. 

Unverständlich nur, wie man 
solche Beträge für Direktions¬ 
gagen ausgeben konnte, wo 
noch nicht einmal das Geld für 
die Filme da war. 

Klar, daB Herr Kraus, der ein 
kluger, ausgezeichneter Ge¬ 
schäftsmann ist, aus diesem 
Vertrag heraus will, sobald sich 
die erste Gelegenheit bietet. 

Um so mehr als der letzte 
Dupontfilm alles andere wie 
eine Glanzleistung war. 

Jedenfalb ist das Arrange¬ 
ment mit Kraus die beste Lö¬ 
sung. Er kennt das Unterneh¬ 
men von Anbeginn. Ist mit ihm 
groB geworden und weiß was 

Er bt ein Mann von Formal, 
der Ordnung schaffen und ver¬ 
dienen wird. Man muB ihm 
nur ein Instrument geben, das 
in Ordnung und genügend fun- 
dwrt bt. 

Wenn's einer schaffen kann, 
dann in diesem Fall« Kommer- 
zbnrat Kraus. Also bitte, frei« 
Bahn dem Tüchtigen. 


Tonfilm-Konjunktur in Frankfurt 


Der stumme Film bt, für den 
Augenblick wenigstens, in 
Frankfurt so gut wie erledigt. 
Sämtliche größeren und last 
al'e mittleren Theater haben 
sich auf Tonfilm umgestellt, und 
eine Zusammenstellung der 
augenblicklichen Tonfilmpro¬ 
gramm« ist aus vielerlei Grün¬ 
den interessant. 

Der Ufa-Palast bringt ,J>ie 
drei von der Tankstelle", ein 
Film, der außerordentlich gün¬ 
stig aufgenommen worden ist. 
Im Ufa-Theater läuft „Ein 
Tango für dich", im Gloria- 
Palast der Sporttontfilm ,J)cr 
Sohn der weißen Berge". Ein 
ausgezeichnetes Geschäft macht 
im Capitol „Bockbierfest", Luna 
und Olympb bringen zusammen 
ab Zweitaufführung ,4.arifari". 
In den Kammerlichtspielen und 
der Neuen Lichtbühne läuft, 
ebenfalls als Zweitaufführung 
..Der Schuß im Tonfilmalelier". 


Ein großes Geschäft bringt der 
,J3reyfus-Film" im Rozy-Palast, 
Biberbau und Kamera zeigen 
gemeinschaftlich «in« Urauffüh¬ 
rung, die Lubitsch - Operette 
„Liebesparade". Der an und 
für sich entzückende Film bat 
ein« gute Presse, wird aber 
kaum den durchschlagenden 
großen Geschäftserfolg bringen, 
da er in französischer und eng¬ 
lischer Sprache läuft und das 
Publikum in seiner Mehrheit 
deutsch« Tonfasaung verlangt. 

Die Firma Opel in Rüssels¬ 
heim batte am Freitag die 
Press« und eine Anzahl Interes¬ 
senten zu einer Werkfilmvor¬ 
führung gebden. Es handelte 
sich um den von der Ufa her¬ 
gestellten Film „Wie ein Auto 
entsteht". Der große Bildstrei¬ 
fen bt außerordentlich ge¬ 
schickt und interessant aufge¬ 
nommen und zusammengestellt. 


»T o u c I 

'Der ehemalige Tauentzien- 
Pabst wird Ende November 
wieder eröffnet und von Hein 
und. Kreißb geführt werden. 


t z i e n" 

die aus dem Theater, das kurz 
„Tauentzien" heißen wird, «in 
Urauffühmngstheater für erst¬ 
klassige Filme machen wolbn. 


»Die letzte Kompagnie" 
in Norwegen 

Die Premiere des Ufa-Ton 
films „Die Letzt« Kompagnie' 
fand vor einigen Tagen in dem 
2200 Pbtz« umfassenden Co¬ 
losseum in Oslo statt. Der 
ganze Gebt dieses Films kommt 
der ausgeprägten Heimattreue 
des Nordländers besonders ent¬ 
gegen. Das Premieren-Publi- 
kum nahm den Film mit stür¬ 
mischer Begeisterung auf. 

Marlene Dtefrichs neuer 
Paramount -Ver fr ag 

Unter der Regie von Jon 1 
von SteriU>«rg bt „Marokko' 
nach Benno Vignys Rom.ia 
„Amy Jolly" fertiggestellt und 
erzielte in Jer Vorschau eines 
.sensationellen Erfolg, der zum 
größten Teil auf die auBer- 
ordentlbbe künstlerische Lei¬ 
stung von Marlene Dietrich 
zurückzuführen bl. Marlen« 
Tietrich erhielt von der Pa- 
ranionnt einen neuen bng- 
frisligen Kontrakt mit Starbe¬ 
dingungen. Ein zweiter Film 
mit Marlene Dietrich beginnt 
.Milte Oktober, ebenfalls unter 
der Regie Josef von Stern¬ 
bergs. Di« Handlung des Filmt 
■st eine Spionage-Affäre. 

Die Künstlerin bat auf Grund 
ihres erweiterten Paramounl- 
Kontrakte« ihre Beziehungen 
zu den Robert Klein-Bühnen, 
Berlin, in freundschaftlichster 
Weis« gelöst. — Marlene Diet¬ 
rich wbd im Monat Dezember 
für «inen kurzen Erholungs¬ 
urlaub in Europa erwartet. 

»Drei von der Tank¬ 
stelle“ in Pforzheim 

Aus Pforzheim telegraphiert 
man uns: „Drei von der Tank¬ 
stelle" sensationeller Erfolg- 
Publikum und Press« begeistert. 
Polbei sperrt heutige Abend- 
vorstellungskasse wegen Uber- 
lüllung. Bisher größter Ub- 
Tonfilmerfolg in Pforzheim. 

Neue Lustbarkeitsstcucr 
in C. S. R. 

Gegen jede Erwartung wurd« 
dieser Tage im böhmische* 
Landesanssebuß doch der Aa¬ 
lrag angenommen, zur Deckung 
des Budget-Fehlbetrages vo« 
28 Millionen tscbech. Krone* 
auch «ine neue Landeslustbar- 
keitssteuer cinzuführen Di-** 
Steuer wird, mit Ausnahme vo« 
kulturellen und sportlichen Ua* 
temehmungen, von allen U** 
terhaltungsstätten bei ei*** 
Eintrittspreis von über 5 Kro¬ 
nen eingehoben. Die Kinob«^ 
zer, die durch diesen Beschl«« 
des Landesausschnsses vor «■** 
fertig« Tatsache gestellt wer¬ 
den, sind zum Äußersten *• 
schlossen, und die schon frub*t 
erwogene Möglichkeit 
GeneraUtreikes der Lichl*P»r 
theater bt nun in bedenkl.c** 
Nähe gerückt. 




Verleiht Superfilm-Verleih A.-G. / Berlin SW68, MorkgrofenstraBe 21 

FMirvf: A T, 0*iilM«t Mt-US. Tataaramm-AArMM; MaMmUM 


Premiere: Dienstag, 7. Okt. Atrium 




















061 Seledüatnm 

aus 14 london 59005 69 60 12,50 m 


südfilmhaus beriin 


besichtigte soeben dupontfilm men- 
schen im kaefig stop im bewußtsein 
großer Verantwortung euch und künden 
gegenueber feststelle daß dieser sued- 
film wieder aber auch ausnahmsios 
aiies schlaegt und in schatten stellt was 
deutscher sprechfilm bisher geboten 
stop darsteiiung kortner george veidt 
einfach hinreißend eine ieistung ueber- 
trifft die andere stop ueber allem aber 
steht regle dupont die variete zweifei* 
los uebertrifft stop verstaendigt ent¬ 
sprechend filialen und künden 

gruesse goldschmid 




Piccadilly>Snapshois 


1 Londoner O.-Kc. •Berichtcrslnit 























tim 

ELISABETH 

BER0NER 

ARIANE 

nach dem weltberühmten Roman 
von Claude Anet 

Regie: Dr. Paul Czinner 

Ein Bergner-Czinner-Film der Nero 

* 

Verleih für Deutschland: Vereinigte Starfilm 6. m. b. H., Berlin 

NERO-FILM A.-6., BERLIN 

W 8, UNTER DEN LINDEN 21 

FERNSPRECHER; MERKUR 4896-4t»8 

















T..aim».rWh,ung.. HINTER FILNKULISSEN ei» p,ppd,to,„ 

kur»« in Leipzig • Chcvoiieit? 

D«r L*nd««»«rb«nd Mittel- TlD^Cl *• Naoli Nachrichtca, die ia 



deatachlaad veranstaltet gegen- 
wirtig in Leipzig einen mehr¬ 
tägigen Kursus für TonMravor- 
iührung, der von dem Leiter 
der Berliner Vorfährersch<ile. 
Ingenieur Franzi, abgehalten 
wird. Der Kursus findet im 
Leipziger „KristaU-Palast" statt. 
Er wird durch praktische De- 


Ein Kabarett im Grunewald- Auf dem Prospekt, der die 
Atelier, von dem Architekten Bühne des Kabaretts ab- 

Lipschntz sehr hübsch gebaut. scblieSt, Ut eia Notensystem 

Auf der Bühne singt Alfred gemalt; die ganzen Noten sind 

Braun ein Chanson mit ein- Fensterchen, die sich öffnen 

schmeichelnder Melodie. Na- und hübsche Mädchenköpfe 

turlich fühlt er, der Mikrophon- sehen lassen. Die jungen Da- 

gewohnte, sich im Tonlilm ganz men, die zu den Notenfenster- 


Person des Heransgeb« 
Rätselzeitschriftcn und 
zinen, Richard F. Ale 
ein Doppelgänger Maurii 
valiers gefunden wordei 
Ähnlichkeit des jungen 
Verlegers mit dem bei 


klargemaebt werden. 
Bedauerlich bleibt, daB dii 


Dentsdic Filme 
Mussolini 


des Tonfilms 
, an denen noch 
Emst Vereber, 


Woche nach Universal City be¬ 
geben. Die Regie dieser deut¬ 
schen Version bat Paul Ludwig 
Stein. 

Grohmann in Chemnitz 

Der bekannte Theaterleiter 
Alexander Grohmann hat mit 


lartcrricr Schlumpi be- 
lind. Franz Grothe bat 
tsikalische Leitung des 
ihm assistiert Rudolf 


Scbles. 

Neues 


Klangfilm-Tobis KÄpell« begleitet die etwa? uncai 

•kt, ind Mof^e, der , ' 

iter, halt iboen eine Sonnta 

OIIS I. vrmiui^i SchUgers „Alles energische 

Zahl der mit Klanglilm- reizenden ..Aufnahme 

Ansprache über vv r 

nicht aufhaltenf 































































































Anspradic bei der Eröffnung des ,,Universum'' in Shittgari 


A. Friedrich Kurth, der auch 
dieses neue schöne Haus leitet, 
hielt bei der Eröflnun^ der 
Universum-Lichtspiele eine An¬ 
sprache, der wir die folgenden 
Sätze entnehmen: 

„Man kennt die Geschichte 
des Films während der letzten 
30 Jahre: wie sie anfing, als 
ein Spielzeug, dann ein Guck¬ 
kasten war, dann eine Gro¬ 
schen - Schaubude: dann ihr 
Anwachsen in dem letzten 
Jahrzehnt zu einem Unterneh¬ 
men von ungeheurer Ausdeh¬ 
nung, das die größte Zahl der 
Menschen, mehr als sonst ein 
Mittel der Welt, höchstinner¬ 
lich berührt und die bedeut¬ 
samste soziale Erscheinung des 
heutigen Lebens ist. 

Die Geschichte des Films ist 
ein Märchen aus „Tausendund¬ 
einer Nacht". 

Keine Filmhandlung ist halb 
so dramatisch wie dis Ge¬ 
schichte des Films selbst. 

Das alles sehende Auge der 
Kamera schweift über die Län¬ 
der der Erde, suchend nach 
gesundem UnterhaltungsstoH. 

Seins weithin sich erstrek- 
kenden Grenzen umlassen iede 
Nation: die Bürger der Welt 
sind ihre Darsteler, und die 


Das Interesse ist .erweckt, 
das den Strom der Touristen 
in die entferntesten Winkel der 
Welt treibt und ihr Verlangen 
nach fremden Produkten an- 

Das Filmbild ist das Espe¬ 
ranto des täglichen Bedarfs. 

Der Film ist das universale 
Mittel der Unterhaltung. 

Seine Wirkung hat die Gren¬ 
zen des Klassenunterschiedes 
beseitigt. — Er kennt keine 
Grenzen des Alters oder der 
Örtlichkeit. Sein Unterhal- 
tungsweri muß sich gründen 
auf den höchsten General¬ 
nenner des allgemeinen Intrr- 

Der Film tut allen anderen 
Geschäftszweigen große Dienste. 
In erster Linie schafft er wei¬ 
testen Bevölkerungsklassen Ver 
gnügungen und Erholung, die 
notwendig ist. weim der Maim 
sich und seiner Arbeit Gerech¬ 
tigkeit widerfahren lassen wilL 

250 Millionen Menschen er¬ 
warten in der ganzen Welt jede 
Woche mit Vertrauen und in 
einem sehr realen Notwendig- 
keitsdrang dies.« Erholung. 2M 
Millionen Menschen in der Welt 
besuchen jede Woche Licht- 


terhaltung ist ein sehr bestimm¬ 
ter Faktor der sozialen und in¬ 
dustriellen Wohlfahrt. Man 
täusche sich darüber nicht. 

Kürzlich war in einer großen 
amerikanischen Stadl ein Thea¬ 
terstreik. Zwei Nächte lang 
wanderte eine Million Men¬ 
schen in den Straßen umher, 
während die Theater geschlossen 
waren. Am dritten Tag riefen 
die Behörden die beiden Par¬ 
teien zu sich und sagten, die 
Theater müßten wieder geöffnet 
werden — niemand könnte die 
Verantwortung übernehmen für 
das Verhallen der Massen, 
denen ihre Unterhaltung und 
ihr Vergnügen entzogen sei — 
und die Theater wurden wieder 
geöffnet. 

Die großen Filmtheater spie¬ 
len unter dem Gesichtspunk, des 
großstädtischen Fremdenver¬ 
kehrs eine nicht unerhebliche 
Rolle und machen hierfür Auf¬ 
wendungen an Propaganda und 
Ausstattung, die bisher der All¬ 
gemeinheit ohne besondere Ge¬ 
genleistung zugute gekommen 
sind. — Diese Aufwendungen, 
die auch eine kulturelle Bedeu¬ 
tung haben, dürfen bei der 
Frage der Schonung dieser Be- 


Die Belastung eines willkür¬ 
lich aus dem Wirtschaftsleben 
herausgegriffenan Komplexes 
'von Gewerbezweigen mit einer 
abnorm hohen Sonder-Umsatz. 
Steuer (und dies ist die Vergnü. 
gungssleuer für das Filmtheater) 
ist eine Ungerechtigkeit. Ne¬ 
benbei bemerkt bat sie in dieser 
Höhe nirgendwo eine Parallele. 

Das neue Haus wird in dem 
gleichen Geiste geführt wie die 
Theater der „Schwäbischen 
Urania" seit nunmehr zehn 
Jahren. Stuttgart wird also ia 
diesem schönen neuen Haus die 
gleichen künstlerischen und 
kulturell wertvollen Spitzen¬ 
leistungen des Filmes sehen und 
hören können. 

Das ist ein Versprechen, das 
wir hier geben. Wir bitten Sie 
alle, insbesondere die dafür ia 
Frage kommenden Behörden, 
ur.s zu helfen, daß uns unter 
Berücksichtigung des Wertes 
und der Bedeutung großer und 
mit künstlerischer Ambition ge¬ 
führter Lichtspiel-Theater für 
die Stadt Stuttgart die Durch¬ 
führung dieser Aufgabe er¬ 
leichtert und nicht durch steuer¬ 
liche Üoerbelastung erschwert 


bringt sie ztu Darstellung. 


Die Notwendigkeit der Un- lassen werden. 


Die wertvolle Fachbücherei 
des „Kinematograph' 


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Hilfsbodi för die PrfllOD« des 
Kinovorlührers 

von Dr. Walter Meine! 

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Liebespaar (diesmal Liane 
Haid und Willy Forst) und 
läßt es je nach Bedarf Zusam¬ 
menkommen oder wie im vor¬ 
liegenden Fall, im Zweivier- 
teltakt auseinandergehen. 

Aber wie man das macht, 
dataul kommt es an. Nicht 
etwa nur im Manuskript. 

Selbstverständlich ist das 
ivichtig und mit die Haupt¬ 
sache. 

Aber es ist doch etwas an¬ 
ders, ob ich ein Buch auf die 
Bühne oder im Film in Bilder 
übertrage. 

Seht euch Liane aus Wien 
an. Sozusagen auf neu für 
den Film getoren. Nicht mehr 
auf süß und schön zurecht¬ 
gemacht. Sondern richtig auf 
große Dame, auf interessant, 
'^as da über die Szene geht, 
liegt zwischen Marlene Die¬ 
trich. Mady Christians und 
der Lintscherl von Hernhals. 

Hat sogar, wie es scheint, 
ab und zu richtiges Tempera¬ 
ment. Regt sich wirklich auf. 
^ daß sich die Frage an den 
Regisseur Geza von Bolvary 
mgibt: „Wie macht man Auf¬ 
regung?" 

Willy Forst wirkt elegant 
^d fesch, die Szenen mit der 
Zurückhaltung liegen ihm 



nicht so wie solche, wo es 
fesch drauf l-osgeht. 

Er, einst Leutnant bei den 
Husaren, macht fetzt in Ver¬ 
zicht. Der wird leichL weil 
dazu ein schmachtender Eng- 
lish Waltz mit drei B gehört, 
der ins Ohr geht. Beifall und 
wahrscheinlich auch ange¬ 
nehme Tantiemen bringt. 

Hier ist auch der Text bes¬ 
ser wie beim kerzengeraden 
Gardisten, bei dem ich immer 
wegen der Textähnlichkeit an 
den Grenadier bei Riescnfeld 
denken muß. 

Die Melodie jedenfalls ist 
ganz originell. Robert Stolz 
ist viel Hübsches eingefallen. 
Er instrumentiert originell 
und hält weise mit allen Mit¬ 


teln des Jazz Haus, zeigt, 
daß gerade beim Tonfilm in 
der ^sch'änkung sich der 
Meister zeigt. 

Man ließ einmal den sym¬ 
pathischen Marcel Wittrich 
singen. Ein kleiner Tauber 
— wenigstens vorm Mikro¬ 
phon. Aber darauf kommfs 
beim Film an. Man wird ihn 
hoffentlich häufiger holen. Er 
verdient's. 

Zu erwähnen noch Ernst 
Verebes. der ewige queck¬ 
silbrige. mehr oder weniger 
unglückliche Liebhaber. Hat 
diesmal wieder manuskript- 
gemäß Pech, wird als Ersatz¬ 
mann geheiratet. Unter dem 
Beifall des Publikums, das 
ihn wirklich gern hat, das 


Fabrikat und Verleih; Superfilm Hauptrollen: Liane Haid. W. Forst 
Regie: Geza von Bolvary Unge: 2800 Meter. 6 Akte 
Uraulfährung: Atrium 


Kedestrom !n ein ruhi^ 
fließendes Bett. Man versteht 
iedes Wert, braucht nicht 


Aus dem guten Tonfilm¬ 
schauspie.er ist ein ausge¬ 
zeichneter Darsteller ge¬ 
worden 

Nett auch die Einlage mit 
dem Puppenspiel. Man merkt 
an den Figurinen die große 
Klasse (Ivo Puhonnys Mario- 


Ubrigens auch szenisch und 
photographisch gut gebracht. 

Willy Goldberger erhält 
für Kameraarbeit ein paar 
Erfolgspunkte. Den Ton 
mixte F'ritz Seeger. Wirk¬ 
lich ein Tonmeister. 

Als Chef der Tonherstel¬ 
lung zeichnet Dr. Guido 
Bagier, der so ziemlich sech¬ 
zig Prozent der deutschen 
Produktion auf den Rolltiteln 
leitet. Ein vielseitiger Herr, 
der allein mehr kann als zehn 
Producer. 

Nicht zu vergessen der 
Baumeister Robert Neppach. 
Wieder originell, geschmack¬ 
voll, ohne Übertreibung. Ab 
und zu geschickt ausgerech¬ 
nete Effekte, große Linie, 
Bilder, die man gern sieht. 

Erfolg auf der ganzen 
Linie. Die berufsmäßigsten 
Meckerer schweigen. .Man 
bedankte sich vor dem Vor¬ 
hang, Haimann und sein Stab, 
für lauten, ehrlichen, ver¬ 
dienten Beifall. 


Suchen Sie einen Vorführer? - Eine „Kleine Anzeige“ im „Kinomatograph*' 










































„Die Drei von der Tonk- 
•tclie*' in Ungarn 

Di* unfaruchc Premier* 
der Ufa - Toofilm - Operette 
„Di* Drei *oa der TaoVstclIe" 
bracht* dea bisher (röBten 
Pilm-Erfolf der letzlea Jahre. 
Der Erfolg des Films ist nur 
mit dem der „Ungarischen 
Rhapsodie" zu vergleichen. 
Sämtliche Vorstellungen im 
Urania-Theater waren ausver- 
kauft. Das Publikum iubclt und 
applaudiert bei offener Szene. 
Die Presse äuOert sich in be¬ 
geisterten Kritiken über Film 
und Musik-Schlager. 


Mady ist eifersüchtig 

Alfred Abel hat sich's bequem 
gemacht, den Smoking mit einer 
Hausjoppc vertauscht und in 
einem Sessel seines Inzuriös 
ausgestatteten Wohnzimmers 
Platz genommen. Neben ihm 
steht Hilde Hildebrandt: eia 
enganliegendes Perlcakleid 

macht sic als Vamp kenntlich. 
Abel bietet ihr gerade eine 
Zigarette an, als im Rcisc- 
kostfim Madf Christians ins 
Zimmer tritt Zuerst peinliches 
Schweigen. Dann die Chris¬ 
tians wütend zu ihrem Filra- 
gatten Abel: „Dazu habe ich 
also an die See fahren müssen, 
damit du hier ungestört flirten 
kannst!" Beschwichtigungsver 
suche nützen nichts. „Bitte, 
keine Entschuldigung! Was ich 
gesehen habe, genügt mir." Und 
energischen Schrittes verläßt 
sie die Dekoration unter zu¬ 
friedenem Schmunzeln von Ru¬ 
dolf Walther-Fein, dem Re¬ 
gisseur des Aafa-Tonfilms „Sein 
letzter Brier'. Die Szene ist 
ausgezeichnet gelungen. Msn 
hereitet die nächst* vor. Sie 
spielt natürlich beim — Schei- 
dungsanwalt. 


. Rund um die Well" 

Unter diesem Titel erscheint 
demnächst ein neuer von Dr. 
Martin Rikli bearbeiteter Kul¬ 
turfilm der Ufa, in dem an Hand 
t^on Naturbildcrii und lehrrei¬ 
chen Karten - Trickaufnahmen 
die Wcitverkehrswege vor und 
nach der Eröffnung des Pana- 
>»a- ued des Suez-Kanals ver¬ 
anschaulicht werden. In die- 
•*m Film verfolgen wir ein* 
Weltreise von Hamburg über 
Madeira durch den Panama- 
Kanal. über Hawaii nach Yo¬ 
kohama. Schanghai. Batavia, 
t-olombo. durch den Suez-Kanal 
t|“d über das Mitlelmeer wie¬ 
der nach Hamburg. 

Bei der Gegenaberslcllung 
Naturbildtm und Karlen- 
Tnekaufnahmea wird di* heu- 
•H Rciscronl* vor Augen ge- 


“jW. di* Im Vergle 
fniher um etwa 20 00 
"»•‘•r abgekfirzt Ul. 
‘•fassanl* Bilderfolgc 
Aufnahmen von 
aus den wie 
««Ilur-Zentren belebt 


Sclisanic Entscheidung 


Bekanntlich führen Artislen- 
genossensebaft und Musikerver¬ 
band einen merkwürdigen Krieg 
gegen den TonBIm, der sich vor 
allem in der Verbreitung von 
Flugblättern äuBert, die nicht 
immer in den schönsten und 
klarsten Worten abgelaOt sind. 

Gegen die Verbreitung kann 
man an sich, wie am Magde¬ 
burger Beispiel bewiesen wurde, 
durch einstweilige Verfügung 
in den einzelnen Bezirken Vor¬ 
gehen. 

Man braucht auch eine Ver¬ 
teilung in Berlin in Verkehrs- 
straOen erster Ordnung nicht zu- 
zulaascn. Jeder Schupo kann 
einschreiten und verbieten. 

Manchmal leistet ein Funktio¬ 
när der beteiligten Verbände bei 
einem Verbot durch die Schupo 
Widerstand, erhält ein Straf¬ 
mandat und erhebt dann Wi-lcr- 

Der Stalsanwalt beantragt sie- 
drigsle Strafe, der Richter rber 


spricht frei, weil es soviel Para¬ 
graphen gibt, die der Mann aus 
dem Volk* nicht kennen kann. 

Die Sache stimmt nur nicht 
ganz, denn dem Flugblallvcr- 
teiler ist ia zunächst klarge- 
naacht worden. daB er nicht ver¬ 
teilten durfte, und erst dann, 
als er sich widerselzte. kam die 
Strafe. 

Ob die Staatsanwaltschaft Be¬ 
rufung cinlegt? Ob man genau 
so milde geurteilt hätte, wenn 
vom Kino Flugblätter verbreitet 
worden wären? 

Wir lassen die Frage offen 
und wünschen nur, daB endlich 
der Berliner Verband das gleiche 
lut wie der Magdeburger The- 
alcrbesilzer. 

Auch der Rcichsverband könnte 
hier einmal Aktivität zeigen. 
Denn schlicBlich trifft die Wühl- 
arb-il der Musiker, soweit sie 
überhaupt Resultate und Wir¬ 
kungen erzielt, in erster Linie 
die 1 heaterbesilze-. 


Wochenschauen 


Di* UagMcksfahrt des R tOl. 

Di* Ul* - Ton - Wochenschau 
beweist ihre groBe Aktualität 
durch einen Bericht von der 
Unglücksfabrt des R lOI. Man 
sieht und hört den näcottichen 
Start des Luftschifis und ver¬ 
folgt den Luftriesen auf seiner 
Fahrt. Kurz nach Bekannt¬ 
werden der Unglöcksnachricht 
eilte der Reporter im Flugzeug 
zur Uoglücksstelle. Die dort 
aulgenommenen Bilder geben 
durch ihre Realistik ein er¬ 
schütterndes Bild der Kata¬ 
strophe. Diese Bilder sind in 
der Ufa-Tonwoche Nr. 5 ent¬ 
halten 


Tempo in de.- BUdberickt- 
erstaltung. 

Die erste Nachricht von dem 
furchtbaren Flugzeugunglück in 
Beat'vais (Frankreichl lief am 
Sonntag vormittag hier ein. Auf 
telephonische An-veissrng nach 
Paris waren die Apparaturen 
für die Aufnahmen der tönen¬ 
den Emcika-Woche Sonntag 
nachmittag mit Rennauto an 
dem Unglücksort eingetroffen, 
die ersten Bilder für die tö¬ 
nende Emcika-Woche trafen 
bereits Dienstag früh mit Flug¬ 
zeug io Berlin ein. 


Wiener FilmnoHzen 


Nene Toniilmtbealer 
Anfang Oktober wurden hier 
wieder zwei neue Tonfilm¬ 
theater eröffnet. Es sind dies 
das „Leopoldstätter Volkskino", 
das mit dem Ufafilm „Hokus¬ 
pokus", und das Meidlinger- 
,.Biograph-Theater', das mit dem 
deutschen Tonfilm „Anneasarie" 
(.Xindenwiriin"! di* erste Ton¬ 
filmsaison beginnt. 

* 

.J>cr Andere“ ISÖasal in Wien. 

Der deutsch* Tonfilm ,J>*r 
Andere“, der bei seiner Urauf¬ 
führung im Schweden-Kino 
einen durchschlagenden Erfolg 
hatte, konnte dieser Tage seine 
150.Aufführung in Wien leiem. 
Der Film läuft gegenwärtig im 
Votiv-Park-, Weltspicgel- und 
Heimat-Kino. 


TonKlmerfolgc ia Wien. 

Das Apollo-Tonkino in Wien 
hat den Universal-Film „Der 
Jazzkönig" herausgebracht und 
mit diesem Farben-Tonfilm ein 
Zug- und Kassenstück gewoo- 

Der deutsche Tonfilm „Wie 
werd' ich reich und glücklich" 
fand im Programm des Roten- 
turm-, Tuchlaubcn-, Flieger¬ 
und Schäfferkinos freundlichen 
Beibll. 

Das Volksbildungshaus „Wie¬ 
ner Urania“ brachte kürzlich 
einen Weltreisefilm „Rund um 
die Erde ia 80 Miauten“ neu 
heraus, der für sein* Stummheit 
durch eine Fülle von esotisch- 
schönen Landschafts- und 
Städtehildera entschädigt. 

Dieser insbuktive Reiselilm 
fand bei seiner Erstvorfühmag 
beim Publikum der Urania 
groOen Anklang 


lonnin^ Goglgpiel in 
Kopenhagen 

(Eigener Drahtbericht.l 

Emil Janning* wird im Laufe 
dieser Saison im hiesigen Dag- 
aaar-Theater mit eiaigea deut¬ 
schen Mitspielern eia Gastspiel 
geben, bei dem zwei Stöcke 
aufgeführt werden sollen, über 
deren Titel aber noch verhan- 
o. 1 wird. Emil Jannings ist 
bisher nui durch seine Film- 
r li.en hier bekannt geworden. 
Er gilt seit der Auffünrung des 
Filme „Varietä", der für den 
deutschen Film ia Dänemark 
überhaupt einen künstlerischen 
Durchbruch bedeutete, als der 
beliebteste deutsche Filmscbau- 
spieler. 

Gegenwärtig wird hier der 
„Blaue Engel" seit zwei Mona¬ 
ten ununterbrochen ia einem 
Theater aulgeführt. Dem Gast¬ 
spiel Emil Jar.nings wird daher 
mit gröBtem Interesse entgegen- 

Brandkatastrophe in 
russischem Kino 

Wie sus Moskau gemeldet 
wird, ereignete sich gestern in 
einem Kino ia Astrachan eine 
schwere Brandkatastrophe, di* 
nach des bisherigen Feststel¬ 
lungen siebzehn Todesopfer, 
darunter mehrere Kinder, ior- 
derle. Weitere 31 Personen 
wurden durch den Brand mehr 
oder weniger schwer verletzt. 
Da säm liehe Zuschauer gleich¬ 
zeitig nach dem Ansgang 
drängten, brach in dem Kino, 
das nur einen einzigen Eingang 
und keinen Notausgaag halte, 
eine furchtbare Panik aus. Die 
Ursache des Brandes konnte 
noch nicht festgestellt werden, 
doch vermutet man, daB der 
Kinooperateur betrunken ge- 


Totenglockc 

Di* Leipziger Lichtspiel¬ 
theaterbesitzer und darüber 
hinaus die gesamte mittel¬ 
deutsche Fachwelt betrauern 
das Ableben dea Theater- 
besitzers Paul Ksller, des In¬ 
habers der „Germania-Lichi- 
spiele", Leipzig-Wahren, der so¬ 
eben im Alter von 54 Jahren 
an den Folgen eines langen 
Leidens verschied. Er war seit 
11 Jahren Inhaber des erwähn¬ 
ten Theaters, dessen Betrieb 
er sein* ganz* Aufmerksamkeit 
widmete und mit dem er sich 
viele Freunde erworben halte. 
Daneben war Keller aber immer 
ein rühriger Mitkämpfer in der 
Organisation. Im Bosirksver- 
band Leipzig, im Landesver¬ 
band Mitteldeutschland und in 
der mitteldeutschen Gonossen- 
schaft gab es selten eine 
Sitzung, in der Paul Keller 
fehlte. 

Die mitteldeutsche Filmfack- 
welt wird ihm ein bleibendes 
Andenken bewahren. 





PROD.UNIVER(AL-PICT-CORP- 


CARL LAE M M LE 


PRESIDENT- 










Tagung des Indusfriellen ^Verbandes 


Am ^cslriten Tatfe cina 
Mil£liedcrvcrsammlung des Ver> 
bandes der Filmindustriellen 
•tati, in welcher die Vertreter 
der maSieblichcii Produklions- 
iirmen anwesend waren. In Ver¬ 
tretung des erkrankten Ersten 
Vorsitzenden, Herrn Correll von 
der Ufa, führte der Zweite Vor¬ 
sitzende, Herr Somio von der 
Firma Fellner & Somio, den 
Vorsitz. Das neu ernannte 
Ehrenmitglied des Verbandes, 
Herr Oskar McBler, nahm an 
den Verhandlungen regen An¬ 
teil. 

Herr Correll und dem eben- 
ialls erkrankten Vorstandsmit¬ 
glied Herrn Lothar Stark wur¬ 
den mit dem Danke für ihre 
bisherige Tätigkeit beste Wün¬ 
sche für ihre baldige Genesung 
übermittelt. 

In allen zur Verhandlung 
stehenden Punkten zeigte sich 
eine absolute Geschlossenheit 
der Auffassung der deutschen 
Filmproduktion. 

Die Frage der endgültigen 
Klarstellung der Lizenzabgaben 
lür den Tonfilm soll — even¬ 
tuell in Verbindung mit der 
Reichsregierung — einer be¬ 
schleunigten Regelung zuge- 
iührt werden. 

Ls herrschte Einmütigkeit 
darüber, daß die bisherige 
Praxis der Patentbalterfirmen 
einen wesentlichen Teil der 
Schuld an dem fehlenden 
Niveau einer bestimmten Art 
von Filmen trage. 

Die Versammlung stimmte mit 
einer Beschwerde des Reichs- 
verbandes Deutscher Lichtspiel- 
thealerbesitzer, die mit allen 
Mitteln eine Hebung der Quali¬ 
tät fordert, überein. Nach der 
Überzeugung der Versammlung 
*ei dies jedoch nur möglicV bei 
*iner Senkung der Lizenzgebüh¬ 
ren, einer Regulierung der Zahl 
der produzierten Filme und einer 
restlosen Auswertung der Film« 
•"> Theatergeschäft. 

ln Urheberrechtsfragen wurd« 
^*r Vortrag des Geschäftsfüh¬ 
rers. Rechtsanwalt Dr. Plügge, 
lebilligi, der den internationa- 
ZosammcnschluO aller geisti- 
gen und künstlerischen Unter¬ 
nehmer empfahl, mit dem Ziele. 
k«i der von der Regierung ge¬ 
planten Neuregelung des Ur¬ 
heberrechts die gleicbliegenden 
Interessen des breiten Publi- 
«ums und der geistigen und 
■ünstlerischen Unternehmer zu 
rertreten. 

Bezüglich des Tonfilms wurde 
eine gesetzgeberische Anerken- 
aung des Tonfilms als kinema- 
lographisches Recht gewünscht, 
eine Regelung, die nur den tat- 
•äehlichen Verhältnissen Rech¬ 
nung tragen würde. Die Ver- 
^mmlung lehnte alle Bestre- 
hnngen auf Erhebung einer be¬ 


sonderen Tantieme vom Ton¬ 
film, wie sie in den Budapester 
Beschlüssen der international 
kartellierten Organisationen der 
Musikverlcger und Autoren ge¬ 
fordert seien, grundsätzlich ab, 
wie sie auch alle Bestrebungen 
mibbilligte, derartige Tantie¬ 
men von den Konsumenten 
irgendeiner Art der mechani¬ 
schen Musik, sei es bei der Ver¬ 
breitung durch Sprechinstru¬ 
mente oder von Rundfunkdar¬ 
bietungen durch den Laut¬ 
sprecher, zu erheben. Sie 
lehnte eine Verlängerung der 
Schutzfrist von 30 auf 50 Jahre 
ab, und zwar nicht nur aus den 
speziellen Bedürfnissen der 
Filmindustrie heraus, sondern 
mit Rücksicht auf die entgegen- 
stchenden allgemeinen Interes- 

Zu der Kontingentfrage nahm 
die Versammlung eine Ent¬ 
schließung an, die der Regie¬ 
rung die grundsätzliche An- 
erkenpung ihrer Kontingenl- 
politik ausspricht und voi 
allen Machenschaften gegen das 
seit Jahren international ver¬ 


ankerte System des Auffüh¬ 
rungsschutzes ausdrücklich ab¬ 
rückt. Die Hintergründe der 
verschiedenen ablehnenden Stel¬ 
lungnahmen gegen das Kontin¬ 
gent wurden eingehend erörtert, 
und die Geschäftsführung wurde 
beauftragt, diese der Reichs¬ 
regierung zum Vortrag zu brin¬ 
gen. zugleich mit dem Danke 
der Filmindustrie an die Regie¬ 
rung für ihr weitgehendes Ver¬ 
ständnis für die Erhaltung der 
deutschen Filmfabrikation und 
mit den Wünschen für die zu¬ 
künftige Regelung. 

Die Bestrebungen auf Ab¬ 
schaffung des Vorspannes bei 
Spielfilmen wurden einmütig 
gebilligt. 

Gegenüber den F>estrebungen 
der Dacho auf Schaffung eines 
Tarifvertiages für Schauspieler, 
Regisseure, Operateure. Film¬ 
autoren usw. blieb es bei der 
bekannten grundsätzlich ableh¬ 
nenden Stellungnahme Das 
Eingreifen der Reichsregierung 
durch die Bestellung eines Soo- 
derschlichters wurde allgemein 
als gegen die soziale Grund¬ 


tendenz des Tarifverlragsgcdan. 
kens verstoßend empfunden, da 
es sich durchweg um hochbe- 
za.SIte Individualleistungen han¬ 
dele. Die Erkundigungen bei 
den anwesenden Firmenvertre¬ 
tern ergaben, daß die tatsäch¬ 
lich beschäftigten künstlerischen 
und technischen Mitarbeiter der 
Filmindustrie, die letzten Endes 
das Risiko des Filmschaffens 
trägt, nicht hinter den Forde¬ 
rungen der Dacho ständen, wie 
z. B. bezeichnenderweise die 
Bühnengenossenscheft. in der. 
wenn überhaupt irgendwo, ein 
Teil der Filmschauspieler orga¬ 
nisiert sei. d ese Anträge nicht 
gezeichnet haben. 

Oie Versammlung gab der 
Ansicht Ausdruck, wie auch 
immer der Spru'.h des unbe- 
greiflicberwci« offenbar unter 
gewerkseba tlicham . Druck er¬ 
nannten Sondersehlichters aus- 
falle, müsse ?ine sozial verant¬ 
wortlich denkende Regierung 
niemals zu- Durchsetzung eines 
derartigen Spruches irgend¬ 
welche Machtmittel einsetzen 
können. So.lte das unbegreif¬ 
licherweise doch geschehen, so 
werde sich die Regierung auch 
mit dem Gedanken der Rege¬ 
lung der Tarifgehälter etwa in 
Anlehnung an die Beamten¬ 
gehälter beschäftigen müssen. 
Die gegenwärtig bestehende Di¬ 
vergenz der Besoldung, z. B. der 
Operateure und mittleren Schau¬ 
spieler im Vergleich zu hoch- 
qualifizierten Regierungsbeamten 
wurde hierbei ausdrücklich her¬ 
vorgehoben. 

Nach Regelung verschiedener 
interner Angelegenheiten blieb 
die Versammlung im Automobil¬ 
club von Deutschland zu einer 
intimen Feier ihres Ehrenmit¬ 
gliedes, Herrn Oskar Messter, 
zusammen. An dieser rühmen 
Vertreter des Reichsministe- 
riums des Innern, des Auswär¬ 
tigen Amtes, des Rcichswirt- 
scbaflsministeriums und de« 
Kultusministeriums teil, welche 
von dem Vorsitzenden des gast¬ 
gebenden Verbandes. Herrn 
Somio. begrüßt wnirden. In 
einer berzlichen Ansprache 
schilderte dieser sodann die 
Verdienste des Ehrenmitgliedes 
Messter an der technischen, 
künstlerischen und wirtschaft¬ 
lichen Entwicklung des deut¬ 
schen Films und gab der Hoff¬ 
nung auf langdauemde Zusam¬ 
menarbeit tm Rahmen de« 
Verbandes zum Nutzen der ge¬ 
samten deutschen Kinemato¬ 
graphie Ausdruck. 

Im zwanglosen Beisammensein 
kam es zu einem lebhaften Mei¬ 
nungsaustausch zw ischen den 
Regiemngsvertretem und den 
Angehörigen der deutschen 
Filmproduktion. 


Film in 

In einem Bericht des engl - 
schen Uberseehandelsimtcs 
werden die Filmverhältnisse ia 
Japan behandelt. Es wi.-d dar¬ 
auf hingewiesen, daß, obwohl 
es doft kein Filmquotengeset.t 
und keine Vorausbuchung auf 
lange Zeit gebe, der Markt voll¬ 
kommen frei sei, die Handels¬ 
bedingungen doch außerordent¬ 
lich schwierig wären. Nur Pro¬ 
duzenten, die eigene Vertretun¬ 
gen in Japan unterhielten, 
könnten damit rechnen, ins Ge¬ 
schäft zu kommen. 

Von den im Jahre 1929 nach 
Japan cingefübrten Filmen sind 
1277 amerikanischen, 111 deut¬ 
schen, 60 französischen und 41 
britischen Ursprungs. 

Deutschland steht somit in 
der japanischen Filmeinfuhr an 
zweiter Stelle. 

Der fremdsprachige Tonfilm 
begegnet in Japan naturgemäß 
denselben Schwierigkeiten, wie 


Japan 

in anderen Ländern auch. Ton¬ 
filme, in denen der Dialog vor¬ 
herrschte und das Bild bzw die 
Handlung auf seine Kesten 
zurückgedrängt waien, fa.aden 
im allgemeinen keine sehr gün¬ 
stige Aufnahme. Trotz der 
Übersetzung des Dialogs wurde 
der Film in den meisten Fällen 
nicht verstanden. Dagegen 
werden Filme mit interessanter 
lebhafter Handlung, synchroni¬ 
sierter Musik und Geräusch- 
cffektcn besser eingeschätzt. 

Für stumme Filme bietet Ja¬ 
pan noch ein weites Feld. 

Die japanische Tonfilm¬ 
produktion selbst, di« mit Be¬ 
ginn des Jahres 1929 aufgenom- 
men wurde, hat keine allzu 
großen Fortschritte gemacht. 

Di« Zahl der japanischen 
Kino-Theater ist von 1120 im 
Januar 1929 auf 1389 Ende 1929 
gestiegen: zahlreiche Kinos be¬ 
finden sich im Bau. 


Pariser Rennen durch Television übertragen 


Nach dem Pariser „Courrier 
^inümatographique" werden die 
’ariser bald in der Lage sein, 
lie Rennen von Auteuil und 
.ongchamps auf einem Schirm 
:u sehen, der auf den großen 
Joulevards von Paris «ufge- 
dellt wird. In Verbindung mit 
lieser Neuerung werden Wett¬ 


büros sein. Das Pariser Publi¬ 
kum, das auch jetzt schon di« 
Schaufenster umlagert, wo di« 
Ereignisse des Rennens ange¬ 
zeigt werden, dürft« mit der 
Einführung der Television auf 
diesem Gebiete der Verkehrs¬ 
polizei ein neues Problem «uf- 
rollen. 



Paul Hcidemann aber> 
mal» vor dem Arbclts- 
gericht 

Die 

Das höhere Kunst- 1 
Interesse 

IKammergerichtsentscheidung 1 t'i 

Oer „Kincmatograpli'' berich¬ 
tete vorige Woche aber einen 
ProtcB. den der Filmsckauspie- 
lier Paul Hcidemann gegen die 

EnElKA-ION-WOCDf 

Nachdem das Upcretlcnsing. |* 
spiel „Ich küsse Ihre Hand, ' 

dame" in Berlin, 1 IberfviJ 
Saarbrücken elc. aufgelührt 

Roland Film G. m. b. H. ange- 
itrengt hatte. Bekanntlich miiB- 
te Paul Hcidemann in dem cr- 

brachte bereits gestern 

worden war. begab sich A. ia 
Aufträge von St. nach der Pro. r 
vinz Sacluen, um dort dsi i 

aten Termin die Klage zurück¬ 
nehmen. da eich in der Ver¬ 
handlung hcrausstelltc, daB die 
Roland Film-Gesellschaft keine 
C. m. b. H., sondern eine Ak- 
tiengeecUschaft ist Er klagte 
nun gegen die Aktiengesell¬ 
schaft. 

als erste 

Stück in kleineren Stadtgemcin. 
den zur Aufführung zu bringca ; 
Als man in Sachsen aber nach. i 
forschte, ob A. über einen Ce- | 
wcrbcschcin verfüge und di« ' 
Steuer vom Gewerbebetriebe ia 
Umberzieben ealrichtet habe. 

In dem gestrigen Termin, un¬ 
ter Vorsitz des Amtsgerichts¬ 
rats Hildebrandl, war der Vor¬ 
stand der Aktiengcscflschaft. 
Herr Oppenheim, nicht erschie¬ 
nen; er licB sich durch einen 
Angestellten vertreten. 

Die englische 

CDtgcgneten A. und St., ci 
komme eine knutleriscbe Lei¬ 
stung in Betracht, bei wefcher l 
ein höheres Kunslinteresse ob¬ 
walte. Unter diesen Umstäs- 
den sei ein Gewerbeschein ge- 
SS 1, 18 fl. des Gesetze! 

Hcidemann war durch Ver¬ 
mittlung des Filmmanagcra 

Stransky von der Roland Film- 
Gesellschaft für die Pariser 
Aufnahmen des Films „Capricc*' 
engagiert worden, weil der ur¬ 

Uiflsdilll' 

vom i Juli tm/T. November 
1924 zu lösen. Der Amtsrichlcr 
vrrur'.eille A. und St. zu 60 Ro. 
Coldsirsfe und betonte. v3S 
einem höheren Kunst inlarcii* 

sprünglich engagierte Georg 

Alcsandcr durch anderweite 
Vcrpflichttugcn in Berlin unab¬ 
kömmlich war. Grundlage des 
Engagements für Hcidemann 
war eia telegraphischer Vertrag. 

Während Hcidemann bereits 

Kalaslrophc 

körne vorliegend nicht die Rede 
rein, die Sprache sei gesuthl 
ruppig und schnoddrig. El 

«rürden viele Witze geriss;;a 
die albern, gemein und zotig 
«eien. Einen KunsIgemiB wolle 
das Stück nicht gewähren. t$ 

auf der Fahrt nach Paris war, 
erhielt Stransky ein Telegramm, 
Heidemann möge noch nicht 

bei Bcauvais (Frankreich) 

werde vielmehr der Zweck ver- 
folgt, gewisse Personen, die 
keinen KunsIgenuB suchc-s. 

nbreisen. In Paris kam Paul 
Hcidemann nicht zum Arbeiten. 
Der Vertrag ging auf eine 

mit Vortrag von 

durch Albernheiten, Wilzcicies 
und Zoten zum Lachen zu brin¬ 
gen. Habe das Stück einen er¬ 

Gesamtsumme von 10 000 Mark 
für drei Wochen. Hiervon hat 

Gchcimrai Prof. Dr. Sdiütfc, 

heblichen Erfolg, so würde dici 

er aber nur etwas über 3000 
Mark erhalten, den Rest von 
aber 6000 Mark slagt er jetzt 

dem bekannten Konstrukteur der Sdiütte-Lanz-Luftsdiiffe 

daB die Zuschauer keinen gu¬ 
ten Geschmack haben. Es könne 
nicht davon die Rede sein, dsl 
das fragliche Stück einen kOnst- 

die Richtigkeit der klägerischen 
Behauptung. 

Obwohl die Firma Rolandfilm- 
Akticngcscllschaft anscheinend 

SONDERDIENST 

Icriscben Wert habe. Was di« 

; Musik anlange, so habe Musik¬ 
direktor Scbultzc-Stegmann er¬ 
klärt. die Musik habe kein« 

noch gar nicht ins Handelsregi¬ 
ster eingetragen ist, stellt sich 
das Gericht auf den Stand- 

in Verbindung mit dem P. D. C. 

Wert und sei nicht geeignet, 
die Musikkultur zu heben. Din« 
Entscheidung fochten A. 

punat, daB ein regelrechter 
Vertrag zustande gekommen 
ist, auch wenn von der Gegen¬ 
seite bestritten wird, daB die 

europäischen News Service 

St. durch Revision beim Kais* 
mcrgericht ao. 

Der III. Strafsenat des Kaa- 
mergcrichts wies aber die R*' 

abschfieBendc Person, der Pro¬ 
duktionsleiter Horsetzky, zum 
AbschluB nicht berechtigt ge¬ 
wesen sei. 

Der Kläger Paul Heidemann 

* 

Vision von A. und Sl. als us* 
begründet zurück und löhrle 
u. a. aus, die VorenlscbeiduBg 
sei obne Rcchtsirrtum ergan¬ 
gen. Aus der Feststellung ^ 

legte nämlich dem Gericht eia 
Schreiben des Vorstandes Op¬ 

Gratisiieferung an die Kunden der 

Amlsrichters gehe einwandf'*' 
hervor, daB das Stück nick* 

penheim vor, in dem der von 
Horsetzky abgeschlossene Ver¬ 
trag bestätigt wird. 

Das Gericht kam zur Aner¬ 

Emelka - Ton - Woche 

den Zweck vcriolge, Kunstgenul 
zu gewähren, sondern durch 
Witzeleien die Zusebauer 

Lachen zu bringen. Von eiw* 

kennung des Klageanspruchs in 
Höhe von 6205 Reichsmark zn- 

durch die { 

Kunstintercsse könne nur dass 
die Rede sein, wenn eia 

zfiglich 6 Prozent Verzugszin¬ 
sen vom Tage der Klagezustcl- 
hing an. AuBerdem wurde die 

^&Boyeri{t)ie Filmses. iii.li.lt. ^ 

lertlBck sowohl seinem loR* 
nach all auch nach der Dai' 
stellungsweise den Anlordcros- 

RoUndfilm - AktiengeselUchaH 
zur Tragung der Kosten in | 
Höhe von 189 Mark verurteilt. | 

im EmelKa-Konzern ^ 

gen der höheren Kunst ••' 
spreche. 

(Aktenzeichen; 3. S. 633. W 







Von unserem Korrespondenten in Algier, Paul SaHar. 


nächst in Oran eröiinel. Ea 
ist das von Carrerat geleitete 
Variete-Kasino. Dieses Kino 
ist mit einer ldeal-Sonorc-Cau> 
mont - Apparatur versehen, die 
somit in Oran allein der Kon¬ 
kurrenz von Western Electric 
getenüberstcht, deren Installa¬ 
tion man augenblicklich ins 
Grand-Casino beginnt. 

Man beschäftigt sich im Be¬ 
reich des algerischen Gouvernc- 


In Algier wurde ein Kino be¬ 
sonders rasch fertiggestellt, um 
von dem gesteigerten Verkehr 
anläfilich der Hundert jahrfeie .' 
profitieren zu können. Infolgs 
der überhasteten Bauausführung 


nen semes rums „Pogroiu 
wiederholen, welcher bekannt¬ 
lich bei dem Brand der Ateliers 
in Epinay in seinen drei Ver¬ 
sionen vollständig verbrannt 
ist. Da die Hauotdarstellcrin 


erscheint ab 15. Oktober 




und bringt die 


erste Fachkritik 


Projeldoren für den 
fernen Osfen 

Nach einem Überblick det 
amerikanischen Handelsamtcs 
über die Marktlage im Fernen 
Osten und Afrika werden 
europäische Projektionsmaschi- 


der Uraufführungen des Vorabends 


Reingewinn bei Loew 
Film 

Nach Berechnungen derWall- 
»treet dürfte sich der Rein- 
fcwinn der Loews-Theater- 
(esellscbaft für das am 
August abgelaufene Ge- 
Khaftsjahr auf etwa M bis 
IS Millionen Dollar belaufen 
"“«i damit (trotz der Wirt- 
jchaftsdepresaionl) einen neuen 
Rekord gegenüber den Rein¬ 
einnahmen des vorvergangenen 
^eschäfUjahrei (mehr als 11,5 
'‘"••onen DolUr) darstellcn. 

;;**<*«ewittwoch“ als TooHlm. 
(^,>uUv Althoff hat in den 
11. Tentpelhofer Ateliers der 
'• nüt den ersten Aufnahmen 
p^^eeberwittwoch" begonnen, 
•gie: Johannes Meyer. 


ln der algerischen Zei 
Xa Depeche Algärienne" ' 
den meine Sonderbcricble < 


sseine Eindrücke von der deut¬ 
schen Produktion erscheinen. 

Vom Fibn in Algerien und 
den anderen nordafrikanischen 
Landern habe ich beute zu be¬ 
richten: 

J, Seiberras, der bekannte 
Filmmann in Nordafrika, hat 
für vier seiner Theater Ton- 
lilmapparaturen abgeschlossen 
leinen für Algier, „Regent", 
einen für Oran und zwei für 
Marokko). Das Regent-Kino io 
Algier wurde als Tonfilmkino 
bereits eröffnet. Das Er- 
cllnungsprogramm brachte den 
französischen Film von Leo 
Jannon. „Costes et l'Atlan- 
tique". 

Andererseits hört man, daß 
Seiberras seine Zweitaullüh- 
rungstbeater im Viertel Iran- 
»öiischer Toofilmapparaturen 
ausröstet. 

In Nordafrika waren bisher 
Caumont-Apparaturen führend, 
doch kommt jetzt Western 
Electric stark ins Vorder- 
helfen, 

<!• K. Raymood-Millet, der 
bsreits einen Kulturfilm im 


Die nordafrikanisebe Gruppe 
der Filmverleiber hat gegen 
diesen Antrag protestiert, man 
hofft, daß ihre Stimme gehört 
wird. Diese Zcnsurbeläsligung 
wird als vollkommen unnötig 
empfunden, da die jetzigen Be- 


Das Kino lat neuerdings in 
Algier, im Verlauf der 6. nord- 
afrikanischtn Konferenz, die 
Aufmerksankei*. der Mitglieder 
dieses wichtigen Gremiums, dem 
algerische, tunesische und ma¬ 
rokkanisch» Mitglieder ange- 
hören, erregt. Man bat nichts 
Besseres zu tun gewußt, als 
einen Antrag auf Filmkontrolle 
zu stellen, dergestalt, daß 
die Ergebnisse der Film- 
prüfungsko-n.-nission in einem 
der drei Länder Nord¬ 
afrikas, sofern ein Film als ge¬ 
fährlich beurteilt wird, sei es in 
nationaler Hinsicht, sei es, weil 
er religiöse Prinzipien. Sitten 
und Gebräuche der Eingebore¬ 
nen verletzt oder aus irgend¬ 
einem anderen Grunde, sofort 
telegraphisch den anderen Zen¬ 
surkommissionen mitgctcilt wer- 


Nordafrikanischer 


Filmbrief 


Gelegentlich eines mchr- 
öchigen Aufenthaltes in 
erlin hatte ich Gelegenheit, 
die wichtigsten deutschen Pro- 
dnktionsstätten kennenzulerncn 
nnd kann nur meine Freude 


Kongo drehte, stellt augenblick¬ 
lich in Tunis einen Film mit 
lokalen Szenen her. Auch in 
Algier werden Aufnahmen für 


zeigten sich Risse und Senkun¬ 
gen, die Ereffnung muß hinaus¬ 
geschoben werden. 

Donatien wird in Tunis und 


Suzy Vernon sich augenblicl 
lieh in Hollywood belindi 
wurde sie durch Dolly Dav 











































































































































































































— l E yiKlAG SCHERL^ BERUN i S 

24. Jahrgang Berlin, den 9. Oktober 1930 Nummer 236 

Die großen Probleme 



Der Verband der Fiim- 
industriellen hat zum ersten¬ 
mal in seiner Praxis ein aus¬ 
führliches Kommunique über 
seine Generalversammlung 
ausgegeben. 

Das ist zu verstehen, wenn 
man an die weittragen¬ 
den Probleme denkt, die 
auf dieser Tagung ange¬ 
schnitten wurden. Dazu ge¬ 
hört u. a. die endgültige 
Kcgelunj; der Lizenzab¬ 
gaben für den Tonfilm, 
etwas auf das hier nicht 
iialier eingegangen werden 
»oll, weil das Für und Wider 
in der Öffentlichkeit genug 
erörtert ist und weil nun, 
Wenn die Tonfilmindustrie 
kein Kntgegenkommen zeigt, 
die K c i c h s r e g i e r u n g 
das entscheidende Wort zu 
sprechen hat. 

Vt^ir stimmen mit dem 
Industrieilen-Vcrband darin 
überein, daß die hohen Ab¬ 
gaben zum Teil die Schuld 
dem mangelnden 
Niveau tragen. 

Aber nur zum Teil. Denn 
«s wäre falsch, für verfehlte 
Experimente und für Spar¬ 
samkeit am falschen Platz 
einzig und allein die Lizenz 
'■erantwortlich zu machen. 

* 

Schuld an manchem Miß- 
er!„lj| igf mangelhafte 

Vorbereitung der Manuskripte 
“nd vor allen Dingen eine 
falsche Sparsamkeit, 
““ in groteskem Wider- 
*Pnich steht zu der Generosi- 
f*l> mit der manche Forde¬ 
rungen dieses oder jenes 
*■'Imschaffenden bewilligt 
'Verden. ^ 

Die Idee einer Gagen- 

nnvention taucht wieder 


bei dem einen oder andcre-1 
Filmhersteller auf. Es sind 
nicht die schlechtesten Pro¬ 
duzenten, die nach einer der¬ 
artigen Vereinbarung rufen, 
nicht, weil sie den Regisseur 
und den Darsteller drücken 
wollen, sondern weil sic sich 
vor überspannten Forderun¬ 
gen schützen zu müssen glau¬ 
ben. 

Übrigens findet dieser Ge¬ 
danke auch in den Reihen 
der Filmschaffenden aller 
Richtungen weitgehende Un¬ 
terstützung. 

Bewährte Kräfte fühlen 
sich bei dem augenblicklichen 
Zustand nicht wohl, weil ihre 
Bezüge im Mißverhältnis zu 
dem stehen, was der eine 
oder andere besonders Pro¬ 
minente bezieht, obwohl er 
eigentlich auch nicht mehr 
leistet als sie. 

Man argumentiert nicht mit 
Unrecht, daß beim Tonfilm 
der Star lange nicht mehr 
die große Rolle spiele 


wie früher und daß gerade 
die größten Tonfilmerlolge 
Beispiele für ausgesprochene 
En.semblewirkung seien. 

Man wendet sich auch da¬ 
gegen. daß Frau M. nur 
spielt, wenn gleichzeitig Herr 
H. beschäftigt wird, und daß 
Fräulein X. die Übernahme 
der Rolle davon abhängig 
macht, daß an der Kamera 
Herr Z. steht und Herr Y. den 
Regiestab schwingt. 

Der deutsche Fabrikant ist 
heute in einer Situation, daß 
er sich auf derartige Bedin¬ 
gungen nicht mehr ein- 
z u I a s s e n braucht. Es ge¬ 
hört nur ein bißchen Selbst¬ 
vertrauen dazu und ein bi߬ 
chen Energie, dann werden 
diese Dinge ohne wei'.eres 
verschwinden. 

♦ 

Der Industriellenvcrhand, 
der leider an dieser Frage 
ganz vorbeigegangen ist, hat 
sich dann um so ausführ¬ 


licher mit den urhebez'^ 
rechtlichen Grund¬ 
lagen de: Tonfilms be¬ 
schäftigt. 

Es kann kein Zweifel sein, 
daß alle einsichtigen Kreise, 
auch bei den Urhebern, da¬ 
mit einverstanden wären, den 
Tonfilm als ein besonderes 
kinemato graphisches 
Recht ZI betrachten. 

Es meh'cn sich auch, wie 
uns bekarrt ist, unter den 
Autoren, Textdichtern und 
Komponis'en diejenigen Stim¬ 
men, die l<;s von der Gema 
wollen, wei. sic der Meinung 
sind, daß es sich heute beim 
Kino nic.St um eine Repro¬ 
duktion, Sandern um d i e 
originale Vorführung 
eines extra geschaffenen 
Werkes handelt, ganz gleich, 
ob die Reproduktion einmal 
durch die Stimme im Atelier 
oder tausendmal durch den 
Bildstreifen erfolgt. 

Allerdings ist man nach 
Ansicht der Autoren nicht 
konsequent, wenn man auf 
der einen Seite den Tonfilm 
als ein besonderes Recht 
ansieht, und auf der anderen 
Seite jede Tantieme ablehnt. 
★ 

Die Toniilmlantiemefrage 
ist im Augenblick noch außer¬ 
ordentlich umstritten. Was 
in Budapest beschlossen 
wurde, war eigentlich nichts 
anderes als die Ausdeh¬ 
nung der Gema-Kom- 
petenzen auch auf den 
Tonfilm. 

Dagegen wendet sich nicht 
nur der Industriellenverband, 
sondern dagegen sind auch 
starke Strömungen 
innerhalb der großen euro¬ 
päischen Urheber-Organisa¬ 
tionen zu bemerken. 


••Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“ — billig und erfolgreich 




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Man ist sich auch in den 
aiaüfiebenden Kreisen noch 
gar nicht klar darüber, von 
wem man die Tantieme for¬ 
dern soll und in welcher 
Hohe. 

Es finden genau so wie im 
Industriellenverband zur Zeit 
Besprechungen zwischen den 
großen deutschen Urheber- 
verbanden statt, wobei, so¬ 
weit wir orientiert sind, vor¬ 
läufig ganz minimale 
Forderungen erhoben 
werden, die zweifellos 
Grundlage der Dis¬ 
kussion zwischen Indu¬ 
strie und Autoren sein 
können. 

Der vor kurzem von Herrn 
Scheer in die Debatte gewor- 
lene Satz von 8 Prozent ist 
in Deutschland niemals dis¬ 
kutiert worden. 

Er bildete die Unterlage zu 
Iran/.ösiscben Verträgen, die 
schon lange wieder aufgelöst 
sind. 

Uber Prozentsätze hat man 
sich in Deutschland 
noch nicht den Kopf zer¬ 
brochen. 

Die Autoren denken nicht 
daran, plötzlich mit irgend¬ 
welchen übertriebenen Forde- 
fnngeii hervorzutreten. 

Sie wollen zunächst einmal 
das Terrain sondie¬ 
ren und werden ohne jede 
t^ragc an die zuständi- 
tenStellender Indu¬ 
strie herantreten, sobald 
sie einmal selbst genau wis- 

Conny aus London 
zu'üdc 

Conrad Veidt ist aus London 
■sch Beendigung seines Films 
'^«Dseben im Käfig" nach Ber¬ 
ka rurückgekehrt und beginnt 
s® Montag, dem 13. Oktober, 
seinen neuen Film „Der Mann, 
der den Mord beging" nach dem 
Roman von Claude Farrire. 

Bfldspidlnandestagang 

Oie beete beginnende zehnte 
"ddspielbuodeslagung bringt 
■^to, Donnerstag, abends 
• Uhr 15 im Film- und Bildamt. 
■vetzowrstraBe, einen Vortrag 
on Leopold Guttmann: „Licht- 
Pxlhaut und Bildungsarbeit". 


sen, welchen Weg sie als Es landell sich letzten 
praktisch und tragbar vor- Endes bei der ganzen Frage 

schlagen können. um ein Rechenexempel, bei 

Es handelt sich ja im Prin- dem nur vom Standpunkt der 

zip lediglich darum, die bis- Industrie aus darauf zu ach- 

her gezahlten f e s t e n B e - ten ist, daß die Kirche im 

träge in eine Tantieme um- Dorf bleibt, 

zu wandeln. 4, 

Ob diese Tantieme vom 

Fabrikanten, vom Verleiher Ls scheint uns auch, als ob 
oder vom Theaterbesitzer ge- ßec Beschluß des Industriel- 
tragen werden soll, ist eine lenverbandes dem Sinne nach 
Zweckmäßigkeitsfrage, die besagen will, daß jede beson- 

sich zur Erörterung in der dere oder Extrabe- 

Offentlichkeit im Augenblick 1 a s t u n g der Industrie durch 
überhaupt nicht eignet, weil Tantiemen nicht in Frage 
man weder die Sätze kommen kann, 
noch die Modalitäten kennt. Man wollte wahrscheinlich 
Man verrät im übrigen kein weiter zum Ausdruck brin- 
Gehehnnis, wenn man fest- gen, daß Abgaben in der 
stellt, daß vereinzelt bereits Höhe, wie sie beim Theater 
in Verträgen zwischen Auto- der Fall sind, für den Film 
ren und Fabrikanten Belcili- schon wegen der ganz verän- 
gungen vereinbart sind. derlen wirtschaftlichen Situa- 


Wer in Budapest gegen den deutschen 
Film ist 


Die Budapestcr Tageszeitun¬ 
gen bringen jetzt interessante 
Meldungen über die Draht¬ 
zieher der Bewegung, die sic*! 
gegen den deutschsprachige! 
Film richten. 

Bekanntlich waren es Büb- 
nendirektoren, die den Krieg 
gegen fremdsprachige Tonfilme 
aufnahmen, angeblich weil die 
ungarische Kultur untergrabci: 

Wortführer soll der Buda- 
pcsier Lustspiellbeaterdirektor 
fmre Roboz gewesen sein, der 
aber nicht nur sein Budapestcr 
Theater leitet, sondern auch 
verantwortlich für die ungari¬ 
schen Versionen der Pariser 
Paramount-Fabrik ist. 

Es konnte nun nicht ausbici 
ben, daß dieser Zusammenhang 
nicht gerade günstig auf die 
Proteste wirkte. Man hat Ro¬ 
boz jetzt enIgcgcDgchalten, daß 
er spezielle Sondcrintercsscn 
vertrete, und daß er sich für 
den Zeitpunkt, wo die ungari¬ 
schen Versionen icrtiggestcilt 
seien, unangenehme Konkurrenz 
vom Halse ballen wolle. 

Die ungarischen Kinobesitzer 
und Fihnvcrlcihcr waren bereits 
zum Gegcnangriif entschlossen. 
Man wollte nicht nur ein Me¬ 
morandum an Adolph Zukor 


nach New York richten, son¬ 
dern auch in aller Form Bc- 
schwe-de beim .Minister eic- 
legcD. 

Diese Schritte sind über- 
llüssig geworden, weil Roboz 
selbst klein beigegeben hat und 
jetzt Erklärungen veröffent¬ 
licht, die allem Anschein nach 
dazu lühren. daß der Streit 
gegen den fremdsprachigen, 
also auch gegen den dcultchen, 
Tonlilm, in Budapest endgültig 
begraben ist. 

Im Bund der ungarischen 
Kinoindustriellcn ist übrigens 
der Vorschlag gemacht worden, 
fremdsprachige Tonfilme durch 
einen ungarischen Conferencier 
crliutcrn zu lassen. Dieser 
Vorschlag wurde einstimmig 
angenommen 

Der erste ungarische Ton- 
iilm, der in Ungarn gedreht 
wird, wird zunächst auf einem 
englischen Aufoabmeapparat 
hcrgcatellt, weil die Klangfilm- 
Apparatur noch nicht auf¬ 
nahmebereit ist. Zunächst han¬ 
delt es sieb um einen zweiakti- 
gen Film, der zur Zeit der Frei- 
heitskämpfe ira Jahre 1848 
spielt. Der Autor ist Julius 
Pekär. Die Regie führt Psul 
Siklösey. 


tion einfach undiskula- 
b e I sind. 


Die Kinos arbeiten mit 
viel minimaleren Eintritts¬ 
preisen, leiden unter einer 
exorbitant hohen Lustbar¬ 
keitssteuer und arbeiten 
heute nachweislich mit einer 
so geringen Gewinnspanne, 
daß Autorenabgaben von 
acht oder fünf Prozent, ganz 
gleich, wo sie erhoben wer¬ 
den sollen, mit allen Mitteln 
bekämpft werden müssen. 

Uber eine vernünftige 
Autorenbeteiligung 
unter Fortfall jeder Pau¬ 
schale ist zu reden, wenn da¬ 
durch auch gleichzeitig ein 
für allemal alle Gemaver- 
träge erledigt sind. 

Daß eine Revisionder 
Lustbar ceitsst e u e r 
vor einer solchen Durchfüh¬ 
rung der Tantieme selbst- 
verständlici ist, braucht 
hier auch nicht besonders 
hervorgehohen zu werden. 

Eis ist ganz gleich, wo die 
Tantieme abgerechnet wird. 
Sie kann rur dann überhaupt 
diskutiert werden, wenn die 
Lustbarkeitssteucr lallt. 

Weil dieser Fortfall die 
Einnahmen aller Sparten ent¬ 
scheidend beeinflußt, die 
jetzt alle kaum zurechlkom- 
men, und die eine Reform 
der Tantieme nur dann über¬ 
nehmen können, wenn sie 
nach anderer Seite hin mehr 
Spielraum bekommen. 


^.Liebling der Götter" 
stürmischer Ertolg 
in Budapest 

Aus Budapest wird uns ge¬ 
drahtet: 

NachlvorstrIlung .Xicbling der 
Götter" ün Urania-Theater Bu¬ 
dapest, scnsalioDcIlcr Erfolg. 
Emil Jannings, der wegen seines 
Theater-Gastspiels bei der Vor¬ 
stellung persönlich anwesend 
war, wurde stürmisch geleiert. 
Spitzen der Gctellscbafl, Be¬ 
hörden, Kunst und Wissenschaft 
gaben der Voretellung gesell¬ 
schaftliches Gepräge. Am 
Schluß viele Vorhänge. 


Österreichische Filmzeitung 

Om Otgam Ar «bAwumAmAm FtimmämttMim 
WIEN Vif, N««b*MuM TcWpko« Se-t Wi 
»ml verhreiUUIes FackbUU ie Zcatralnreps ail suledcka- 
Userkrei. in Ostsrreick. Tsckeckeilewakci, Uagsra, JagatUvica, 
RaaOaiaa ^ Aboaacwealsf»da kalbilkng M GeUaurh. 


.ClNtMAGAZlNE» 



rtSgaag 









Dita Parlo geht nadi 
Hollywood 

Wie man uns mittcilt, wird 
Dita Parlo am 3. November mit 
der „Bremen" nach New York 
fahren, um eine Reihe von 
schwe^nden amerikanischen 
Engagementsverhandlunfen per¬ 
sönlich zum AbschluB zu 
bringen. 

Frau Parlo denkt auch daran, 
da sie fließend Englisch spricht, 
auf amerikanischen Sprech¬ 
bühnen aufzutreten. 

Je nach dem Ausfall 1er 
Verhandlungen wi'-l sie Mitte 
Januar 1931 oder 'päter wieder 
auf einige Zeit nach Europa 
zurückkehren. Sie hat für 
Deutschland und Österreich 
Sprechbühnenangebote, die sie 
unter Umständen ebenfalls ak¬ 
zeptieren möchte, wenn sich 
die deutschen und amerikani¬ 
schen Termine '-ereinbaren 


Verschöbe ne 
Funkreportage 

Die für Don lerstag, abends 
7.45 Uhr. angesetzte Funk¬ 
reportage der aktuellen Abtei¬ 
lung des Berliner Senders aus 
dem Srhneideraum der tönen¬ 
den ■ .«chensebau der Y elo- 
phui melka mit Frau Fränze 
Schir r am Mikrophon ist auf 
Freit den 10 . d. M., nach¬ 
mittags 6 bis 6.25 Uhr. verlegt 
worden. 

Tonfilmapparatur in 
Verleihen und Kopier¬ 
anstalten 

Neben der Ausrüstung der 
Theater mit Klangfilm-Tobis- 
Apparaturen geht gleichzeitig 
auch eine Umstellung der Ver¬ 
leih-Firmen auf den Tonfilm 
vor sich. So haben fast alle 
führenden deutschen Verleih- 
Firmen heute bereits ihre Vor¬ 
führräume mit eigenen, beson¬ 
ders für diese Zwecke geeig¬ 
neten Klangfiln-Apparaturen 
ausgerüstet, ln Berlin sieben 
derartige Apparaturen bei der 
Ufa in der KocbslraGe und Neu- 
bakelsberg, bei der Deutschen 
Umversal-Film A.-G-, bei Fox- 
Film. Parufamel und Radio Pic- 
tures. Auch die P-rufamet- 
Vertriebsslellen in Düsseldorf 
und Frankfurt a. M. sind mit 
solchen KUngfilm-Vorführ-Ap- 
paraturen ausgerüstet. 

Auch die staatliche Filmprüf¬ 
stelle hat die ihr seinerzeit im 
Etat bewilligte Apparatur für 
die Zensurvorführung von Fil¬ 
men nunmehr bei Klangfilm in 
Auftrag gegeben. 

Von Kopieranstalten sind 
Afifa, Tempelhof, Fikepa, Droe- 
ge & Lorenz A.-G., WeiBensee, 
und Geyer mit Kiangfilm- 
Wiedergabe ausgerüstet. 


General Versammlungen 

ZZ Oktober Berliner Verbund 


Der Verband der Lichtspiel¬ 
theater Berlin-Brandenburg e.V. 
teilt folgendes mit: 

Die satzungsgemäB in der 
zweiten CVtoberhälfte einzube- 
rufende G> neralversammlung 
des V rbandi.: ist vom Vor- 
: land auf 

Mittv och. der 32. Oktober 1930 
lestg--setzt worden. Die Tages- 
ordni ng w ird der Vorstand in 
i.einei nächsten Sitzung be¬ 
schlieben und sofort bekannt 
g-iben. 

Nach / ussprache mit der 
Fachp.-esse und eingehenden 
Erörterungen innerhalb des 
Vorstandes ist einstimmig be- 
sc.ilossen v-orden, Anfang De¬ 
zember eine Berliner Kino- uud 
Filmwoche zu organisieren und 
durchzutühren. 

Es wurde ein Aktionsaus- 
schuB eingesetzt, der unver¬ 
züglich mit den vorbereitenden 
.^rbeiten beginnen wircL Zweck 
tint! Aufgabe dieser Veranstal- 
‘ung ist, das Interesse der brei¬ 


testen Öffentlichkeit auf Licht¬ 
spieltheater und Film zu lenken 
und für den Besuch der Ber¬ 
liner Lichtspieltheater in um¬ 
fassender Weise zu warben. 

Für die Mitglieder des Ver¬ 
bandes wird in Verbiiidung mit 
der Tonfilm-Techniscien Ver¬ 
einigung e. V. die E nrichlung 
einer technischen Beratungs¬ 
stelle vorbereitet. An den Film¬ 
wechseltagen, Dienstag und 
Freitag, wird eine technische 
Sprechstunde stattfinden, wel¬ 
che von den Mitgliedern 
kostenlos in Anspruch genom¬ 
men werden kann. Darüber 
hinaus ist beabsichtigt, auf der 
Basis dieser technischen Be¬ 
ratungsstelle eine Kontroll- 
und Störungsstelle zu schaffen. 

Sofern die Mitglieder in 
irgendeiner Weise Klage über 
die Berek und das Anschlag¬ 
wesen zu führen haben, bittet 
der Verband um Benachrichti¬ 
gung unter Übermittlung des 
Bcweismaterials. 


14. Oktober Landesverband Hessen 


Air. Dienstag, dem 14. Ok- 
;o>er, vormittags 11 Uhr, findet 
im Hotelrestaurant • „Kyff- 
häuser". Frankfurt a. M., Kai- 
serstraBe 62. die Generalver¬ 
sammlung des Landesverbanues 
der Lichtspiellhcaterbesitzer 
von Hessen unu Hessen-Nassau 
E. V.. Sitz Frankfurt a. M., 


iber die augenblickliche Ge¬ 
schäftslage. Es werden Finger¬ 
zeige gegeben werden, auf 
welche Art und Weise die 
Lichtspieltheaterbesitzer trotz 
wirtschaftlicher Notlage ihre 
Betriebe aufrecht erhalten 
können. Dann findet die 
Neuwahl des Vorstandes bzw. 
die Ratifizierung der Wahlvor- 
schlige der letzten Mitglieder¬ 
versammlung statt. 


Roxys engl 

Als S. L. Rothafel - Rozy 
kürzlich nach London kam. er¬ 
klärte er den Reportern, daß er 
io London nur Ruhe haben und 
Golf spielen wolle. 

Aber mit der „Ruhe" verhält 
es sich doch nicht ganz so. Man 
hört, daß Roxy die Realisierung 
des Planes verfolgt, in London 
ein „Roxy" zu errichten, aller¬ 
dings mit englischem Kapital, 
ebenso soll ausschließlich eng¬ 
lisches Personal dafür enga¬ 
giert werden. 

Rothafel ist der Ansicht, daB 
in bezug auf die Erbauung mo¬ 
derner Kinos der Höhepunkt 
noch nicht erreicht sei und die 
heutige Situation von dem The¬ 
aterbesitzer ein intuitives Han¬ 
deln erfordere, um den jeweili¬ 
gen Wünschen des Publikums 
zu entsprechen. 

Er erzählt, er habe hei Her- 


Es wurden 

U ür den Cicero-Tonfilm der 
^ Deutschen Universal „Zwei 
Menschen": Voß, Lucy Eng¬ 
lisch und Paul Vincenti, und 
neben Leopold Blonder als 


sehe Pläne 

ausbringung eines großen Films 
sechs Projektoren benutzt, da¬ 
von fünf vor der Leinwand und 
einen hinter der Leinwand, um 
so ein kaleidoskopartiges Bild 
zu erhalten, während sich in 
die Tonbegleitung das Klingeln 
der Straßenbahnen und das 
Hupen der Autos mischten. 

Er glaubt, daß in England 
noch viele Möglichkeiten auf 
dem Gebiete des Theaterbaues 
vorhanden seien, da es ein be¬ 
sonders interessiertes Publikum 
und zugleich das zahlkräftigste 
habe. Rothafel ist davon über¬ 
zeugt. daß Theater, ähnlich wie 
das Roxy in New York, einen 
großen Fortschritt für die eng¬ 
lische Filmproduklion bedeuten 
würde, „denn dann würde dem 
Kino ein großes Publikum zu¬ 
geführt. das ihm bisher fernge¬ 
standen habe." 


engagiert: 

Architekt Willy Schiller. 

Für den gleichen Film wur¬ 
den von Karl M. May Text und 
Melodien für zwei Volkslieder 
erworben. 


Greta Garbo im Theater 

am Noliendorfplatz 

Greta Carbos letzter stum- 
19 er Film „Der Kuß" gelangt 
am kommenden Dienstag ia 
Theater am Nollendorfplatx 
zur deutschen Erstaufführung. 
Regie des Films führt Jacques 
Feyder, der mit diesem Fila 
sein Engagement in Hollywood 
bei der Metro antrat. Musika- 
liscbe Illustration und Leitung 
des Kammerorchesters: Kapell- 
mei;ter Otto Stenzeel. 

Vier neue Tonfilm¬ 
theater in Leipzis 

Die Umstellung der Leipziger 
Theater auf den Tonfilm macht 
in diesen Tagen wieder ent¬ 
scheidende Fortschritte. Nach¬ 
dem soeben die Lichtspiele 
„Welt-Theater" am Barfuß- 
gäßchen mit einer Reprise voa 
, Atlantic" den Tonfilmslart 
vollzogen, haben sich nunmehr 
auch die beiuen im Besitz voa 
Felix Burkh.-irdt befindliches 
Filmtheater ..Weltspiegel", Lo¬ 
thringer Strafe, und „Drachen¬ 
iels", Haifische Straße, mit 
„Zwei Herzen im Dreiviertel¬ 
takt" a-jf Tonfilm umgestelll 

Weiter ist in den Lichtspie¬ 
len „Westend-Theater", nun¬ 
mehr wieder von dem Inhaber 
Adolf Zwenzner betrieben, Jie 
Umstellung zu erwarten. In 
den Lichtspielen „Weiße 
Wand" erfolgt die Umstellung 
mit Nitzsche-Lichttonapoaratur. 

Kinoton-Vertretung 
in Leipziti 

Die Bezirksvertretung der 
Kinoton für den mittcideutschcn 
Bezirk, die Herr Erich Katt¬ 
winkel innehat, hat in dieres 
Tagen ein neues Büro in Leip¬ 
zig eingerichtet. Die Adresse 
lautet: Kinoton - Leipzig- 

Schützenstraße 21, Telephon 
24232. 


Jsnson inszeniert „Betlcl- 
student“. 

D ie Aala-Film verpflichtete 
Viktor Jenson fi r die I»' 
szenierung ihres Tonfilms „Bet- 
telstudent" nach der Operette 
von Millöcker. Manuskript: 
Rafi und Urgiß. Mit den Auf¬ 
nahmen wird noch im Laufe 
des Oktober begonnen. 

Riesenerfolg „Die große 
Sehnsucht“ in Stettin. 

I m Palast-Theater, Stettin. lauH 
jetzt schon in der fünfte“ 
Woche der Cicero-Tonfilm def 
Universal, der Film der Pro®,'.' 
nenten, „Die große Sehnsucht- 
mit Camilla Horn in der Haupb 
rolle. Das Theater ist. 
Werner & Holleufer telef^' 
phieren, täglich, trotz eingeleg^ 
ter Extravorstellungen, ausver¬ 
kauft. 


Oer -Kiacaalogfaph- encbetnl sc 


itKch. Bc«t«fl«a|ca Ia aD«a Scb«H-FilUI«fi« Bitcbb«odlttii|en imd b«l der Pott It PottieitttagtlUtc. B«m|tpreit Mk. 4.— 
ie oMi'Hdlic; SleBeMB|cboU 25 Pfg.. SleUcB|ctocbc 15 Pl|. di« mm-HölM. ^ SeiUMreit« iiad R«b«U« a*cb Ttril ^ frülL 

t>-V«r«Btwortlich Iftr ili« Redaktio®: Df. Rob«rt N«Bm« 0 B, Iftf de« 

■e. UfltTtrUagl« EimrfidM®ieo w«rd«a a«r «Mrftckittchickk ««so Porto 
■sb. a. Btüm SWdfll Scberlbttu. 








' matographie werden 

I können, wenn nicht ausge- 
■ rechnet von der Industrie 
j her. von dem Vertreter der 

II Lehr- und Kulturfilmherstel- 
|l ler, Filmpolitik gemacht 
^ Orden wäre, die wieder 
I e.nnial deutlich zeigt, was 
« ö-e Industrie von manchen 
r Lehr- und Kultur film- 
I kerstellcrn. vor allen 


Er forderte aber außer 
dieser Zensur auch grund¬ 
sätzlich eine gesetzlich fun¬ 
dierte Erweiterung des 
Spielzwangs von Kul¬ 
turfilmen in jedem Pro¬ 
gramm. 

^ Er will grundsätzlich aus 
[ß jedem Kino eine Bildiings- 

^ anstalt machen und das 


Dingen von einem Teil des Erik» cu»»sy, Miek»»i Boh»«» »«d OU» T«ch«e»ow» unterhaltende Moment ganz 
bekannten Lehrlilmbundes, erheblich zurückdrücken. 


*u erwarten hat. 

E» begann mit einer Reihe 
■»on Begrüßungsreden und 
einem Referat Leopold 
taian..s, der vorsichtig, der 
Tagung und dem Tagungsort 
»»gepaßt, gegen die K o n - 
«nrrenz der Schul¬ 


kino 


sprach und dessen 


Ausführungen schließlich 

gipfelten, daß eine enge 
f-isammenarbeit zwischen 


Schule 


und Lichtspielhaus 


• “ '^°hl möglich sei, wenn 
*>de Parteien nur ernsthaft 
■nmal darangingen, die in 
fage kommenden Probleme 
den besonderen örtlichen 
^‘«ressen aus durchzu- 

‘Prechen. 

Er wies darauf hin. daß es 
'uelen Fällen nicht nötig 
Uni ,*‘^*'** Schulkinos zu 
r f^^fDen, weil man das 
.inläre Lichtspiel- 

** * gerade für die Zwecke 




des Kultur- und Lehrfilms 
bedeutend besser ohne staat¬ 
liche und städtische Subven¬ 
tion verwerten könne. 

Der Korreferent. Leiter 
der sächsischen Schulkinos, 
konnte sich nicht entschlie¬ 
ßen, ihm hundertprozentig 
recht zu geben. Er meinte, 
daß man die Dinge mehr von 
der kulturellen als von der 
geschäftlichen Seite aus be¬ 
trachten müsse, kam aber 
doch zu dem Endresultat, 
daß zumindest eine Zu¬ 
sammenarbeit zwi¬ 
schen Schule und 
Lichtspielhaus ver¬ 
sucht und erprobt werden 


Dann sprach Herr Kühne¬ 
mann, der als Vertreter der 
Lehrfilmindustrie eine ge¬ 
radezu unverständliche Phi¬ 
lippika gegen den Kino¬ 


theaterbesitzer los¬ 
ließ. 

Er warf dem deutschen 
Lichtspieltheater — ausge¬ 
rechnet vor einem Forum von 
Volksbildnern und Pädagogen 
— vor, daß es .nichts für den 
Kulturfilm tue, daß cs den 
Kulturfilm nicht bezahlen 
wolle, und drohte in aller 
Form mit der Einführung 
einer Art kultureller 
Zensur, von der die Höhe 
der Lustbarkeitssteuer ab¬ 
hängig gemacht werden soll. 

Herr Kühnemann hat sich 
wahrscheinlich nicht recht 
überlegt, vor welchem Forum 
er derartige Forderungen auf¬ 
stellte. 

Vielleicht ist ihm noch in 
Erinnerung, welche Erfah¬ 
rungen wir mit örtlichen 
Prüfungs-Ausschüs- 
s e n gemacht haben und 
welch harter Kampf gegen 


Das sind Forderungen, die 
weitergehcr als die der en- 
ragiertesten Kinoreformer 
und die aus dem Munde des 
Vertreters des Bundes der 
Lehr- und Kulturfilmherstel- 
1er nicht etwa nach kulturel¬ 
len Belangen, sondern nach 
höchst egoistischen 
und prosaischenWün- 
sehen klingen. 


Herr Kühnemann hat lei¬ 
der unterlassen klarzustcl- 
len, daß viele Filme, die ge¬ 
rade von seinen Freunden 
hergestellt worden sind, und 
die man so gern als Kultur¬ 
filme vorgeführt sähe, in 
Wirklichkeit nichts anderes 
sind als Kultur-Re¬ 
klame f i I m e , von irgend¬ 
einem Rindviehzüchter, einer 
Landwirtschaftskamner oder 
einem großen industriellen 
Werk in Auftrag gegeben. 


‘Overkaut schnell und zuverlässig durch „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“ 











Jet’Zl'ffeM’es 

Sdiiag: 


Unser Spitzenfilm. «Die Drei von der Tankstelle“ 

war der erwartete Sieg. In ununterbrochener Reihe 
folgen nun die weiteren Spitzenfilme: 


[BRIGITTE HELM 


Ueblmiiierfiötter DietingendeStadt blonde Mciitigall 

Erich Pommer - Produktion ! mit 6 0 0 r Q Alexander ci.* ci-»-, Arfhiir h«ii ^ 


Ench Pommer - Produktion Elee Elster und Arthur Hell. 

dar Ufa. j Pfojyhton: Ä. PreBburaer. ' Produktion Alfred Zeisler. j RichardOswald-FilmderUla 

Regie: Hanns Schwarz, j Regie: Erminio Gallone | Regie: Johannes Mauer. . Regia- Richard Oswald 


MAX ADALBERTIOTTO 


LILIAN HARVFY, WILLY FRITSCH 


Das gestohlene Desidit 


Das Hotenkonzert von 


ww swwnsmv wwbmbs j Sai|CC||||fi 1 ElllbVCChÄr 

Produktion: Bruno Dudag. Erich Pommer-Produktion der Ufa 

Produktion; GOnther StapenhorsL | 

Regie Erich Schmidt u. Ph. L. Magring. | Regie: Gustav Ueickg. | Regio; Hanns Schwarz. 

Eine solch erfolgsichere Serie war noch nie da. Eine derartige auBergewöhnüche Tatsache erfordert auBergewöhnliche 
MaSnahmen. Unsere Kunden und wir wollen diese ungeheuere geschäftliche Chance voll ausnulzen. Deshalb riumen 
wir bei täglich ausvorkauften Vorstellungen den Gloria - Palast, um am Montag, dem 13. Oktober, 
den EmH Janniitgafilm der Erich Pommer - Produktion der Ufa „Liebling der 66Mer~ einsetzen und ihn damit such 
unserer Kundschaft schnellstens liefern zu körtnerv — Vom gleichen Tage an wird die UrautlOhrung der „Drei von 
der Tankstelle“ gleichzeitig in den Ufa-Theatern KurfOrstendamm uitd Kammerlichtspiele fortgesetzt, um an- 
schlieSend in den nächsten Tagen noch in weiteren 2« Berliner ErstauffOhrungsthaatern laufen zu können. 








Diese Filme möchte Herr 
Kühnemann, wie in einem 
Zwischenruf schon in der 
Versammlung bemetk*. wurde, 
auch noch als Kulturfilm 
ausschlachten. 

Dafür bedanken sich das 
Kino und die Schule. 

Was die Volksbildner und 
Pädagogen an Kulturfilmen 
fordern, ist ganz anderer Art, 
und Herr Kühnemann würde 
zweifellos noch schlechter 
mit seinen Bildern fahren, 
wenn er diese wirklichen 
Kulturfilme auf der Basis 
labr'zieren müUte, die er 
selbst als grundlegend für 
die Zukunft propagierte. 
Man würde nämlich dann 
auch im Lampe - AusschuS 
andere Anforderungen an 
seine Kulturfilme stellen usf. 

Herr K. sagte bereits dies¬ 
mal, obwohl das gar nicht an 
diesen Ort gehörte, daO die 
Kinobesitzer nichts für die 
Kulturfilme bezahlen wollten. 

Pf ßinj, soweit die Päda¬ 
gogen in Frage kommen, 
etwas taktvoller über die 
Preisfrage hinweg, obwohl 
unseres t'rachtens die Schul¬ 
kinos bisher noch weniger 
bezahlten als die landläufi¬ 
gen Theater. 


Aber die Preisfrage soll Günther am Vorstandstisch 
auch hier nicht diskutiert zu sehen. Er ging über die 
werden. Kühnemannschen Manifesta- 

Wir hatten nur das große tionen hinweg, weil er selbst 
Glück, einen so klugen, ge- als Kulturfilmmann so klug 
schickten und vernünftigen war, um einzusehen, daß man 
Versammlungsleiter wie Dr. mit solchen Reden keine 

Filmball am 15. November 


Die Spitzenorganisation der 
Deutschen Filmindustrie hat 
sich entschlossen, wie im Vor¬ 
jahre den offiziellen 

Ball der Deutschen Film- 


(Filmball). 

dessen Rcinerträgnisse dem 
Wohltätigkeitsfonds zur Unter¬ 
stützung von notleidenden 
Braacheangehörigen dient, zu 
veranstalten. 

Die bekanntesten Tonfilm- 
und Ballkapellen »erden zum 
Tanze aufspielen. Gegen Mit¬ 
ternacht wird ein Kabarett von 


einer Reibe von Filmprominen¬ 
ten zum Vortrag gebracht »er- 

Die Eintrittspreise sind auf 
10.— Mk. für die Damenkarte 
und 15.— Mk. für die Herren¬ 
karte gesenkt worden. Nähere 
Einzelheiten werden im Laofe 
der nächsten Woche laufend 
bekannigegeben. 

Kartenverkauf. Logenvorhe- 
stelluog und Platzreservierung 
führt das Ballbüro der Spitzen¬ 
organisation der Deutschen 
Filmindustrie, Berlin W 9. VoB- 
strsBe 18, Telephon; A 4 Zen¬ 
trum IS28 durch. 


Kinoefnndhi 

ln Paris war die Erhöhung 
der Einnahmen der Sprechtaea- 
ter im Jahre 1929 sehr schwach 
im Verhältnis zum Jahre 1928. 
dagegen sind die Einnahmen 
der Lichtspieltheater im Jihre 
1929 gegen 1928 bedeutend ge¬ 
stiegen. wobei allerdings such 
der Z.iiwachs an neuen Kinos 
zu berücksichtigen ist. 


iCn in Paris 

Von 304 Millionen Frank im 
Jobe 1928 sind die Einnahmen 
der Lichtspielhäu.er auf 230,2 
Millionen Frank ira Jahre 1929 
gestiegen, was eine Erhöhung 
von 123 Prozent bedeutet. 

AuBerdem ist cs nicht unin¬ 
teressant, daC in Paris seit 192S 
die Einnahmen der Kinos sich 
um ungefähr 96 Prozent ver¬ 
mehrt haben. 


Hunde vom Ofen locken kann. 
Vielleicht wird sich im 
Rahmen der Spiu demnächst 
einmal Gelegenheit bieten, 
bei den Herren Lehr- und 
Kulturfilmherstellern einn-cl 
auf den Busch zu klopfen. 

Wir brauchen zwischen den 
Verbänden, die F'ilmpolitik 
machen, ganz klare Richt¬ 
linien. 

Wir wünschen vor allen 
Dingen beim Kampf um die 
Lustbar keitssteuer eine Ein¬ 
heitsfront, unbeschwert von 
diesem oder jenem Sonder¬ 
wunsch. 

Wir erinnern daran, daß 
schon einmal bei der Wochen¬ 
schau solche Extratänzchen 
bedeutenc geschadet haben. 

Wir verbitten uns des¬ 
wegen von Organisationsver- 
tretem. die in der Steuer- 
Einheitsfront raitwirken wol¬ 
len. gerade bei solchen Ge- 
legenhe tt n, wie sie Tagungen 
des Bil Jspielbundes darstel¬ 
len. Exil stänze, besonders 
dann, wenn der Redner als 
offizieller Vertreter seiner 
Organisa'ion spricht, der da¬ 
mit eine Verantwortung auf- 
gebfirdet wird, die sic wahr¬ 
scheinlich gar nicht zu tragen 
gewillt ist. 





Z. B. SuBert sich Pater Muckermann zu 
diesem hinreiBenden Werk u. a. wie folgt: 

.. . hier spricht noch stärker als ders in bezug auf akustische Tief- 
der Dramatiker dar Lunker, dar bis Wirkungen und TenObarblandun- 
auf die Tiefe der deutschen Seele gen - in ganz neuer und seltener 
hinabzutauchen vermag, um sie in Vollkommenheit gebracht weiden, 
seinen Dichtungen m tsingen zu Der Dialog ist durchweg hend¬ 
lessen ... Solange es deutsches lungstreibend. Der Oesamtrhuth- 
Wesen gibt, solange wird es mus bleibt immer flieBend bewegt, 
Liebestragädien geben wie kn auch wenn die Szene steht Oer 
„Rosenmontag", und solange wird Dialog wirkt ungemein echt — die 
das Volkslied „Am Rosanmontag ganze Atmosphäre erhält eo etwas 
liegen zwei“ in deutschen Herzen Warm-Menschliches, 
ein Echo finden. Man wOnscht diesem deutschen 

Man spürt, daB hier Sachkenner Film den gleichen Siegeszug. wie 
am Weike waren. Künstlerisch ihn sein stummer Vorgänger — 
steht dieses Filmwerk auf der trotz düsterster Prophezeiungen— 
gleichen Höhe wie ethisch. Es vor sechs Jahren erlebte. Und 
kann gesagt werden, das ton- zwar nicht nur in Deutschland, 
technische Lösungen — beson- sondern durch die ganze Welt. 


I 






Prag zeigt wieder deutsche Filme 


Da teil dem Verbot deutscher 
Tonfilme in Prag die Prager 
Kinos eine bedrohliche Leere 
isen. wurde in einer Ver- 
lung des Filmklubs von 
nwesenden Filmreferenten, 
isten. Vertretern der 


tschechoslowakischen Haupt* darstellt, nun etwa dem tsche- 
sU.ct klar darüber, daß dai 
die deutschen Forderungen noch Deutschland goldene Brücken 
nieft er'üllt sind, und daß die- zu bauen. 


s noch lange keinen Grund Sache verlangen, daß deutsch 


deutsche Tonfilm eben i 
lange Erfolg habe, als ni 
nügend tschechische T< 
zur Verfügung stehen. 

Darum verlangte die 
Sammlung weitgehende 
Stützung der tschechische 
industrie durch den Staa 

Soweit der Berich*, aui 


Utaton-Wodie 

Die neue Ufaton - Woche 
(Nr. 5) bringt interessante, aktu¬ 
elle Tonbildaufnanmen aus 
aller Welt, u. a. Aufnahmen 
von der Unglücksfahrt des 
R 101, den Start und dann die 
Trümmer an der Unglücksstelle 
von AUonne, ferner tollkühne 
Jagden beim Dirt-Track-Ren¬ 
nen für Autos in U. S. A., die 
Berliner Feier am Vorabend des 
83. Geburtstages des Reichs¬ 
präsidenten, Start eines Segel¬ 
fliegers von Bord der „Los 
Angeles" in 1000 Meter Höbe, 
Prozession in Sevilla, Raketen¬ 
rennboot und Einweihung des 


„Er oder ich.“ 

I n dem Piel-Sprech- und Ton¬ 
film ,ir oder ich" (Verleih 
D. L. S.) spielt Herbert van 
Blome eine Rolle und singt 
zwei Lieder des Komponisten 


Wie immer: 

Aktuell und interessant 


PROGRAMM 

der 

Ufa Ton Woche Nr. 5 

in Verbindurg mit den Paramount Sound News 


1. Srabmal - Einweihung zum Gedenken 
Gustav Stresemanns an seinem ersten 
Todestage 

2. Segelflieger startet aus 1000 m Höhe 
von Bord der „Los Angeles“ (dem 
früheren „Z. R. 3“) 

3. Jetzt auch Raketenboote 

4- Die ersten Aufnahmen «m *m Unglücksfahrt 
des englischen Riesen'Luftschiffes R 101 

5. Reichspräsident von Hindenburg 
83 Jahre alt 

6. Tollkühne Jagden beim ersten Dirt- 
Track-Rennen für Autos in U. S. A. 


Durch die Absetzung deutschei 
TonfilmerstauHührungen in Praij 
können die Verleiher die Films 
a’Jch in der Provinz nur schwer 
unterbringen, und sie können 
daher auch ihre vertraglichen 
Verpflichtungen nicht erfiulcn. 
Eine Verleihlirma erleidet viner 
Schaden von über 12 Millionen 


34 Tonfilme 
Tobtt-hlanofilm in diri 
Monaten 

Die letzte Nummer der von 

der Tobis herausgegebenen 
Wochenberichte über Toniilm« 
auf dem deutschen Markt er¬ 
möglicht mit wenig Mühe eine 
Zusammenstellung der in den 
letzten drei Monaten gedrehten 
deutschen Toniilme. 

Es ergibt sich die ansehnliche 
Zahl von 34 deutschen Tonfil¬ 
men, die in den Monaten 
August bis Oktober 1930 in Ar¬ 
beit genommen und bis auf 
sechs bereits fertiggestellt wor¬ 
den sind. 

Man kann der Auflassung 
sein, daß eine Produktion, di« 
34 große Spielfilme im Viertel- 
iahr oder 130—140 allem 
deutsche Spielfilme im Jahre 
herstellt, eigentlich genügend 























































































DAS FITESTE 
EIEMHFACH BUnr 




l£aBHJi& SOIERi^ BERtlNiS KQSaCSH«^^ 


Berlin, den 11. Oktober 1930 


Amerika sesen internationale Zusammenarbeit 


er amerikanische Präsi- 
t Hoover hat vor ein paar 
en bei der TafSunft der 
ni)(unf{ der amerikani* * 
Bankiers in Cleveland 
(<roBe Rede f<ehalten, 
ür uns Filmleute des- 
I so bedeutungsvoll ist. 



ifilwiiililffBjiifWHiPI 


J'c n man die maU)febendcn 
^Imniien von drüben ){enauer 
>rirachtet. zwei |(roBe 
*^‘i-htun|{en. Die eine, 
li'c 'ich um Wallstreet ßrup- 
Pipft. will mö((|ichst enße 
Vei .iinduniten mit dem Aus¬ 
land. 

Die andere, die die Mei- 
nuni« der amerikanischen In- 
du.strie vertritt, wünscht mü|(- 
liclv.t Beschränkuntl der 
Amerikaner auf Amerika, 
aber ifleichzeiti^ auch Ver¬ 
hinderung jeder irgendwie 
entbehrenden Einfuhr. 

* 

^ Präsident Hoover hat auf 
•*ner Tagung in Cleveland, 
'"n der hier die Rede ist. in 
*«iner Rede vor allem aus- 
Seführt, daß die Vereinigten 
^aten von der übrigen Well 
absolut unabhängig 
* *' e n und daß man es so 
^*'1 bringen könne, daß 
. O’.crika mindestens s i e - 
undneunzig Pro- 
t seines Bedarfs auf 
Gebieten selbst er- 
f! e n könne. 

a*« Ausführungen des 
'«lenten Hoover bedeuten 


praktisch natürlich eine Er- 
.schwerung jeder Ein¬ 
fuhr und. von liiisereni 
Standpunkt aus gesehen, eine 
noch stärkere Beschränkung 
in bezug auf die Einführung 
ausländischer Filme. 

♦ 

Man kann gerade im ge¬ 
genwärtigen Augenblick diese 
Äußerungen Hoovers. die 
vor einem der einflu߬ 
reichsten Gremien 
Amerikas gefallen sind, 
nicht scharf genug im Rah¬ 
men der europäisch-amerika¬ 
nischen Filmdebattc heraus¬ 
steilen. 

Wir in Deutschland und 
unsere Kollegen in Frank¬ 
reich wolien ja. genau ge¬ 
sehen. nichts ■ anderes für 
uns als das. was Herr 
Hoover für Amerika pro¬ 
klamiert. 

■ Wir wollen es ja lange 
nicht so umfangreich 

Wollen cs in einem Rahmen. 

der vom weltwirtschaftlichen 


erreiche drüben dieses Ziel 
ohne jedes Gesetz, und man 
möge Ireundlichst hier hei 


Das sind Argumente, d 


genau gesehen, aus drei. \ier 
Gruppen besteht, die den ge¬ 
samten Ma-kl entscheidend 


Standpunkt aus viel eher zu 
diskutieren ist. 

W'ir wollen den heimischen 
und den eurcpäischen Markt 
nicht hundertprozentig und 
nicht siebenundneunzigpro- 
zentig für uns. sondern wir 
wünschen lediglich die Ga¬ 
rantien dafür, daß wir wenig¬ 
stens die Hälfte des 
eigenen Marktes für 
uns haben. ■ 

* 

Wir waren und sind auch 
heule noch bereit, die Quote 
für das Ausland zu ver¬ 
größern. wenn man uns 
in dem fremden Lende die 
gleiche Chance gibt. 

Aber die Filmamerikaner 
können nicht verlangen, daß 
man ihnen cntgegenkQmmt. 
wenn von allerhöchster Stelle 
in ihrem Lande immer wieder 
ausgeführt wird, daß Ame¬ 
rika für irgendwelche Ein¬ 
fuhr überhaupt nicht in 
Frage komme. 


Vielleicht ist es gerade im 
Zusammenhang mit der Rede 
Hoovers. die die amerika¬ 
nische Situation blitzlicht- 
artig belecchtet. außerordent¬ 
lich zu bedauern, daß wir in 
Deutschland die Fabrikation 
und den Vertrieb nicht fester 
kartellier: haben. 

Zumindest ist es bedauer¬ 
lich. daß wir noch nicht ein¬ 
mal in der Lage sind, in 
Rahmen der beteiligten Ver¬ 
bände entscheidende Ab¬ 
machungen in bezug auf den 
Markt zu treffen. 

* 

Die drei, vier großen ma߬ 
gebenden Betriebe, die acht¬ 
zig Prozent des Mark¬ 
tes versorgen, sind sich in 
dieser Frage absolut einig. 
Der deutsche Verleih steht 
geschlossen hinter der deut¬ 
schen Fabrikation. 

Nur diejenigen Finnen, die 
neben den deutschen auch 
ausländische Interessen ver¬ 
treten. sind anderer Meinung. 
Versuchen, den einen oder 


>raMchte Theatermaschinen verkauft man durch „Kleine Anzeigen» im ..Kinematograph» 

















Prag zeigt wieder deutsche Filme 


deutsche Tonhlm eben nur so- 
lantc ErfolÄ habe, als nich! Ä«- 
nü|<cnd tschechische Tonfilme 
zur Vcrfügunü stehen. 

Darum verlanifte die Ver¬ 
sammlung weitgehende Unter¬ 
stützung der tschechischen Film- 


PROGRAMM 

der 

Ufa Ton Woche Nr. 5 

ta Verbindung mit den Paramount Sound News 


Durch die Absetzung deuls 
Tonfilmer-itaulführungcn in I 
können die Verleiher die K 
auch in der Provinz nur sch 
unterbringen, und sie kör 
daher auch ihre vcrlraglu 
Verpflichtungen nicht erfii 


Ufaton-Woche 

Die neue Ufaton - Woche 
(Nr. 5) bringt interessante, aktu¬ 
elle Tonbildaulnahmcn aus 
aller Welt, u. a. Aufnahmen 
von der Unglücksfabrt des 
R tot, den Start und dann die 
Trümmer an der Unglucksstelle 
von Allonnc, ferner tollkühne 
Jagden beim Dirt-Track-Ren¬ 
nen für Autos in U. S. A., die 
Berliner Feier am Vorabend des 
&3. Geburtstages des Reichs¬ 
präsidenten, Start eines Segel¬ 
fliegers von Bord der „Los 
Angeles" in 1000 Meter Höhe, 
Prozession in Sevilla- Raketen¬ 
rennboot und Einweihung des 
Stresemann-Grabmales. 

•fr oder ich.** 

I n dem Piel-Sprech- und Ton- 
Wm JE.T oder ich" (Verleih 
D. L. S.) spielt Herbert van 
Blome eine Rolle und singt 
i Lieder des Komponisten 


1. Grabmal - Einweihung zum Gedenken 
Gustav Stresemanns an seinem ersten 
Todestage 

2. Segelflieger startet aus 1000 m Höhe 
von Bord der „Los Angeles" (dem 
früheren „Z. R. 3") 

3. Jetzt auch Raketenboote 

4- Die ersten Aufnahmen «m «« Ungliieksfahrt 
des englischen Riesen-Luftschiffes R 101 

5. Reichspräsident von Hindenburg 


Wie immer: 

Aktuell und interessant 


34 Tonfilme 
Tobit-hlan''film in d 
Monaten 

Di* Ic'zt« Nummer der 
öor Tobik hcrausgegeb« 
Wochcoborichtc über Tont 
auf dem deut.chen Markt 
möglicht mit w-'nig Mühe 
Zusammenstellung der in 
letzten drei Monaten gedrrl 
deutschen Tonfilme. 

Es ergibt sich die anschnl 
Zahl von 34 deutschen To 
men. die in den Moo. 
August bis Oktober 1930 in 
beit genommen und bis 
sechs bereits ferliggestellt i 
den sind. 

Man kann der Auffasi 
sein, daß eine Produktion. 
34 große Spielfilme ira Viel 
iahr oder 130—140 al 
deutsche Spielfilme im J< 
herstellt, eigentlich genüt 
„angckurbelt" ist. 







































































































DAS AEVESYE 
EIESflHFACH BKA' 

HKIAC SCHERL« BERUN SWB MF^!^ 

Berlin, den II. Oktober 1930 Nummer 23! 


Amerika gegen internationale Zusammenarbeit 


Der amerikanische Präsi¬ 
dent Hoover hat vor ein paar 
Ta^en bei der Tajiun^ der 
Vveinigunfj der amerikani- 
■' -n Bankiers in CIcveland 
c ■ f<roBe Rede (lehalten, 
d:> für uns Filmleute des- 
-cn so bedeuluntlsvoll ist, 
' ' sie eine if I a 11 e A h - 

^ e an jene amerikani- 

^ vn Kreise war, die sich 
>< als bisher auf intcr- 
" 'loiialc Zusammen- 
3 eit einstellen wollten, 

die amerikanische Krise 
verkleinern oder viel- 
!r iil jianz verschwinden zu 
la .n. 

bestehen in Amerika. 

■ 1 man die mafi^ebenden 

^'i'iMi en von drüben (fenauer 
.'.chtet, zwei |{ r o B e 
v htunifen. Die eine. 
«•'« sich um Wa'lstreet ><rup- 
Pic't, will möf<lichst enge 
\i, .i;ndun({en mit dem Aus¬ 
land. 

D'c andere, die die Mei- 
"■‘■n;; der amerikanischen In¬ 
dustrie vertritt, wünscht möff- 
hchsi Beschränkung der 
Amerikaner auf Amerika, 
aber ({leichzeitifi auch Ver- 
"'"derunji jeder ir^fendwie 
*u entbehrenden Einfuhr. 


_ I räsident Hoover hat 
•'"er Tagunft in Clevel 
Von der hier die Rede is 
»'•ncr Rede vor allem 
Wuhrt, daß die Vereini 
aalen von der iibri({en ^ 
“•"olut unabhän 
•' ' e n und daß man e 
hrin|(en könne, 
“icrika mindestens s 
"•"undneunziß P 
*,?" * seines Bedarfs 
^ len Gebieten selbst 
* *1 ß e n könne, 
p i**e Ausführungen 
i^asidenten Hoover bede 



praktisch natürlich eine Er¬ 
schwerung jeder Ein¬ 
fuhr und, \on linserem 
Standpunkt aus gesehen, eine 
noch stärkere Beschränkung 
in bezug auf die Einführung- 
ausländischer Filme. 

Man kann gerade im ge¬ 
genwärtigen Augenblick diese 
Äußerungen Hoovers, die 
vor einem der einflu߬ 
reichsten Gremien 
Amerikas gefallen sind, 
nicht scharf genug im Rah¬ 
men der europäisch-amerika¬ 
nischen Filmdebatle heraus¬ 
steilen. 

Wir in Deutschland und 
unsere Kollegen in Frank¬ 
reich wollen ja. genau ge¬ 
sehen. nichts anderes ffit 
uns als das, was Herr 
Hoover für Amerika pro¬ 
klamiert. 

Wir wollen es ja lange 
nicht so umfangreich. 
Wollen cs in einem Rahmen, 
der v.»m weltwirtschaftlichen 


Standpunkt aus viel eher zu 
diskutieren ist. 

VC'ir wollen den heimischen 
und den europäischen Markt 
nicht hundertprozentig und 
nicht siebenu.idneunzigpro- 
zenlig für uns. sondern wir 
wünschen lediglich die Ga¬ 
rantien dafür, daß wir wenig¬ 
stens die Hälfte des 
eigenen Maiktes für 

Wir waren und sind auch 
heule noch bereit, die Quote 
für das Ausland zu ver¬ 
größern, wenn man uns 
in dem fremden Lande die 
gleiche Chance gibt. 

Aber- die Filmamerikaner 
können nicht verlangen, daß 
man ihnen cntgegcnkqmmt, 
wenn von allerhöchster Stelle 
in ihrem Lande immer wieder 
ausgeführt wird, daß Ame¬ 
rika für irgendwelche Ein¬ 
fuhr überhaupt nicht in 
Frage komme. 

♦ 

Man entgegne nicht, man 


erreiche drüben dieses Ziel 
ohne jedes Gesetz, und man 
möge freund.ichst hier hei 
uns auch vemichen. ohne ge¬ 
setzliche R.rgelung auszu- 
kommen. 

Das sine A gumente, die 
sich von leihst widerlegen. 

Schon deswegen, weil dro¬ 
ben eine konsolidierte In¬ 
dustrie vorhanden ist, die, 
genau gesc len, aus drei, v ier 
Gruppen belicht, die den ge¬ 
samten M. ikt entscheidend 
kontrollieriT. 

Hi,.r hei uns ist der Film 
cm Gewerbe, das absolut 
freizügig ist und weit davon 
entfernt, irgendwie monopii- 
lisiert zu sein. 

Vielleicht ist es gerade im 
Zusammen! ang mit der Rede 
Hoovers, die die amerika¬ 
nische Si'uation hlitzlichl- 
artig beleuchtet.außerordent¬ 
lich zu hedauern, daß wir in 
Deutschland die Fabrikation 
und den Vertrieb nicht fester 
kartelliert haben. 

Zumindest ist cs bedauer¬ 
lich, daß wir noch nicht ein¬ 
mal in der Lage sind, im 
Rahmen der beteiligten Ver¬ 
bände entscheidende Ab¬ 
machungen in bezug auf den 
Markt zu treffen. 

♦ 

Die drei, vier großen ma߬ 
gebenden Betriebe, die acht¬ 
zig Prozent des Mark¬ 
tes versorgen, sind sich in 
dieser Frage absolut einig. 
Der deutsche Verleih steht 
geschlossen hinter der deut¬ 
schen Fabrikation. 

Nur diejenigen Firmen, die 
neben den deutschen auch 
ausländische Interessen ver¬ 
treten, sind anderer Meinung. 
Versuchen, den einen oder 


Gebrauchte Theatermaschinen verkauft man durch „Kleine Anzeigen" im „Kinematograph" 



andern kleinen Betrieb durch 
dieses oder Jenes Mittel zu 
sich herüberzuziehen. 

Die amtlkdien Stellen ken¬ 
nen diese Verhältnisse glück¬ 
licherweise ^enau und schät¬ 
zen die Interventionen, die 
aus diesen oder Jenen Krei¬ 
sen kommen, dementspre¬ 
chend ein. 


ir wollen, wie immer 
wieder betont sei, absolut 
nicht so en|(herzift sein, wie 
das der amerikanische Präsi¬ 
dent in Cleveland für sein 
Land proklamiert hat. 

Wir lieben nicht drei Pro¬ 
zent unseres Bedarfs frei. 


sondern beinahe fünfzi|| Pro¬ 
zent. 

Aber wir wünschen dann 
auch. daS man dieses Ent- 
((e^enkommen anerkennt und 
daß man nicht indirekt 
Schwierigkeiten macht, wie 
man das augenblicklich in 
Paris und in Budapest erlebt. 

Wir machen auch die lei¬ 
tenden Berliner Herren der 
amerikanischen Gruppe für 
diese Dinge keinesfalls 
verantwortlich. 

Aber es wäre vielleicht 
doch angebracht, wenn die 
Berliner Stellen ihre Stamm¬ 
häuser darauf hinwiesen, daß 


man mit der augenblicklichen 
cruropäischea Taktik genau 
das Gegenteil von dem 
erreicht, was man zu errei¬ 
chen wünscht. 

Es sei gern zugegeben, daß 
sich die maßgebenden ameri¬ 
kanischen Instanzen bei uns 
in Deutschland, wenigstens 
offiziell, in der letzten Zeit 
mit beiden Füßen auf den 
Boden der gegebenen Tat¬ 
sachen gestellt hahen. 

Es ist auch Jeder von uns, 
der mit der Kontingentrege¬ 
lung zu tun hat, bereit, die¬ 
sen Vertretern Amerikas in 
Deutschland im Rahmen des 


Gesetzes nach Möglichleitl 
behilflich zu sein. 

* 

Aber es muß doch gerade 
im Zusammenhang mit der 
Rede Hoovers immer wicdti 
betont werden, daß auch zs 
Klagen von der andern Seite 
aus absolut kein Grund vor- 
liegt. 

Denn wer für das eigene 
Land äußerste Selbstversor¬ 
gung proklamiert, und wer 
noch nicht einmal drei Pro¬ 
zent fremde Ware ins eigene 
Haus lassen will, mOlile 
eigentlich sehr zufrieden sein, 
wenn die andere Partei fünf¬ 
zig Prozent ihres Bed»rfs vos 
ihm bezieht. 


Der amerikanische 
Arbeitsmarkt 
für Schauspieler 

Di« .krbcitsvcrhahnisse für 
die in den Ne» ''orker und 
übrigen östlichen Arbeitsburos 
registrierten Schauspieler sind 
außerordentlich schwere. Nach 
einer Statistik der Fihn Daily 
können nur etwa 10 % der ein¬ 
getragenen arbcitssuchenoen 
Schauspieler beschäftigt wer¬ 
den. Das übcrreichiiche An¬ 
gebot an erfahrenen Bühnen- 
schanspicicm, die sowohl 
Sprache wie Spiel beherrschen 
und die bei der allgemeinen 
Notlage zum größten Teil be¬ 
reit sind, in kleineren Rollen 
anfzutreten. macht es für Neu¬ 
linge und Gelegenheit ssch au- 
spieler fast unmöglich, beschäf¬ 
tigt zu werden. So waren z. B. 
von den bei Patamount einge¬ 
tragenen 5000 Scbauspielem 
noch nicht einmal zehn Prozent 
danerod beschäftigt. Nur 160 
halten das Jahr über durch¬ 
schnittlich einmal wöchentlich 
oder länger Arbeit. Seit dem 
1. Januar dieses Jahres sind im 
ganzen ST77 Tagesdienste be¬ 
zahlt worden, ein ganz außer¬ 
ordentlich geringer Prozentsatz. 
Nicht anders ist das Verhältnis 
bei den übrigen im Osten ar¬ 
beitenden Gesellschaften (wo 
•a hauptsächlich Shorts gedreht 
wcrdcnl. Di« Feature-Players 
sind im allgemeinen etwas 
besser daran. Etwa di« HälHe 
dieser Schauspieler fand Tätig- 


Kinos in Paris für 
fremdspradiigcTonfilme 

Nachdem Paris bereits ein 
Kino für ansechlicfilich eng¬ 
lisch« Toafilme besiut. wird 
in der nä c h s ten Zeit dort auch 
ein Haas «röffael werden, in 
dem ausschließlich cpaaiech« 
TonlUm« für die uhlreichen 
spanis c hen Einwohner der 
französischen Hanptstadt vorge- 
fübrt werden sotten. 


Premieren der nächsten Woche 


Am Montag, 13. Oktober, 
kommt im Cloiia-Palast der 
Emil Jannings-Tonfitm der Ufa 
„Liebling der Götter" in einer 
Fcstvorstcliung abends 8.30 zur 
L rauffühmng. 

Am Dienstag, dem U. Okto¬ 
ber. kommt im Capitol der Carl 
Froelich-Tonfilm „Brand in der 
Oper" hcrant. 

Am gleichen Tage kommt im 
Theater am Nollcndorfplatz der 
Greta Garbo-Film ,J)«r Kuß", 
den Jacques Feydcr inszeniert 
hat, herans. 

Am Mittwoch, dem 15. Okto¬ 
ber, findet im Ufa-Palast am 


Zoo die Uraufführung des Ton- 
und Farbenfilms der Universal 
„Der Jazzköaig" mit Paul 
Whiteman statt. 

Am gleichen Tage wird im 
Primas-Palast der Lola Kreuz- 
bcrg-Film ,J>as alte Lied" ge¬ 
startet. 

Am Donnerstag, dem 16. Ok¬ 
tober, wird der im Tcrra-Verlcih 
erscheinende erste Michael 
Bohnen-Film der Max Glaß- 
Produklion gleichzeitig in den 
beiden Ufa-Theatern „Univer¬ 
sum" und „Ufa-Pavillon" in Ur¬ 
aufführung erscheinen. 


Der Oberbürgermeister von New York 
geht zu Fox 


Wie Moving Picturc News 
an leitender Stelle mittcilt, hat 
der Oberbürgermeister Walker 
von New York einen Vertrag 
mit der Fox Film Corporation 
abgerchlossen, wonach er in die 
Leiti ttg dieser Firma «intritt. 

Die Angelegenheit liegt aber 
insofern noch in weiter Ferne, 


als Walker erst mit Ende des 
nächsten Jahres seine Tätig¬ 
keit als Oberbürgermeister von 
New York einstcllt. Bis dahin 
fließt gerade in der amerikani¬ 
schen Filmindustrie noch suBer- 
ordcntlich viel Wasser den 
Hudson herunter 


Auhorordcnfi.Gcneralvcrsammlungin Baden 


Der Verein der Lichtspiel- 
thealerbcsitzcr Badens und der 
Pfalz lädt zu Mittwoch, den 
15. Oktober, nach Ludwigs¬ 
hafen zu einer außerordent¬ 
lichen Gcneralvcrsanimlung 
ein. Die Tagung findet im Pa- 
lazia-Reslaurant statt, das dem 
Ehrenmitglied des Vereins, 
Herrn Wienandt gehört. 

Man hat die Tagung nach 
Ludwigshafen gelegt, weil man 
mit ihr «in« besondere Ehrung 


des langiährigcn 2. Vorsitzen¬ 
den und Ehrenmitglieds «cr- 
binden will. 

Aul der Tagesordnung steht 
ein Berieht über die Reiehs- 
verbandstagung, über die Ton- 
filmsilnation und die allgemeine 
Lage der Industrie. Man will 
über Tonfilmvorlührerkursc 
sprechen, die Satzungen ändern 
und eine Reihe von Anträgen 
und Wünschen besprechen. 


Jannülgs Bühnenerfolg in Budapest 


In Budapest ist du Gastspiel 
von Emil Jaanings im Stäßt- 
tbeater gestern mit der Auf¬ 
führung von Hauptmanns „Bi- 
betpclz" zu End« gegangen. 
Der Erfolg war durchschlagend, 
und Janniogs fand begeisterte 
Ovationen des dicht besetzten 


Hauses Bei der Abschiedsvor¬ 
stellung war auch der Rcichs- 
verweser Horthy zugegen. Von 
einem denlschfetndlichen Blatt 
lancierte Gerüchte über angeb¬ 
liche Gefährdung des Gastspiels 
erwiesen sich als falsch und 
verfehlten ihre Wirkung voll¬ 
kommen. 


Nolsfhrcii aus Lübeck 

Di« Lübecker Lichtspicl- 
tbcateTbcsitrer haben sich zs 
eine- besonderen Ortagr-ii-p« 
>m Kahmcn des Norddeutsches 
Lickl5picltheatcrbesitzcrvcrb.ia- 
des zusammcngeschlossen, un 
vor allen Dingen die Frage der 
Eintrittspreise und die Lang« 
der Spiciprogramme zu regeln 

Das einzige Theater, das sieb 
abseits hält, ist das Zenl.al- 
Ihcatcr, das niclH nur drei 
Schläger in einem Prograniiz 
spielt, sondern auch noch halb« 
Freikarten ziun Preis« vos 
30 Pfennig ausgibt. 

Die Lübecker Theater- 
besitzer haben sich Jetzt an di« 
norddeutschen Verleiher f 
wandt, damit mit Hilfe der Be¬ 
zugsscheinbedingungen schice- 
nigst für eine Änderung gesorgt 
wird. 


.Man fordert mit Recht voe 
den Verleihern, daß dem Zee* 
tralthealcr die Filmliclerungss 
gesperrt werden, wenn nicht 
schleunigst eine Anpassun^: «■ 
das Lübecker Preisniveau 
folgt. 


Die Lübecker Thcalsr- 
besitze- werden in Zukunll 
Filme von den Verleihern b«‘ 
ziehen, die sic im Kampf g*^ 
das Zentralthcater unterstütz«*- 

Zehnjähtiges Thra er- 
Jubiläum in Lripziß 


Die „U-T - Lichtspiele". L»'?" 
xig-Connewiti. des Herrn Ar¬ 
thur Wießner konnten am 9. Ok¬ 
tober 1930 das Jubiläum dtt 
zchniährigcn Bestehens f«'*'* 
Anläßlich seines Jubil»“*’* 


wartete Herr Wießner mit «i»^ 
besonders gewählten Progr.’®* 
auf. Umrahmt von einem ^ 
ten Beiprogramm lief der 
film „Die große SehnsuchJ^ 
Dem rührigen Theaterb«»'*^ 
wurden von Publikum und rs<^ 
weit herzlich« GKtckuaini^ 
zuteil, denen wir un« g«r«« 
schließen. 




II. Oktober Beilogc xum ,,Klne‘.m€MtOQr€Mp^*' i<»30 


Tonfilmtheatcrbcsitzcr und gewerbcpolizcilichcr Konzessionszwang 

Von ür. jur HansLeopold Somborn. Berlin. 


Die Neuerscheinunfi des Tonfilms auf dem Wirtschafls- 
markt hat die Verfechter einer alten ForderunjJ. die in den 
letzten Jahren bereits verytessen schien, wieder auf den 
Plan »terufen; Die Er<>ffnun|( und Unterhaitunt< eines Ton¬ 
filmtheaters soll (außer der ortspolizeilichen Erlaubnis ge¬ 
mäß § 32b Gewerbeordnung) von dem Besitz einer Kon¬ 
zessionsurkunde. die der Theaterbesitzer in GemiiOheit der 
\ Urschriften §§ 32 und 33a der Gew erbeordnung nachzu¬ 
suchen habe, abhängig gemacht werden. 

Die Frage, ob ein Filmunternehmen ein ähnliches Unter¬ 
nehmen wie der Betrieb einer Schauspielbühne im Sinne der 
Gewerbeordnung und deshalb konzessionspflichtig sei, ist 
friiiier bereits von interessierten und behördlichen Kreisen 
bejaht worden. Diese Ansicht stützt sich besonders auf ren 
VX ortlaut des tj 33a GewO., da auch der Lichtspiellheat rr- 
bcMtzer ..theatralische V'otStellungen" veranstalte. Ware 
diese Ansicht richtig, so bedürfte bereits nach geltendem 
Hecht der Filmtheaterhesitzer — außer der von der Orts- 
polireibcliordc ohne besondere Voraussetzung nach ^ ;3h 
GewO, gewährten Erlaubnis — einer besonderen vom Be¬ 
zirksausschuß, in Berlin vom Polizeipräsidenten, einzulioien- 
den Konzession, welche versagt werden darf, wenn z. B. 
dem Nachsuchenden die nach dem Ermessen der Behöide 
erforderliche Zuverlässigkeit ermangelt, wenn das T'ioa er 
Wegen seiner Lage und Beschaffenheit den polizeilichen An¬ 
forder.ingen nicht genügt oder wenn die Behörde die Be- 
diirfnisfrage verneint, weil in dem betreffenden Bezirk 
bereits eine nach Ansicht der Konzessionsbehürde ais- 
rciihendc Anzahl von konzessionierten Theatern vorhanden 
'*t. Besondere Unterstützung fand die auf diese Ansicht ge- 
Ifrundete Forderung der Einführung einer Konzessionspflicht 
für Filmtheater bei den Bühncndircktoren, die bereits da¬ 
mals hofften, durch die Einführung eines Konzessiot s- 
*wang$ die bedrohliche Konkurrenz der Filmtheater dadurch 
Niederhalten zu können, daß sie Einfluß auf die konzessioiis- 
ertcilende Behörde, vor allem bei der Frage des Bedürf¬ 
nisses für ein neues Theater nahmen. Gleichwohl ist die 
Forderung bereits damals von behördlicher Seite aufge- 
Ifriffen worden, und deren Stellungnahme hat zu mehreren 
hochslrichterlichen Urteilen geführt. Diese Urteile sind 
bisher überwiegend zugunsten der Filmtheaterhesitzer er- 
gangen. Ihre Begründung lautet, die Veranstaltung kine- 
matographischer Vorstellungen sei weder Schaustellung von 
Personen noch theatralische Vorstellung und lalle deshalb 
"cht unter § 33a GewO., denn zum Begriff der theatra¬ 
lischen Vorstellung gehöre die bühnenmäßige Darstellung 
durch lebende Personen, während die Kinovorstellung ledig- 
jjeh eine schnelle Aufeinanderfolge von Bildstreifen biete 
IfJitcil des Kammergerichts vom 30. Oktober 1911). Dem 
entgegen erklärt ein Urteil des Oberlaiidesgerichts Dresden 
vom 22. April 1910 es für rechtlich unbedenklich, solche 
‘^‘""Vorstellungen, welche durch Rede und Gesang begleitet 
Jj[«rden, als theatralische Vorstellungen im Sinne des § 33a 
ewO. anzusehen und deshalb dem Konzessionszwang zu 
unterwerfen. Wenn dieses Urteil richtig wäre, so hätte der 
Tonfilm unter allen Umständen als konzessions- 
P lichtigc theatralische Vorstellung zu gelten. Durch die 
f'•>erte Kammergerichtsentscheidung ist diese Auffassung 
üh überholt, und man ist sich heute ziemlich einig dar- 
c. daß eine einfache Subsumtion unter die vorhandenen 


Vorschriften der Gewerbeordnung nicht möglich ist, ohne 
dem Begriff der theatralischen Vorstellung Gewalt anzutun. 
Selbst von jener Seite, die den Tonfilmtheater- 
betrieb der Konzessionspflicht unterwerfen 
wollen, wird die Notwendigkeit einer gesetzlichen Neu¬ 
regelung zur Erstreckung der von ihnen geforderten Kon- 
zessiunspflichl auf die Filmtheater nicht mehi ernstlich ge¬ 
leugnet. Ihre Bestrebungen, diese gesetzliche Neuregelung 
herheiziiführen, sind gerade jetzt im Gange und 
sollen, wie mar hört, sich der Unterstützung maßgebender 
Kreise erfreuen. 

Diesen BcsIre.Sungen. die bereits früher seitens der 
Kegicrune zu dem Entwurf eines Gesetzes betreffend Ände¬ 
rung der §§ 32, 33a der Gewerbeordnung geführt haben und 
^»l,.mals erfolglos geMieben sind, da der zintwurf nicht ver¬ 
abschiedet wurde, ist entgegenzutretcii. Sic beruhen auf 
einer Verkennung des Wesens der Gewerbe¬ 
konzession 

D.is deutsche Recht wird beherrscht von dem Grundsatz 
der Gewerbcfr^iheit. Die Gewerbe freiheit ist ein 
reichsgesetzlich verbürgtes Grundrecht aller Staatsbürger. 
Es soll griinds.-iizlich allen Unterneb-nern gestattet sein, 
in friedlichem, freiem Wettbewerb miteinander ihr Gewerbe 
ausziüibcn. Nur bei solchen Gewerbel etrieben. deren Aus¬ 
übung erfahrung.sgemäß eine Gefahrerq.teile für die All¬ 
gemeinheit bildet, wenn dem Unternehmer die erforderliche 
Zuverlässigkeit Izhit, hat die Behörde nach der Gewerbe¬ 
ordnung das Recht, die Person des Unternehmers vorgängig 
einer Prüfung zu unterziehen, welche sich auch darauf aus¬ 
dehnt, ob das Gewerbelokal nach seinen räumlichen Ver¬ 
hältnissen keinen Anlaß zu Bedenken gibt und ob ähnliche 
Betriebe nicht bereits Uberzähfig am Geineindeorl vorhanden 
sind. Zu Gewerbeunternehmen die.ser Art gehört z. B. der 
Betrieb eine- Schankwirtschaft oder einer Restauration, 
welche der Schankkonzession des 33 GewO, unterliegen. 
Hierher gehört auch der Betrieb eines Schauspielunler- 
nehmers gemäß § 32 GewO. Auch dieses rechnet der Gesetz¬ 
geber der Gewerbeordnung zu den „gefährlichen" Betrieben 
in der Erwägung, daß ein Theatcrun'.ernchmer über eine 
weitgehende Einwirkungsmöglichkeit auf das breite Publi¬ 
kum durch das Sprachrohr seiner Bühne verfügt, so daß eine 
gewisse Garantie zu verlangen sei, daß er diese nicht in 
demoralisierender oder politisch - verhetzender Weise mi߬ 
braucht. Auch finanzielle Zuverlässigkeit, welche der die 
Konzession des § 32 GewO. Nachsuchende nach einer recht¬ 
lich äußerst anfechtbaren, aber längst Gewohnheitsrecht ge¬ 
wordenen Praxis der Behörde durch die Gestellung einer 
Theaterkonzession zu erbringen hat, verlangt der Gesetz¬ 
geber von ihm in der Erwägung, daß ein Theaterdirektor 
eine Menge vermögensloser Schauspieler aus allen Gegenden 
des Reiches an dem Theaterort zusammenzieht, deren Unter¬ 
stützung und Abtransport der Gemeinde zur Last fiele, falls 
der Theaterdirektor sich gegenüber ihren Gageansprüchen 
zahlungsunfähig erweist. Diese Erwägungen mögen eine 
Durchbrechung des Grundsatzes der Gewerbefreiheit bei den 
Bühnendirektoren rechtfertigen. Keinesfalls aber treffen 
.sie auch auf den Besitzer eines Tonfilmthcateri zu. Man 
braucht nur den in den Motiven zur Gewerbeordnung zu 
eimittelnden Sinn des Konzessionszwangs für die Schauspiel- 
uniernehmer den Verfechtern jener Forderung entgegen- 



Tuhalten, die meinen, der Betrieb eines Tonfilmlheatcrs 
unterscheide sich im Sinne der Gewerbeordnung in keiner 
Weise von einem Bühnenunter ithmcn. Die Person des Ton- 
filmtheaterbesitzers tritt nach außen bei weitem nicht so 
in den Vordergrund, wie die des Buhnendirektors, Es ist 
zwar richtig, daß beide ihren Spiciplan selbständig und nach 
eigenem Ermessen besetzen. Liabei ist iedoch zu beachten, 
daß der Tonfilm-Theaterbesilzer ausschließlich Filme 
auswählen kann, die bereits untrr staatlichem Zwang durch 
die Zensur der Filmprüfstelle gegangen sind, 
während mangels einer Theaterzensur der Büfanendirektor 
mit unkontrollierten Stücken an die Öffentlichkeit treten 
darf. Auch der Gesichtspunkt des Engagements fremder 
Künstler, deren Gagen zu sichern wären, fehlt bei dem Ton- 
film-Thcaterbesitzer; denn er wird in der Regel sein Per¬ 
sonal aus den Ortsansässigen nehmen. Damit ist die Voraus¬ 
setzung, seine finanzielle Zuver ässigkeil der Behörde offen¬ 
baren und nachweisen zu müssen, genau so wenig wie bei 
sonstigen Arbeitgebern gegeben. 

In der Tat sind sachliche Gri nde für die Einführung eines 


Kunzessionierungszwangs für Tonfilm-Theaterbesitzer nicht 
zu finden; die Parallele mit dem ordentlichen Theater .st 
nicht stichhaltig. Die Tonfilm-Theaterbesitzer tun gut daran, 
beizeiten gegen die Versuche der Einführung eines Kon¬ 
zessionszwangs für ihr Unternehmen Front zu machen. Denn 
diese Bestrebungen gehen letzten Endes nur auf Wünsche 
interessierter Kreise, nämlich der Theaterdirektoren, zurück, 
die darin eine wirksame Möglichkeit der Niederhaltung der 
Tonfilm-Konkurrenz sehen. Wer die vielfachei; Schwierig¬ 
keiten, denen ein Konzessionsantrag begegnet, und die Z i- 
fälligkeiten eines Konzessionsentziehungs-Verfahrens, da« 
gegen den glücklichen Inhaber einer Konzession anhängig ge¬ 
macht werden kann, mit Verhandlung vor dem Bezirks¬ 
ausschuß, Rekurs und Revision beim Oberverwaltungsger-chl 
kennt, zumal im Lauf dieser Verfahren die Inhaber von Kon¬ 
kurrenzunternehmen nicht selten als Sachverständige über 
die Bedürfnisfrage gehört werden, der weiß, daß die Bühnen¬ 
direktoren mit dieser Annahme nicht fehlgehrn Ihre Forde¬ 
rung bildet eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die 
Toniilmindustrie. 


Durch Bctricbsvcrhälinissc bedingte Kündigung stellt die 
mangelnde Eignung eines Musikers dar 


Entscheidung des Arbeitsgerichts Berlin, 

Die „Musikerkainmer" des Berliner Arbeitsgerichts hatte 
sich unlängst mit einem Streitfälle zu beschäftigen, der von 
großer Bedeutung für die Theaterhesiizer ist. Der Tatbe¬ 
stand ist folgender: 

Der Kläger war bei der Beklag'.en, Inhaberin zweier Kinos, 
als Schlagzcugmusiker seit dem 14. November 1928 angestclit. 
Am 27. Februar 1930 wurde ihm zum 31. März 1930 mit der 
Begründung gekündigt, das Theater werde auf Tonfilm um- 
gestellt. Später wurde diese Begründung dahin geändert, 
die Entlassung erfolge wegen Umstellung des Betriebes auf 
Variete: der Kläger sei den erhöhten .Anforderungen an 
einen Schlagzcugmjsiker in einem Varietöbetriebe nicht ge¬ 
wachsen. Der Kläger schied aber am 31. März 1930 noch 
nicht aus dem Arbeitsverhältnis aus, weil die Beklagte sich 
zur Weiterbeschäftigung des Klägers in ihrem zweiten 
Theaterbetriebe als Schlagzeugmusiker auf die Dauer eines 
Monats einverstanden erklärte, um dem Kläger Gelegenheit 
zur Suche einer neuen Stellung zu geben; der bisher dort 
beschäftigt gewesene Musiker nahm dafür den Platz des 
Klägers in dem ersten Kino ein. Am 30. April 1930 schied 
der Kläger dann endgültig aus den Diensten der Beklag¬ 
ten aus. 

Gegen die Kündigung hat der Kläger fristgerecht Einspruch 
beim Angestclitenrat eingelegt, der ihn auch billigte; die 
Eiaigungsverhandlungen mit der Beklagten sind fedoch ge¬ 
scheitert. 

Der Kläger verlangt Wiedereinstcliung, da seine Kündigung 
eine unbillige, durch die Betriebsverhältnisse nicht bedingte 
Härte darstelle. Ein rechtlich beachtlicher Grund zur Ent¬ 
lassung habe nicht Vorgelegen; der zunächst angegebene 
Grund der Unsstellung auf Tonfilm sei nach den eigenen 
Angaben der Beklagten nachträglich weggefallen, so daß ietzt 
nur noch die Frage seiner Eignung für den Varietäbetrieb 
strittig sei. Er hält diese Eignung für gegeben. Aber selbst 
dann, wenn in dieser Hinsicht Zweifel obwalten sollten, 
könne eine Berechtigung zur Kündigung im Sinne der §§ 84 ff. 
BJf.G. nicht anerkannt werden, da er über ein Jahr im Be¬ 
triebe der Beklagten tätig gewesen sei, eine 82|ährige Mutter 
zu ernähren habe und es ihm infolge der allgemeinen wirt¬ 
schaftlichen Notlage im Mnsikerberuf und insbesondere wegen 
seines bereits vorgerückten Alters unmöglich sei, eine andere 
Stellung zu finden, so daß die Vorschrift des § 84 Ziff. 4. 
B.R.G. zumindest aus diesen Gründen zu seinen Gunsten 
erfüllt sei. Er beantragt Weiterbeschäfligung bzw., falls 
diese abgelehnt werden sollte, die Zahlung von 660.— Rm. 


mitgeteiltdurch Dr. |ur. HellmuihPollaczek. 

In ihrem Klageabweisungantrage wendet die Beklagte ein. 
sie habe einen im Sinne des ^ 84 Ziff. 4 B.R.G. beachtliches 
Grund zur Entlassung des Klägers gehabt, da dieser unfähii; 
sei, im Rahmen eines reinen Varieteprogramms den Pl.it: 
eines Schlagzeugers auszufüllen. Als solcher habe er eine 
erhöhte Verantwortung für d.e glatte Abwicklung des Pro¬ 
gramms gehabt, der er nicht gewachsen sei. Er habe des 
öfteren Differenzen mit den auftretenden Artisten gehabt, dir 
bei der Direktion sich über den Kläger beschwert und dort 
angedrohl hätten, nicht mehr aufzutreten, falls der Kläger 
weiter den Erfolg ihrer Nummer gefährde. Eine unbillige 
Härte entfalle auch deshalb, weil der Kläger entgegenkom¬ 
menderweise den Monat April über in dem Schwesterl c- 
triebe der Beklagten beschäftigt worden sei, um ihm diC 
Möglichkeit zum Suchen einer neuen Stellung zu geben. Des 
weiteren wendet die Beklagte ein, der Kläger sei mit der 
Kündigung vorbehaltlos einverstanden gewesen. 

Der Kläger bestreitet, daß seine Fähigkeiten für den Pl.ii' 
eines Varietä-Schlagzeugmusikers nicht ausgereicht hätten. 
Nach seiner Auffassung kann die Beklagte, die über ein 
Jahr lang seine Dienste auch bei Vanetäprogrammen, die m 
Form einer Bühnensebau während der ganzen Vertragsdauer 
neben den Filmvorführungen gepflegt worden waren, all 
Schlagzeugmusiker in Anspruch genommen habe und md 
ihnen zufrieden gewesen sei, sich jetzt nicht auf seine Un¬ 
fähigkeit berufen, selbst wenn das Programm nur von Vs- 
rietävorführungen ausgefüllt sei. Ernsthafte Differenzen md 
den Artisten gehabt zu haben, stellt er in Abrede, sieht 
diesen Einwand aber auch deshalb als unerheblich an. weil 
für das ordnungsmäßige Zusammenspiel der Bühnendarstcll«' 
mit dem Orchester nicht er, sondern der Kapellmeister ver¬ 
antwortlich sei. Die Rcchtsunwirksamkeit der Kündigung er¬ 
gibt sich seiner Meinung nach aber auch deshalb, weil in der 
ihm ausgestellten Arbeitsbescheinigung alt Entlassungsgrund 
nicht die jetzt von der Beklagten vorgetragenen Anlässe, 
sondern „Knschränkung des Orchesters“ angegeben sei, eine 
Einschränkung aber gar nicht stattgefunden habe, sein Pla^ 
vielmehr mit einem neuen Musiker besetzt worden sei. 
bestreitet schließlich auch sein Einverständnis mit der Ent¬ 
lass ung. 

Ans den Entscheidungsgründen: 

Die Klage, eine den formellen Voraussetzungen der gi; 
B..RG. entsprechende EinspruchtkUge, ist schlüssig 
jedoch nicht begründet, da sich die Kündigung nach 
ganzen Umständen des Falles als eine dweh die Bctri< 








13 in das Exklusivgebiet der 
KlanfSfilm-Tobis. 

12 europäische Staaten sind 
dem Gebiet Vorbehalten, in 
dem die deutsch-holländische 
und amerikanische Gruppe in 
freier Konkurrenz arbeiten. 


Prorent, in das Gebiet der 15 Prozent der Sitzplätze 
freien Konkurrenz. kommen auf die Kategorie 111. 


Tabelle I 

B) TifjUck spielende Kinos in Europa und Aate'laahmc 
der Tonfilmkinos 


Bei der Vornahme der Auf¬ 
teilung des Weltmarktes aul 
dem Pariser Kon(<reO sind in 
bezug auf Europa anschei¬ 
nend geographische und 
sprachliche Gesichtspunkte 
entscheidend gewesen. 


Die restlichen 8 europä¬ 
ischen Staaten sind außer 
Rußland und der 1 ürkei mehr 
oder weniger unbedeutend 
als Filmländer (vgl. Tabelle II). 

Exki.-- „-Jiet -*er 
europäischen Tonfilmgruppe 
umfaßt 2,6 Millionen qkm, 
eine Bevölkerung von rund 
151 Millionen und 12 18-1 
Kinos. 

In das Gebiet der „Freien 
Konkurrenz" fallen Staaten 
mit rund 2,5 Millionen qkm, 
rund 200 Millionen Einwoh¬ 
ner und 16 372 Kinos. 

Die restlichen 15 Prozent 
der europäischen Kinotheater 
gehören zu dem Gebiet, das, 
wie bereits erwähnt, unbe¬ 
rücksichtigt blieb. 

Von der Gesamtzahl der 
Sitzplätze in Europa, das sind 
14185506, entfallen 3636101, 
das sind 26 Prozent, in das 
Exklnsivgebiet der Europä¬ 
ischen Tonfilmgruppe, da¬ 
gegen 8 036 855, das sind 59 



Das Gebiet, welches als 
das Exklusivgebiet für die 
deutsch-holländische Gruppe 
fcstgestellt wurde, bildet geo¬ 
graphisch eine Einheit. Von 
der Gesamtbevölkerung 
(151 145 000), die auf dieses 
Gebiet entfällt, sprechen rund 
80 Millionen, also über die 
Hälfte, Deutsch; daneben 
werden noch 11 andere 
Sprachen gesprochen, darun¬ 
ter von rund 16 .Millionen 
Menschen Rumänisch, rund 
10 Millionen Tschechisch 
rund 6 Millionen Ungarisch 
usw. (vgl. Tabelle II). 

In den 12 europäischen 
Staaten, die in das Gebie. 
lallen, die zur .J^reien Kon¬ 
kurrenz" gehören, werden 11 
Sprachen gesprochen; darun¬ 
ter von 47 Millionen Englisch, 
von rund 48 Millionen Fran¬ 
zösisch, rund 39 Millionen 
s:nd Italiener, 27 Millionen 
Polen, 21 Millionen Spanier 
und so weiter. 

(Fortsetzung folgt.) 


Tabelle n 

Eiailat-SphSrea im earopCiackea Tkeaferpark 

































































REGIE: FELIX BASCH 


KOnstlerische Veitung: 


singt 4 Schlager; 

,lch hab' für die Liebe ii:* 
gröSte Sympathie“ Tango 
.Wundervoll - fabelhaft“ 

Fo»''Oti 

,lch grüBe dich, Amerika 


Musik: 

mSCHA SPOLIANSKY 

Schlagerlexte- Robert Gilbert 

■ l Uk aaie r a: Nikolaus Farkas 
Tonkamera: Otto Behrens 
Bauten: ErnS Metzner 


ch habe Heimweh, ich 
möcht' nach Haus . . S 


Olga Tschechowa, Erika Glässner, Trude 
Lieske.GeniaNikolaieva.RalpfiA. Roberts 

Julius Falkenstein, Theo Lingen, Carl Boetz usw. 

Tonverfahren : 

MAX 6LASS-FILM der TERRA 

VERLEIH: 

TERRA-UNITED ARTISTS 

Weltvertriab: 0. P.-FILMS 


Uraufführung: Donnerstag, 16. Oktobej 


gleichzeitig in 

UNIVERSUM und UFA-PAVILLON 

LEHNINER PLATZ N0LLEND0RFPLATZ 





UBER 


9oo 

THEATEI^ 

IMQIPODA 



^ TMEATEP 

ALLEIN IN 

DEUTSCHLAND 

AN DER SPITZE ALLER 

TONFILM-APRAR.AJUREN 



Aßck, in eiHßjK JilttL bei 


HANS MBERS 


Produktion: Froelich Film GmbH BerlinSW68^ 
Verleih: Bild und Ton GmbH Friedichstr.37o^ 


>.i;rhaltnii>se bedingte und somit nicht unbillifie Hiirtc im 
Sinne des § 84 Ziif. 4 des B R.G. darstellt. I'er Kinwand 
d-.T Beklagten, dem Klager ermangele die notwendige Eig¬ 
nung lür den Posten eines Schlagzeugers bei Varietepro¬ 
grammen, greift durch. Nach glaubwürdiger Zeugenaussage 
halle der Kläger öfter Differenzen mit den aufiretenden Ar¬ 
tisten gehabt, deren Ursache in der mangelnden Eignung des 
Klägers zu erblicken war. Für diese Differenzen, die mehr¬ 
fach eine Störung der ruhigen Abwicklung des Varielcpro- 
gramms zur Folge hatte, tragt der Kläger, der als Schlag¬ 
zeuger bei VarietäpTogrammen der wichtigste Musiker im 
Orchester war und deshalb auch übrigens bedeutend be.sser 
.ils die übrigen Musiker bezahlt wurde, die Verantwortung. 
Nicht der Kapellmeister hat in diesen Fällen selbständig die 
notigen Vereinbarungen mit den Artistei; zu treffen, vielmehr 
miiBte der Klager von dem erhöhten Platze im Orchester aus 
genau die Vorgänge auf der Bühne überwachen, um recht¬ 
zeitig die mit den Artisten sereinbarten Ui.terslreichiingen 
auf seinen Instrumenten geben zu können. D'csen Anforde¬ 
rungen, zu deren Erfüllung ein erhöhtes Einfühlungsvermiigen 
und eine persönliche Intelligenz gehören, ist der Kläger nicht 
gewachsen gewesen. Er hat vielmehr des öfteren Vanetä- 
sorführungen durch mangelnde Aulmcrksamkeit gefährdet, 
weil die von ihm verlangten Zeichen nicht rechtzeitig ge- 

I gehen wurden. Unter diesen Umständen kann die Auffassung 
des Klägers, dali seine Kündigung eine unbillige, nicht durch 
seni Verhalten oder durch die Bctncbsverhällnisse bedingte 
H.o le darstelle, nicht für berechtigt angesehen werden. Di ' 
Sun der Beklagten ausgesprochene Kündigung stellt dalie- 
lo-mcn Mißbrauch des formellen Kundigiingsrechts, vor dci.i 
S 84 B.R.G. die Arbeitnehmer schiil/i.n soll, d.ir. 

Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme kann der Kläger 
jcdiich n.cht für sich in Anspruch nehmen, daß seine Lei¬ 
stungen diesen erhöhten Anforderungen voll genügt hättcr ; 
im Gegenteil sieht das Gericht als erwiesen an, daß eine 
Wcitcrbeschältigiing des Klägers glvichhcdcutcid mit ein« r 


Heeinträcätigung der Gesamtwirkung der Vorführungen sein 
würde und deshalb als eine Belastung des Betriebes der 
Beklagte i nicht ziigemutet werden kann. 

Die Betriebsumstcliungen der Beklagten erforderten und 
bedingten die Entlassung des Klägers, so daß von einer un¬ 
billigen Härte iro Sinne des S M B.R.G keine Rede sein 
kann: dies schon deshalb nicht, weil die Beklagte, ohne hierzu 
verpflichtet gewesen zu sein, den Kläger einen ganzen Monat 
entgegenkommenderweise weiterbcschäftigl hat. nachdem das 
.Arbeitsvcrhältnis bereits aufgelöst war. 

Diese unter dem Vorsitz von Land- und Amtsgcrichtsral 
I>r. Franke gefällte Entscheidung erscheint rechtlich durch¬ 
aus haltbar. Es mag zugegeben werden, daß die besonderen. 
’H den persönlichen Verhältnissen des Klägers liegenden 
I mständc dieses Falles die Kündigung als hart erscheinen 
las.scn. Gleichwohl kann von einer vom Gesetze geforderten 
..unbilligen" Härle keine Rede sein, da auch unser derzeitiges 
sehr soziales Recht den Betriehsbelangcn immerhin noch in 
einem gewissen Umfange Rechnung trägt. Aus den sehr 
klaren und ausluhrlichen Kntscheidungsgründen geht mit aller 
Deutlichkeit hervor, daß eine Weiterbeschäfligung des Klä¬ 
gers als Schlagzeuger zu einer dauernden empfindlichen Stö¬ 
rung des Vai'ictcbctricbes führen wurde, i^as Gericht hat 
daher mit Recht .twei Cefahrenmomente gegeneinander ab- 
gcw»>gen: erstens die durch die Entlassung hervorgerutene 
zweifellos hestehende Sch; digung des Klägers und zweitens 
die aus seiner etwaigen Weitcrbeschäfti <ang resultierende 
Schädigung des ganzer, Betriebes. Es kann mit Sicherheit 
.itigenom.ncn werden, daß der Betrieb derartigen Storungen 
ausgesetzi würde, .faß seine Schließung, zumindest aber ein 
Prosperitätsruckg..ng die Folge sein würde. In diesem Falle 
würden noch mehr — qualifizierte — Art'cilnchmer der Ar- 
bcilsl'isigkeil anhcimfallen Das vcrhinde-l zu haben, ist cm 
Verdienst der snriiegendrn Fntscheidang. lAklenzeirhcn; 
4a AC. 147/30-4 


K. I N 0X0 N 


Rheinisch-Westfälische 
Filmzeitung v. 4 . lo. 30. 

, . . . das neue Lichtton-Ge¬ 
rät ,.KINOTON-SPEZIAL•• be¬ 
stand seine erste Probe 2ur 
allgemeinen Zufriedenheit 


**'■*"<* .0,; 


\0 


30. 














eit»® 




Ai® 


i^ot» 


Im Kölner 


Kölner Lokalanzeiger 

V. 4. 10. 30. 
, . . . . KINOTON hat alles ge¬ 
tan, um, dem Ruf des Hauses 
entsprechend, in CAPITOL eine 
Mustersnlage zu schaffen, ron 
der man mit Recht sagen soll, 
daß es die beste Tonf lim- Appa¬ 
ratur in Köln sei ... * * 



Frundsbcrgi Schloß für 
„Zwei Menschen". 

Vor cini|(en Tagen kam 
der Produktionsleiter Jo« 


Er erzählt hier, 
/kuinahmen lür 
Enna gedreht wuri 
ür Schloß Enna 


Richard VoB‘ berühmtem Ro¬ 
man „Zwei Menschen" ist cs 
•in alter trotziger Herrensitz, 
wie sic nur noch selten erhalten 


Bauwerk auszukundschaften — 
Schloß Frundsberg bei Schwaz 
in Tirol. 

Gustav Fröhlich, Charlotte 
Susa, Hermine Stcrier, Fritz 
Alberti, Bernd Aldor und dazu 


dreht auf altem historischen 
Boden. 

Dieses alte herrliche Schloß, 
das einst dem Landsknecht und 
Heerführer Georg Frundsberg 


Christi in wundervollen Holz- 
schnittfiguren dargcstellt sind. 

Im Schloß selbst ist noch 
eine große SchloBkapelle und 
einige Schrille davon eine klei¬ 
nere moderne Kapelle. 

Dieses prächtige Bauwerk 
hudele einen herrlichen Hinter¬ 
grund zu dem Geschehen un¬ 
seres Films, dessen Manuskript 
Schirokauer und Zerlett schrie¬ 
ben. 

Hier in dem allen Gemäuer, 
das eine wundervolle Aussicht 
bietet auf das Dorf Schwaz und 


wild vorbeihastenden graugrü¬ 
nen Wassern des Inn, erfüllt 
sich das Geschick um Judith 
Platter und den zweiten Sohn 
des Herrn von Schloß Enna. 


Die englische 
Zeppelin-Kalasirophe 

und deren furchtbare Folgen 
veranschaulicht in geradezu 
unheimlicher Naturtreue 
unser Tonfilm 

„Kapitän Hair^ 
große Liebe“ 



Z. 1044 letzte Fahrt 

ein lOO^Ioiger Ton- und Dialogfilm 
in deutscher Sprache 

Die Rheinisdi-Westfalische Filmzeitung v. 29. 9. 30. 
schreibt u. a. 

. . . wenn hier ein Film angeboten wird, der 
in seiner Publikumswirksamkeit zu dem besten 
gehört, was auf den deutschen Markt gebracht 
werden kann. — 

. . . wie der Sturmregen hoch in den Wolken 
gegen das Luftschiff peitscht, wie der immer 
mehr vereiste Luftriese auf die unendlichen 
Schnee- und Eisfelder niedergedrückt wird, 
wie die Lawine sich löst und niederstürzt und 
wie das Flugzeug endlich die beiden Über¬ 
lebenden der Besatzung findet, das alles sind 
Bilder, die man nie vergessen wird. 


Im Verleih 

für Berlin-Osten und Mitteldeutschland: 

REICHENBERaER'FIlN 

Cics. in. b. H. 

BERIIN $W48 

Fricdrichstrafce 23 Tel.: Dönhoff 7295 



erweckt. Auch hier wieder 
ein« crslklastige Darsteller, 
liste; Ralph Arthur Robcrls. 
Charlotte Ander, Trude Hester¬ 
berg, Ida Wüst, Oskar Karl, 
weis, Theo Lingen, Julius Fai- 
kcnslcm, Fery Sikla. Musik 
und Teste; Emst Slclian. As 
der Kamera; Nicolaus Farkas. 
Bauten: Eraö Melzner. Ein wei¬ 
terer Spitzcnlilm der Terra 
entsteht in den Ncubabelsbrr;trr 


Bernhardt mit dem GroBlos- 
film ..Der Mann, der den Mord 
beging" nach Claude Pariert, 
feraei wird auch der Kortnei- 
Film „Der Mörder Dimitri K*' 
ramasolf" nach Dostoicw^ki- 
sehen Motiven in Angriff g** 
nommen. 

Nora Ciregor wieder 
in Berlin. 

Nora Gregor iat ' nach Be¬ 
endigung der Aufnahmen zu des 
beiden deutschen Sprcchfilme* 
der Metro - Coldwyn - May^ 
„Olympia" und „Der Pros«» 
Mary Uugan", in denen sie di* 
Hauptrollen spielt, in Bcrl>* 
cingetrolfen, um ihr Engag«* 
ment bei Reinhardt anzulretM- 

Nach Ablauf der Spielzail wird 
sie wieder nach Hollywood rt* 
rückkehren, da sie bei M G-N- 
einen dreijährigen Vertrag 
terzeichnct hat und in de»'' 
sehen Sprechlilmen der 
Goldwyn-Maycr die trag«“**** 
Fraucnrollcn spielen wird. 



















































Ar bcitsfter ictusDarkcit 
auf dem Preußischen 

Rkhtertas. 


auinabmcn in einer P 
nung gemacht worden. 
cuBi- drehte Szenen ihre* 


Ein kleiner Erfolg des 
Reichsverbands 


preuBUchen JnsUzverwalliuiK 
(de* PreuBUchen Juatis- 
ministan, des Staalisekrclärs 
de* JustizminUterium* und 
zahlreicher anderer Minislerial- 
vertreter) zu seiner diestährigen 
sui drei Tag* berechneten 
Vollversammlung zusammentre- 
len. um über wichtige Fragen 
dci Beschränkung in der Zu¬ 
lassung zur Richlcrlaulbahn, 
der Juslizreform und der Ar- 
heilsgerichUbarkeit zu beraten. 
Unser Mitarbeiter, A m t s - 
und L a n d g e r I c h t s r a t 
Dr. Franke, der Vorsitzende 
der Kino- und Filmkammer 
beim Berliner Arbeitsgericht, 
wird als Vertreter der preuBi- 
schen ArbcitsgerichUbarkeit 
au[ dieser Tagung das Reierat 
(■her die Entwicklung der Ar- 
biitsgcrichtsharkeit halten. 


brauchte: ein Zimmer mit dem Treppen zu be(örd< 

Blich auf die Stadtbahn. Ton- rn. • . ah j au-i 

lieh sollte das Geräusch der _ AHred AW 

sorübertahrenden Züge festge- 
halten werden. Worte. Ge- 
spräche .m Zuggedonner unter- 

gehen zu Uss.“war londrama- Wal.her-Fem* als Darsteller 
turgische Absschl. Im Atelier 

hättb man Wirklichkeitstreue Die erzielten Aufnahmen enl- 
nicht genügend erreicht. sprechen vollkommen den Er- 

Einc ganze Wohnung wurde Wartungen. Ein interessantes 

für einige Tage mit Beschlag be- Espciiment ist geglückt. 

Neue musikalische Uia-Toniilm-Komödie. 

D ie Ufa bereitet einen gro- lautet Manuskript: Emst .N'eu- 

Bcn musikalischen Tonfilm bach und Hans Wilhelm. Re- 

vor, dessen vorläufiger Titel gie: Hanns Schwarz. Produh- 

..Dcr Dragoner Ihrer Hoheit" tionsleitung: Max Pfeiffer. 


■veau des Spielplancs sehr 
darunter leidet, beweist das 
Vorgehen einer Tbeatcrleitong 
in Löbeiün (Sialkreis). In 
einem Programm werden zwei 
Schlager mit 12 Akten gegeben. 
Nebenher erhält ieder Kino¬ 
besucher ein Glas Bier und iede 
Kiaohcsucherin eine Tafel Scho¬ 
kolade gratis. Bei den daseSMt 
geltenden Thcalerpreisen von 
60 bis 20 Pfennigen muB man 
sich fragen: Was zahlt das Pu¬ 
blikum eigentlich für die Film- 
vorstclluag? — Derartige Prak¬ 
tiken führen zum Ruin des 
Lichtspielgewerbcs — und nicht 
die LcihansiAlten. 


Der Rcichsverband Deutscher 
Lichtspicitheaterbesitzei hatte 
sich an dif Bemlsgenosscn 
schalt für Feinmechanik und 
Elektroteclmik gewandt mit der 
Bitte, die Beiträ^ für das ver- 
sichemngspflichtig* Personal 
der Lichtspieltheater kerabzu- 
setzen. 

Dieser Schritt ist insofern von 
Erfolg begleitet worden, als 
man alle dieienigen Personen, 
die auf Grand des Gesetzes 
über Änderung in der Unfall- 
sersicbernng neu zu versichern 
Waren, in di* erste Gcfakren- 
kUsse cingereiht hat. 

Damit wird für diese Per- 
••nen grundsätzlich der nie- 
^f'gsle Beitrag erhoben, wäh¬ 
rend sonst das Personal der 
Lichtspieltheater in höheren Ge¬ 
fahrenklassen. also auch zu 
höheren Beiträgen, unterge- 
bracht war. 

Der Reichs verband hat sich 
letzt erneut an die Berufsgenos- 
Mnschalt für Feinmechanik und 
Elektrotechnik gewandt und 
(«beten, 

Lauch das alt versicherte 
Persoael ü Gefahren¬ 
klasse I einzureihen. 

Zdi* rückständigen Beiträge, 
die jetzt auf einmal fällig 

Betrag zu verlangen, wie 
das sonst übUrii sei, son¬ 
dern möghekst weHgehend 
‘^‘•aahlnngen zu ge- 


«Utten. 

^ üt zu hoffen. daB anch 
?•*«* neue Vorgehen de* 
von Erfolg 


(•krönt t 


WALTER STREHLE 6. M. B. H. 

BERLIN SW 48 / F R I E D R I C H S T R A S S E 8 

















Pat und Palachon am ; 
Mittwoch in Berlin 

Am kommenden Mittwoch, 
dem IS. 10., treffen Pat und 
Patachon vormittags 10 Uhr 
31 Minuten auf dem Stettiner 
Bahnhof, aus Kopenhagen kom¬ 
mend, in Bertin ein, um hier 
beim Deutschen Lichtspiel-Syn¬ 
dikat ihren ersten deutschen 
Ton- und Sprechfilm „1000 
Worte deutsch" zu drehen. 

Klangtilm ■ Apparatur- 
cinbau durch Ufa- 
HandeUgesellsdiaft 

Die Fifmprüfstelle Berlin be¬ 
stellte eine Klantffilm-Apparatur 
für Licht- und Nadelton-Wieder- 
(abe. Die Bestellung wurde der 
Ufa-Handelsgesellschaft m. b. H. 
erteilt, die kürzlich auch die 
Vorführungsräume der Film¬ 
prüfstelle mit neuen Vorfüh¬ 
rungsmaschinen ausgerüstet bat. 

Auch das bekannte, 3SOO Sitz¬ 
plätze fassende Apollo-Theater, 
Düsseldorf, wird nunmehr mit 
einer Klangfilm-Apparatur aus¬ 
gerüstet. Nach sehr eingehen¬ 
der Prüfung aller Systeme hat 
Herr Dr. KrauG, dem es sehr 
darauf ankommt, seinem Publi¬ 
kum nur allerbestes zu bieten, 
sich für die Klangfilm-Appara- 
tur entschieden und der Ufa- ’ 
Handelsgesellschaft m. b. H. den : 
Auftrag erteil*.. Gleichzeitig uird j 
auch eine Sprech-Mikrophon- | 
Anlage eingebaut, die, kombi- | 
niert mit der KI; 


Kleine Anzeigen 


hichsier Sckallinrcllissilkeil 
BBd stärkster RetleiiBiskrall 


lEaUN. Brits a ••rfl. Nutlr^ 
itrak« 18 

amia, Frltarichilr. 218 

aaniiN. cmmih hib b. ■. a. l, 

BatUHaritr. II 

aaESUe, Balalicht. kalnhtitlr. 24 
aSNZie, UitlKhaik B. ■. b. I, 
DiaMki«ill 12 

BBESBEl Bf. Mm!. SchfcIBut» 4 

amEuaar. BhriaHgbt. am aa«u 

strabä 24 

nAinnBT a. M.. Klaatr^h. Karl 
ktfiitni. Taaamir. 52 
BSNniafi. EbII PrtU. GInaBtffcl 58 
BANaUBB. Nai Ulnaan. Bilbaa 
ttraU 8 

BANNBIEa. Back i üerklBn, Nn 
radCT Sinkt 33 
kt£L, Brlai. BaUtaadnkt 59 
KBlk. aiMtiklplia BtbMlrakt 14 
NlKBEk. Baar. larlsplati 24 
NinnaEBfi. Lafüt. luliarttnba tt 
LEiaUB. mtntha. larittrakt I 
KiNIBSBEBfi. Knktwtki. kaetpfe. 
laiBaasia 

STETTIR Schitlke. lauaKlnkt t-7 


„Hans in allen Gassen" 
statt „Madame sudit 
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I Jlacua i. Tsarmtc» t'oiilsch erscheinen wird. Es handelt si^h 

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■wtta SW te. iü-m.r.tr. Be 35-41_ Hans Albers spielt in „Han. 

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B. E£S£ur''’M.limkur Reporters, die ihn und den Fil 

«.sTTIllenUitSerri .tSTpreü.*« von Berlin nach Montreux, vom 


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Weibe Udilblliter 


1930-1431 im Verleih der Bi 3 
i*ad Ton C. m. b H., Bcrin 

I Tonfilm in iedem dritten 
I Nürnberger Kino 

I Seit 8. Oktober zählt mar 
j Nürnberg gerade acht Toni.i ■ 
I kinos. das bedeutet, daB |e;i 
I diitte Kino mit Tonfilmappa 
■ lur ausgeslattet ist Es 
j Phöbus Palast, Lu-Li, Alh 








































































Beilacfce zum ..Kineanaiu^rai»la** n. Oktober i930 


Einrichtung für die Schallwiedergabe vermittel» Tonfilms 


Etei den Einrichtun(<en für die \X ledcrjiabe von Schall- 
aiifzcichnunjjen auf Filmbändern, vic sie für die Zwecke 
des sprechenden Films dienen, muß der lineare Phonojframm- 
tra)<er, damit eine dutc Tonwiedergitabe |<cwährleistct ist, 
mit sehr konstanter Ceschwindi|(kcit an der Steucrstelle, an 
iener Stelle, an der der Tonfilm die Intensität eines Licht- 
slrei^enbündels steuert, vorbeijfetührt werden. IJm die 
Lnrc)(elmäfiii(keiten. die oft durch die Zähne oder die zu 
mechanischen Schwini;unj<en neif<endcn Filmstrecken ver- 
ur.sacht werden, zu vermeiden, sieht man bekannterweise 
die Steucrstelle des Phonott.-ammträiiers auf den Umfang 
einer Rulle, über die der Film geführt ist, vor. wobei diese 
Ki.ilc vorzugsweise zugleich als Antriebsrolle für das Film- 
baiid wirksam und mit einer 
Schwungmasse »ersehen 
kann. 

Hei diesen Einrichtungen 
bc.-land iedoch der Nachteil, 
daß das über die Rolle an 
dir Steucrstelle gelegte Film¬ 
band während seiner Bewe¬ 
gung über diese Rolle hinweg 
nicht sehr genau in der¬ 
selben örtlichen Lage verblieb, 
sondern sich in senkrechter 
Richtung zu seiner Oberfläche 
ver.cchicbcn konnte. Diese 
ke-schiebung hat ihre Ur¬ 
sache darin, daß der Abstand 
zwisclen den Perforations- 
locl ern nicht immer genau 
gleich ist, uro so mehr, als 
die Löcher selbst mit dem 
Alter des Fi'ms sich erwei- 
lern. Da aber der Abstand 
zwi.cchen der Frontlinse des 
optischen Systems für die Zu- 
sammendrängung des Licht¬ 
bündels einer länglichen Licht¬ 
quelle zu einer Brennlinie 
•jef Filmoberfläche an der 
5>lciierstclic ziemlich klein ist, 
und demnach das Strahlen- 


hündel unter einem ziemlich stumpfen Winkel zu einer 
Lichtlinie konzentriert wird, so ist ersichtlich, daß kleine 
örtliche Lageänderungen senkrecht zu einer Oberfläche an 
der Steuerstellc sofort eine Verbreiterung der auf die 
Steuerung wirksamen Lichtlinie ergeben, da jetzt der Film 
n.cht mehr an der Stelle des kleinsten Querschnitts \on 
dem Strahlenbündel getroffen wird. Dies hat aber zur 
Folge, daß Feinheiten der Aufzeichnung nicht getrennt 
genug erfaßt werden und somit bei der Wiedergabe »er- 
lorcn gehen. Diese Unannehmlichkeit wird nach einer 
Erfindung des Fferrn Dr. Josef Engl. Berl n-Charlottenburg. 
D R.P. SOOß?! dadurch behoben, daß die zum An¬ 
drücken der Seilen des über die Zackentrommel laufenden 
Films verwendeten Rollen 
derart angewerdel sind, daß 
ihre UreFachszn in einer 
Ebene lietei, die durch die 
optische Achse des optischen 
Systems ce ■ Wiedergabeein- 
richlung und die Achse der 
Zackentrommel des Filmban¬ 
des gelegt ist 

Eine besondere Ausbildung 
erfordert die Führungsein¬ 
richtung fü' den Film dann, 
sowohl die Bildreihe 
wie die Schallaufzeichnung 
zwischen den Perforalions¬ 
reihen un e'-gebracht ist. Hier¬ 
bei ist es bekannt, der Zacken- 
trommel, die nur eine Zahlen¬ 
reihe trägt, eine so geringe 
Breite zu geben, daß der 
Film auf einer Seite mit der 
Schallzeichcnreihe über die 
Trommel wegragt. Um dem 
überstehenden Rand jedoch 
eine gute Führung zu geben, 
ist dieser erfindungsgemäß 
zwischen zwei Führungsrotlen. 
zwischen denen der Film 
sich hindurchbewegt, gelagert, 
deren Achsen in der durch 












die optische Achse des 
Anlriebszackenrolle des 
ln bei)$egebener Zeich- 
nun|< ist ein Ausfüh- 
run^sbeispiel der Erfin¬ 
dung veranschaulicht. 

Abb. 1 zeigt einen 
Film normaler Breite 
für Ton- und Bildwie¬ 
dergabe. 

Abb. 2 zeigt die be¬ 
kannte Anordnung der 
Anpreßrollen des Films 
an die Zackenrollen. 

Abb. 3 veranschau¬ 
licht die neue Einrich¬ 
tung von vom bei ab¬ 
genommener lichtelek¬ 
trischer Zelle und Zel¬ 
lenhülse. 

Abb. 4 stellt einen 
Achsialschnitt durch 
die neue Einrichtung 
dar bei eingesetzter 
lichtelektrischer Zelle. 

Der in der Abb. 1 
dargestellte Filmstrei¬ 
fen, Filmbreite besteht 
in bekannter Weise aus 
den beiden Reihen von 
normalen Perforations¬ 
löchern (1| an den 
Längsseiten des Film¬ 
bandes, zwischen denen 
in ebenfalls bekannter 


Linsens)Sterns und die Achse der Weise die Bildreihe (2) für die Bildwiedergabe und die 
Filmbardes gelegten Ebene liegen. Streifenförmige Schallaufzeichnung (3) liegen. 

Die optische Einrich¬ 
tung für die Erzeugung 
von den Filmschwär¬ 
zungen entsprechenden 
Stromänderungen be¬ 
steht aus einer Licht¬ 
quelle (4), die möglichst 
intensiv ein Diaphragma 
|.S) mit einer spaltför- 
migen Öffnung (6) be¬ 
leuchtet, von der durch 
das optische System (7| 
ein verkleinertes Bild 
in der Ebene des Films 
(8), der über die Zacken¬ 
trommel (ö| geführt 
ist, entworfen wird. 
(Abb. 2). Das an dieser 
Stelle ir seiner Inten¬ 
sität gesteuerte Licht- 
strahlenbündcl wird 
dann in bekannter 
Weise einer Lichtelck- 
tri.schen Zelle zugeleitcl. 

Da der Abstand 
zwischen der Fronl- 
iinse des optischen 
Systems (7) und der 
Filmoberfläche an der 
Steuerquelle klein ist. 
so bildet das konver¬ 
gierende Strahlenbün¬ 
del einen ziemlich 
stumpfen Winkel. Für 



Ufa-Handelsgesellsdiaft m. b. H. 


lieferte in letzter /eit 

die kompletten kinotechnischen Einrichtungen 

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Korso-Lidilspiele Berlin-I Vmpelhol 

|■urslenhol-Lic^llspiele MaRtleburR 

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Lithtspicle zur Ostbahn Hammerstein 

Atlantk-Tonfilmtheaier Breslau 

Ufa-Palast Hamm 

t?ni\ersum .Stuttgart 

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\ u ß e r d e m im September 

33 Abschlüsse aut Klangtiliii-Wic'dergabegerät 



L’fa-Haiul(‘ls^esellsdiaft in.h. H. • litTlin SW (>8 » koifistr. 6-X • Bergmann 










<Miie liute Schallwicdcr|<abe muß aber die.Spitze dieses 
kels die Filmoberflache dauernd berühren und darf nicht 
darüber oder darunter fallen, weshalb es erforderlich ist. 
daß an der Steuerquelle das Auftreten von senkrecht zur 
Filmoberfläche slattfindendcn Bewe)<un|<en des Filmes ver¬ 
hütet wird. Dieser Forderunff }<enü|;te die bekannte Anord¬ 
nung der AnpreBrollen für das Andrücken des Filmbandes 
i<ef<en dessen Führun)<srolle an der Steuerquelle, wie sie 
Abb. 2 zeigt, nicht. Bei dieser Anordnung liegen die .AupreB- 
rollen (10 und 11) (fir das über die Zackentrommel (9) lau¬ 
fende Filmband (8) beiderseits des Lichtstrahlenbündels. Da 
der Abstand zwischen den Perforationslochern nicht immer 
genau gleich ist, und sich mit dem Alter des Filmes ändert, 
gewährleisten die beiden Rollen (IC und 11) kein glattes An¬ 
liegen des F’lmes auf der Grundfläche der Rolle (9). 

In den Abbildungen (3 und 4) ist die Einrichtung mit der 
erfindungsgemäßcn Anordnung der AnpreBrollen gezeigt, 
durch die dieser Ubelstand behoben wird 

Abb. 3 zeigt eine Vorderansicht der Einrichtung bei ab- 
genommener lichtclektriseber Zelle und Zellenhülse, wah¬ 
rend Abb. 4 einen axialen Schnitt der Einrichtung bei ein¬ 
gesetzter lichtelektrischer Zelle (12) und der diese um¬ 
gebenden Hülse, die in die hohle, ausgebildele Zacken- 
Irommel (14) hineinragt, veranschaulicht. 

Bei der Einrichtung sind die Rohen (16. 17 und 18) für die 
Führung des Filmes (13). der über die Zackentrommel (14) 
lauft, derart angeordnet, daß ihre Drehachsen in die Ebene, 
die durch die optische Achse des Linsensystems (19) ind 
die Achse der Zackentrnmmel (14) gelegt ist, fallen, fl cr- 
durch wird eine Bewegung des Filmes senkrecht zu seiner 
Oberfläche an der Steuerquelle vermieden. 

Die in den Abbildungen (3 und 4) dargestellte Einrichtung 
i'l für die Verwendung von Normalfilmen von 35 mm Braite 
|Abb. 1), bei denen sowohl die Bildreihe als auch die Schalt- 
zcichenreihe zwischen den beiden Perforationsloc ireihen 
untergebracht ist, gebaut. Hierbei ist die Breite der Zacl.en- 


trommcl (14), die nur eine Zackenreihe trägt, so gewählt, 
daß der Film auf einer Seite mit der Schaltzeichenreihe in 
bekannter Weise über die Trommel wegragt. Um dei.. über¬ 
stehenden Rand des F'ilmes einen guten Halt zu geben, sind 
die Fühnmgsrollen (17 und 18) angeo.-dnet. zwischen deren 
sich der Filmrand hindurchbewegt, und deren Achse in der 
durch die optische Achse des Linsensystems (10) und d e 
Drehachse der Zackentrommel (14) gelegten Ebene liegen. 

Die Rollen (16 und 17) sind, um den Film einlegen zu 
können, abhebbar gemacht, indem sic von Hebelarmen (20 
und 21) getragen werden, die um eine feststehende Achse 
(22) schwenkbar sind. Die untere Rolle (18) des Rollcn- 
paares (17 und 18), die in einem Ausschnitt der Hülse (13) 
liegt, ist fest angeordnet, da sie von der Hülse (13). die an 
dem Grundgestell der Einrichtung starr befestigt ist. ge¬ 
tragen wird. 

Die Hülse (13). we'che die lichtelektrische Zelle (12) um¬ 
gibt. ragt mit dieser in die hohl ausgcbildctc Zackcntrommel 
hinein, die von der Welle (23) angetrieben wird. Die Zackcn¬ 
trommel (14) besitzt auf einer Seite in an sich bekannter 
Weise eine ringförmige Erhöhung (24), die einen Anschlag 
gegen eine seitliche Verschiebung des Filmes (15) bildet. 
Das Lichtstrahlenbändel des von dem dirch 'anggestrcckte 
Glühfäden (25) beleuchteten Spalt (26) in dem Diaphragma 
(27) ausgeht, wird durch das Linsensysien (19) keilförmig zu 
eine'" Brcnnlinic vereinigt. 

Durch beschriebene Einrichtung wird e-re-cht, daß bei der 
Bewegung des Filmes die Filmoberflä:he dauernd an der 
Spitze ries Lichtstrahlenkeiles verbleibt, wie es für eine gut 
differenzierte SchaÜwiedergabe erforderlich ist. Die .Anord¬ 
nung der Andruck- und Führungsrolle für das Filmband kann 
im Rahmen der Erfindung in beliebiger Weise vorgenommen 
werden; wesentlich hierbei ist immer, dal die Achsen diese' 
Rollen alle in einer oder nahe einer Ebene liegen, die durcl 
die optische Achse des verwendeten optischen Systems und 
die Achse der F'ilmtransporttrommel verläuft. 





















































mit Generator zur Standard- 
Lichtiiruppe ist langsam vor 
sich gegangen, obwohl das Licht- 
aggregat reinen Gebrauchswert 
trägt, und die Frage der Wirt¬ 
schaftlichkeit an erster Stelle 
steht. 

Nach Festlegung der Kilo- 
watlstärke einer Lichlgruppc 
ist lediglich mich Stromart und 
Spannung festzulegen. Die Wahl 
liegt einmal nur zwischen Gleich- 
und Drehstrom. Als Spannun¬ 
gen kommen scblieSIich nur die 
üblichen Gebrauchswerte von 
110 und 220 Volt in Betracht. 
Damit sind e^entlich schon alle 
technischen Fragen gelöst. 

Da heut allgemein Diesel¬ 
motoren mit genügend hohen 
Drehzahlen zur Verfügung ste¬ 
hen. so ist die direkte kraft- 
iind raumsparende Kupplung 
ohne weiteres anwendbar. Mit 
der Anordnung auf einer ge¬ 
meinsamen Grundplatte ist dann 
die Grundbedingung für ein ge¬ 
schlossenes Ganzes einer Stan¬ 
dard-Lichtgruppe gegeben, die 
ihre Vervollständigung in einer 
normalen Bedienungsschalttalel 
findet. Es wird sich dabei im¬ 
mer um eine strengste Anpas¬ 
sung an die normalen, bewähr¬ 
ten Bauarten von Dieselmotor 
und Dynamo handeln. 

Dem Kunden ist damit die 
Gewähr gegeben, eine technisch 
in allen Teilen einwandfreie, 
exakt arbe'tende, im Werk aus¬ 
probierte Gruppe bei günstig¬ 
ster Preisstellung zu erhalten, 
die ihm die Sorge um die De¬ 
tails einer zweckmüBigen Aus¬ 
wahl von Dieselmotor und Dy¬ 
namo, deren Zusammenbau und 
Montage nimmt. 

Die Motorenwerke Mannheim 
haben eine Aggregatreihe von 
4—24 KW für Netz- und für 
Batteriebetrieb entwickelt, de¬ 
ren Vollkommenheit sie zu den 
gegebenen Kleindieselzentralen 
macht. Die Glcichstromgruppen 
für 110 oder 220 Volt erhalten 
ihrenAntrieb durch die bewährte 
Viertaktbauart der .MWM-Patent 
Benz-Dieselmotoren mit 8/10 PS 
Zylindcrleistung. Das Bild zeigt 
ein derartiges Matador-Aggre¬ 
gat mit 2 Zyl.-Motor BR 118 Z. 
der bei 600 Umdr.iMin. 16 PS 


D-ndr./Min. eine 12-KW-Dy¬ 
namo antreibt. 

Die Dynamo ist direkt an die 
Motorwelle angeflanscht und 
auf der Kollektorseite in einem 
k jgellager gegengelagert. Ab- 
g:-sehen von der sich durch den 
F irtiall eines sonst zwischen 
Djnamo und Motor üblichen 
Traglagers ergebenden erheb¬ 
lichen Kürzung der Baulänge 
tritt durch die Verminderung 


bereit. Auf gröBte Einfachheit 
und Sicherheit in Betrieb und 
Bedienung ist gröBter Wert ge¬ 
legt. So bleibt z. B. im Netz¬ 
betrieb bei allen Belastungs- 
Schwankungen die Spannung 
konstant, ohne daB ein Nach- 
r^ulieren von Hand oder durch 
einen automatischen Regler er¬ 
forderlich ist. 



de-Lagerreibung eine Verbesse¬ 
rung des Wirkungsgrades um 
etwa 4 % ein, die sich in spar¬ 
samerem Brennstoffverbrauch 
auswirkt. Dieser beträgt bei 
Normallast 220 gr PSh. ent¬ 
sprechend 330 gr KWh. Die 
Wicklungen der D>'namo sind 
mit einer Tropen- und Feuch¬ 
tigkeitsschutzisolation versehen, 
die sich in jahrzehntelangem 
Gebrauch in den Tropen bestens 
bewährt hat. 

Motor und Dynamo sind auf 
emer gemeinsamen, gußeisernen 
Grundplatte angeoidnet, er¬ 
geben damit ein geschlossenes 
Ganzes. Eine Montage durch 
einen Spezialmonteur ist nicht 
nötig, da das sorgfältig Aus¬ 
richten von Motor und Dynamo 
bereits in der Fabrik vorge¬ 
nommen ist. 

Das Aggregat braucht nur auf 
eine feste Unterlage, Funda¬ 
ment, gebracht zu werden und 


und können andererseits mit 
einer Ladedynamo geliefert wer¬ 
den, wobei an Stelle der nor¬ 
malen Bcdienungsscbalttafcl eine 
Ladetafel tritt, die alle Instru¬ 
mente für Netz- und Batterie¬ 
betrieb aulnimmL Insbesondere 
kann durch entsprechende Schal¬ 
tung auch Parallelbetrieb von 
Dynamo und Batterie durchge¬ 
führt werden, d. h. Belastungs¬ 
spitzen können durch eine vor¬ 
übergehend nahezu verdoppelte 
Stromabgabe ins Netz sichei 
aufgenommen werden. 

Bei den Aggregaten für Bat¬ 
teriebetrieb kann die Dynamo 
mittels des Batlcricslromcs als 
Motor laufen und dadurch den 
Diesel anwerfen. Eine sinn¬ 
reiche Durchbildung des mit 
einem Minimalautomaten kom¬ 
binierten Anlassers läBt die 
Schaltungsvorgänge vollkommen 
automatisch erfolgen 


im allgemeinen mit einem Ag 
gregat für direkten Nelzbetrieb 
auskommen, das die Möglich 
keit einer wahlweisen Kraftab 
gäbe, entweder an die Dynamo 
oder an eine andere Arbeits- 
maschine, gibt. 

Überall da, wo nicht nur wäh¬ 
rend der Hauplbetriebszeil 
Strom gebraucht wird, ist die 
Aufstellung eines Aggregate-, 
für Batteriebetrieb am Platze 
Dann erfolgt während des 
Hauptverbrauebes in den Abend 
stunden die Stromabgabe von 
der Dynamo, und für den Taz 
sowie für die Nacht- und Not 
beleuchtuog steht der Batterie- 
Strom zur Verfügung. 

Wie bereits erwähnt, sind für 
einen Leistungsbereich von 5 
bis 24 KW zunächst die Grup 
pen mit 4-Takt-Diese' durch¬ 
gebildet worden, und ein wei¬ 
teres Licht - Aggregat mit 2 
Takt-Diesel, für 4 KW bei rei¬ 
nem Nelzbetrieb und 5 KW bei 
Netz- und Batteriebetrieb. 

Oie Anwendungsgebiete iui 
dicStandard-l icbl-Gruppen sind 
auBerordentlich groB. Neben ab¬ 
soluter Unabhängigkeit von einei 
fremden Stromquelle bieten 
roch den Vorteil billigerer 
Strompreises. Eine Betriebs 
kostenbcrechnung wird immer 
die ZweckmäSigkeit der Anlags 
einer eigenen Eleklrizitätszen- 
-.rale durch Aufstellung einer 
Standard - Licht - Gruppe unter 
Beweis stellen. 

Sie werden für Thealer. Ki 
nos, Gewerbebetriebe, Repara 
turw erkstätlen usw. immer du 
gegebenen Stromversorgungsan 
lagen für Licht und Kraflbetrieb 

Die mit den vielen gelieferten 
Licht - Aggregaten gewonnenen 
Erfahrungen haben gezeigt, daß 
Anordnung, Durchbildung und 
Lieferungsumfang den Bedarf 
nissen des Marktes in allen Tei¬ 
len Rechnung tragen, und da¬ 
mit die Aussichten auf einen 
A-eilerhin nicht nur befriedigen 
den. sondern auch steigenden 
Absatz der Standard - Diese! 
Licht-Gi'ippen mit dem bewähr¬ 
ten MW.M-Patent-Benz-Diesei 
raoloren ermöglicht ist. 


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K . V»fcAG.-SCHESL» BERLIN SWßSlTlhaS^»^ 


Berlin, den 13. Oktober 1930 


Ntinuner 239 


Zweierlei Maß 


Am Sonnabendabend er- 
lel’tcn die Besucher der 
zweiten Aufiührun^ des 
biilincnstücks Brest-Litowsk 
im Theater des Westens 
c.n.- kleine (Jberraschunf<. 

.‘er vierte Akt wurde cin- 
fiich w e><getasscn, obwohl 
Hi.ikate und Pro)<ramme 
~ h die alte Stückeintei* 
ij'ia verkündeten- 

Han verteilte Zettel an 
das Publikum und hielt da- 
m 1 den Fall für erledif<t. 

Zweifellos war das Publi¬ 
kum befriedigt, ging ruhig 
und artig nach Hause, und es 
nicht zu entscheiden, ob 
man an dem nichtgespielten 
'•»•rten Akt viel verloren 
hat. 


Es soll auch hier über den 
Vt ert und Unwert des 
Jitückes und des fehlenden 
Aktes kein Urteil abgegeben 
'»erden. 

Has hier interessiert, ist 
nur die Tatsache, daß ein 
Theater am Tage nach der 
Uraufführung einfach einen 
Akt streicht, ohne daß sich 
irgendwer groß rührt. 

ileim Kino scheint man 
empfindlicher zu sein. 

11*^'® Herren Brecht und 
'**>11 haben bekanntlich ge- 
<*n die Nero-Film Klage er- 
hnben, weil anscheinend diese 


“uer jene Nuance im Manu' 
»kript nicht ganz der Vor 
Inge entsprochen hat. 

abgesehen davon 
es immer einigermaßei 
"Ikig wirkt, wenn Herr Brech 
Polzlich besonderes Feinge 
^1 für urheberrechtlich« 
hat. gibt der Fal 
Zusammenhang mit der 
Beobachtungen bei Brest 


Ein 3-Millionen-Dollar-Konirakt 

Warner Brothers haben mit der Universal einen äuDerat 
bedeutsamen Kontrakt geschlossen Danach erhalten die 
W'amer Brüder das Recht, sämtliche Universaliilme — Groß- 
iilmc und Shorts — sowie kleine Lustspiele — ia ihren 
800 Kinos aulzufübren, die sehr geschickt an der A laoti¬ 
schen Küste und im Mittleren 'jfcsten gelegen sind. 

In Anbetracht der Tatsrehe, daß Universal erst vor eini¬ 
gen Tagen einen ähnlichen Kontrakt mit Radio-Kiith- 
Orpheum abschloß, die besonders an der pazifiscien Küste 
stark sind, nat Laemmle runmehr praktisch in allen ameri¬ 
kanischen Städten günsti(e Vorführengsmöglicl’seilen. Der 
von W arner zu zahlende betrag steht nicht fcs', doch dürfte 
es sich immerhin um 3 Millionen Dcl ar jährlich handeln. 


Litowsk Gelegenheit, grund¬ 
sätzliche Betrachtungen an- 
zustcllen. 


Selbstverständlich wird 
kein Mensch es einem Autcr, 
der für den Film arbeitet, übel¬ 
nehmen, wenn er eine voll¬ 
ständige Verunstaltung seinzs 
Manuskripts, eine Verdrehung 
des Sinns, eine Verschlimm¬ 
besserung rügt, seinen Na¬ 
men zurückzieht, oder sonst 
irgend etwas tut. was er 
glaubt, seiner literarischen 
Ehre schuldig zu sein. 

Aber es geht zu weit, wenn 
absolut filmfremde Elemente 
wegen Diflerenzen in der 
Auffassung beim Film alle 
möglichen und unmöglichen 
Schritte einleiten, während 
man wieder, wie hier am Bei¬ 
spiel zu beweisen ist, nichts 
dagegen hat, wenn das Thea¬ 
ter einfach einen ganzen Akt 
fortläßt 

Gewiß kann man in dem 
speziellen Fall sagen, daß es 
sich im einen Fall um den 
höchst eigenwilligen Herrn 
Brecht und im andern Fall 
um den außerordentlich ver¬ 


nünftigen Herrn Rehfisch 
handelt. 

Aber es scheint doch noch 
nicht ganz klar zu sein, was 
Herr Rehfisch in einem sol¬ 
chen Falle dem Film gegen¬ 
über getan hätte. 

♦ 

Wir schreiben all das min¬ 
destens so sehr im Interesse 
der Autoren wie im Interesse 
der Filmproduktion. 

Die Autoren haben be¬ 
kanntlich jetzt beschlossen, 
in größerem Stil eine Be¬ 
wegung einzuleiten, deren 
Endziel die Einführung der 
Autorentantieme sein soll. 

Da dürfte es eigentlich 
ganz selbstverständlich sein, 
daß man gleichzeitig auch 
versuchen sollte, sich, soweit 
es möglich ist. mit der Indu¬ 
strie auf einer vernünftigen 
Basis zu verständigen. 

Wohlgemerkt, wir haben 
nie etwas dagegen und hal¬ 
ten cs für absolut richtig, 
wenn der Aulor seine Rechte 
und Belange immer und 
überall mit allem Nachdruck 
vertritt. 

Aber es sollten sich doch 
an sich filmfremde Schrift¬ 


steller davt r hüten, Kompli¬ 
kationen herbeizuführen. bet 
denen der Literat fraglos zu 
neunzig .tder hundert Prozent 
im Unrecht ist. 

Jedtu-. der mit dem Film in 
Arbeits- u id Geschäftsver¬ 
bindung tritt, muß sich dar¬ 
über klar sein, daß er sich an 
eine Industrie wendet, an 
Leute, die ihr Geld auf eine 
Karte setzen und die nach¬ 
her entweder den Beifall von 
einigen tausend Theatern fin¬ 
den müssen, oder die dann 
einfach ihr Geld verlieren. 

Man vergleiche einmal das 
Risiko der Industrie mit dem 
Risiko des einzelnen Theaters. 

Bleiben wir einm?l hei dom 
Beispiel von Brest-Litowsk. 
Die ganze Dekoration wird 
im besten Falle eine Nc-.iauf- 
wendung von vier- oder fünf¬ 
tausend Mark erfordert haben. 

Die Schauspieler kann man 
auf eine bestimmte Reihe von 
Abenden engagieren, .so daß 
das Risiko, ganz hoch gerech¬ 
net. vielleicht fünfzig- «der 
sechzigtausend Mark beträgt. 

Davon gehen die Einnah¬ 
men ab. die zum Beispiel 
durch Abc nnement gedeckt 
sind, so daß das Defizit heim 
Mißlingen eines solchen gro¬ 
ßen Schlagers nicht allzu ge- 
lährlich sein kann. 

Beim Film aber muß ein 
Vielfaches des Betrages 
von vornherein festgclegt 
werden. 

Da gibt sich der Autor 
nicht mit einem Anteil an 
der Einnahme zufrieden, 
sondern verlangt, wenn er 
sonst einen Namen hat, 
seine zehn- oder zwanzig¬ 
tausend Mark, ohne dafür 
mehr zu liefern als die Idee. 


Auch gute Kinomusiker finden Sie durch „Kleine Anzeigen“ im„Kinematograph“ 



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üer ci|<cntliche Textdich- 
1 .1 muB noch einmal bezahlt 
' erden. Die Kosten für De- 
ii.’iatiunen und Ausstattung 
betragen ein Vielfaches von 
Jtra, was die Wortbühne 
a'ifzuwcnden hat. 

Die Schauspieler verlan¬ 
gen Gagen, die viel höhet 
sirrd als beim Theater, und 
unter Umständen verlangt 
der Thealerbesitzer, der den 
Film mietet, auch noch Scha¬ 
denersatz in Form von Preis¬ 
nachlässen auf andere Filme, 
we'iin dieses oder jenes 
Sii|cl nicht einschlägt. 

Das sind alles Dinge, die 
gerade die Herren bedenken 


sollen, die von der Literatur 
jetzt zum Film kommen. 

Film ist etwas anderes. 
Film wendet sich an ein gro- 
Bes Publikum, das tiefe, 
phitosophische Gedanken¬ 
gänge nicht wünscht und 
nicht versteht. 

Es ist etwas anderrs, ob 
ich dem snobistischen Berli¬ 
ner Publikum den Kanonen- 
sopg serviere oder ob ich 
ihn sozusagen für die Pro¬ 
vinz bearbeiten und populär 
machen muß. 

Damit soll um Gottes 
willen nicht gesagt sein, daB 
man den Kanonensong für 
die Provinz umdichten soll. 


Aber man muß das Milieu 
populärer, wirksamer, allge- 
meinverstandlichcr machen. 

Vielleicht ging der ganze 
Kampf im Fall der „Drei¬ 
groschenoper“ nur um ein 
paar Szenen, die aus dem 
snobistischen Rahmen her¬ 
auslallen und die nichts 
anderes wollten, als dieselbe 
Idee populärer zu gestalten. 

Man mufi dringend wün¬ 
schen, wenn die Dinge so 
liegen. daB das Gericht sich 
unzweideutig auf die Seite 
der Filmindustrie stellt. 
Wenn nicht die Geschichte 
vorher schon durch einen 


Vergleich erledigt werden 
sollte. * 

Es gibt böse Zungen, die 
behaup'cn, daB das über¬ 
haupt mehr eine materielle 
als eine literarische Frage 
wäre. Dann allerdings sollte 
man die literarischen Beden¬ 
ken gerichtlich klären und 
lestlegen lassen. 

SchlicBlich muB auch Herr¬ 
schaften, die auf diesem 
Gebiete besonders begabt 
und talentiert sind, klar¬ 
gemacht werden. daB sie 
nicht immer mit dem durch¬ 
kommen, was man in den 
Kreisen des „Romanischen 
Cafts“ . Petites” nennt. 


„Liebesparade" und 
^Unvollkommene Ehe'* 
überall grober Erfolg 

In Atüncken und ui Frankfurt 
*in .Main lauit der Ernst Lu- 
bil'ch-Tonlilin der Paramount 
•m Verleib der Parufamel „Lie- 
br-parade" mit Maurice Che- 
'■■Uer und Jeanette McDonald 
•n den Hauptrollen bereits in 
<l«r zweiten Woche vor ausver- 
Laulten Hausern. Es ist noch 
•abt abzuseben, wie lange die¬ 
ser Film noch laufen wird. 

Auch der tonende Metro- 
Coldwyn-.Mayer-Film .,Unvoll¬ 
kommene Ehe" mit Busler Kea- 
ton hat sich als ein groSer 
Schlager erwiesen und lauft in 
Hamburg bei auBergewöhn- 
bchi-m Geschäft 


Forst-lnferview im 
Rundfunk 

ln Königsberg, wo der Super- 


•"onlm „Das Lied ist ans" in 
®cn Miramar - Lichtspielen be- 
fcislerte Aninahme fand, svurde 
Hauptdarsteller Willy Forst, 
“«r die Reise nach Königsberg 
*ur Premiere im Flugzeug zu- 
~'l>l«glc. bei seiner Landung 
»on der Direktion der Miramar- 
Lahtspiele begrüSt und von der 
Leitung des Rundfunks inter- 
’icwl. Diese Unterredung wurde 
»“1 den Sender übertragen. 


Kinofon in Thüringen 

Am Freitag stellten sich di 
Lahlspieie „Erholung" in Zei 
••“'Oda aui Tonfilm um. in 

■■tcressentenvoriührtmg v« 
groBen Zahl von Tkcalei 
«Uern aus der Umgebun 
achte dem Kinolon-Lichltoi 
ee»l allgemein höchsteAncrkei 
""f' •h*"so fand die Premier 
Abend mit dem Tanbei 
jeh glaub nie mehr a 
«■»« Fr.n beim Publikum b« 
Aufnahme Her 
''«PPkrr von Kinoton startet 

'*•« L-'msiaU^j^ 


Emil Jannings in Prag 

Emil Jannings wmrde bei sei¬ 


ner Ankunft in Prag bereits am 
Bahnhof von einer groSen Menge 
seiner Anhänger begeistert emp¬ 
fangen. Oer Künstler sland 
überall — trotz der letzten Pr.i- 
gcr Voriällc -- im Mittelpunkt 
der öffentlichen Aulmerksam- 
keit und wurde geleiert wie 
vieileicbl noch keine Größe vor¬ 
her. Seine Gastspiele am Deut¬ 
schen Tbealer — „Geschält st 
Geschäft" und „Der Biberpelz" 
— landen vor ausverkaultco 
Häusern stall und hatten vollen 
Erfolg aulzuweisen. 

Am Sonnabend nachts wurde 
im Bio , Passage" für bloB gc- 


Morgen Dienstag, den 14. Ok¬ 
tober, findet im Capitol die Ur- 
auHühmng des Carl Froelich- 
Tonfilms „Brand in der Oper" 
slalt. Hauptrollen spielen Aleaa 
Engslröm, Gustav Fröhlich und 
Gustaf Gründgent. Der Film 
bringt Tcilanfführungen aus 
Offenbachs ..Hoffmanns Erzäk- 


ladeoc Gäste eine geschlossene 
Vorstellung des Ufa-Filmes ..Der 
blaue Engel" in deutscher Fas¬ 
sung veranstaltet. Diese Gala- 
Vorstellung vereinigte alles, was 
in Prag Namen hat: Kunst. 
Presse. Behörden — und gestal¬ 
tete sich zu einem gesell schait- 
licben Ereignis erster Klasse. 

Das Bühncanachspiel in Ger- 
hart Hauptmanns ..Biberpelz" 
bot Jannings Gelegenbcit. als 
Wehrbahn seine atulcilendc 
CharaVterisierungskunst zu zei¬ 
gen. 

Jubel und stürmischer Beifall 
tohnlee sein groBes Können. 


lungen" und Wagners „Tann¬ 
häuser" Es wirken Kräfte der 
Staalsoper mit, wie Jarmila 
Nowotna und Gerhard Vöge, 
ferner das Orchester der Städti¬ 
schen Oper unter Leitung Bruno 
Seidlcr-Winklers und der Ber¬ 
liner Dom-Chor. 


Sicherheit bei Licfafspiel- 
Vorführungen 

EiiucIdc Bestimmungen der 
Polizeiverordsung vom 16. 
August 1926 28. April 1927 über 
die Anlage und Einrichtung von 
Licbtapieltlicitc-n sowie für die 
Sicherheit bei Lichtapielvorfuh- 
rungen sind durch die Polizei- 
verordnunt: vom 10. September 
1930 ergänz! worden. So sind 
insbesonder« durch Aenderung 
des § 5 «iic bisherigen Anforde¬ 
rungen an Höfe. «Iic für die 
Entleerung von Licbtapiclthea- 
tern in Bc .rächt kommen, näher 
Icstgelegt worden, ferner sind 
bioaicbtlich der Wander- und 
Vereinalicbtspicle die §S 71 und 
73 abgeindert worden. Die Ver¬ 
ordnung ist im Amtablatt für 
den Lancicspolizcibczirk Berlin 
vom 20. September 1930, Stück 
43. Seite 317 ff. veröffentlicht. 

Joe May dreht auf Tobis 
und Klangfilm 

Joe Mty bat sich entschloa- 
sen, seinen Fihn „Mein Glück 
bist du" (im Rahmen der 
D. l„S.-Prodnktian) teils aui 
Tobis-, teils auf Klanglilm-Auf- 
■akmeapparatnr zu drehen. 

Die Aufnahmen beginnen am 
27. Oktober: AteUerszenen wer¬ 
den in Neubabclaberg auf 
KUngfilm, die AuBenaufnahmen 
auf Tobiaapparator gedreht. 

Ton-Aufnahmen über 
Hamburg 

Nach Beendigung «Icr Atelier¬ 
aufnahmen für den Ufa-Tonfilm 
.Das gestohlene Gesicht" wur¬ 
den von dem Regisseur Schmidt 
und dem Kameramann Engen 
Sekülftan aus dem fahrplan- 
mäfiigen Flugzeug Berlin- -Ham¬ 
burg Aufnahmen für den neuen 
Tonfilm gemacht. Nach der An¬ 
kunft in Hamburg wurden von 
einem Sondernogzeug der Luit 
Hansa aus, das über Hamburg 
kreiste, weitere Aufnahmen ge¬ 
wonnen, die ebenfalls für die 
Handking des Teoiilms „Das gc- 
sloklenc Gesicht“ wesentlich 
ssmL 



Rsfisssar MANFRED NOA 
ä*i. Scäaviäca aaä Za t * a a t a 11 s a äcr 

MADY CHRISTIANS-Toalilas Zar AAFA 
.LEUTNANT WARST DU EINST BEI DEN HUSAREN- 


Morgen ,3rand in der Oper" im Capitol 





der Broadway sieht 

nserem H. H.-Korrespondentcii in New-Yo 


Was 

V c n 

„Outwmrd Bound" — Warnet 
Brothers im Hollywood-Thea¬ 
ter. Ein eigenartiger, phantasti¬ 
scher Film, der an altgricchisch- 
mythologische Ideen vom 
Schicksal der Toten anknüpft, 
an Charon mit seinem Nachen, 
der die Seelen der Verstorbe¬ 
nen über den Styx nach den 
Gefilden der Seligen fährt. 
Aber natürlich alles ins Mo¬ 
derne übertragen, nur die 
Ideen beibehalten. Aus dem 
Nachen der Griechenzeit wird 
ein großer Ozeandampfer, aus 
dem Styx der Ozean, und die 
Gefilde der Seligen sind eine 
große Stadt, die mit ihren Tür¬ 
men und Wolkenkratzern gen 
Himmel ragt. Auf diesem Damp¬ 
fer findet sich eine Gesell¬ 
schaft toter Seelen zusammen. 
Nur Henry, der Soldat mit dem 
Nervenschock, und seine Geliebte 
Ann, die zu Beginn der Hand¬ 
lung einen Selbstmordversuch 
gemacht und fast schon das 
Land erreicht haben, von dem 
kein Wanderer wiederkehrt, 
sind probexeise auf dem Phan¬ 
tomdampfer angelangt. Sie leben 
noch. Die Visionen des Sol¬ 
daten, als er in bewußtlosem 
Zustand ist, bilden den Kern 
der Handlung. Henry und Ann 
haken in ihrer bescheidenen 
Londoner Wohnung den Gas¬ 
hahn aufgedreht, werden aber 
durch ihren Hund gerettet, der 
eine Scheibe cinschlägt. Dieses 
phantastische Milieu fesselt die 
Aufmerksamkeit des Publikums 
von Anfang bis Ende. Als Er¬ 
zeugnis der Möglichkeiten, die 
im Sprechfilm liegen, ist „Oul- 
wjud Bouad" ein glänzendes 
L'isT'ie!, das weit über die mci- 
.‘‘en anderen Filmschöpfungen 
K tausragt. Der Film endet, als 
H»nrv und Ann von einer Am¬ 
bulanz abgeholt werden. Dann 
kommt wieder die Wirklichkeit. 
Leslie Howard, Beryl Mercer, 
Douglas Fairbanks jr. und Mon- 
tagu Love spielen die Haupt- 

„Big Boy" — Der große Junge 
— Warner Brothers ,m Winter¬ 
garden. Al Jolson, dessen 
Stern in Amerika schon seit 
langei. zu sinken beginnt, spielt 
in diesem Film die Hauptrolle. 
Doch zu unserem Bedauern 
müssen wir feststeilen, daß Jol¬ 
son, der mit seinem „Singing 
Fool" einen so großen Erfolg 
errang, hier völlig versagt. 
Schließlich sind es weniger der 
Künstler als der Regisseur und 
Verfasser, denen die Schuld ge¬ 
geben werden muß. Der Film 
ist banal, absurd und langwei¬ 
lig. die Handlung ist naiv, und 


die Musik haben wir schon zu 
oft gehört. In „Big Boy“ ragt 
Al Jolson nicht über einen 
drittklassigen Varietökünstler 
hinaus. Das Filmpublikum muß 
in diesem Film AI Jolson je¬ 
doch dankbar sein, daß er dies¬ 


mal nicht allzu sehr auf die 
Tränendrüsen seiner Anhänger 
spekuliert. Die großen Tränen¬ 
sturzbäche — siehe „Mammy" 
und „The singing Fool“ — 
werden diesmal so ziemlich ver¬ 
mieden. Das Sujet selbst ist 
weit unter dem erlaubten 
Durchschnitt: Al Jolson, ein 
verachteter Negerjunge im 
Staate Kentuckv im sonnigen 


Albert Bassermann in 

i Ibert Bassermann spielt in 
dem Richard Oswald-Ton¬ 
film der Ufa .Alraune“ die 
Rolle des ten Brinken. Harald 
PauUen wurde für die Rolle 
des Frank Braun verpflichtet. 

Friedrich Holländer komponiert 
„Cer Mann, der seinen Mörder 
sucht“. 

D er Ufa-Tonfilm „Der Mann, 
der seinen Mörder sucht“, 
bringt neue Kompositionen von 
Friedrich Holländer, der außer¬ 
dem die musikalische Leitung 
des Films innehat. 

Primanerehre. 

rxie Aufnahmen zu dem Film 
„Primanerehre", nach dem 
Roman „Boykott“ von Ulitz, 
der Emelka-Ilma-Produktion in 
Geiselgasteig sind beendet. Die 
Außenaufnahmen haben unter 
der Regie von Robert Land be¬ 
gonnen. Verleih: Bayerische 
Filmgesellschaft. 

„Dreigroschenoper.“ 

K urt Gerron wurde für den 
Warner - Tobisfilm ,4)rei- 
groschenoper“ als Moritaten¬ 
sänger in der deutschen Fas¬ 
sung verpflichtet. 


Süden, reitet bei einem Derby 
trotz aller Intrigen gemeinge¬ 
fährlicher städtischer Spieler 
zum Siege. Abgedroschene 
Witze, alte Gesänge und 
alberne Dialoge füllen den Film 
aus. Mitspieler sind Noah 


Claudia Dell. 

„Last of tbe Duanes“ — Fox 
im Roxy. Ein typischer Wild- 
West-Fiim: Sechsschüssige Re¬ 
volver, Cowboys, schwache 
Frauen und berufsmäßige Gau¬ 
ner. Der ziemlich langweilige 
Film wird nur dann interessant, 
wo ein Mann an einen Baum 
geknüpft, aber rechtzeitig wie- 


Weitere Besetzung .J>as ge¬ 
stohlene Gesicht“. 

P'üz den Ufa-Tonfilm „Das 
^ gestohlene Gesicht" wurden 
für die weiteren Hauptrollen 
Mollie Ordeyna, Margarete 
Schön, Paul Hcnckels und Fritz 
Odemar verpflichtet. Auch in 
diesem Film stellt die Ufa, 
außer den bekannten Bühnen- 
und Tonfilm-Darstellern, wie 
beispielsweise Edith Edwards, 
Friedei Haerlin, Margitta Zo- 
newa, Paul Henckels, eine Reihe 
für den Film neuer Kräfte he-- 
aus. Besonders zu erwähnen 
seien Friedcl Haerlin, die ihre 
Talcniprobe in der „Wunder- 
Bar“ ablegle, und Margitta Zo- 
newa. Auch Max Adalbert 
gibt in diesem Film sein Ton- 
film-Debul. 

„1914“ („Die Schüsse von 
Serajewo“). 

13 ichard Oswald hat mit den 
^ Vorbereitungen zu seiner 
Tonfilm-Reportage „1914“ („Die 
Schösse von Serajewo“) begon¬ 
nen. Heinrich George und Al¬ 
bert Bassermann sind für zwei 
wichtige Hauptrollen verpflich¬ 
tet worden. Albert Basser¬ 
mann spielt den Kaiser Franz 
Joseph, während Jaures von 
Heinrich George verkörpert 
wird. Die Aufnahmen zu 
„1914" beginnen in Kürze. 
(Verleih: Atlas-Film.) 


der abgeschnitten wird. Dis 
schönen Landschaftsszenen wie¬ 
gen leider das niedrige Niveas 
des Filmes nicht auf. Ein Wild¬ 
westfilm ohne wirkliche Span¬ 
nung. George O'Brien, Lucilt 
Browne und Myrna Loy Spieles 
die Hauptrolle. 

„Follow Thru" — Folge nach 

— Paramount im ParamounL 
Eine in natürlichen Farben 
filmte musikalische Komöd:- 
die vor einem Jahr noch Stürme 
der Begeisterung ausgel ' 
hätte, jetzt aber ohne Wirki.-, 
bleibt. Dieses Theaterstück ui: 
seinerzeit in den Broadw.. 
Theatern ein großer Erfolg, > 
aber von dem Film, der uhr: 
gens unter der Leitung des da¬ 
maligen Bühnenregisacurs her- 
gestellt wiirde, nicht ges (t 
werden kann. Bühnenkomöd - 
k.">nnen eben einmal nicht 
wie die letzten Beispiele bew,.- 
sec — für den Film umgeschnc- 
ben und 'urechtgemacht wer¬ 
den. Trotz der vielen i-m- 
geschobenen Schlager wirk' 
Film langweilig. Nebenbei 
merkt, dreht sich der ga 
Film um einige weibliche G- 
Chunpions. Carles Buddy F 
gers und Nancy Carroll Spieles 
die Hauptrollen 

„Good News" — Gute NemF 
keiten — Metro-Coldwyn Mj\ er 

— Capitol. Noch eine musi .a- 
lische Komödie, tiber die cis 
prominenter Filmmann vor i- -li- 
gen Tagen mit folgenden V 
ten den Stab brach: „Mi; ' ■ 
filme müssen entweder viel bes¬ 
ser werden oder ganz aufgege- 
ben werden. Wahrscheinlich 
werden sie aber keines \o» 
beiden tun." Der ganze Film be¬ 
steht aus krampfhaften Ver¬ 
suchen, mit Hilfe einiger durch¬ 
gefallener Studenten etwas Hu¬ 
mor zu erzeugen. Der Diainf 
ist völlig zusammenhanglos und 
dazu noch banal Wahrlich: 
MusikfÜme müssen besser 

„Call of .he Flesh" — Ruf des 
Fleisches — Metro-Goldwvs- 
Mayer im Capitol. Ramon N*" 
varro, der als Juan die Haupt¬ 
rolle spielt, verschwendet hier 
seine schauspielerischen und 
gesanglichen Talente auf »"> 
ziemlich albernes Sujet. Er muH 
als spanischer Cafä-Sänger ans 
einem Kloster ein Mädchen 
entführen. Seine Sehnsucht 
zielt natürlich nach der Opef* 
wo er sich schon als gefeierter 
Künstler dünkt. Schließlich 
opfert er seine Liebe auf de» 
Altar seines eigenen Erfolg^ 
und schickt das Mädchen 
das Kloster zurück. 


_dtunfen und bei der Post It. Poftietlualslitla. Bcra|ipreü Mk. 3.— vicrtcHähA^ 

unSebot« 2S Pfg., SUOcalcniehc IS P<s. die aa-HSbe. — Seilciareue and Rsbellc nach TeriL 

--Sei (An»). Verealwortlich ISr die Redektion: Dr. Robert Ne nasnn, Mr des 

-- •'n»e^»Sle_^p«eodnnten werden nnr atrückgeechickt, wenn Porto be»« 



EUGEN ZUKOR and Celtin bet der Uebcrlibrt net der .Enrope- 
PtcL Nerdd. Uofi 

Beery, Louise Closser Haie und 












::^SLA6 ^SCHElLJk BERLIN S WfiKOlxe::- 


24. Jahrgang 


Berlin, den 14. Oktober 1930 


Nununcr 240 


Liebling der Götter 


Großer Abend. Selbst fär 
den Gloria-Palast, der in den 
letzten Monaten durchweg 
Premieren erlebte, die weit 
über dem Durchschnitt stan- 

Es scheint, als ob jeder 
Film, der in diesem Haus er¬ 
scheint, unter allen Umstän¬ 
den etwas Exzeptionelles 
darstellt. Zumindest etwas 
Eigenartiges, Besonderes, 
Apartes. • 

Dieser „Liebling der Göt¬ 
ter" ist im Prinzip ein rich¬ 
tiger. handfester Schlager. 
Ein Kinozugstück, das be- 
tkiilit, absichtlich auf das 
große Publikum wirken will 
und das sich deshalb von 
jener snobistischen, literari- 
Khen Note femhält. die man 
ehemals gerade für Jannings- 
Klme bevorzugte. 

Es ist an sich nichts Außer¬ 
gewöhnliches. diese Ge- 
*ehichte von dem großen 
Tenor, der sich in alle 
Frauen verliebt, mit allen 
Frauen spielt und tatsächlich 
^och nur seine angetraute 
Frau Agathe liebt. 

Er will ein Kraftmensch 
Eine jener Gestalten, 
oie Jannings besonders lie- 
1^- Ein gutbürgerlicher 
^nvivant mit besonderem 
^harm und eigenem Reiz, 
aer Emil nun einmal so be- 
b«bt gemacht hat. 


-r feiert Triumphe in 
*>en. fährt über das große 
Jasser, wo ihn in Buenos 
das Schicksal erreicht. 
*rliert vom Nachmittag 
Abend seine Stimme, 
ehrt gebrochen nach Hause 
peinlich bemüht, den 
j^mst der Stimme zu ver- 



EMIL JANNINGS «ad RENATE MÖLLER 
■ a d«B Eail Jaaaiait-TaalitB dar UFa 
.LIEBLING DER COTTER' 


Das gelingt ihm wochen-, 
monatelang, bis er eines 
Tages seiner Frau sein Ui- 
glück eingestehen muß 

Die ist erfreut, daß er ihr 
jetzt ganz gehört, daß sie ihn 
nie wieder an die Kunst ver¬ 
lieren kann. 

Bis sich dann im letzten 
Augenblick — wie das in 
Romanen und Filmen immer 
so geht — doch die Stimmp 
wieder einstellt und der große 
Erfolg als Lohengrin. den 
Herr Kammersänger Jan¬ 
nings - Winkelmann zum 
501. Male singt. 

Aber, und das ist wieder 
der bürgerliche Einschlag, 
der so ganz dem Zeitempfin¬ 
den entspricht, er flattert 


Fabrikat: Erich Pommer-Pro¬ 
duktion der Ufa 
Verleib: Ufa 

Manuskript: Hans .Müller und 
Robert Liebmann 


nicht mehr von Blume zu 
Blume, sondern wird treu be¬ 
hütet von seiner angetrauten 
Agathe. • 

Gewiß für einen Spitzen¬ 
film keine allzu aufregende 
Handlung. Aber es zeigt 
sich, daß es eben, wie hier 
schon so oft behauptet wurde, 
beim Film manchmal auf das 
Sujet gar nicht ankommt. 

Die beiden Autoren. Hans 
Möller und Robert Lieb¬ 
mann. haben darum von An¬ 
fang an das Ganze so ange¬ 
legt. daß nicht das Libretto 
allein entscheidet, sondern 
daß Milieu. Landschaft und 
Photographie mitspielen. 

Wundervoll die Bilder aus 
Wien. Geschickt die Szenen 


Regie: Hanns Schwarz 
HauptroIlcn:Emil lannings.Renate 
Müller. Olga Tschechowa 
Länge: 2996 Meter. 11 Akte 
Uraufführung: Gloria-Palast 


im Opernhaus. Mit viel 
Raffinement ard genauester 
Berechnung der Publikums¬ 
wirkung die Szenen in St. 
Wolfgang. Der Jungfrauen¬ 
verein. Das .Meer und schlie߬ 
lich die Pierrjtaufföhrung in 
Südamer k.i oder Lohengrins 
Ankunft im Rahmen des 
Burgtheaters. 


Darstellerisch selbstver¬ 
ständlich ein Film, der ganz 
auf Emil eingestellt ist. Un¬ 
nötig zu sagen, daß er in 
Spiel und Sprache alle Fein¬ 
heiten und Finessen seiner 
überlegenen Technik zeigt. 

Selbst erständ lieh läßt sich 
über einzelne Momente in 
den Höhepunkten streiten. 
Aber es kommt schließlich 
auf den Gesamteindruck an. 
der nicht« zu wünschen übrig¬ 
läßt. 


Neben Emil gibt es ein 
paar weitere große, anerken¬ 
nenswerte Leistungen. 

Vor allem der unerhörte 
Garderobier des erprobten 
Hans Moser. 

Es ist nicht zuviel gesagt, 
wenn man diesen Kratochvil 
mit zu den originellsten und 
künstlerisch hochwertigsten 
Leistungen zählt, die der 
Tonfilm bisher herausgestellt 
hat. 

Das Publikum geht merk¬ 
bar mit dem Wiener Komiker 
und hat bereits seine Freude, 
sobald Hänschen überhaupt 
auf der Bühne erscheint 

Von den Frauen teilen sich 
Renate Müller und Olga 
Tschechowa in den Haupt¬ 
anteil. 

Sie wirken interessant, 
pikant, sind immer aus- 



•'•nogestühl. 


und gebraucht? - 


„Kleine Anzeigen“ 


,Kinematograph“ 


neu 








AchtunsrI Herr Theaterbesitzerl 

Hier winken Rekord-Kassen! 


TONHERSTELLUNe 



EIN 


[aubenkoionie 


Manuskript; Frani Rauch u. Max Obai ^ Photographia: Ouido Seebar / Bauten; Höfer u. Schwidewski 
Tonaufnahme: Specht u.6rimm/Tonschnitt: Or. Elling/Musik; Dr. B. Kaper / KOnstLObltg.: R.Walther-Fsin 

Regie: Max Obal 

n den Hauptrollen 

Fritz Kampers / Hermann Picha 
Camilla Spira / Erika Gläßner 

Julius Faikenstein - Hermann SchaufuS - Gerhard Damman - Valesca Stock 
Luise Werkmeister - Hans Ritter 

Ein echtes Volksstück, ein Schwank voll der urkomischsten 
Situationen, die Stürme der Heiterkeit entfesseln werden I 

URAUFFÜHRUNG DEMNÄCHST 
PRIMUS-PALAST 

POTSDAMER STRASSE 

AAFA-FILM A.-G. 




iSczeichnet an^ezogen und 
erfüllen auch darstellerisch 
glatt und gut die Aufgaben, 
die ihnen Autor und Regis¬ 
seur stellten. 

j Bleihen noch zu erwähnen 
I Willi Prager, ein jüdelnder 
I Theaterdirektor, und Sieg¬ 
fried Behrisch, sein Adlatus. 

Wahrscheinlich ffir Fach¬ 
leute nicht nötig zu sagen, 
daB diese beiden Herren als 
Lachlichter wirken, die die 
ausgezeichnete Publikums- 
Stimmung stärken, stützen 
und erhöhen. 

Ein paar Gesangseinlagen 
werden aller Voraussicht 
nach von Evaristo Signorini 
gesungen, einem strahlend 
sihönen Tenor, den sich 
sicher die Berliner Tonfilm- 
fahrikanten merken werden. 

Kerner liefen: Truus van 
Aalten. Betty Byrd. Luigi 
Bcinauer, der Stimmungs- 
sanger, und Marcel Witt- 
risch, von dem man nicht 
genau sagen kann, ob er vor 
oder hinter der Szene singt. 


Die musikalische Leitung 
hatte Willy Schniid! G .nt- 
ner. Er hat einen Sciiiager 
beigesteuert. gegen den 
nichts einzuwenden ist. Es 
ist nette, gefällige Musik, 
aber ist nicht ganz so gut 
wie die Einlage Karl 
M. Mays, der an verschie¬ 


denen Stellen behaupten 
läßl, J.aß er so vergnügt ist. 

Die wirklich ausgezeich¬ 
nete, .inerkenncnswerle Pho¬ 
tographie stammt von Gün¬ 
ther Ri, tau und K. Tschet. 
Für den Ton zeichnet Fritz 
Thiery. Die anheimelnd 
zweckmäßigen Bauten stellte 



entweder St. Wolfgang per¬ 
sönlich, oder der lein nach¬ 
empfindende Erich Kettel¬ 
hut paßte sich den-, Schau¬ 
platz der Handlung an. 

• 

Es ist ein Film mit Gesang 
und Tanz, der jedem Publi¬ 
kum etwas gibt. Mit vor¬ 
bildlichem SpieL Sauber, 
liebenswürdig in der Auf¬ 
machung, ein ausgezeich¬ 
netes Werk, für das man 
dem Regisseur Hanns Schwarz 
und dem Produktionsleiter 
Erich Pommer zu danken hat. 

Die Uraufführung fand m 
besonders festlichem Rahmen 
statt. Der Verein Berliner 
Presse hatte die Patenschaft 
übernommen und begrüßte 
als Gastgeber Vertreter von 
Literatur, Kunst und Politik. 

Man sah Max Reinhardt, 
den Generalintendanten der 
Slaalstheatei Tietjen. Mini¬ 
ster Wirth, der Kultusmini¬ 
ster Grimme und viele an¬ 
dere bekannte. narkante 
Gesichter. 


BcQräbnisfcierlichlfciteii 
R 101 in den Ton> 

W ochenschaucn 

Kos Tönende Wochenschau 
bringt bereits im Mozartsaal in 
Sonderausgabe die ersten Auf¬ 
nahmen der großen Begräbnis- 
tcierhchkeiten in Beauvais nnd 
London der Opfer der R 101- 
KalaMrophe. Diese Aufnahmen 
tauten auch schon; Mcrcedei- 
Kaljsi, Nenkölln. Ballschmiedcr, 
Rote Mühle, Elysium, Prer.i- 
bder Allee, EIcktrapalast, Kös- 
buer Straße. 

Oie Ufa-Ton-Woebe zeigt 
*t>«nlalls die tönenden Anlnali- 
“en der ergreifenden Begrab- 
■•dccrhcbkeilen. 

Di« Emelka-Ton-Wochc bringt 
^h die Tonaufnahraen der 
ßegrabnisse in Beanvais and 
London iq ihrer nächsten Ans- 
gabc. 

und Paiudion im 
Rnndfunk 

Pal nnd Patacbon werden am 
^ d». M. von Alfred Braun 
den Berliner Sender inler- 


•tinoton - Vertretungen 

Oie Kinolon-Verlreinng für 
««n Bezirk Hessen, Hesten- 
•Ussan und Pfalz wurde Herrn 
L^*'g Märki, Frankfurt a. M, 
“‘‘•"baße 56. übertragen, der 


- '•■••laien. niesen tsezirk ne- 
‘'•Hend bearbeitet. 

Das Kino-Haus Max Schn- 
ann m Hamburg 1, Ratbaus- 
b. I«t die Vertretung der 


Sic vertragen sich 

Pola Negri — pardon Fö-slin 
Serge Mdivani — hat jetzt zum 
zwcileiunal gegen ihren Gallen 
die Scheidungsklage eingereichl 
Als sie die erste Klage vor 
einem Jahr zuriiekzog. erklärte 
sie. daß sic ihren Mann an^ctr 
■ind vcrgcllcrc 

Dann kam sic nach Berlin, wo 

der Göttergatte bescheiden in 

angemessener Entfernung an 

ihrer Seile saß und einen ähn¬ 

lichen Eindruck machte wie der 
Prinzgemah! im mittleren Teil 

der ..Licbesparadc" 

Jetzt erklärt Pola, daß sic 
diesmal ganz fett entschlossen 
sei, die Scheidung durchzuföh- 
rcis, und daß sic alles tun 
«rürde, um den Prozeß zu be¬ 
schleunigen 


- sic schlagen sich 

Die Hochzeit des Fürsten mit 
Pola fand brkarnilich im Jahre 
1927 in der Nähe von Paris 
'lall und wurde mit allem Auf- 
•■»and an Reklame und Pracht 
gefeiert, der nur irg.ndwie zu 
erreichen war 

Es scheint, als ob bei der 
Scheidung wenigstens die Publi¬ 
city — soweit das möglich ist — 
verstärkt werden solL 

Man soll Pola eigentlich we¬ 

gen dieser Reklame nicht bös 
sein, denn cs ist die einzige, die 

sie augenbliclilich machen kann, 
und sie wird zweifellos bei einem 
großen Teil der europäischen 
und amerikanischen Presse auf 
stärkere Resonanz stoßen, als 
die ewigen Mitteilungen von pro- 
jcklierlen Filmen, die nachher 
doch nicht gedreht werden. 


Fox - Wodiensdiau- 
theafer in Köln 

Die Direktion des ..Passage- 
Theaters" in Köln, Hohestraße, 
bat zum erstenmal den Versuch 
gemacht, mit der Aufführung 
der „Foz Tönenden Wochen¬ 
schau — Die Stimme der 
Welf mH kleinem Beipro¬ 
gramm bercHs vormittags 
um II Uhr zu beginnen. Das 
Esperiroeni gelang glänzend 
und wurde zu einem bemer¬ 
kenswerten Erfolg. Das Publi 
kum nahm die Neuerung mit 
regstem Interesse auf und be¬ 
lohnte sie — mit slmkbesuch- 
ten Vorstellungen. 0 


ZO Jahre Lidiispicl- 
theaterbesitzer 

Der Inhaber der Sebkeuditzar 
..C-B-Licblspielc", Carl Borst, 
konnte in diesen Tagen aut eine 
zwanzigjährige Täiigkcit als 
Licblspielthcaterbcsilzcrznrück- 
blicken, während der er sieb 
ausschließlich in Schkeuditz bc- 
läligtc. Er begann seine Kiao- 
täligkcil im Jahre 1910 mit sei¬ 
nen Schkeuditzer ..C-B-Licht¬ 
spielen", die 1928 mit 900 Plät¬ 
zen neueröffnet wurden Borst 
genießt die Sympathien des 
Schhendilzer Publikums in höch¬ 
stem Maße. 


Bauer M 7 Supertyp im 
Univertum ShittDart 

Das ncLc Universum in Stutt¬ 
gart ist mit drei Baner-Maschi. 
nen, und rwar mit M 7 Super- 
typ, ringcricblel. 

Kinobrand in Suczawa 
(Rumänien) 

(Von unserem Bukarcsicr 
KorrespondcnlciL) 

In dein Kino ..Dora Polski'ö 
in der Stadt Suczawa in der 

Bukowina (Rumänien} entstand 

ein Brand, der leicht zu einer 
Ka'.aslroabc halle führen kön¬ 
nen. In der Kabine des Opera¬ 
teurs eoltland ans bisher noch 
ungekläricr Ursache eine Ez. 
plosion, durch die alle Feiulcr- 
sebeihen im Saale zertrümmert 
wurden. Da bereits schon vor. 
her FItramen zu seben warca 
nnd das anwesende Publikum 
io wilder Panik sieb ins Freie 
gercllcl batte, wobei cs sich 
wegen Versperrung der Not¬ 
türen der Fenster bedicssic, sind 
Mcnscbenicbca nicht zu bekla¬ 
gen. Lediglich vier Kinder er¬ 
litten durch Nicdcrircicn Icicb- 
lere Verletzungen. Die Feuer¬ 
wehr löschte den Brand, dem 
das ganze innere Theater znm 
Opfer HeL Film und Installa¬ 
tionen wurden vernichtet. 
Brandurheber ist der Operateur, 
der im Vorführraum rauchto 
und eingcscblafcn war, wobei 
ihm die brennende Zigarette 
entfiel und den Filmstreifen 
entzündete. 

ln Dcntschland wird et sicher 
kein Kino geben, in dem eino 
solche Fahrlässigkeit möglich 
w ärc D. Red. 














Ta||c»k{no in Nürnberg 

Nürnberg hat ein Tageskinn, 
die Asloria Lichtspiele, deren 
Besitzer einen langgehegten 
Wunsch in die Wirklichkeit um- 
setzte. Zur Belebung der ein 
biBchen flau beginnenden 
Stumrnfilmsaison sah man 
..Marccos tollste Wette", dazi 
„Zwischen 14 und 17". Augen¬ 
blicklich wartet Herr Schüftar 
mit zwei Erstaufführungen auf 
„Der schwarze Domino" mit 
Harry Liedtke und „Qualen der 
Schuld" mit einem fabelhaft 
klugen Polizeihund. 

Apollo - Lichtspiele 

Oberlungwitz 

Der nur etwa 1000 Ein¬ 
wohner zählende Ort Ober- 
lungwitz (in der Chemnitzer 
Gegend) erhielt soeben ein 
Lichtspielhaus, bei dem auch 
der kritischste Betrachter eine 
selten beobachtete Vollkom¬ 
menheit im Architektonischen 
wie im Technischen feststellen 
kann. Das Grundstück des 
früheren „Deutschen Kaisers" 
wurde in ein Lichtspieltheater 
umgewandelt, das 550 Plätze 
faßt. Im Vorführungsraum 
stehen ein Mechau-Profektor 
und eine Klangfilmanlage. Die 
Inhaberin. Frau Milda verw. 
Schneider, hat im benachbarten 
Hohenstein-Emstthal noch ein 
weiteres, ebenfalls unter dem 
Namen „Apollo - Lichtspiele" 
betriebenes Theater. 

Dreimal Lewis-Ruth- 
Band 

Die Lewis-Ruth-Band bittet 
uns um die Mitteilung. daO sie 
zur Mitwirkung bei der Drei¬ 
groschenoper und für den Aafa- 
Film „Sterne über dem Mont¬ 
blanc" neu verpflichtet wurde. 

Die Lewis-Ruth-Band ha! 
übrigens seinerzeit auch bei den 
Bübnenaufführungrn der Drei- 
groschenoper mitgewirkt. 

M.-G -M. Grwinnzitfern 

M.-G.-M. errechnet ihren Rein¬ 
gewinn für das am 6. Juni 1930 
zu Ende gegangene Viertelfahr 
(vor Abzug der Steuern) mit fast 
genau drei Millionen Dollar. 
Hinzu kommt noch ein Gewinn 
aus anderen Geschäften und 
Beteiligungen mit über 186 000 
Dollar. Die Aussichten für die 
Zukunft werden als sehr günstig 
bezeichnet. 


New-Yorker Stimmen zu „Piz PalG" 


Interessant sind die Äußerun¬ 
gen verschiedener New-Yorker 
Blätter über den deutschen Film 
„Die weiße Hölle vom Piz 
Palü", den die Universal drüben 
herausbrachte. 

„Hier ist einer jener außer¬ 
gewöhnlichen Filme, die hell¬ 
leuchtend aus der Durch¬ 
schnittsproduktion heraus¬ 

scheinen. Der Film ist außer¬ 
ordentlich spannend und ist eine 
authentische Wiedergabe der 
tobenden Natur. Mit feiner Zu¬ 
rückhaltung und Selbstbeherr¬ 
schung füllen die Darsteller ihre 
Rollen aus. Es ist fast über¬ 
flüssig. zu erwähnen, daß die 
Landschaftsaufnahmen geradezu 
großartig sind. Alles in allem, 
dieser Film ist bewunderungs¬ 
würdig, doch werden mit ihm 
hier in Amerika kaum zehn 
Cent« zu verdienen sein." So 


schreibt der New York Ame- 

„Der Film ist majestätisch 
und eindrucksvoll und ist eine 
packende Wiedergabe von Le¬ 
ben und Sterben in den Alpen. 
Der Photograph hat es verstan¬ 
den, die Naturschönheiten in 
all ihrer GioBartigkeit festzu¬ 
halten", meint die World. 

Auch die anderen New-Yor- 
ker Kritiker äußern sich io ähn¬ 
lichen Lobessänge 1 , doch wird 
einstimmig hervorgehoben, daß 
dieser Film ohne die englische 
Teztbegleituog von Graham Mc- 
Namee erfolgreicher gewesen 
wäre. 

Universal hätte aus dem Byrd- 
schen Antarktikfilm eine Lehre 
ziehen sollen, bei dem Floyd 
Gibbons seine Stimme immer 
in den denkbar ungeeignetsten 
Augenblicken ertönen ließ. 


Farbfilm-Konkurrenzkampf 


Mitte des nächsten Monats 
eröffnet die Multicolor Ltd in 
Hollywood ihr mit einem 
Kostenaufwand von einer Mil¬ 
lion Dollar errichtetes Labora¬ 
torium und beginnt damit den 
Konkurrenzkampf gegen die 
Technicolor, die bisher ein fast 
unumstrittenes Monopol auf 
dem Gebiete des Farbfilms in 
den Vereinigten Staaten hatte 
Das Laboratorium soll eine 
Mazimalleistungsfähigkeit von 
drei Millionen Fuß Film in der 
Woche haben. 


In americanischen Filmkrei¬ 
sen ist ma-i auf den Konkur¬ 
renzkampf der beiden Gesell¬ 
schaften außerordentlich ge¬ 
spannt. Man weist darauf hin. 
daß die Technicolor mit fast 
allen größeren amerikanischen 
Produktionsgesellschaften lang¬ 
fristige Verträge abgeschlossen 
hat und sich bemüht, ihren Vor¬ 
sprung auf jede mögliche Weise, 
u. a. auch durch Ankauf neuer 
Patente und durch Führung von 
Prozessen, zu hallen sucht. 


Super-Erfolge im Reich, 
^uperfilm hat im Laufe der 
vergangenen Woche den 
neuen Tonfilm „Das Lied ist 
aus" den Interessentenkreisen 
in Frankfurt a M., Düsseldorf, 
München, Nürnberg, Hamburg, 
Brestau vorgeführt. Überall ist 
der Film von den Theaterbesit- 
zera mit dem gleichen Beifall 
au'genommen worden, der ihm 
auch in Berlin von Presse und 
Publikum zuteil wurde. 

„Aschermittwoch.“ 

G ustav Althoff, der augen¬ 
blicklich von Johannes 
Meyer seinen neuesten Tonfilm 
„Aschermittwoch" in den Tem¬ 
pelhofer Ateliers inszenieren 
läßt, hat soeben für die weib¬ 
lichen Hauptrollen Eveline Holt 
«nd Cläre Rommer verpflichtet. 
Aufnahmen nach dem Tobis- 


„Der Maun, der seinen Mörder 
sucht.“ 

I^ür die männliche Hauptrolle 
^ des Ufa-Tonfilms „Der .Mann, 
der seinen Mörder sucht" wurde 
Heinz Rühmann verpflichtet. 

„Pension SchöUer“ dritte Woche 
. in Dresden. 

T'ker Erfolg der Silva-Tonfilm- 
posse .^Pension Schöller" tn 
Dresden ist so, daß der Film in 
den Zentrum - Lichtspielen be¬ 
reits die dritte Woche läuft. 

Engagements für „1000 Worie 
Deutsch". 

I^ür den ersten Pat und Pata- 
^ chon-Ton- und Sprechfilm 
des D. L. S. „1000 Worte 
Deutsch" wurden Walter Lach 
als Operateur und Rolf Eck¬ 
bauer als Aufnahmeleiter ver¬ 
pflichtet. 


„Die Maske falH» 

Wilhelm Dieterle, dessen er- 
sler deutschsprachiger Tonfilm 
„Der Tanz geht weiter" in Hollv. 
wood ferliggcstellt ist, hat ,1 
den First National Ateliers ia 
Burbank unter der Produktions¬ 
leitung von Heinz Blanke mit 
den Aufnahmen zu einem Film 
begonnen, der nach dem Büh¬ 
nenwerk „Sycderfloden" des 
schwedischen Dramatikers Hen- 
nig Berger gedreht wird und 
Jen deutschen Titel „Die Maske 
fällt" trägt. In den Hauptrol¬ 
len sind Lissi Ama, Carla Bar- 
theel, Anton Pointner und Carl 
Ettlinger beschäftigt. Die mu¬ 
sikalische Leitung liegt bei 
Emö Rapäe. 

Zehnte Bildspiel- 
hund-TaRun(t 

Die zehnte Tagung des dcut-« 
sehen Bildspiclhundcs brachte 
während ihrer dreitägigen Dauer 
(vom 9. bis 11. Oktober) eine 
Fülle von Yorträeen. Bild- und 
Filmvorführungen.Führungen etc. 

Die Tagung war von Direktor 
Dr. Günther ausgezeichnet or¬ 
ganisiert, die w'ohlgelungencn 
Veranstaltungen, die zumeist in 
den Räumer, des modern aii-- 
gestaiteten Bild- und Filmamis 
der Stadl Berlin stattfanden, 
wickelten sich reiSungslos ab 

Uber das Referat Leopold 
Guttroanns „I.irh'spielhaus u'd 
Bildungsarbeit" haben wir be¬ 
reits berichtet. Erwähnenswert 
ist noch der Vortrag des Rek¬ 
tors Dr. Hirsch Guben. ..Ps'- 
chologic der Bildungsarbeit mit 
Bild und Film", und der \ nr- 
trag von Professor Dr. Lampe, 
der eine Übersicht über die 
Arbeit der Bildstelle des Zen- 
tralinstiluts für Erziehung iir.d 
Unterricht gab. 

Am letzten Tag der Bundes¬ 
tagung bot die Ufa in ihrt-a 
Theater in der Tumntraße den 
Teilnehmern eine Sonderschau 
stummer und tönender Kultur¬ 
filme. die den Volksbildnern ciu 
reiches Material belehrender 
Filme vor Augen führte. Sehr 
instruktiv die Vorführung von 
Kulturfilme.i in stummer und 
tönender Fassung, wie z. B. „Das 
Geheimnis der Eischale“. Dcrlci- 
ter des Kulturfilmvertriebsdcr Ufa. 
Kordts, sprach einleitende Worte 
über die Bedeutung des Films 
als Lehr- und Bildungsmitlel. 









'’4. Jahrganji Berlin, den 15. Oktober 1930 Nummer 241 


Tönende Film-Sensation 

„Brand in der Oper“ 


bis scheint die i|anz Krnlie 

V oche des Tonfilms zu wer- 
d n. Das deutsche, spre- 
c L-nde, sinjfende Bild schrei- 
lii in iferadezu phantasti- 

hem Maß immer mehr auf 
f m Weit zur wirklichen 
' 'llcndunff weiter. 

Der Brand in der Oper 
die Weife auf, wie wir 
der allen, zu{fkräfti|fen, im- 
P' nierenden, kassenfüllenden 

V nsalion, auch mit Geräusch 

mehr mit Donnern als mit 
Blitzen — neu beikommen 
k''inen. 

Dieser Abend gehörte Froe- 

I Sein Film wird noch 
- -rKer. nachhaltiger wirken 
als sein erstes tönendes Er¬ 
zeugnis, dessen Anziehungs- 
kr,ifl die deutschen Licht- 
»pu-ltheater fast restlos er- 
Pr< bt haben. 

Der Stoff ist, wie so oft in 
dii-sen Tagen, nicht neu. Wir 
kennen diesen Opernbrand 
aus der Kinovergangenheit. 
Aber es ist alles ganz 
anders, größer, moderner 
auf gemacht! 

Man bezieht sich nicht 
nienr auf irgend etwas, das 
einmal bei Pathe oder Eclair 
hergestellt worden ist, son¬ 
dern gibt als Quelle den 
Brand der Wiener Ringoper 
'ur 30 oder 50 Jahren an. 

b-he aber dieses ungeheuer¬ 
liche technische Kunststück 
des Opernbrandes vor uns 
j^ollt. erleben wir eine Lie¬ 
besgeschichte, bei der der 
junge Sekretär den millio¬ 
nenschweren Chef schlägt. 

Hören den Tannhäuser in 
seinen Höhepunkten, beinahe 



wie eine vollkommene Kurz¬ 
oper, wie man sie jetzt auf 
der Schallplatte hört. 

Tannhäuser läßt mit wun¬ 
dervoller Stimme sein Liebes¬ 
lied erschallen. Wolfram von 
Eschenbach streitet in der 
Halle des Landgrafen mit 
einer stimmlichen Pracht, 
wie sie bei der vollendetsten 
Theatervorstellung nicht bes¬ 
ser zu hören ist. 

Jarmila Nowotna gibt ihrer 
Olympia den zauberhaften 
Klang ihrer Stimme und 
erntet im Kino genau so Bei¬ 
fall auf offener Szene, wie 


sie es auf der Bühne der 
Staatsoper gewohnt ist. 

-* 

Auch die Schauspieler, vor 
allem Gustav Fröhlich und 
Gustaf Gründgens, ziehen alle 
Registe.- ihres vielseitigen 
Könnens. 

Man braucht nicht ängst¬ 
lich zu sein, die Konkurrenz 
mit den großen Wortbühnen 
aufzunehmen. 

Wir werden zwar nie den 
Klassikern Konkurrenz ma¬ 
chen. Wir wollen feierlichst 
versprechen, nicht Ibsen zu 
verfilmen — oder vorsich¬ 


FabrikaliFroclichFilm G.m b.H. Regie: Carl FroeIic>i 
Verleih: Bild und Ton G.m.b.H. Tonaufnahmevertahren: Tobis 
Manuskript: Walter Reisch. Hauptrollen: Alexa Engström. 

Walter Supper Gustav Fröhlich. 

Orchesterleitung BrunoSeidicr- Gustai Griindgens 

Winkler Länge: 2624 Meter. 10 Akte 


IJrauHührung: Capitol 


tiger gesagt, — wir wollen 
es heute noch nicht ver- 

Abr - im Ausstattungsstück, 
in der Inszenierung popu¬ 
lärer Stoffe, in Stücken mit 
Knalleffekt, wabernder Lohe, 
Einsturz oder Bombardement 
werden wir immer größer, 
stärker, effektvoller sein. 


Aber wieder zurück zum 
Brand in der Oper. Der Ein,- 
druck unmittelbar nach der 
P-emiere ist geradezu über¬ 
wältigend. 

Man merkt bei jeder Szene 
der. alten Tonfilmpraktiker, 
die Hand Carl Froelichs. der 
schon vor einem Vierteljahr¬ 
hundert bei Oskar Meßter 
Tonfilme drehte, als noch 
niemand annchmen konnte. 
dtJ wir das Kino der Zwei¬ 
tausend erleben und daß wir 
diese Riesenräume durch die 
Gewalt des Lautverstärkers 
restlos, lebensecht, stärker 
als Radio und Grammophon 
erfüllen. 


Es läßt sich nicht vermei¬ 
den. in diesem Zusammen¬ 
hang zu bemerken, daß die 
Apparatur das einzig stö¬ 
rende Moment an diesem 
großen Abend war. 

Zweifellos eine entschuld¬ 
bare Angelegenheit. weil 
man nachher auf der Bühne 
eine imponierende Reihe von 
Verstärkern sah. wie man 
sie wahrscheinlich gewöhn¬ 
lich nicht antrifft. 

Für den Fachmann schadet 
es dem F Im nichts. Aber 
das zahlende Premicren-Pu- 


*^inotechnisches Gerät? 


Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“! 



blikum weiß nachher nicht, 
was übersteuert oder man¬ 
gelhaft auigenommen ist. 

Zweifellos war der Ge¬ 
samteindruck stärker als die¬ 
ses kleine technische Ver¬ 
sehen. 

Man kam darüber hinweg, 
weil das Manuskript von 
Walter Reisch und Walter 
Supper keine leeren Stellen 
aufkommen läßt. Es liegt 
Tempo in dem Ganzen. Man 
freut sich über die aus¬ 
gezeichnete Darstellung und 
bedankt sich neben den bei¬ 
den Gustaven bei Alexa 
EngstrSm. 

Ebenso erfreulich übrigens 
auch Hans Peppier, der 
sicherlich nach diesem Film 
stärkste Beachtung findet. 


Anteil an dem Erfolg: frag¬ 
los Chor und Orchester. Von 
dem mikrophongewohnten 
Bruno Seidler-Winaler ge¬ 
leitet, den man gerade beim 
Tonfilm mehr beschäftigen 
sollte als bisher. 

Lieblich der Berliner Dom¬ 
chor mit seinen Kindern. 
Glänzend die Photographie 
von Wagner und Kuntze. 

Es sind da ein paar Ein¬ 
stellungen, bei denen dem 
Fachmann das Herz im Leibe 
lacht. Brillante Schnitte in 
der Perspektive, vorbildlich 
ausgeleuchtete Tiefen und 
brillante Schnappschüsse in 
der Totalen. 

Man merkt, unbeschadet 
der Tüchtigkeit der Kamera¬ 
männer, daß Froelich selbst 
einmal die Kurbel drehte. 

* 

Erwähnenswert auch der 
Kammersänger Werner En¬ 
gels. der die Opemeinlagen 
einstudierte, die diesem Film 
ein besonderes Gepräge ge¬ 
ben und die ganz leise an¬ 
deuten, wo die Wege von 
Oper und Film sich vielleicht 
in Zukunft einmal berühren. 

Starker, ehrlicher, wohl¬ 
verdienter Beifall des voll¬ 
besetzten Hauses am Schluß. 
Einstimmiges Urteil, daß ein 
großer, imponierender neuer 
Film gestartet sei. Das Capi¬ 
tol hat für die nächsten 
Wochen ausgesorgt. 


KayBIcr in „Zwei Menschen". 
I7ür den Tonfilm „Zwei Men- 
* sehen", nach dem Roman 
von Richard VoB, wurde Fried¬ 
rich KayOler engagiert. Der 
Film erscheint im Verleih der 
Deutschen Universal. 



Ein Lola Kreutzberg-Film 


Regie: Erich Wasdineck 

Produktionsleitung; Bob Stoll 
Mus. Leitung u. Komposition: Dr. 6. Becce 
Photographie: F. Behn Grund 

Darsteller: 

Lien Deyers / Igo Sym 

Ida Wüst / Gustav Rickelt 
Paul Hörbiger / Felix Bressart 
Bob Stoll / Alwin NeuB 


loft^ icht^in^Nadelton 

Uraufführung: 16. Oktober 

f itania-Palatt.. Primus-Palatt 


Steglitz 


Potsdamer StraBe 


Berlin und Osten: 

Weraer-Filn-Verieih 6 . n. b. H., Berlli, FriedriebstraBe 224 

Mitteldeutschlend 

Uddf Hegcwald’s Filn-Verieih ■.Vertrieb. Leipzig, QDerstr.2&28 
SQddeutschland; 

Union-Film Co.. G.m.b.H., Ilünchn, Schillerstr. 17 

Rheinland-Westfalen: 

Omnium-Film O. m. b. H., Düsseldorf, Oststrile 110 


Heutige Premiere 

Der Universal Farben-Tonfil- 1 ‘ 
„D er Jazzkönig" mit Pai I 
Whiteman 

im Ufa-Palast am Zoo 

Die Ungarische Tonfilm 
fabrikation beginnt 

Nach Aufstellung der Klanv 
film-Apparatur beginnt die Ei- 
örterung der Frage, was nun 1 
mit dieser Apparatur anzufat - 

S'ertreter des Bundes d< r 
ungarischen Schauspieler, d> r 
Vereinigung der ungarischen 
Bühnendichter des Lande - 
Filmvereines der ungarisch, n 
Kinotheaterbesitzer und d<' 
Bundes der ungarischen Kin' - 
industriellen fanden sich ru 
einer Beratung zusammen, f' 
wurde ein aus fünf Mitgliedern 
bestehender Ausschuß aus Pr - 
sidenten der verschieden, n 
Facborganisationen gebildet, d. r 
nachstehende Fo terungen au.- 
stellte. 

1. Unverzüglich ist die He - 
Stellung von vor! fig ein ur:! 
zweiaktigen Tonfi'men in A • 
griff zu nehmen. 

2. Die neue Filmverordnu i 
soll geschaffen werden. 

3. Die Neuorganisierung des 
Filmfonds und der Hunn - 
Filmfabrik. 

Man ist sich einig darüh r. 
daß die Produktion ungarischer 
Tonfilme geeignet sc,, die aJ- 
zu große Einfuhr fremder Ton¬ 
filme zu verringern. 

Wir kommen auf die For-.e 
rungen des Ausschusses noch 
zurück. 

Keine neue Lasibar keil s ■ 
Steuer in C. S. R. 

In einer telegraphisch ein- 
berufenen Sitzung des Land.-s- 
ausschusaes für Böhmen wu:Jc 
beschlossen, die neuen Land.s- 
abgaben von 10 Prozent bei 
allen Eintrittskarten von min¬ 
destens 5 tsebeeb. Kronen nicht 
zu genehmigen. 

Dieser Ecschluß löst bei J« 
gesamten Vergnügungs • Indu¬ 
strie, in erster Linie nalürlicli 
bei den am meisten sleuer- 
belasteten Kinos, bcrecbtigl< 
Befriedigung aus. 

Kinomög^iidikeiten in 
China 

Ein weites Feld aul dem 
Gebiete der Ausbreitung dz» 
Films und der Kinos bizi** 
noch China mit seinen sS' 
nähernd 400 Millionen Einwoh¬ 
nern. Man zählte dort End* 
des vergangenen Jahre.» 233 
Lichtapielhäuscr — immerhin 
noch eine Steigerung um mehr 
als 100 Prozent gegenüber de« 

106 Häusern, die im Jahre l^2h 
tfczählt wurden. 


Wallwartriabi Frits Dalts, Bartln SW, rrMdekliitf. tis 







Greta Garbos letzter stummer Film 


Nachdem •■her ein Jahr ver- 
;;angen ist, daB Carbo-Filme im 
Spielplan unserer Kinos fehlten, 
lieB sich bei der Popularität 
dieser Künstlerin, die in der 
Zwischenzeit womöglich noch 
größer geworden ist, leicht vor- 
.lusseben, daB eine neu« Arbeit 
rum mindesten viel Interesse 
>.Twecken würde. Das Theater 
im Noliendorfplatz, das sich 
.ktuell auf den Tonfilm um- 
.:e5tellt hat, tat einen guten 
> triff mit dem Garbo-Film „Der 
%uB", obgleich er als stummer 
. lim in der Zeit des Tonfilms 
^entlieh als veraltet gelten 
’lte. Bei der Berliner Fre¬ 
iere erschien er aber klug 
’ cht mit mechanischer Musik, 

' ndern mit Orchesterbeglei- 
' ing, für die sich Kapellmeister 
Otto Stenzeei, der auch die sehr 
treffend gearbeitete Instrumen- 
' ition besoigt hatte, mit sei- 
em Kamr'erorchester ein- 
vlzte. 

Der Film erregt neben der 
atsacLe, azB er den besonde- 
■r Fähigk iten der Garbo an- 
.-■paBt wu.de, schon deshalb 
.ufsehen, weil er unter der 
Kcgie von Jacques Feyder ent¬ 
band. der als größter französi- 
.'hci Spielleiter zu betrachten 
i.l. Nach dem Erfolg seines 
^ilm as grüne Gespenst'', 

I en wir auch noch nicht ken- 
en, erhielt Feyder in Holly- 
. ood den ebenso ehrenvollen 
.^'s schwierigen Auftrag, einen 
i'ilin mit Greta Garbo berzu- 
-‘Ilen. Die Künstlerin sollte 
Oerdem nicht mehr mit John 
Oitbert zusammen gezeigt wer- 
drn, sondern einen neuen Part¬ 
ner erhalten. 

Für das Drehbuch wurde 
H ..ns Kräly gewonnen, der 
n.'ch einer Novelle von George 
M Saville folgende Geschichte 
rv.-echtgemacht hat, die seine 
R mtine und seine sorgfältige 
A.'beit aufs neue erweist. Es 
ist ein Roman passionnel, eine 
Ceschichte unter Leuten, die 
»och reichlich viel Zeit für die 
Liebe aufbringen können, somit 
•Iso ein Film für Frauen. 


DER 

Fabrikat. M G. M. 

Verleih; Parufamet 

Manuskript: Hans Kräly 

Regie: Jacques Feyder 

Unge 1747 Meter. 7 Akte 


Irene hat den reichen Kauf¬ 
mann Quarry heiraten müssen, 
weil sich leider ihrer Verbin¬ 
dung mit dem Anwalt Andre 
mancherlei Hindernisse ent- 
gegenstelhen. Irene wird von 
dem Studenten Pierre ange¬ 
schwärmt, der aus sehr reichem 
Hause stammt. Herr Quarry 
gerät im Verlaufe der Handlung 
in finanzielle Schwierigkeiten 
und bittet den Vater Pierres 
um Unterstützung. Zurück¬ 
gekehrt, findet er Irene mit 
Pierre, die dem jungen Men¬ 
schen gerade einen Kuß auf 
die Stirn drückt. Rasend vor 
Eifersucht stürzt er sich auf 
den jungen Menschen, so daß 
Irene nichts weiter übtigbleibt, 
als den ungeliebten Mann zu 
erschießen. Sie wird "or Ge¬ 
richt gestellt und von Andre 
verteidigt, der die Geschwore¬ 
nen davon überzeugen kann, 


KUSS 

Hauptrollen; Greta Garbo, 
Conrad Nagel. 
Lew Ayres 

Uraufführung: Theater am Nol- 
Icndorfplatz 


daß sich Quarry selbst erschos¬ 
sen hat, weil er vor dem finan¬ 
ziellen Zusammenbruch stand. 
Schließlich beichtet Irene dem 
immer noch geliebten Advoka¬ 
ten den Sachverhalt, der 
schließlich alles versteht und 
alles vergibt. 

Bereits aus dieser knappen 
Inhaltsangabe erkennt man die 
dramatische Spannkraft des 
Stoffes, dessen packender Auf¬ 
bau zur leidenschaftlichen An¬ 
teilnahme zwingt. Feyder hat 
da< krasse Drama sehr behut¬ 
sam angepackt, ihm nichts von 
seinem Tempo genommen, aber 
durch psychologische Verfeine¬ 
rung vertieft. Die Vorgänge 
entwickeln sich ficht mehr zu¬ 
fällig, sondern schicksalsmäBig 
und überrascKcd den Zuschauer 
durch Enthüllungen aus dem 
Seelenleben einer kapriziösen 


In diesem stummen Film 
vermißt man nur in den Ge¬ 
richtszenen das Wort. Hier 
wirkt er. obwohl Ftyder mit 
den geschicktesten Überschnei¬ 
dungen arbeitet, veraltet, 
etwas breit und hat keinen 
Höhepunkt; die Titel bleiben 
eindruckslos und führen den 
Film nicht rasch genug weiter 
Ein paar Schnitte könnten die¬ 
sen Teil in seiner W'irkung 
steigern. Kräly hat außer¬ 
ordentlich gute Einfälle, und 
es ist begrüßenswert, daß der 
Schluß, der leicht hätte ins 
Süßliche fallen können, mit 
einem feinen Witz versehen 
ist. der aus der Poesie der 
Liehe in die Prosa des Alltags 
zurückführt. 

Die Garbo ist wieder einzig¬ 
artig. Nicht allein blendend 
photographiert und wunderbar 
gekleide., auch im Ausdruck 
abrrmals vollendet. Ihr Blick 
bUibt erinnerungswürdig, und 
im Spiel weiß sie die leisesten 
Sezienregungen anzudeuien. 
Manchmal wetterleuchtet nur 
da i große wimpemverhangene 
Auge, zuckt der .Mund oder 
kräuselt sich die Stirn. Aber 
sie hat auch Augenblicke, in 
denn sich ihr Temperament 
gewitterhaft entlädt und das 
Feuer ihres Herzens das Eis 
der Konvention durchbricht. 

Thr Partner Conrad Nagel ist 
ein wenig blaß, aber cs gehört 
zu seiner Rolle, über ein mitt¬ 
leres Maß nicht hinauszugehen. 

Lieb und frisch erscheint Lew 
Ayres. dem dieser Film als 
Sprungbrett für die große Kar- 

Ausgezeichnete Chargen, die 
scharf profiliert und von der 
Regie wirkungssicher eingesetzt 
worden waren. 

D-'e Zuschauer dankten mit 
lebhaftem Beifall, der vor allem 
de-n Spiel der Garbo galt. 

Im Beiprogramm lief neben 
der tönenden Fox-Woche eine 
Humsti-Bumsti-Komödie, ein 
gezeichneter Trickfilm, der 
hinreißend komisch war. 


Die stcucrcnnä$igte Wochenschau 

Der Erfolg der Spio-Bemühungen, auch die Wochen¬ 
schauen als volksbildende Bildstreifen anerkannt zu sehen, 
hat seine ersten praktischen Früchte getragen. 

Die Fox-Woche Nr. S ist als volksbildend anerkannt. 
Jedes Programm mit dieser Woche genießt also die be¬ 
kannte Steuerermäßigung. 

Fox ist endgültig saniert 

Eigener Drahtbericht aus New York. 

Die New-Yorker Blätter veröffentlichen heule di« Zuwahl 
von Murray Dodge, Charles B. Stuart, in den Aufsichtsrat 
der Fox Film Corporation. Es handelt sich um die Re¬ 
präsentanten zweier großen Finanzinstitute, die damit ihr 
starkes aktives Interesse an Fox kundgeben. 

Diese Einflußnahme mächtiger Bankgruppen wird von der 
Presse deswegen begrüßt, weil damit die Befürchtungen gut 
orientierter Kreise zerstreut sind, die immer noch nicht an 
die endgültige Sanierung des großen Konzerns glauben 
wollten, über dessen Haupt eine Wechselschuld von fünf¬ 
undfünfzig Millionen Dollar schwebte, deren Fälligkeits¬ 
termin der April 1931 sein soll. 


Tobis-Klangfilm und Selenophon 


Citro$-Variete spielt 
.Stimme der Well* 

^ cstdeutschlands führende 
Varictäbühne, das „ApoUo- 
^■eater" in Düsseldorf, nimmt 
“> der zweiten Hälfte Oktober 
•uch Fox' tönende Wochen- 
*chau in den Spielplan auf. 

Ncaerdffnnng in Leipzig 

Adolf Zwenzner, der sein 
^a 800 Personen fassendes 
Realer nunmehr unter dem 
Namen „Theater des Westen«" 
^treibt, bat diese« Haus nach 
*»m Einbau einer Kinoton- 
^PParatur als Tonfilmtheater 
«öffnet. 


Zwischen den maßgebenden 
Faktoren der Tobis-Klangfilm, 
die im Prager A-B-Alelier eine 
Tonfilm - Aufnahme - Apparatur 
im Betrieb hält, und jenen der 
Wiener Selenophon-Gruppe, die 
in den im Bau befindlichen Ela- 
Ateliers in Brünn installiert 
wird. haben Besprechungen 
stattgefunden, um die Frage der 
Atelierpreise zu regeln und eine 
reelle Konkurrenz der beiden 
Ateliers xu erzielen. Die Preise 
für einen Aufnahme Tag wur¬ 
den für beide Gruppen gleich 


festgelegt. nur wird das Brün- 
ner Atelier insofern billiger sein, 
als es bloß die tatsächlichen 
Aufnahmetage (mit Benützung 
der Apparatur) in Rechnung 
stellen wird, während das Pra¬ 
ger Atelier jeden Tag der Miet¬ 
dauer berechnet, gleichgültig, ob 
es sich um einen Aufnahme¬ 
oder bloß um einen Bautag 
handelt. 

Das Brünner Ela-Film-Atelier 
wird voraussichtlich Ende No¬ 
vember eröffnet werden. 


Z8 neue 

Kinoton-Theafer 

Kinoton hat in der Zeit vom 
2 bis 10. Oktober 28 neue 
Theater zur Einrichtung abge¬ 
schlossen. 

Das fahrbare Tonfilm¬ 
theater 

In Johannesburg (Südafrika) 
hat sich eine Gesellschaft ge¬ 
bildet, die ein ganzes Geschwa¬ 
der großer Lastautos mit Ton¬ 
filmgerät versieht und auf die 
entfernten kleinen Orte Rhode- 
sias und des Swazilandes hin- 
anssendet. Oft kommen bis zu 
2000 Zuschauer zusammen. 






REGIE-ERICH WASCHNECK 

%vavctvii<xK^ « 

-9Uän^i*\ W.Wi^vvv • iWoili 

DEUTSCHE-UNIVERSAL-FILM AG- 


N ANKÜNDIGUNGEN AN DIESER STEllEI 


Hkftf 

ui(le\ 










Der deuisdie Tonfilm in Norwegen 

Aufnahme, Erfolge, Aussichten. Absatzgebiete 

Von Leif Sinding. 


Ncrwegen an sich ist für 
•n Film kein so geringes 
iüizgebiet, wie man viel- 
h; glaubt. Das Land hat 
■ nur 2V< Millionen Ein- 
I er, aber sehr viele 
> . da die Einwohner¬ 
hai: sich mit Ausnahme der 
ier .>i$ fünf gröSeren Städte 
1 lauter kleine Ortschaften 
.trpjut. Fast jede, auch 
• t^gensten am Nord- 
und in Finnmarken, 
n ihre Kino, und der 
Schmack der Bevölkerung 
ehr gut, oft verwöhnt. 
Ibsl auf einsamen Inseln, 
nur einige hundert Ein- 
hn.-r haben, wird zwei- 
d:cimal die Woche Kino 
•spielt. 

* 

An sich ist der deutsche 
unfi'm ln Norwegen mit 
«icm grö OVn Interesse auf- 
i'imen worden, sowohl 
Publikum wie von der 
isc. Die Aufnahme des 
ten deutschsprachigenTon- 
„Atlantik“ war beinahe 
ithusiasli^h. Wie kommt 
1, daO-DeAsch in Norwegen 
:vo:zogt’wird? Weil von 
•en orei Weltsprachen 
• «uts.:h diejenige ist, die 
Norwegischen am näch- 
tn liegt. Der Deutsch¬ 
oterricht in der Schule 
oimml in Norwegen einen 
iröBcrcr Platz ein als die 
^«ren Sprachen, und 
^«tsch ist auch die Sprache 
er U issenschaft, denn alle, 
studiert haben, haben 
deutsche Lehrbücher 
•'»raucht. Deutsch ist die 
^Prache, die der gebildete 
gCÄlis zu einem ge- 
i'.‘' -o Grad beherrschen 
»nnen muß. Und noch eins: 
putsch ist am leichtesten 
*rstandlich. Das Englische 
^ *'’‘oer . eigenartigen Aus- 
'* seiner vielen 

üschen Fremdwörter 
.,■-11 dem norwegischen 
■r viel fremder als das 


Deutsche. So kam es, daß 
das zuerst rasch aufgeflamm¬ 
te Interesse für den amerika¬ 
nischen Tonfilm (als erster 
kam „the singing fool") bald 
abflaute, und jetzt begann 
eine kritische Periode für 
den Tonfilm, d. h. den ameri¬ 
kanischen. 

Die amerikanischen Film¬ 
büros suchten sich mit dem 
Einsatz von norwegischen 
Titeln zu helfen. In erster 
Reihe benutzten Warner 
Brothers dieses System. Aber 
cs half wenig. Das Interesse 
sank ganz bedenklich, denn, 
hoch gerechnet, verstand ja 
nur ein ganz geringer Pro¬ 
zentsatz im Publikum die ge¬ 
sprochenen Worte. Selbst 
der gebildete Norweger mit 
einigermaßen guter Kenntnis 
des Englischen mußte vor 
dem für sein Ohr wie Kau¬ 
derwelsch lautenden ameri¬ 
kanischen Slang kapitulieren. 

Jetzt kamen die deutschen 
Tonfilme auf den Markt und 
schufen ein erneutes Inter¬ 
esse. Die Filme, die in Nor¬ 
wegen am besten gega.igen 
sind, sind u. a. „Atlantic“, 
„Zwei Herzen im Dreiviertel¬ 
takt“, „Der blaue Engel“ und 
„Westfront 1918". (Man sicH, 
daß im allgemeinen aas ern¬ 
stere Genre unter den deut¬ 
schen Ton- und Sprechfilme n 
bevorzugt wurde. Das ga- 
schieht vielleicht deshalb, 
weil der typisch zentrel- 
europäische Humor in d'»n 
Wiener und Berliner Operet¬ 
tenfilmen und anderen der 
norwegischen Mentalität 
fremd ist und nicht recht 
verstanden wird. 

Dagegen hat man im Nor¬ 
den immer Sinn für eine 
packende.spannende.mensch- 
lich ergreifende, wenn auch 
heitere und humorvolle 
Handlung.) 

Man muß jedoch beden¬ 
ken. daß die günstige Auf¬ 
nahme des deutschen Ton- 
und Sprechfilms nur durch 


das gebildete norwegische 
Publikum geschehen ist. Es 
ist leicht möglich, daß der 
gewöhnliche Mann, der keine 
Sprachkenntnissc hat, mit 
der Zeit auch der deutschen 
Sprechfilme müde wird. 

Das Problem, auch in den 
kleineren Sprachgebieten 
Europas den Tonfilmmarkt 
zu erobern, suchten zuerst 
die Schweden zu lösen. Sie 
haben bekanntlich ihre große 
Produktion auch für das 
schwedische Sprachgebiet auf 
Tonfilm eingestellt und damit 
gerechnet, daß ihnen diese 
Filme auch in Norwegen 
große Einkünfte bringen 
würden. Das war ein Irr¬ 
tum- die schwedische Sprache 
ist zwar mit der norwegi¬ 
schen nahe verwandt, aber 
doch in vielem von dieser 
sehr verschieden. 

Dann kamen — selbstver¬ 
ständlich! — die Amerikaner. 
Aber hier blieb es nur bei 
dem Plan (zun Glück für 
Norwegen). Die Paramount 
hatte geplant, ihre Inszenie¬ 
rungen in Paris auch in einer 
norwegischen Version drehen 
zu lassen, und zu diesem 
Zweck war einer ihrer Direk¬ 
toren nach Oslo gereist und 
hatte mit Schauspielern und 
Theaterdirektoren verhandelt. 
Die meisten Schauspieler wa¬ 
ren jedoch fest an ihre Thea¬ 
ter gebunden, und die Direk¬ 
toren wollten sie für diese 
Konkurrenz natürlich nicht 
freigeben. 

Der amerikanische Film¬ 
direktor, Mr. Yorck, reiste in 
naivem Erstaunen über „die¬ 
sen Mangel an Entgegenkom¬ 
men“ wieder ab. 

Es kann mit Sicherheit an¬ 
genommen werden, daß ein 
einheimischer Sprechfilm auf 
dem norwegischen Markt gut 
gehen wird. Gewiß, dieser 
Markt ist klein, aber gut und 
ertragsfähig, denn das nor¬ 
wegische Publil'.um bleibt dem 
treu, was sich bei ihm einen 


festen Platz erobert hat. 
Wo bleiben hier die deut¬ 
schen Filmproduzenten? An 
sich besitzt der deutsche Film 
schon lange die Sympathie 
des norwegischen Kinobesii- 
zers (dies ist keine freund¬ 
liche Redensart, sondern aus 
sachlichen Gründen eine Tat- 
Sache). Die deutschen Film¬ 
produzenten würden die Auf¬ 
gabe. eine norwegische Ver¬ 
sion ihrer Filme zu drehen, 
bestimmt mit mehr Glück 

Es gibt in Norwegen sehr 
gute Künst er und Künstlerin¬ 
nen, die alle durch ihren Na¬ 
men beim Publikum ein¬ 
geführt sind. Früher oder 
später werden wir bei dem 
enormen Aufschwung, den 
der Tonfilm nimmt, in Europa 
doch dahin kommen, daß 
auch in den kleineren Sprach¬ 
gebieten Versionen der gro¬ 
ßen Sprechfilme gedreht wer¬ 
den; weri tstens in den Gebie¬ 
ten. in denen die Bevölkerung 
auf kultureller Höhe steht, 
so daß der größte Teil der 
Einwohner zur ständigen Be¬ 
sucherzahl der Kinos zählt. 
Natürlich hat man auch von 
norwegischer Seite daran ge¬ 
dacht. norwegische Tonfilme 
zu drehen. Aber das wird sich 
nie lohnen. Der Gesamtauf¬ 
wand ist zu groß. Viel gerin¬ 
ger ist er für eine deutsche 
Filmgesellschaft, wenn diese 
nebenbei eine norwegische 
Sprech-P'assung aufnimmt. Es 
dürfte natürlich kein Sujet 
mit Massenszenen oder sehr 
vielen Schauspielern sein, 
sondern ein Stück mit weni¬ 
gen, abet guten Rollen. 

Dies ein Zukunftsausblick, 
jedoch ein sehr wichtiger. 
Man wird auch unter den 
deutschen Filmproduzenten, 
die am nordischen Markt in¬ 
teressiert sind, in kurzer Zeit 
nicht umhin können, diese 
Frage zu erörtern. 

(Deutsch von Hermann 
R ö s s 1 e r.) 














FRITZ 

KORTNER 

DANTON 

EIN TONFILM 
VON HANS REHFISCH 
UND HEINZ 60LDBER6 

REGIE: HANS 
BEHRENDT 

PRODUKTIONSLEITUNG: 

ARNOLD PRESSBURGER 

BEGINNEN DEMNÄCHST 

ALLIANZ-TONFILM 

6. M. B. H. 

VERLEIH FÜR DEUTSCHLAND 

SUDFILM A.-G. 







H Mail hört den ,,Jazzköni^** 
P^ch dem Nadeltonverfahren. 
^Stellt erfreut fest, daß er hier 
liesclbe klangliche, ausfje* 
reichncte Wirkunji erzielt wie 
der Lichtton. 

Es ist ein Bild, das das 
Prunk- und Prachtstück je¬ 
den Kinoprogramms sein wird 
lind ihm zur Zierde gereicht 
%nd das fraglos das Interesse 
|ür den farbigen Film wieder 
neu l)eleben und vieles gut 
machen wird, was frühere 
[arbiuc Streifen, vomTheater- 
gcschafts-Standpunkt aus ge- 
lehet! sündigten. 

Vorhildlich die selten gute, 
gcsch.^ktc werbewirksame 
Außei ausstattung des Ufa- 
Palastes, die wir unseren 
Leser« in einer der nächsten 
Numip.ern in großem Bild zei¬ 
gen wollen, weil wir sie in 
jeder Beziehung für vorbild¬ 
lich halten. 

Der Entwurf zu dieser 
lobenswerten Reklame stammt 
von Rudi Feld. 


Klanefilm zum 
' «irbcHcrstrclk 

V&ic wir von der Klangfilm 
erfahrt n, ist eine Rückwirkung 
^ des Berliner Melallarbciter- 
j «treik- auf die Tonfilmindustrie 
Mlurg. maß nicht zu vermeiden. 

^ Die gc amte Tonfilmindustrie ist 
s ®5t ih'cm Rohmaterial von der 
Metai’hndustrie abhängig und 
'"^^rd d. her ebenso wie alle an- 
! dertn Gewerbe zu ihrem Be- 
I dauern bei längerer Dauer des 
* Streikes in Mitleidenschaft ge- 
werden, zumal bei einer 
; '«rsch.'rfung der Lage damit 
{•rechnet werden muß, daß 
“ ‘»ch die Expedition fertiger 
' Apparate oder Apparatteile gc- 
' *^ört wird. 

Klan^film hat war in Erwar- 
der nunmehr eingetretenen 
homplikationen soweit als mög- 
j ”•0 \ orsorge getroffen und 
^•khlich Installationsmaterial, 
Pparale und Ersatzteile auf 
^fer genommen, so daß die 
j *atei, die vor der Fertigstel- 
Stehen, voraussichtlich 
«me Schwierigkeiten haben 
’««rden. 


^Ibstverstäodlich werden 
»««lens der Klangfilm alle An- 
gemacht, um, so- 
*, Vorräte reichen, auch 

Ij *^mht begonnene Installa- 
rni't** ®*'*'*fangen und durch- 
Feste Termine kön- 
heutigen Unüber- 
La«c iedoch 
o>cht gegeben werden. 

Streik nicht von 
«me ^auer sein wird, ist 

^«sit» in Theatcr- 

«*’• reisen nicht notwendig. 


Dadio vor dem Sdiliciiter 


Vorgestern fanden die ersten 
Verhandlungen vor dem Son¬ 
derschlichter statt, der mit sei¬ 
nen Beisitzern darüber ent¬ 
scheiden soll, ob es zu einem 
Tarifvertrag zwischen den 
Dachoverbänden und der Film¬ 
industrie kommen soll. 

Fest steht jedenfalls, daß die 
Filmautoren keinen Werl dar¬ 
auf legen, und auch eigent¬ 
lich ni^ gelegt haben, in diesen 
Mant^ltarif mit einbezogen zu 
werden. Daß sie sich an der 
Dacho-Aktion überhaupt be¬ 
teiligen, scheint mehr formale 
Bedeutung gehabt zu haben, 
und ist mehr als eine solidari¬ 
sche Gesie als eine tatsäch¬ 
liche Forderung von Anfang an 
aiiszulegen. 

Dieser Standpunkt ist prak¬ 
tisch auch dadurch zum Aus¬ 
druck gekommen, daß man sich 
bereits vorgestern beim ersten 
Zusammentritt der beiden 
Parteien darauf einigte, die 
Autorenfragen ganz auszuschal¬ 
ten. 


Gestern haben private Ver¬ 
handlungen in den Räumen der 
Spto stattgefunden, die bis in 
die späte Abendstunde dauer¬ 
ten. 

Das Resultat dieser direkten 
Verhandlungen ist, daß man 
übereinkam, keinen Tarifvertrag 
abzuschließen, sondern einer 
Normalvertrag zu fixieren, 
einen Mustervertrag, der dann 
jeweils für Abschlüsse die 
Grundlage bilden soll. 

Heute wird eine Redaktions¬ 
kommission tagen, die die ein¬ 
zelnen Punkte dieses Vertrages 
festlegen soll. 

Morgen, Freitag, wird dann in 
den Räumen der Spio vor dem 
Schlichtungskommissar Reichs¬ 
wirtschaftsrat Leisse weiterver¬ 
handelt werden. 

Es ist anzunehmen, daß es 
vorbehaltlich der Regelung eini¬ 
ger weniger beträchtlicher Dif¬ 
ferenzpunkte zu einer Einigung 
kommen wird 


Wir sa^cn und tranken . . . 

1. am Teetisch, hei Pat und Patachon im Savoy-Hotel. 
Man unterhielt sich tausend Hamburg, licL^ sich von den 


Worte Deutsch und zwanzig 
Worte Dänisch. Hörte, da£ eine 
entzückende junge Berlinerin 
die weibliche Hauptrolle spielt, 
eine Dame, die mit der Kunst 
schon seit längerer Zeit im 
wahren Sinne des Wortes ver¬ 
wandt und verschwägert ist. 

Man begrüßte Direktor Wein¬ 
schenk, Herrn Steigcrwald aus 

2. zum Lunch 

Ein netter Gedanke, der 
Presse Mada.me Marcelle Chan- 
tai zwanglos in einer Mittags¬ 
stunde vorzustellen. 

Übrigens eigentlich eine alte 
Bekannte, die als Frau Jeffer- 
son im „Halsband der Kön gtn" 
viel beachtet wurde. 

Man sprach zunächst, wie das 
bei Ausländern nicht anders 
sein kann, mehr von den Ber¬ 
liner Unruhen als von den Un¬ 
ruhen der „Dreigroschenoper", 
in der die scharmante Frau eine 
führende Rolle spielt. 

Aber dann kam schließlich, 
wie das nicht anders sein kann, 
das Gespräch doch auf den 


Emil janninQs- Gastspiel 
in Dresden 

Von Prag kommend, traf 
Emil Jannings soeben in Dres¬ 
den ein, um hier im „Resideuz- 
Theater" zu gastieren. Das 
Publikum erwartete das Gast¬ 
spiel, das Aufführungen von 
„Geschäft ist Geschäft" uno 
„Der Biberpelz** bringt, mit 
besonderem Interesse, wie es 
bei früheren Dresdener Gast¬ 
spielen Bühnen- und Filmpro- 
minenter noch niemals zu be¬ 
obachten war. 


Autoren Wassermann und 
Schlee erzählen, was sich dem¬ 
nächst beim Gastspiel Pat und 
Patachons beim Fußballspiel 
„Hertha gegen Viktoria" tut, 
und glaubte dem Regisseur Ge¬ 
org Jacoby aufs Wort, daß die¬ 
ser erste deutschsprachige Pat- 
und Patachon-Film sicher ein 
gutes Geschäft werden wird. 

bei der Nero. 

Film. Man hörte von der 
Freude, die die Arbeit in Ber¬ 
lin macht, hörte von der Verfas¬ 
serin der französischen Ver¬ 
sion viel Interessantes über 
deutsch-französische Zusammen¬ 
arbeit und stellte fest, daß die 
Fäden zwischen Berlin und Paris 
eher fester wie loser werden. 

Nachher sprach man beim 
Kaffee über die Gerichtsszenen, 
die Herr Brecht nachträglich 
an die „Dreigroschenoper** an- 
hängen will, wobei die amü¬ 
sante Bemerkung fiel, daß nach 
dem Abschreiben ja nun das 
Zuschreiben die beste Beschäf¬ 
tigung sei. 


Mitteldeutsche Kritik 
am D. L. S. 

Die am Montag in Leipzig 
abgehaltene Versammlung der 
Delegierten des Landesverban¬ 
des Mitteldeutschland beschäf¬ 
tigte sich auch eingehend mit 
D. L. S.-Fragen. Die Tatsache, 
daß von den Aktionären außer 
dem eigentlichen Aktienbetrag 
noch Sonderleistungcn in Höhe 
von 25 bis 30 Prozent als Zin¬ 
sen und Aufgeld gefordert wer¬ 
den, gab zu scharfer Kritik An¬ 
laß. 


Heute Premiere ..Zwei 
Krawatten** Universum 
und Uta*Pavillon 

Georg Kaisers Bühnenstück 
„Zwei Krawatten**, das an zahl¬ 
reichen Theatern gespielt 
wuide, ist als Tonfilm von der 
Max - Glaß - Produktion herge¬ 
stellt und von der Terra her¬ 
ausgebracht worden. Der Film 
weist eine außerordentliche Be¬ 
setzung auf: Michael Bohnen, 
zum erstenmal im Tonfilm, spielt 
die Hauptrolle. Außer ihm de¬ 
bütieren der Intendant Richard 
Weichert. in dessen Händen die 
künstlerische Leitung lag. Erika 
Gläßner, Trude Lieske, die erste 
Tänzerin der Berliner Staats¬ 
oper: Genia Nicolaiewa, und 
Theo Lingen. Ferner wirken 
mit: Olga Tschcchowa. Ralph 
Arthur Roberts, Julius Falken¬ 
stein, Carl Goetz. Walter Stein¬ 
beck, Max Gülstorff, Paul 
Biensfeldt, Hugo Fischer-Koppe, 
Kari Hannemann, Friedrich 
Ettel Eugzn Jensen und Fritz 
Odemar. 

Im Programm der Aktuellen 
Abteilung der Funkstunde er¬ 
folgt heute, Donnerstag, 
gegen abends 10.45 Uhr. 
eine Übertragung aus dem Uni¬ 
versum-Kino. Der Schluüchor 
des neuen Bohnen-Films „Zwei 
Kraw Ilten" wird unmittelbar 
von Gern zur Vorführung gelan¬ 
genden Tonfiimstreilen auf den 
Funksender gebracht. Sodann 
singt Michael Bohnen persön¬ 
lich auf der Bühne des Film¬ 
theaters zwei Lieder, die eben¬ 
falls zur Übertragung kommen. 


Ula-Tonwochc Nr. 6 

Die Ton-Bildreportage der 
neuen Ufa-Tonwoche ist wirk¬ 
lich aktuell und fesselnd. Den 
Auftaxt bildet der Ton-Btld- 
hericht vom Beginn des großen 
Europa-Rundflugs des D. 2000, 
des größten Land-Flugzeuges, 
weiter gibt es tönende Bilder' 
von den diesjährigen großen 
Herbstmanövern der amerikani¬ 
schen Atlantikflotte. Wirklich 
ergreifer.d ist der Ton-Bildbe¬ 
richt von der Beisetzung der 
Opfer des R 101 in London. 
Eindrucksvoll auch die Bilder 
von der großen Rheinlandreise 
des Reichspräsidenten. Man 
sieht und vernimmt, wie er im 
Stadion zu Aachen jubelnd 
empfangen wird, und hört Teile 
seiner Ansprache an die Stadt¬ 
häupter und an die erschiene¬ 
nen Saarländer. 

Kinoton •Vertr ctung 

Für die Bezirke Pommern, 
Ost- und Westpreußen hat die 
Kinoton-Vertretung Herr Ok¬ 
tave Bryk übernommen. Anfra¬ 
gen BerÜn-Tempelhof, Attila¬ 
straße 170. Telephon Südring 
895. 




Aussprache der mitteldeutschen 


Komposition durchs Telephon 


In einer Besprechunj^ der De> 
led^ierten des Landesverbandes 
Mitteldeutschland, die am Mon- 
ta({ in Leipzig stattfand, wurden 
verschiedene Fragen verbands¬ 
technischer Natur besprochen 
so das Thema der Beitragsein¬ 
ziehung. sowie Vorschläge zur 
Abänderung des Abstimmungs- 
Verhältnisses im Reichsverband. 

Die Arbeit der Beratungsstelle 
für tantiemefreie Musik soll in 
weitgehendem MaOe unterstützt 
werden. 

Sehr lebhafte Debatten gab es 
dann in der Tonhlmfragc. An 
dem heutifien Vermietungssystem 
für Tonfilme wie am künstleri¬ 
schen und technischen Niveau 
des Tonfilms wurde wie immer 
lebhafte Kritik geübt. An der 
prekären Lage des Lichtspiel¬ 
gewerbes sei die Tobis ange¬ 
sichts ihrer hohen Lizenzforde¬ 
rungen mitschuldig. Der Reichs¬ 
verband müsse sich sofort u'sd 
ganz dringlich an das Wirt¬ 
schaftsministerium wenden und 
betonen daß von einer schleu¬ 
nigen, energischen Behandlung 
der Lizenzfrage viele Existenzen 
abhängig sind. 

Zu betonen sei. daß der Ton¬ 
film das erwartete Geschäft 
nicht gebracht habe, daß er 


Delegierten 

.rotz aller Bemühungen der 
Theaterbesitzer, auf Qualität zu 
halten und die technischen Be¬ 
dingungen immer wieder zu ver¬ 
bessern, ein ganz bedeutendes 
Nachlassen der Geschäfte nicht 
aufhalten konnte. 

Der Sächsiche Einzelhandels¬ 
verband will in der Frage der 
Luftraumsteuer eine Klage gegen 
die Stadt Dresden durchführen. 
Recht erfreulich, daß sich die 
Anhaitische Regierung dem Vor¬ 
gehen der Sächsichen Regierung 
in der Frage der Prüfung der 
elektrischen Anlagen angeschlos¬ 
sen und damit eine wesentliche 
Erleichterung herbeigeführt hat. 

Auch mit einem neuen Fall 
von Preisschleuderei. der sich 
auf ein Weimarer Theater be¬ 
zieht. mußte man sich beschäf¬ 
tigen. Schleuderpreise zu Be¬ 
ginn der Saison — w’as sollen 
da erst die kommenden Monate 
bringen? 


„Die Herren von Maxim.** 

T riumph-Film wird Victor Hol¬ 
länder« erfoldreiche One- 


länders erfolgreiche Ope¬ 
rette „Die Herren von Maxim“ 
als musikalisches Tonfilm-Lust¬ 
spiel mit den bekannten alten 
Schlagern und neuen Chansons 
herausbringen. B. E. Lüthge 
schreibt das Manuskript: Adolf 
Trotz wird Regie führen. 


Führung durchs Pinschewer- 
Atelier. 

^ nläßlich 


der Tagung des 
Bildspielbundes fand eine 
Führung durch das Pinschewer- 
Film-Atelier statt. Die Teil¬ 
nehmer erhielten Einblick in 
die Geheimnisse der Herstel¬ 
lung des Trickzeichnungsfilmes 
und des „tönenden“ Puppen¬ 
spieles und gewannen die Über¬ 
zeugung, daß auch auf dem 
Sondergebiete des Werbefilmes 
künstlerisch Hochwertiges und 
damit kulturell Bedeutsames 
geleistet werden kann. 


.loliii M. AiKicriioii, (Ifr dm l'nt^und I 

filtii«» ..lN*r laatskoiiiK'’, t*rtjilili hier o m« dii* «r 

d«*r «!«••« Kiltii!* 

Wir waren mitten in der Ar¬ 


beit, um den „Jazzkönig“ fer¬ 
tigzustellen, da kam mir eine 
besonders gute Idee für ein 
Bild, welches ich unbedingt in 
diesen Fi^m hineinhaben 
wollte. Tänzer, Solodarstel¬ 
ler, Kostüme und Orchester 
standen schon zur Verfügung, 
nur die Musik fehlte — — der 
Schlager war noch nicht dal 

W'as tun-? 

Schließlich drehten wir an 
der Küste in Universal City, 
die Komponisten aber saßen in 
New York, einige tausend Kilo¬ 
meter trennten uns, die sogar 
per Flugzeug nicht in einem 
Tage zu überbrücken sind. Ich 
mußte aber meine Komposition 
in 24 Stunden haben! 

Telegraph, Telephon und 
Radio mußten mithelfen. Ich 
telegraphierte sofort an Mabel 
Wayne, die auch in Deutsch¬ 
land bekannte „Ramona“. 
Komponistin, den von Harry de 
Costa verfaßten Text, gab da- 


I 


Kleine Anzeigen 


„Pat und Patachon als Kunst¬ 
schützen.“ 

nde des Monats erscheint 
im Verleih des D. L. S. ein 
stummer Pat und Patachon- 
Film, „Pat und Patachon als 
Kunstschützen“. Dieser Film 
wird außerdem auch mit syn¬ 
chronisierter Begleitmusik in 
Tobis-Licht- und Nadelton¬ 
fassung geliefert. 


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Uchen Vorschriften fertigt 


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IlLN. IbataUpka. Baba Straba 14 
NONCIEN. laar, Karlsplati 24 
NiANIEIS. Laiüt. laiMtitniia U 
LEIPIie. NItueba. Karlstribe t 
KtNIBIIEIS. Krakankl. laaiph. 
Liiotusä 

nETTIN. Schattka. Laiiaasiraka i-7 


fonlilin-Akuslikpiasclic Kcfcr. 

Muster 5 Tage zur Wahl. / Samtkans Sckmldl / Hsnnoecr K14 


zu eine kurze entspreci« 
Schilderung des Bildes 
kündigte an, daß ich na 
zwischen 12 und 2 Ul r 
Telephon die Musik von 
vorgespielt zu haben wür k 

Die Verbindung kam zu ii 
gesetzten Zeit, an dem et 
Ende der Strippe saß ic.i 
sechs Telephonhörern, 
denen der eine für mic •, 
zweite für Paul Whi 
der dritte für Carl Laem tik 
und die restlichen drei fü<* J 
Notenschreiber waren, d e j 
Notenpapier und Sc- 
Utensilien gespannt dasa iet 

Am anderen Ende de I 
tung saß Mabel Wayn* . 
hatte ihren Flügel neben M 
Telephonapparat stellen 
und sang uns nun nachts .MJ 
lodie und Text vor. | 

Wir unterbrachen, vo; äi 
Notenschreibem kamen 
fragen — — geduldig w e<ir| 
hclte Mabel Wayne singe: d 
spielend immer wieder .Me. 
die und Text. 

Da.s dauerte natürlich 
ziemliche Weile, und m*.hr 
einmal wollte das Amt d \ 
bindung unterbrechen 
wir baten und fiehten * nd 
— die Verbindung blieb 
Amtsdame in flollywooi ‘ 
hauptete sogar, sie könn? - 
neuen Schlager senon ing 
so oft hatte sie sich zw 
schalten müssen, und 
natürlich das Lied dan le' 
gehört. 

Jedenfalls, unser Schl.» . 
„Ragamuffin Romeo“ «tat- 
Und zum Schluß sag' ^ 
Mabel Wayne, damit k««** 
Mißverständnisse cnl 
hätte sie die Original-K 


tion vor einer Stun K 
Funkbild aufgegeben E«* j 

halbe Stunde später hat?eo »"' j 
tatsächlich das durch 
gefunkte Notenbild in Haibl** 


„Madame Blaubart ** 

F 'ür den Hegewald-K^in»***^ 
film „Madame Blaubs^^ 
dessen Titelrolle Lil 
spielt, sind für die 
Rollen Harry Frank, 
Schmitterlöw und Anton t 
hofer verpflichtet worden. 1^ 
Film liegt der gleichnamig« 
man von Karl Hans Slrobl 
gründe. Regie: Conrad 


Die Musik für „Alrau** * 




n ie Musik-Einlagen ^ 

Richard Oswald-TonfJ*** - 
Ufa „Alraune“ wurden xy 

Kaper komponiert. 
lische Leitung: Kapellm«»» .. 
Dr. Felix Günther. ' 

nahmen: Dr. Erich Le»**" 




Der MlGsjeamt^rapb** crtcbcinl sechtmal wftckcntlicb. Bcttcllangeii io «Hen Scherl-FilUlcn. Buckkandlunileo und bet der Post It. Postzeitungsliste. Bezugspreis Mk. 3.'— 

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achcäüionto: Berlin NW 7. ^r. 3111. — HauptschrifUettung: Alfred Koscothal (A'osL Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Robert Neumann, 
teil: A.Pieniak, aimtlicb in Berlin. — Nachdruck nur unter Quellenangabe gestatteL Unverlangte Einsendungen werden nur zurückgeschickt, wenn Porto 

Verlag und Dnaciu August Scherl G. m. b. H., Bcrl^ SW 68^ Scbcrlhaua. 







24. Jahrgang Berlin, den 16. Oktober 1930 Nummer 242 


Farbige Revue 

Der Whiteman • Film läuft i'm Ufa-Palast an 

4 


Eine mit Spannung erwar¬ 
tete Uraufführung. Der größte 
Film, den die Universal bis¬ 
her eschaffen hat. Aufgebot 
bekanntester Namen, neue¬ 
ster technischer Fortschritte. 

Eine Zusammenfassung von 
all dem, was an Pracht und 
Ausstattung in Hollywood 
als gut und teuer zu haben 
wai. 


Ein F Im ganz ohne Hand- 
lunij. Eine glänzende, schil¬ 
lernde Kette von tausend 
und einer Einzeldarbietung. 

Eine wirkliche Übertragung 

der Revueidee auf den Film. 

Seihst die Commöre und 
uer Compere sind ver- 
schv’undcn. Arnold Korff 
verbindet die einzelnen Dar¬ 
bietungen mit deutschem 
T^ext Ist nett, elegant, lie¬ 
benswürdig. Aber es fehlt 
ihm, um das einzig Negative 
diesem großartigen, 
prachtvollen Werk vorweg- 


^unehmen. an den textlichen 
Eointen. Er füllt Lücken aus, 
beiofitt Übergänge, aber man 
hitti ihm gern eine kleine 
Einspritzung mit humoristi- 
»chtm Serum gewünscht. 


ir 


Mittelpunkt natürlich Paul 
^hiteman, den man ohne 
i’ek lamemäßige Übertreibung 
ungekrönten König der 
dazzspieler nennen darf. 

Er hat sein unverglcich- 
iches Orchester, das auf sei- 
Europatournee in Berlin 
dem riesigen Großen 
^hauspielhaus bejubelt und 
gefeiert wurde, anscheinend 

für den Tonfilm ver¬ 

stärkt. 

Mietet als Illustration 
den einzelnen Bildern 





JEANE'^'TE LOFF. ARNDLO KORFF und die SISTERS G. 
in dem U n i ▼ r r s a I »T o n - und Farbenfilm «DER JXZZKONIG** 


seine erprobtesten Schlager, 
tut aber auch ein paar Senuß 
europäisches Sentiment, un¬ 
garisches Temperament und 
süße Wiener Walzerweisen 
hinzu. 

Was die Kunst der Tech¬ 
nik, der Architekten und vor 
allem die Technicolor ge¬ 
schaffen haben, ist eigentlich 
nur Folie zu dieser Musik. 

★ 

Immer wieder gibt es neue 
Überraschungen, ganz gleich, 
ob es sich um die Rhapsodie 
in bleu handelt, die Jacques 
Gastier, der weltberühmte 
Schattentänzer, leitet, oder 
ob eine Hollywooder Aus¬ 
gabe des unerhörten Musikal- 
Clowms Grock auf den merk¬ 


würdigsten Instrumenten die 
harmonischsten Experimente 
ausführt. 

Der Song auf der Luft¬ 
pumpe — um nur ein Bei¬ 
spiel zu nennen — ist un¬ 
übertroffen. Das Jongleur- 
Potpourri auf der Geige ist 
mit diesen Finessen und die¬ 
sem Raffinement noch in 
keinem europäischen Variete 
gesehen worden. 

★ 

Unerhört der Aufwand der 
Massen. Selten geschickt die 
Kombination zwischen Soli¬ 
sten und Ensemble. 

Ein Bild voller Charme, 
einschmeichelnd in Gesang 
und Melodie, frappierend ge¬ 
radezu in der Farbe und in 


Der Jazzkönig 

Fabrikat: Universal Hauptrollen: Paul WhiUman, 

Verleih Deutsche Universal Jeanette Loff. John Boies 

Regie: John M Anderson Dtsche. Conference: Arnold Korff 

Länge: 2372 Meter, 11 Akte Uraufführung: Ufa Palast am Zoo 


dem Arrangement: Die Ge¬ 
schichte vom Brautschleier. 

Der A.em steht dem Be¬ 
schauer beinahe still, wenn 
am Schluß dieser Szene das 
junge vermählte Paar die 
Treppe emporschreitet. Sich 
ein gclceaes Gewebe aus¬ 
breitet, das zwanzig oder 
dreißig entzückende Frauen 
nicht meistern können. 

★ 

ImpcrJerend und von stätk- 
ster Wirkung die Irving- 
Girls. 

Fünfzehn Tänzerinnen, ge¬ 
gen die die tillernden Girls 
und die fabelhaft trainierten 
Damen Jacksons beinahe 
Waisenkinder sind. 

Niedlich in der Musik: die 
Bank im Park. Bei deren 
Schlußbild eine Drehbühne 
von gigantischem Ausmaß all 
ihre Möglichkeiten entfaltet. 

Unerhört das Schlußbild 
der tanzenden Nationen, bei 
dem sich die Musik und die 
Tänzer aller Länder in 
einem großen Schmelztiegel 
vereinigen. 

Wenn hier hundert oder 
zweihundert Geigenspieler, 
Harmonika-Virtuosen, Wald¬ 
hornbläser, sich mit glänzend 
trainierten Tänzern vereini¬ 
gen, entringt sich auch den 
Lippen des hartgesottensten 
Kinobesuchers ein unwillkür¬ 
lich leise geflüstertes: „Uner- 
hört", ^ 

Im Ufa-Palast führt man 
das Bild zum Teil unter Be¬ 
nutzung des Magnoskops vor. 

Klar, daß mit Unterstüt¬ 
zung dieses famosen optischen 
Mittels die Wirkung noch ver¬ 
größert und gesteigert wird. 


und Verkauf von BOhnenzubehör durch „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“ 






Abreise nach I 

Heute nacht so kurz nach N 

Mitternacht (ab es auf dsm F 

Lehrter Bahnhof eine Filmszeie, z' 

die vom Reisepublikum mit A 

(röBtem Interesse verfcli>t 

Zwei Stars, OI(a Tschechowa 
und Johannes Riemann, reisten 1 

mitdemZwölfubrdreiBig-Schnel - i, 

zu( nach Bremerhaven, um sich g 

von dort mit dem Dampfrr § 

„Europa" nach New York eic- ^ 

zuschiRen, von wo aus stracks ^ 

■ ■ Hollywood an(c- 

I wird, um in deut - 
sehen Tonfilm-Versionen der 
Universal zu filmen. * 

Olga Tscheebowa, in einem 
fabelhaften Reisemantel chicc 
und elegant, erzählt, daß es ihr ''' 

natürlich große Freude gemacht 
habe, daB sie von der Universal ^ 

nach Hollywood geholt worden U 

sei, daB sie sich auf die Arbeit sl 

drüben mächtig freue und dsu3 0 

sie natürlich — wenn auch jetzt G 

Hollywood ganz im Vorder- w 

grund sei — ihrem geliebten h 

Berlin und der Tätigkeit im T 

Film in Berlin nicht untreu R 

Johannes Riemann wiJ nicht Ic 


Hollywood-Fieber hat. Aber die 
Freude, io Hollywood tonfilmen 
zu können, leuchtet ihm aus den 

Er spielt in der deutschen 
Version des Universal-Films 
,.Liebe auf Befehl", nach dem 
Theaterstück „Die Republik 
befiehlt", die Rolle, die er in 
Berlin in dem Lotharseben 
Stück mit großem Erfolg dar¬ 
gestellt hat Auch Olga Tsebe- 
chowa spielt in dieser deut¬ 
schen Version eine Hauptrolle. 

Die Künstler werden auch in 
einem zweiten deutschen Film 
der Universal mitwirken. 

Der Zeiger der Babnhofsuhr 
rückt der Abfahrtszeit zu. Herz¬ 
lichen Abschied gibt es von 
Angehörigen und Freunden. 
Die Herren der Universal be¬ 
stellen schönste GrüBc an 
Onkel Karl. Riemann, dessen 
Gattin ihn hinübcrbegleitet, 
winkt mit männlicher Gelassen¬ 
heit. O'ga lächelt unter 
Tränen, was ihr sehr gut steht. 
Bildreporter und Filmopera¬ 
teure treten in Tätigkeit, und 
los geht die Reise — nach 


Jahresbilanz aus Hessen-Nassau 

Es waren gerade keine über- in Begleitung Erwachsen ..i 

raschenden Neuigkeiten, die Lichtspieltheater besuchen 

Matter in der Generalversamm- ten und jetzt auch alleii: 

iung in Ftankfurt seinen 60 bis men können, in einer 

80 Getreuen erzählte. reichung der Kartellklagr ; 

Interessant war aber eine die Tobis, die Erlanguni; 

Zusammenstellung derjenigen Steuerfreiheit am Verfa si 

Dinge, die die Verbandsleitung tag, die Einrichtung der I 

im abgelaufenen Gescbäft.ijahr schule für Vorführer, St. n 

beschäftigten und die das er- der Beiträge zur Berufsge i 

folgreiche Arbeiten beweisen. Schaft, Ermäßigung der r 
Der Verband hat Erfolge er- bühren und eine fühlb..ri 

zielt in der Eintrittspreisregu- leichterung in der K' .! 

lierung in einigen ProvinzstäJ- durch die Lichtspielpoliz. i. 

ten, wie z. B. GroB-Auheim, in Frankfurt eine Zeitlan i 

Eschwege und Hanau. lieh reichlich drückend v.i 

In Frankfurt hatte er weniger Durch den vom Kassiert- I 
Glück weil eine gesetzliche hold vorgetragenen Ka 

Handhabe, die (auch die ande- riebt erfuhr man, daß ei 

en) Kinobesitzer zu vernünftige bestand von 317,90 Ma 

Preise zu zwingen, leider fehlt. handen Ut. An Außen a 

Weitere Erfolge wurden er- verbucht der Verbant 

zielt im Abschluß von Tarifver- j,, Hauptsacl 

tragen mit den Musikern, Inge- Mitgliedsbeiträt 

druckt niedergelegten Rieht- ir . j . 

, . • Kt. Der neue Vorstand sei l 

linien für Gemaprozesse, im Ab- . ... »v/ ■ . 

Schluß eines Manteltarifvertrags einstimmiger Wai . 

mit d.n technischen Angestellien. e jsa““en: 1. Vors. . 

In Sacaen der Stempelgebühr, Gatter, 2. VorsiUerder 1 
die einzig und allein von Hessen Schriftführer Degott, K - 
erhoben wird, sind geringe Teil- Leibht ld, Beisitzer Müli.-r 
erfolge erzielt worden. deringelheim, Meyer M 

Weitere Erfolge bestünden in Barke-Hersfeld. Börkc " 
der Behandlung der Jugend' baden, Amsel - Rüss- J 
Höchst. 














































tF FILM-FACH BUW 

^ I II VERLAG SCHERL« BERLIN iSWSlEiHC^- 


Berlin, den 17. Oktober 1930 


Vier Krawatten 


Zwei im Universum - zwei im Ufa-Pavillon 


E> mag richtig sein, daß 
Gco- : Kaiser, der Dichter 
des ühnenstückes von den 
.2wi Krawatten" irgend- 
want und irgendwo einmal 
l>eha [)tet hat, daß schon eine 
I neue Krawatte genüge, um 
einet Menschen zu wandein. 

AI . r es genügte nicht 
imm. ein erfolgreiches The- 
'>er- ick, um daraus einen 
film u machen, der nun mit 
«nbe, ingter Sicherheit über¬ 
eil d n großen Erfolg und 
den äsenden Beifall der 
•Mens! bringt. 

We .e Leute behaupten im 
ebrig, i. daß es Filme, die in 
allen großen und kleinen 
Stidtin des Reiches, gleich 
tote ' eschäfte machen, bei- 
®*he iberhaupt nicht gebe. 

Unc wenn schon einmal, 
^nn ei es eben der große 
! ^1*11. mit dem nun einmal 
»Ikn Filmen, ganz gleich, 
sie in Berlin oder Holly- 
Sfood entstanden, zu rech- 
oen Ut. 

Es nmß gleich gesagt wer- 

n, daß diese Vorrede nicht 
“•« Einleitung zu einer ab- 
‘‘bnenden Kritik sein soll. 

Diese allgemeinen Sätze 
”»d de>wcgen nötig, weil ob- 
«liverweise vermerkt wer- 
^ muß, daß die Geschichte 
5?^ ewei Krawatten in beiden 
j^*’'*ll'“‘'’ungihäusern nicht 
ohne Widerspruch auf- 
«*»ominen worden ist. 


^buld daran hat zum Teil 
„ “^flragung. Weil, wenig- 
d^o” Vorstellung, die 
r Referent im Ufa-Pavil- 
besuchte, das Potentio¬ 



meter nicht einwandfrei funk¬ 
tionierte. 

Man wird also einige Diver¬ 
genzen in der Lautstärke 
zweckmäßig nicht in Rech¬ 
nung zu stellen brauchen. 
Etwas, was auch deswegen 
erwähnt wird, weil das zur 
Beurteilung mancher Kritiken 
der Tageszeitung notwendig 
ist, die leider häufig diese 
technischen Unzulänglichkei¬ 
ten nicht berücksichtigen. 

■k 

Der Film selbst schildert 


die Geschichte des Aufhilfs¬ 
kellners Jean, dem ein Hoch¬ 
stapler, um sich vor der Ver¬ 
haftung zu retten, eine weiße 
Krawatte für die schwarze 
gibt. Eine Chrysantheme fürs 
Knopfloch. tausend Mark 
und ein Tombolalos. 

Ausgerechnet die Nummer 
333 gewinnt eine Reise nach 
Amerika, und Jean kommt in 
die Kreise der upper ten. 

Seine kleine Freundin aus 
Berlin i. w. d. macht die 
Reise im Zwischendeck und 


Fabrikat: M.Glass-Film d.Terra Künstler. Leitung; Rieh. Weichert 
Verleih: Terra United Artisls Hauptrollen Michael Bohnen. 
Manuskript: Nach d. Bühnen- Olga Tschechowa, Roberts. 

stück von Georg Kaiser Glässner, Lieske, Falkenstein 

Musik: Mischa Spoliansky Länge: 2430 Meter. 5 Akte 
Regie: Felix Basch Uraufführung: Universum und 

Tonverfahren: Tobis Ufa-Pavillon 


erfährt zwischen New York 
und Florida, als man sie ge¬ 
rade nachts aus der dritten 
Klasse ohne Fahrkarte her- 
ausseizen will, daß sie vier¬ 
zig Millionen geerbt hat. 

A lf der Rückreise geht's 
umgekehrt. Da fährt die 
kleine Trude in der Luxus- 
kabinc und der gute Michael 
Bohnen im Zwischendeck. 

Mar zerbricht sich glück¬ 
licherweise erst nachher den 
Kopf darüber, warum er die 
Gratiskarte für die Luxus¬ 
kabine nicht auch auf der 
Heimfahrt benutzt. 

Aber vielleicht läßt Georg 
Kaise- nur die Hinreise ge¬ 
winnen, in der angenehmen 
Erwartung, daß jeder Tom¬ 
bolagewinner, wie immer, 
auch beim besten Gewinn 
schließlich noch etwas zu¬ 
zahlt. 

* 

Das Ganze ist im ameri¬ 
kanischen Stil bewußt als 
Persiflage aufgezogen. Man 
sieht wie das moralische 
Mäntelchen überall, beim 
Alkohol, beim Gebet, bei der 
Liebe die Unmoral über¬ 
deckt. 

Ladislaus Vajda, der Manu¬ 
skriptschreiber, hat das 
sicherlich recht schön ge¬ 
dacht. Und Felix Basch so¬ 
wohl wie sein künstlerischer 
Mitarbeiter Richard Wei¬ 
chert haben sich redlich 
Mühe gegeben, die Parodie 
zu unterstreichen und doch 
den Rahmen des Kinomäßigen 
zu erhallen. 

Daß das nicht überall ge¬ 
glückt ist, liegt vielleicht am 
Stoff an sich. 


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im.vKinematograph**- billig und erfolgreich 





Eine kleine Riditigstellung 


Jedenfalls wird zum Teil 
ausgezeichnet gespielt. Mi¬ 
chael Bohnen findet sich in 
dieses moderne Milieu, das 
zwischen Operette, Schau¬ 
spiel und Lustspiel schwankt, 
mit einer seltenen Virtuosi¬ 
tät. Er bemüht sich, die 
Musik Micha Spolianskys, 
die hier genau so wie in dem 
Emelka - Tauberfilm manch¬ 
mal weitab vom Kinomäßigen 
geht, glücklich zu interpretie¬ 
ren. Darstellerisch merkt man 
noch hier und da etwas Ka¬ 
merafremdheit. 

Der Schlager ist zweifellos 
das Lied, in dem behauptet 
wird, daß man für die Liebe 
die größte Sympathie haben 
müsse. 

-ä 

Sonst aber zuviel kleine 
Berliner Kurfürstendamm-Re- 
vue und zu wenig große Me¬ 
lodie. Zu wenig für die breite 
Masse, auf die man, ob man 
will oder nicht, beim Film 
Rücksicht nehmen muß. 

Olga Tschechows schwimmt 
nun, während dieser Film vor 
uns abrollt, selbst auf dem 
großen Meer, fährt wirklich 
nach Amerika und hofft 
sicherlich, daß ihr drüben 
mehr Glück beschießen ist als 
manuskriptgemi. in diesem 
Film. 

Man sieht Julius Falken¬ 
stein, schon in der Maske 
ganz ein Muckerton. Amü¬ 
siert sich über Heim Rechts¬ 
anwalt Bannermann, der 
sonst Ralph Arthur Roberts 
heißt. Sieht e'ne r idlos lange 
Reihe guter, , ’ mnter Na¬ 
men. 

Stellt vor al'em fest, daß 
der Kamera:.iann Nikolaus 
Farkas mit bewährter Rou¬ 
tine glänzende Bilder fest¬ 
hält, aus denen beinahe über¬ 
all ein** künstlerische Eigen- 
W'". Keit spricht, die dem 
Filij lur zum Vorteil ge- 
reicl 

* 

Felix Basch arrangierte das 
Ganze mit leichter Hand, 
sorgte für hübsche Arrange¬ 
ments der Szenen, tat mit 
Weichert alles, was in punkto 
Regie zu machen war. 

* 

Aber der große Erfolg war 
bei der Uraufführung nicht 
zu erringen. 

Das Schicksal dieses Films 
in den Provinztheatera ist 
kaum vorauszusagen. 


Dem „Film-Journal" sollte 
man zu Weihnachten eine 
Rechenmaschine schenken. 
Es wiederholt die Tabellen, 
die wir über die Ausrüstung 
deutscher Theater mit Ton¬ 
film-Apparaturen veröffent¬ 
lichten. Verkündet stolz, daß 
1764 Theater ausgerüstet 
seien und weist dann glück¬ 
lich 881 Tonfilm-Theater tat¬ 
sächlich nach. 

Also rund 500 weniger als 
wir bereits acht Tage vorher 
namentlich bekanntgeben 
konnten. 

Wir haben von jeher Wert 
darauf gelegt, in bezug auf 
Statistik einwandfreies Ma¬ 
terial zu liefern, und scheuen 
in dieser Hinsicht, wie unsere 
Leser wissen, keinerlei Ko¬ 
sten und Mühen. 

Es geht bei aller Freund¬ 
schaft nicht an. daß man auf 
der ersten Seite eines Blat¬ 
tes behauptet, es gebe 1800 
Kinotheater, und daß man 
dann noch nicht einmal die 
Hälft,; iu einer Tabelle tat- 
säcl lieh V iedergibt. 

Leibst v-enn man annimmt, 
daJ von Nitzsche, Kinopax 
und Kinofag tatsächlich 600 
Apparate in Gebrauch sind 
— eine Zahl, die wir aus 
ganz bestimmten und berech¬ 
tigten vbründen für zu hoch 
gegriffen halten —, ergibt 
das immer erst 1500 Theater, 
so daß uns das „Film-Jour- 
nai". selbst wenn mim seine 
eigenen Angaben als richtige 
unterstell', 300 schuldig bleibt. 

Der Ordnung wegen sei 
festgestellt, daß zu den 522 
Orten mit 1129 Theatern in¬ 
zwischen nach Angabe der 
beteiligten Firmen und aus 
dem Reich ungefähr 180 The¬ 
ater hinzugekommen sind, so 
daß im Augenblick mit höch¬ 
stens 1300 Häusern zu rech¬ 
nen ist, die überhaupt für 
Tonfilmvorführungen in Frage 
kommen. 

Wir haben nicht ohne Ab¬ 
sicht unserer Statistik die 
Größenangaben der einzel¬ 
nen Häuser hinzugefügt, weil 
sie natürlich für die endgül¬ 
tige Beurteilung der deut¬ 


schen Tonfilm-Situation ent¬ 
scheidend sind. 

Es scheint dann ferner, als 
ob das „Film-Journal" einer 
kleinen Zahlenpsychose zum 
Opfer gefallen ist. 

Es behauptet. Klangfilm- 
Tobis hätten zusammen 921 
Theater beliefert. Dabei ist 
die Zahl der Theater mit der 
Zahl der Apparaturen ver¬ 
wechselt worden. 

Denn die Aufstellung des 
„Film-Journals", die wir ge¬ 
nau nachgeprüft haben, be¬ 
legt tatsächlich nur 612 The¬ 
ater, von denen selbstver¬ 
ständlich über 300 Häuser 
mit je zwei Apparaturen ar¬ 
beiten können. 

Man sollte gerade im 
Augenblick mit der Veröf¬ 
fentlichung von statistischem 
Material etwas vorsichtiger 
sein und nur dann Listen 
veröffentlichen, wenn sie in 
jeder Beziehung authentisch 
sind. 

Selbstverständlich können 
auch in unseren Aufstellun¬ 
gen hier und da Fehler Vor¬ 
kommen. Irrtum ist selbst¬ 
verständlich immer möglich. 

Unser Material stützt sich 
aber nicht nur auf die An¬ 
gaben der Einbaufirmen, son¬ 
dern wir verwerten die An¬ 
gaben der Verleiher und 
Theaterbesitzer, die dan¬ 
kenswerterweise unsere um¬ 
fassende und schwierige Ar¬ 
beit in großem Maße unter¬ 
stützen. 

Wir waren gezwungen, 
diese Richtigstellung vorzu¬ 
nehmen. nicht, weil wir uns 
für allwissend halten, oder 
weil wir glauben, das Recht 
auf den Abdruck von Kino¬ 
statistiken gepachtet zu 
haben. 

Wir befassen uns nur kri¬ 
tisch mit dem Material des 
Film-Journal, weil gerade in 
den augenblicklichen Zeiten 
falsche Unterlagen zu wirt¬ 
schaftlichen Rückschlüssen 
führen können, die im Inter¬ 
esse des Einzelbetriebes und 
der gesamten Kinowirtschaft 
unter allen Umständen ver¬ 
hindert werden müssen. 


Die Ufa-Tonwoche erfolgreich 


Die tönende Wochenschau 
der Ufa hat, wie aus den 
Pressebesprechungen aus dem 
ganzen Deutschen Reich her¬ 
vorgeht, einen vollen Erfolg 
bei Publikum und Presse zu 
verzeichnen. Inzwischen hat 
sich die Zahl der Filmtheater, 


die die Ufa-Ton-Woche vorfüh¬ 
ren, auf über 190 erhöht, so 
daß in fast jeder größeren 
Stadt nunmehr Gelegenheit ge¬ 
geben ist, diese aktuelle Ton- 
Reportage zu sehen. Täglich 
treffen zustimmende Urteile 
der Theaterbesitzer ein. 


Ein alter Bekannt er 
in neuer Potitio i 

Wie die Paramount m .tt_ 
hat Herr G. J. S c h ä f c <h 
Leitung des zcntraleuropä cha 
Geschäfts der ParamounI ibtr- 
nommen. Er wird von >; 
aus die Interessen des . neri. 
kanischen Konzerns bei usi 
in Österreich, Ungarn, Tscl. .-cbs- 
Slowakei, auf dem Balk 
Polen, in Skandinavien des 
Randstaaten und Holland -ites 
G. J. Schäfer bat vo ie 
Pike auf gelernt. Seit vier- 



C. J. Schäler 


zehn Jahren steckt er ii. Filsn 
business, und seit fünf afarti 
wirkt er in Europa. 

Bei Paramount hat “ 
Boston angefangen. 19 traf 
er in Europa eia, übern i m w- 
nächst die Geschäfte de Par*- 
mount im Rahmen der F *«*•• 
die bekanntlich Ende !9..r ao»- 
einanderging, weil jede . r be¬ 
teiligten Firmen für s - *®- 
fing. 

Im Januar 1929 ging -chäler 
an den Aufbau der Par^ 'ouat- 
Organisation in österrei U** 
garn, Tschechoslowakei Po*** 


Er beschränkte sich nK'ü dar¬ 
auf, jeweils in den Zintrale* 
zu sitzen, sondern studierte des 
Markt praktisch, wobei ibm «*- 
tfirlich zugute kam, daß ■ r nic»l 
Vollamerikaner ist. ondef* 
eigentlich Deutscher, des*** 
Großeltern in der Gegend »»• 
Stuttgart beheimatet wiren. 

Jeizt bearbeitet er vjd 
lin aus Zentraleuropa. E* 
nicht ohne filmpoliti'i-he* *•' 


teresse, daß auch die “aran"’" 
anscheinend eingesehen bat. d 
Berlin doch stärker .n!' 
mittelpunkt in Frage koirun» »• 
Paris. . 

Vielleicht überlegt man Jß 
jetzt auch, ob man nicht doc 
auch wenigstens die den**« 
Produktion in die Re.chsk*«P 
Stadt legen wird. i 

Schäfer wäre der * 

Grund seiner Kenntnis t 
pas auch die deutsch-ain««ß|^ 

nische Zusammenarbeit i» 

genehmcie und «rfolgreic^ 
Bahnen zu leiten, als ****^,te* 
mal intolge der ,, *tr 

Mißverständnisse der F* 





.,,7c,'®/4/.r£/V • 

TRL'V.VMderer. 

C ß A Cl/AT t/t/£/V 

f tr^SZ^'^^f/JTA SÖNELAND 

. ri-ÄK«s. A 




»»0 






macht 

\rdnung 


Via'''*®'L 




EIN TOFAG-TONFIIM 
°ER STEIN-FILM G.M.B.H. BERLIN 


SWr.4a. FRIEORICHSTR. tl* 
TEU: BERGMANN ItSO 81 


Tonfilm-Konferenz | 
ohne Tonfilm 

Gestern und heute ta|{t in 
Dresden eine Konteren* deut- , 
scher Theaterleiter, bei dem 
das Tonbilddrama zur Diskus¬ 
sion steht. Carl Leyst. ein naher 
Verwandter Küchenmeisters, 
leitet die Verhandlungen, die 
offiziell von Tobis — Küchen¬ 
meister einberufen ist. 

Eine Berliner Feuilleton- Korre¬ 
spondenz bringt unter beson¬ 
ders großer, auffälliger Ober¬ 
schrift Artikel zu dieser Ta¬ 
gung mit der Überschrift: „Thea¬ 
ter und Tonfilm". 

Daß man bei der Tobis auf 
die Idee kam, auch die offi¬ 
ziellen Instanzen des Films von 
diesen Pourparlers zu ver¬ 
ständigen, ist vielleicht nicht 
zu viel verlangt. 

Paris erlebt seine zweite Auf¬ 
lage. Vielleicht erkundigt sich 
Spio oder Industriellenverband 
nach den Zielen und Hinter¬ 
gründen. 

Wir kommen nach Eingang 
der Dresdener Berichte auf die 
Angelegenheit zurück. 

Versammlung 
in Plauen I. VosH- 

Der „Verband der Lichtspiel- 
theaterbesitzer Südwestsach¬ 
sens" beruft für Donnerstag, 
den ’ 16. Oktober, mittags 1.30 


Emclka wieder Emelka 


Das alte Lic 


Bekanntlich steht dem Reich 
ein Optionsrecht auf 2,6 Mil¬ 
lionen Reichsmark Aktien der 
Emelka gegenüber der Com¬ 
merz- und Privatbank zu. Die¬ 
ses Optior.srecht hat das Reich 
heuie auf eine unter Führung 
des Kommerzienrats Kraus- 
München stehende Gruppe un¬ 
ter teilweisem Verzicht des 
Reiches auf ihm gegen die 
Emelka zustehende Forderun¬ 
gen übertragen. 

Durch den hierüber abge¬ 
schlossenen Vertrag ist die 
Lebensfähigkeit der Emelka 
unter deutscher Verwaltung als 
(elbständiges Unternehmen mit 
ceutscher Produktion sicherge¬ 
stellt. Damit hat sich das Reich 
ohne jede geldliche Verpflich¬ 
tung für die Zukunft von seiner 
Interessennahme an der Emel¬ 
ka wieder gelöst. 

Es kam, wie es kommen 
mußte! Genau wie wir es da¬ 
mals voraussaglen, als das 
Reich die Emelka übernahm. 
Filmkonzerne sind keine Ex- 
perimentieranstalten. Man darf 
hoffen, daß Kommerzienrat 
IS frei von Bindu 


vom Reich gewährten Betriebs¬ 
kredit von 0,9 Mill. Rm.. so daß 
die Gruppe Kraus mit 62 Pro¬ 
zent Aktionär und mit rund 
3,3 Mill. Rm. Gläubigerin der 
Emelka wird. Der Kaufpreis 
dürfte rund 4 Mill. Rm. betra¬ 
gen. Die Gruppe Kraus um¬ 
faßt neben Kommerzienrat 
Kraus laut Münchener Neueste 
Nachrichten auch f-anzösisches 
Kapital, als dessen Exponent 
Albert Cohan auftritt, der frü¬ 
her eine maßgebende Rolle bei 
der Gaumont-Gesellschaft spielte 
und auch mit maßgebenden 
Herren der Pathe Cinema be¬ 
freundet war. Die Bayerische 
Bankengruppe ist nicht betei¬ 
ligt, sie bleibt Gläubigerin der 
Emelka. Die Vertreter des Rei¬ 
cher werden aus dem Aufsichls- 
rxt ausscheiden und gleichzeitig 
zwei deutsche Vertreter der 
Gruppe Kraus gewählt werden. 
Der Vertrag mit dem Reich 
sieht die Verpflichtung vor, die 
Interessen des Reiches in der ’ 
Emelka-Wochenschau zu be¬ 
rücksichtigen; ferner ist die 
Emelka verpflichtet, für eine 
50 Prozent 


raße 22 eine Mitgliederver 
immlung ein. Die Tagesord 
mg sieht u. a. Aussprach 
»er Musiktantiemeverhäl'.niss 


Budapester Ton61m> 
konkurrenz 


geteilt wird, hat mit Rücksicht 
auf die bald bevorstehende 
ungarische Tonfilmerzeugung 
der ungarische Landesfilmver- 
band zur Heranbildung einer 


_ _ _ eihung der in 

seiner Schule zur Besetzung 
gelangenden zwei Studien- 
stipeodien, zwei schulgeldfreie 
und vier halb schuldgeldfreie 
Plätze ausgeschrieben. 

Fox breitet sich aus 

Die Fox - Film - Corporation 
wird am Montag, dem 20. Ok¬ 
tober, neue Räume in der 
Friedrichstr. 225 beziehen, die 
nach ganz modernen Gesichts¬ 


unter großem Kostenaufwand 
in Grönland zum Teil aufge¬ 
nommenen Eskimo-Film sowohl 
in Dänemark, wie in Norwegen 
bei Kritik und Publikum eine 
schwere Niederlage erlitten hat. 


hagen nach Stockholm zu ver¬ 
legen. 

Die Niederlage, die seine Ge¬ 
sellschaft mit dem Eskimo- 
Film erlitten habe, könne mög¬ 
licherweise auch nachteilige 
Folgen auf den Verkauf der 


Direktor der Gesell- Petersen- und Pouls 
sagt, er könne für neue lale bekommen. 

„Einbrecher.“ Besetzung „Aschermi 

neue musikalische Ehe- Pkie Aufnahmen zu 
imödie der Ufa erhält Althoffs Tonfilm 


Mädel, dem der junge 
Langen das Herz gestohl 
Und da ist auch die sch< 


in die Reihe der führenden 1«» >«»*«» D'« Grupp. 

Filmfirmen an beachtl cher Kraus hat die Absicht, die Pro 
c . 11 - ... .. 1 ... duktion in München verstärk 


. , , , tr- -. I«" hier mehrsprachige Tonfilme 

noch nachfolgende Einzelheiten: werden. Ober die 

Bei der Emelka-Transaktion Bilanzbereinigung sind Be¬ 
erwirbt die Kraus-Gruppe (Mün- Schlüsse noch nicht gefaßt. Man 
chen) neben 62 Prozent des dürfte daran denken, daß die 
Kapitals die restliche Forderung Gruppe Kraus nach He.-ab- 
des Reiches aus dem Phöbus- Setzung des Aktienkapitals ihre 
Geschäft an die Emelka von Forderungen bei einer Wieder- 
2,4 Mill. Rm. und ferner den erhöhung desselben einbringt 


Pcfcrscn'Poulscn versagt 

Wie ein Kopenhagener Mit- Filme jedenfalls kein Geld auf- 
tagsbUtt meldet, wird Nordisk treiben, wolle auch selber kein 
Tonefilm, die mit dem Petersen- Geld mehr einsetzen. Man 
und Poulsen-System arbeitet, habe ihm bereits geraten, das 


Lien Deyers als Am <rl 
wirklich lieb und frisch. Si 
natürlich und hat auch <n 
sentimentalen Szenen ki 
falschen Ton. Daß si i 


zu ver- kommt ihr gut. Igo Sym .— 

junge Baron ist symcJlh*^ 
viel gelöster als sonst spnc» 
ine Ge- auch nett. Famos Ida ü>* *“ 

iskimo- Baron.n-Mama und Gast«' 

le mög- Rickelt, der Annerls V .ter ^ 

bteilige echtem Gemüt ausstattet, 

uf der zu erwähnen Franz Scharw**" 

i-Appa- ein sicherer Charakterdsrttd- 

1er, und die immer hewslm 
Maria Forescu. 

woch". Gut die Bildphotograt>hi« 

Gustav F. Behn-Gnind und die 


punkten angeordnet sind, und ihre besondere Note dadurch, 
die fraglos für Filmbüros bei- «ine Reihe künstlerisch aus- 


' Althoffs Tonfilm „Ascher- photographie von 
ttwoch" sind in den Tempel- Bickhofer. Jack Rotmil •** 
fer Ateliers im vollsten Heinz Fenchel sorgten für tr 
schmackvolle Ausstattung. 


rolle verkörpert Hans Stüwe 
Gustav Althoff verpflichtete füi 
die anderen Hauptrollen eii 


Starker Beifall bei d" ^ 
miere. Ein Film, der dem 
len Publikum gefällt._ 


b. BestethnWes In stten Scherl-Füiatea. Bachhandlimgca and bei der Post II. PmlseilaagiUstc. Bcmeipccis Mk. 3.— virrleW*^ 
»•Hdbc; StclIcnBiigcbotc 2S Pifw SteOcftgctucbc 15 Pfg. die OMi'Höbc ~ Scitcrarcis« imd Raballt oacb TanL 











































SCHERL» BERLIN SW68 I 



24. ihr^ang Berlin, den 18. Oktober 1930 Nummer 244 


Einheitsfront der Verieiher 


Mi seltener Genu^ituun^ 
börte man in der Sitzung der 
Jreii I Verleiher", die gestern 
uchi ttag im Excelsior statt¬ 
land, iaO nun doch die Ma¬ 
kler deutschen Ver- 
leihbt riebe, die nicht der 
. angehören, sich ent- 
en hat, auf die Grün- 
iner eigenen Organi- 
zu verzichten und den 
'ur großen Einheits- 
tärker und enger zu 


schlu 
dang . 
iatio: 
Ring , 
front 
schli) 


Di> d. F. hat, wie wir 
das ^ eich anfangs voraus- 
**{>0 in jeder Beziehung 
Enlge -nkommen gezeigt und 
ibrers ils alles getan, um den 
'*eg am großen Verleiher- 
»erbai d frei zu machen, 

Seil tverständlich wurde 
®“ch her diesen oder jenen 
“unkt versucht zu debat- 
heren aber die Leiter der 
•»■»ai mlung, Wilhelm Graf 
""d I Fett, erklärten immer 
'^'«de daß nach reiflicher 
l^berl. 4ung Kleinigkeiten kein 
**•046 angsgrund sein dürf- 
'*n u id daß die Stärke der 
“*<160 Verleihergruppe wich- 
f'4«r sei für die Durch- 
wtzurt;; der lebensnotwen- 
“*4en Ziele als dieser oder 
••"er Wunsch, der manchmal 
®«hr Sentiments entspringt 
*** Ptaktischen Bedürfnissen. 
Daß wir diese Einigung in 
Beziehung begrüßen, 
aucht nicht näher begrün- 
*t zu werden. Für uns ist 
tttndsatz jeder deutschen 
•unpoliiik möglichst enger 
“'ammenschluß jeder ein- 
Sparte in einer Form, 
r der Kleinste und der 
l^toßte auf seine Rechnung 



Wir haben das nicht nur 
bei den Verleihern, sondern 
auch bei den Theaterbe¬ 
sitzern immer gewünscht. 

Haben erst dann den 
Schutzverband propagiert, 
als man nicht das geringste 
Entgegenkommen für eine 
gerechte Verteilung der 
Stimmen zu zeigen bereit 

Wir wollten keine Diktatur 
der Kleinen über die Großen. 

Genau so wenig, wie wir 
dafür sind, daß die Großen 
die Kleinen majorisieren. 

Aber das ist keine Majori- 
sierung, wenn irgendjemand 
auf Grund seines tatsäch¬ 
lichen Übergewichts ein ent¬ 
sprechendes Stimmenrecht 
verlangt. 

Von diesem Gesichtspunkt 
aus gesehen — und wir 
sprechen hier die Meinung 
einer Reihe großer, freier 


TheaterbesHzer aus — stellt 
der Vorschlag, wie er in 
Breslau zuerst zahlenmäßig 
an die Öffentlichkeit gekom¬ 
men ist, noch keine reine 
Lösung dar. 

Zunächst ist für jeden, der 
die zahlenmäßige Statistik 
der deutschen Kinos kennt, 
das Problem zu erörtern, ob 
man allen Theatern bis zu 
fünfhundert Plätzen gleiches 
Stimmrecht zubilligt. 

Es scheint, als ob es doch 
nicht unwesentlich wäre, ein¬ 
mal festzustellen, wieviel 
Mitglieder der Reichsverband 
in den Kreisen besitzt, deren 
Platzzahl unter dreihundert 
liegt. 

Es scheint uns, soweit wir 
das Material übersehen kön¬ 
nen. als ob man die unterste 
Gruppe bei dreihundert 
lassen soll, die zweite Gruppe 
vielleicht bei fünfhundert, daß 


aber dann von allen Dingen 
jener Satz noch einer drin¬ 
genden Nachprüfung bedarf, 
daß jede weitere Stimme an 
den Besiti von rund fünfhun¬ 
dert vollen Häusern geknüpft 
werden soll. 

Diese- Passus ist zumin¬ 
dest unklar. Das wenigste, 
was man verlangen müßte, 
wäre eine Einteilung, die auf 
der Basi.s der heutigen An¬ 
sichten im Rcichsverband 
etwa zu lauten hätte: 

Bis zu 500 Plätzen 

1 Stimme. 

Bis zu 1000 Plätzen 

2 Stiminuii. 

Bis zu 1500 Plätzen 

3 Stimmen 

und für alle weiteren ange¬ 
fangenen 500 Plätze 1 Stimme. 

* 

Man soll sich gerade bei 
der Regelung dieses Stim¬ 
menverhältnisses ein Beispiel 
an den Verleihern nehmen. 

ln der Arbeitsgemeinschaft 
lagen in der Beziehung die 
Dinge auch etwas kompli¬ 
ziert. 

Aber diese Schwierigkeiten 
hat man glatt überwunden, 
weil man tatsächlich erkannt 
hat. daß der Starke, der in 
erhöhtem Maß zu den Ver¬ 
bandskosten beiträgt, der ein 
viel größeres wirtschaftliches 
Risiko trägt, gerade in Wirt¬ 
schaftsverbänden auch einen 
entsprechend größeren Ein¬ 
fluß haben muß. 

Mit der richtigen Vertei¬ 
lung des Stimmrechts ergibt 
sich nämlich vor allem eine 
richtige Besetzung der Vor¬ 
standsposten. 

Im Reichsverband — spre¬ 
chen wir es offen aus — 


Filme finden Käufer durch „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“ 













klebt dieser und jener an sei¬ 
nem Postchen und scheut sich 
ab und zu auch nicht, direkt 
oder indirekt die „große 
Stellung“ etwas mehr auszu¬ 
nutzen, als viele Leute das 
für richtig finden. 

Derartige Elemente werden 
bei einer anderen Verteilung 
des Stimmrechts zum großen 
Teil verschwinden. 


Man wird wirkliche Führer 
und damit ganz von selbst 
in den entscheidenden Gre¬ 
mien immer den Weg zur 
Verständigung finden. 

Es muß gerade an dieser 
Stelle erklärt werden, daß 
damit nicht etwa gesagt sein 
soll, daß die Schutzverbands¬ 
idee erledigt ist. 


Es stimmt nicht ganz, was 
in Reichsverbandskreisen im¬ 
mer wieder verbreitet wird, 
daß es sich hier um die 
Gründung eines einzigen 
Konzerns handle. 

Man wird sehr bald in die¬ 
ser Frage klarer sehen und 
wird dann ohne jede Frage 
auch den Weg der Verstän¬ 
digung finden, weil kein 


Mensch, worauf wir nr^ 

wieder hinweisen mi h'..-. 
ein Interesse daran hat, „ 
gen den Reichsverbai d 
sein, sondern weil vk 
diesen Gegnern nur iari: 

liegt, endlich dafür zi. w 
gen, daß sich die Reic - 
bandspolitik in Bahnt . > 
wegt, die im allseitigen r:, 
esse der Industrie liege i. 


Feine, aber wicht 

Gmndsitzliches zur 

An anderer Stelle berichteten wir über den Verlauf der Ver¬ 
handlung in der Klage, die Brecht gegen die Nero angestrengt 
hat, weil sie angeblich die kün.stleriscben Gesichtspunkte nicht 
genügend berücksichtigt habe. 

Es ist an sich nicht Art des ..Kinematographen", in ein schwe¬ 
bendes Verfahren einzugreifen und grundsätzlich zu Dingen Stel¬ 
lung zu nehmen, die gerade iro Augenblick der richterlichen Beur¬ 
teilung unterliegen. 

Aber die eine oder andere Tageszeitung überschreibt ihre Be¬ 
richte so, als ob ausgerechnet Herr Brecht den Kampf für die 
künstlerische Freiheit des Manuskriptdichters aufgenommen habe. 

Es muO deshalb in einem Facbblatt getade in diesem Augen¬ 
blick klar und deutlich betont werden, daß es nun einmal nicht 
angängig ist, Bühnenwerk und Filmdichtung zu vergleichen. 

Es ist das zunächst einmal gar keine rein künstlerische Frage, 
sondern es ergeben sich Divergenzen ganz von selbst aus dem 
Umstand, daß das Bühnenwerk sich an einen eng begrenzten 
Kreis innerhalb einer einzelnen Stadt wendet, der Film in ein 
und derselben Fassung in großen und kleinen Städten in Deutsch¬ 
land, Fiankreich, England, Skandinavien und evtl, auch in Asien, 
Afrika und Amerika gezeigt wird. 

Gerade der Fall der „Dreigroschenoper" zeigt deutlich, wie 
schwierig diese Nivellierung und dieses Suchen nach dem filmi¬ 
schen Generalnenner ist. 

Die herstellende Firma behauptet, daß Brecht eine politische 
Kampftendenz in den Film hineictragen wolle. 

Nach der ganzen Einstellung des Dichters ist das auch als 
wahrscheinlich anzunehmen. 

Auf dem Theater ist das das gute Recht jedes schaffenden 
Künstlers. Aber im Film können wir uns eine derartige Speziali¬ 
sierung der Weltanschauung ohne schweren geschäftlichen 
Schaden nicht gefallen lassen. 

Am selben Tzg, wo der Prozeß verhandelt wurde, entschied 
die Filmoberprüfstelle über den Einspruch Thüringens gegen 
,JZwei Welten". 

Man lehnte ein Verbot ab. eben weil Licht und Schatten unter 
den Konfessionen und Parteien gereckt vet teilt war. 

Non vergleiche man einmal das grundsätzliche Problem der 
„Zwei Welten" mit der „Dreigroschenoper". 

Als man hörte, daß die „Zwei Welten" tendenziös sein sollten, 
schüttelte man erstaunt den Kopf. Bei der „Dreigroschenoper" 


ige Unterschiede 

„Dreigroschenoper“ 

liegen schon im Sujet an sich gewisse weltanschauliche Sch 

Es war auch für die Dichter, oder es hätte vielmehr f ir . 
Autoren im selben Augenblick, wo sie ihr Werk dem Filn 
lieferten, klar sein müssen, daß an den krassesten Stell - 
mildert und ausgeglichen werden würde. 

Nehmen wir einmal an, der Fabrikant hätte dem Dränit n - 
stärkere sozialpolitische Kampftendenz nachgegeben, so ent ’ r- 
fraglos sofort ein neues, aber noch ernsteres Zensurproblv n. 

Wir sind heim Film lange nicht so frei, wie es etvi ■ - 
Theater ist. 

Das Gesetz schreibt für das belich'ete Zelluloid eine Zen' r m 
eben weil die Wirkung eines Fi'ms viel größere Volkskrei 
faßt. Es läßt, wie an Hunderten von Beispielen zu bewei 
auf der Bühne allerlei zu, was beim Film einem glatten zrM 
anheimfällt. 

Es entsteht nun, wenn man sich auf den Boden stellt, i o - 
Sachwalter Brechts im gestrigen Termin einnahmen. ein> sK* 
ganz uninteressante Frage: 

Soll man als Fabrikant gezwungen sein, zunächst aus reii küiä' 
lerischen oder urheberrechtlichen Gesichtspunkten aus eir Wm 
nach den Prinzipien des Autors verfilmen, um nachher du cb : 
Zensur zu Änderungen gezwungen zu werden? 

Oder bat nicht der Fabrikant das Recht und vor allem die '’llick 
bei seiner Bearbeitung von Anfang an die Grundsätze zu eräd' 
sichtigen, die nun einmal von den Filmprüfstellen gezogen ad' 

Wir stehen absolut nicht immer und überall hinter den E: •dt*’’ 
düngen der einzelnen Prüfkammern. 

Aber es nutzt die Stellung des einzelnen nichts, sonoi t 
hat sich eben nach den gegebenen Verhältnissen zu richten g^' 
so. wie man sich mit Gesetzesbestimmungen und Steuervor- hrilt* 
ablinden muß, ganz gleich, ob man sie für richtig oder fah' h kv 

Es ist ein Glück, daß dieser Prozeß gerade vor die \ eig<' 
kammer kommt, die in filmischen Angelegenheiten urheb 
lieh manchmal Entscheidungen fällt, die dem Sinn des Fil ns 
der Konstruktion der Filmwirlschaft absolut gerecht werde- 

Man verfolgt in Filmkreiser dzn Prozeß des Herrr Br*“ 
gegen die Nero mit besonderer Aufmerksamkeit, nicht :>n *« 
Objekts willen und nicht aus intrresse an den Parteien, -ond^ 
lediglich weil hier unter Umständen eine Entscheidung 
wird, die prinzipiell von unerhörter Wich'igkeit werden '‘•"V 

Man wird im Anschluß an das Urteil alle die aufgerol! en s** 
angeschnittenen Fragen noch eingehender zu besprechen h.ibca. 


Achtung Australien — Achtung Asien! 


Dr. Colin Roß, der seit eini¬ 
ger Zeit von seiner letzten 
australisch-asiatischen Reise 
zurück ist, hat einen neuen 
Film vollendet, der im Ufalcih 
erscheinen wird und den Titel 
„Achtung Australien! Achtung 
AsienI" trägt. 

Die Aufnahmen zu diesem 
Film machte Dr. Colin Roß auf 
seiner letzten Reise, die im 
.Auto quer durch Australien 
nach Nen-Guinea, im Motor- 
Schoner durch die Inselwelt der 


Südsee, durch China, Indien 
und Neuseeland führt. 

Dieser Film bringt eine ganz 
neue Art des Reise-Films. Die 
ungewöhnlich beschwerliche 
und nicht immer gefahrlose 
Reise von Dr. Colin Roß und 
seiner Familie, die ihn auch 
auf seiner letzten Fahrt von 
Kap nach Kairo begleitete, bil¬ 
det gewissermaßen nur den 
Hintergrund des Geschehens, 
von dem sich die Probleme 
dieser fernen Welt abheben. 


Filmfrcundlichcr Rundfunk 


Anläßlich der Premiere des 
Lubilsch-Films „Liebesparade" 
mit Maurice Chevalier in Leip¬ 
zig (wir berichteten bereits übor 
den Erfolg dieser Tonfilm-Ope¬ 
rette), ist die Einstellung des 
Rundfunks diesem Film gegen¬ 
über erwähnenswert. Es dürfte 
zum ersten Male sein, daß der 
Rundfunk einer Stadt sich so 
vorbildlich in den Dienst eines 
Films gestellt hat, wie anläßlich 
dieser Premiere. Am Premie¬ 


renabend wurde im Kahniea ^ 
Aktuellen Stunde Bereit* 
Premierenbericht über Eiet^ 
parade" duichgejebcn • 
Sonnabend, also am Tage ^ 
der Premiere, fand um 3^ 
ein Vortrag über Maurice t 
valier mit Schallplat'*“® 
statt, und am Abend *''' 
im Rahmen eines 
Programms von dem 
tenor Baumgarten -li« 
Schlager unter Hinwei' 

Film gesungen. 






’im 




L. ß. ß. 


k¥ 


cMlLJANNINGS 


W ^ Hans MOIIar und 

^ Robart Ltabmann 

egie: Hanns Schwarz 

•vuBiiiBlische Leitung; Willy Schmidt-Gentner 
Weiter« Heuptdareteller: 

Renate Malier. Olga Tschechowa. Hans Moser. 
Max Oaistottl. Willy Prager. Evarlsto Slgnorlni. 
Oskar Sima, Wladimir Sokolotf. E. e. Winterstein, 
Siegfried Berlsch 

Bild: Günther Rittau, K. Tschet / Ton: FriliThiory 
Tonschnitt: Willy Zeyn jun. / Bau: Erich Katlalhut 
Kostüme R. Hubert / Leitung: Max Pfeiffer 

Erlen Pommer - Produktion der Uta ^ 


<W^1 


3onnin(ie hnt^rUcriftli« "^otmii tann 
ft4 ouetobrit . . . 9a« ihtblitiim ift 

hingrrifien . . . ,3um Grblug cerben 
il)m — txm L'irbltng brr ff'öttiT — 
Otictienrn brrritrt, teir man fie filbft 
in bir'rm ®inter übcrftbrornglicHler 
(Erfolge laum grfrbcn bat . . . H irg* 
meil, 'Bonnr, Scrgnügrn für» %iubti* 
fum . ©rr ftarfe «Erfolg brr t5rr» 
mirr* bürftc bem Silm treu blri'jen. 
(Ein StaiTcnfcblagrr, mir ibn bo« bnitftbr 
©onfiimtbcatrr gebraud):n tann. 

8 . ». «. 

6ol(br flbrrfrob • 3lntur • Tragitomöbic 
mu§ min grm feben . . . gonj 
eminent . . . Jas ift ber 3Selt'tan> 
barb . . . e» loirb Aabllofe L'icbtfpiel* 
bäufcT geben, in brnrn ber h:fHge 
Sibntbmus brs Hart 3R. ©lanirbrn «lieb- 
(bens „3(b bin fa fo oergnügt* an- 
fteefenb mirten muR ... Siladsrict. 
(ftro§er ^brnb ... ein riebüger, banb- 
fefter Grblager. (Ein «inomgftütf . . . 

SincsMtegreiib- 

©er ?ilm mirb rin Scfterfolg n>rr- 
ben ... ein Silm oon SJormat, ein 
grobes, ftbioerrs ©ing, ooU oon L'atben, 
3Beincn iinb (Reftbeben — oon Rfinfilrr- j 
fCbiifial, Slenfdjenfcbidfal, lebcnbig bis | 
»um ftlatien, fponnrnb in febet Winute. 
'üUes, mas ju lagen märe, mufi niieb- 
trm iinb leer mieten gegen ben ©lann, 
ber biefes ganje Gpiel mit beibrn | 
Firmen für fid) ergreift, ber alles fort- 
rrigt, bab man baFiRt — übermältigt 
oon ber 'Suebt, mit ber biefer gemaltige 
Rerl latben unb meinen matbt . . . 

(Es märe ned) oiel ju lagen über bieten 
Silm . . . aber es ift beffer, man erlebt 
ibn. «crlinct Sotal-Snjeigcr. 

. . . biefer ,A.'iebling ber (Rötter* mirb 
feine idnitiebungstraft aud) auf bie SRcn- 
fiben ausüben . . . gang reigenb . . . 
(Emil 3annings . . . eine fcbaufpirleri- 
IdK ttriftung, bie feine legten in ben 
Gibattrn fleUt. 9 . 3- 

3annings binreibenb, ooU faftiger epieg- 
bürgerlubteit . . . febr reigenb unb faft 
rübrenb, bas ^aftotiim ^ns SRofer ... 

«ef^ ScUsufl- 









'«t 







Dcutsdi-ösicrrcidiisciicr Gcmcinsciiaffs-Tonfilm in Wien 

Von unserem ständiflen Wiener J. J.> Berichterstatter 

ascha, von jeher ein Geor)i Jacoby Ireut sich aber stehliche des Films, CeorK lieh das Warten aul scii 


besitz der österreichi- besonders darauf, nach 
Filmindustrie, die von Filmarbeit in Berlin, wo er 
■leuen Leiter, Herrn Ge- Pat- und Patachon-Film fi 
'ektor Schnek, zu erneu- D. L. S. und die „Logenbr 
-baffen erweckt wurde, inszenieren wird, in Wie 


Pat- und Patachon-Film für die Kammersänger Dalibor davoi 
D. L. S. und die „Logenbrüder" trägt, sondern auch über al 


ach langer Untätigkei 


hoffrungsvollen Ara der operette. die 


der Sascha die erste Tonfilm- puncto 


























































































„Der Prinz von 
HomburQ' im Tonfilm 

Di« UU beabsichtigt, in der 
nächsten Produktion den 
„Prinz von Homburg" unter 
Zugrundelegung des Kleistschen 
Dramas zu vertonfilmen. 
..Pcuioa ScbocUer" im Atrium. 

Der Silva - Tonfilmschwank 
„Pension SchoeUer" erscheint 
nächste Woche in Berlin. Die 
Uraufführung findet im Atrium 
sUtt. 

„Zwei Welten" 
treigegeben 

Die Emelka teilt mit; 

Unter dem Vorsitz des Mini¬ 
sterialrats Dr. Seeger vom 
Reichsministcrium des Innern 
tagte gestern die Filmoberprüf- 
stelle. um über den Wider¬ 
rufsantrag der thüringischen 
Staatsregierung gegen den Du- 
pont-Film „Zwei Welten' zu 
beschließen. Das thüringische 
Staatsministerinm war vertreten 
durch Oberregierungsrat Peipel- 
mann, die Emelka durch Rechts¬ 
anwalt Dr. Friedmann und Dr 
von Eberlein. Die Oberprüf- 
stelle stellte sich auf den Stand¬ 
punkt. daB in dem Film „Zwei 
Welten" Licht und Schalten auf 
beide Weltanschauungen gleich- 
mäBig verteilt seien. Von «’nem 
Hetzfilm oder einem das deut¬ 
sch« Ansehen im Auslande her¬ 
absetzenden Film könne keine 
Rede sein Auch «in Verbot 
wegen Gefährdung der öffent¬ 
lichen Ordnung käme nicht in 
Frage. Wenn es zu Störungen 
kommen sollte so seien diese 
nicht in dem Bildstreifen be¬ 
gründet. sondern würden von 
auBen hereingetragen. Die Film- 
oberprüfstrlle ist der Ansicht, 
daß der Film .^wei Welten" 
auch in Thüringea in der bis¬ 
herigen Fassung laufen könne. 
Deshalb war der Einspruch der 
thüringischen Staatsregierung zu 

Amalienlrino in Wien 

als Tonfilmfheater 

Das Amalienkino im Arbeiter¬ 
heim des 10. Bezirks, das zum 
Kibakonzem gehört, wurde die¬ 
ser Tage neu adaptiert, unter 
der Direktion Gustav Siege, mit 
dem deutschen Tonfilm „Der 
Andere" festlich eröffnet. Der 
Theatersaal iafit 924 Personen 
und ist mit einer Klangfilm- 
Apparatnr und mit einem Ver¬ 
stärker von 60 Watt ausge- 
stattet. Auffallend gut ist die 
Akustik des Raumes. Bei der 
EröBnungsvorstellung tat Natio¬ 
nalrat Pölzel den Ausspruch, 
daß das Amalien-Tonkino aus 
dem Grunde errichtet worden 
sei. weil „der stumme Film nie¬ 
manden mehr interessiere". 


Ungarn protestiert 


Wie uns aus Budapest gemel¬ 
det wird, mehren sich die 
Stimmen, di« darauf hinweisen, 
daß es an der Zeit wäre, die 
Filmfabrikanten im Ausland 
darauf aufmerksam zu machen, 
daß es außer Fogasch, Gulasch 
noch andere Attribute Ungarns 
gibt, und daß Csikos nun auch 
einmal auf einige Zeit außer 
Kurs gesetzt werden könnte. 

Man soll, so meinen die un¬ 
garischen Publikums- und Ver- 
leihcrkreise, sich peinlich davor 
hüten, dem heutigen Ungarn 
eine Rolle zuzumuten, die viel¬ 
leicht schiecbtestca Balkan- 
niveau ist. 

Die äußere Veranlassung für 
diese Proteste, die man nicht 
nur hört, sondern auch liest, ist 
der Versuch, den Film „Csikos- 
baroneB" in Budapest zu pla- 

Bis letzt hat sich noch kein 
Theater gefunden, das sich 
traut, das Bild herauszubringen. 


„Es wirkte", ro heißt es, „bei 
einer privaten Vorführung wie 
ein schlechter Witz, um nicht 
zu sagen, wie ein« Beleidigung 

Wir geben diese Äußerung, 
die aus maßgeblichen ungari¬ 
schen Filmkreisen zugehl, wie¬ 
der mit dem Bemerken, daß es 
außerordentlich zu bedauern 
ist, wenn man diesen harmlosen, 
netten Bildstreifen drüben so 
auffaßt. Daß man vor allen 
Dingen nicht vergessen sollte, 
daß es ähnliche hundert und 
tausend Operetten gegeben hat, 
ohne Protest, daß es keinesfalls 
böser Will« ist und daß keiner¬ 
lei Absicht mit derartigen Ope¬ 
retten verbunden ist. 

Der Csikos in der Csikos- 
bsroneß ist einp außerordent¬ 
lich sympathisch« Persönlich¬ 
keit. Der Stoff stammt übri¬ 
gens aus einer Operette, an der 
ungarische Komponisten und 
Teztschreiber maßgeblich be¬ 
teiligt sind. 


Wintcrballsaison beginnt 


Wie in den Vorjahren wird 
auch die diesjährige große Win¬ 
terbailsaison mit dem von der 
Spitzenorganisation der Deut¬ 
schen Filmindustrie veranstal¬ 
teten repräsentativen Filmball 
am Sonnabend, dem IS. No¬ 
vember, in den Festräumen des 
Zoologischen Gartens eröffnet 
werden. An diesem Ballfest 
nehmen regelmäßig teil Mi¬ 
nister des Reiches und der Län¬ 
der, Vertreter der Parlamente 
und Behörden, des Reichs- 
hecres und der Reichsmarine 
sowie führende Persönlichkei¬ 
ten der Kunst, Wissenschaft 
und Wirtschaft. Die führenden 
Produktionsgesellschaften mit 
ihren bekannten Stars werden 
wiederum vollzählig anwesend 
sein. 

Von den bekanntesten Ton¬ 
filmstars und Conferenciers 
wird ein Kabarettprogramm 
zum Vortrag gebracht werden. 
Die besten Tonfilm- und Ball- 


kapellen werden zum Tanze 
aufspielen, und die bekannte¬ 
sten Komponisten werden ihre 
Schlager selbst dirigieren. 

Die Eintrittspreise sind auf 
10 M. für die Damenkarte und 
15 M. für die Herrenkarte ge¬ 
senkt worden. 

Da der gesamte Reinertrag 
dem Wohltätigkeitsfonds der 
Spitzenoiganisation zufließt, aus 
dem in den letzten Jahren 
einer Reihe von notleidenden 
Angehörigen der Filmindustrie 
oder deren Hinterbliebenen 
Mittel zugefübrt werden konn¬ 
ten, und die Anforderungen an 
diesen Fonds ständig steigen, 
ist dem Ball auch in finan¬ 
zieller Hinsicht ein voller Er¬ 
folg zu wünschen. 

Das Ballbüro, das jede Aus¬ 
kunft erteilt, befindet sich wie 
immer bei der Spitzenorgani¬ 
sation der Deutschen Film¬ 
industrie e. V., Berlin W 9. 
VoBstraße 18, Telephon: A 4 
Zentrum 1528. 


Fox Tönende Wochenschau Nr. 6 


Die Fo* Tönende Wochen¬ 
schau „Die Stinune der Welt" 
bringt in ihrer 6. Ausgabe 
sechs interessante Sujets aus 
aller Welt, eine glänzende Ton- 
bildreportage über die Rhein¬ 
landreise des Reichspräsiden¬ 
ten. Aufnahmen im Aachener 
Stadion und in Trier, Bilder 
von der Truppenvereidigung in 
Komeuburg in Anwesenheit 
des neuen Bundeskanzlers Karl 
Vaugoin, Fallschirmabsprung 


von 20 Menschen aus dem 
Flugzeug in 700 Meter Höhe 
von einem Flugplatz bei New 
York, hervorragende Bilder 
von Reiterübungen italienischer 
Kadetten, hochinteressante Auf¬ 
nahmen von dem Jubiläums¬ 
treffen der nord-westlichen In¬ 
dianerstämme in Montana, «in 
japanisches Baby, das von 
seiner Mutter Unterricht in 
dem schwierigen Gebrauch der 
Eßstäbchen erhält. 


In Staaken beginnt 
Arbeit 

Mit dem Beginn der \al 
men zu dem ersten G rä 
Lamprecht-Film der Kl nt 
Produktion „Zweierlei .M 
sind die bisher stilli' g« 
Filmwerke in Staaken e iti 
der Tonfilmarbeit ersihli 
worden. Es ist eine K' iij 
Apparatur Typ« a Sv 
Tobis-Klangfilm) so au 
worden, daß von ihr au gindj 
zeitig zwei Hallen bedit t 
den können. Durch einer 
brach in der Trennung« v am 
Raum für die Unterl in| 
der Apparatur und eine m 
gelegenen Mischraum wc 
fen worden, von dem us 
Tonmeister die Möglich!-'.'il 
beide Ateliers zu üb< -w 
Durch einfaches Umstec ca 
Kabel können die L< tm 
der Mikrophone für d. i 
chronnetz und die Sign aa 
von der Zentrale nach Belieb^ 
zum einen oder ändert :i 
her verlegt werden. 

Die rie.sigen Hallen m '. il 
Glasdächern haben er' vbl 
Sicberangsmaßnahmen 
Schallschutz nötig gema bt. 
durch Verhängen mit i« 
Stoffbahnen und be joie* 
akustische Behandlung 
zelnen Dekorationen ui 
tung der Klangfilm-F hia|r| 
nieur« nach sorgfältiger 
durchgeführt werden kc 

Die Klangfilm-Appar 
beitet mit 3 Mikropho 
2 Kameras, die nach 
an- und abgcschallel 
können, ohne daß dadii 
rangen des Synchroniv 

Es ist zu hoffen, di 
diese Vorarbeit, die 
film für seine eigene Prt iukw*| 
geleistet hat, die Mo. ickk»'- 
entsteht, die Staakener itelk^ 
auch nach Beendigunv: diO** 
ersten dort gedrchtei 
weiter für TonfilmproJukW* 

in Betrieb zu erhalten. 

Brrslauer G.-V. 

Am 15 Oktober fand n f 
lau eine außerordentl’ n« b* 
neraUersammlung des Pro»» 
zialverbandcs Sch:*-«'»«^ 

Lichtspieltheaterbesitrv 
die durch die Anv» 
Scheers von besondere: 
esse war. Die sehr st . 
suchte Versammlung 
einen durchaus würd gen •*“ 
harmonischen Verlauf 

Technlcolor-Grwi 

Die Technicoloi wiisl 
ihren angcschlosscnen 1 
nchmungen für die «'»**” 
Monate des Jahre» 
Gesamteinnahmen in Höh* 

7 790 071 Dollar einen Bro” 
gewinn von 1849 019 DoM»»^ 
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PRIEDRICH 




ZELNIK 

k TON PILM 


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BEI DER 

SÜDFILM 

HERSTELLUNG UND W E LT V E R T R I E B: 

TRANSOCEAN FILM CO. G.M.B.H. 

BERLIN SW48 

PRODUKTIONSBEGINN: ANFANG NOVEMBER IN DEN U F A ■ A T E LI E R S, N E U B A B E L S B E R 6 





Der Tag der Prozesse 

Drcigroschcnopcr** vor Gericht 

iderspruch von Bert Brcchl, ^dreien. Im Verhandlun^vM-r- iindlichc Film DreidroNche 

(r, wie er sadl*- ■» dem den- lauf versuchten die beiderseiti- cper soll nicht verbreitet v« 

n ProzeB wenidcr einen Streit d*» Anwälte den Standpunkt den. Er sieht dann, daO b< 


ch dfUDw^^lzlichen Erwadun 
Er hält die Durchführund de 


t Weill kladen d^d*" 
lilmdcsellschaft, die zur 
den Aufnahmen für 
ilm „Die Dreidroschen- 
ischäftitfl ist. 


Anwälte Ellerholz 
für Weills plaidie 
alte Josef, Abels- 
I Goldbaum und 
: Nero Filmdesell- 
vertreten durch 


^ch Rechtsanwalt Gerhard 


■iWOOO Reichsmark, 
t -.ksicht hierauf schlud 
' sit.rende vor Eintritt in 
I ilicSe V'erhandlund den 
» vcr, sich dütlich zu 

" <* darauf hin, daQ bei 
' « des Obiekts es nicht 
f ersten Instanz bleiben 
'Ondern daS zahlreiche 
z- u beschäftigt werden 

' ergleichsverhandlunden. 
Vorsitzende angeregt 
scheiterten an dem 


^ulicher Kriegsfilm 
lauft in Spanien 

'sero-Tobisfilm „West- 


^■naitissund bereits in der 
vor täglich aus- 
«ultein Hause. Ende vori- 
^^^^*oche besuchte der Kron- 
» , Spanien das Theater, 
*•“ Film anzusehen. 


hauptel, daU dieser rilm e n 
Plagiat des von Dr. Fank ve- 
faUten Filma „Die schwarze 
Katze" sei. Beide Filme seien 
Dolomiten-Kriegsfilme. Im 

Jahre 1929 sei Louis Trencksr 
eine Rolle dieses Films ange- 


Um „Kohlhicscls Töchter 


verhandelt wrurde, betaute sich 
mit der erneuten Verfilmung 
von „Kohlhiesels Tochter". 

Es handelt sich hier mehr um 
eine grundsätzliche Differenz, 
über die Frage, ob das Verfil- 
mungsreebt tatsächlich ord- 
nungsgemäB durch die Nero vor 

Britische Filme vor der 
Reichskonferen z 

Die englische Filmindustrie 
hat vom britischen Premier¬ 
minister das Versprechen erhal¬ 
ten, daß er mit seinem Kabinett 
und sämtlichen augenblicklich 
zur Reichskonferenz in London 
anwesenden Premiers der Do¬ 
minions, Gouverneuren, den 
übrigen Reichsvertretern und 
den indischen Fürsten einer 
Galavorstellung britischer Filme 
beiwohnen werde. Diese Vor¬ 
stellung soll innerhalb der 
nächsten vier Wochen in einem 
der größten Londoner Theater 
stattfinden. 


Sokal-Film gegen Louis Trencker 


mer des Landgerichts I unter tnhalt erhalten habe. 

Vorsitz des Landgerichtsdirek- Trencker dagegen behauptet, 
tors Weigert fand gestern ein daß er selber Dolomitenkämp- 
Prozeß statt, den die Sokal- ler gewesen sei und schon 1918 


1 auf die positive 
hts gelegt hätten 


Die Beklagt 
daß Brecht nur 
manuskripl geg 


während der bokal-Film ein 
Spielfilm mit einer weiblichen 
Darstellerin in der Hauptrolle 

Deir Gericht wurden beide 
.Manuskripte über'•eicht. 

Bei Redaktionsschluß war ein 


Qjjnm 


der Verhandlungen, nämlich die 
Höhe der zu zahlenden Vergü¬ 
tung, nicht restlos geklärt war. 

Das Gericht setzte einen 
Sühnetermin an, bei dem es 
allem Anschein nach zu einem 
Vergleich zwischen den Par¬ 
teien kommen wird. 

Sein letztes Edelweiß 

Die Schauburg brachte einen 
stummen Film (Fabrikat Union- 
Film, München) heraus, der, 
wie schon der Titel besagt, in 
der Bergwelt spielt und volks- 
stückhaftes Gepräge hat. 

Die Handlung ist schlicht und 
einfach. auf Problematisches 
wird Verzicht geleistet, das 
Gute wird belohnt, über das 
Böse bricht das Strafgericht 
herein, das alles ist gerad¬ 
linig, sauber aufgebaut und hat 
durchaus den Beifall des Pu¬ 
blikums. Das Manuskript schrieb 
Franz Seitz nach einer Idee 
von J. Dallmann. 


einem Elühnenwerk-Man 
und eintm FilmmanuskiH 
großer Unterschied be 
da es sich um vollständ 
gegengesetzte Kunstgal 
handelt. 


widrig die Regie an sich reillen 
wollte. Sie behaupten ferner, 
daß Brecht mit seinen Ideen 
eines Tonfilmmanuskriptes ein 
politisches Kampfwerk fabrizie¬ 
ren wollte. 

Nach einigem Hin und Her 
vertagte der Vorsitzende die 
Tagung auf Montag 10'r Uhr. 
Dann wi-d die Verhandlung in 
Sachen Brecht zusammen mit 
der Sache Weill. entgegen dem 
früheren Gerichtsbeschluß ver¬ 
handelt werden. 

Pal und Patadion beim 
Fußballspiel 
Hertha - Viktoria 

Dem am Sonntag auf dem 
Hertha-Fußballplatz stattfinden¬ 
den Spiel Hertha Viktoria 
werden Pat und Patachon bei¬ 
wohnen. Das Spiel wird zu¬ 
gleich für ihien ersten deut¬ 
schen Ton- und Sprechfilm 
„1000 Worte Deutsch" aufge- 







































Was der Broadway sieht 


„The Office Wife" — Die Freund, sei 

Frau im Büro — First Natio- nehmen, 

nal im Winlcr^ardcn. Die Ver- durch die 

Wicklungen, die sich bei einem 
Ehemann ergeben können, 
wenn er eine allzu hübsche Pri¬ 
vatsekretärin hat, sind hier in 
einem Film gesammelt und 
arrangiert worden. Eine erst¬ 
klassige Besetzung — Dorothy 
.Mackaill, Lewis Stone, Hobart 
Bosworth und Joan Blondeil — 
vermochte nicht, den Film 
über den Durchschnitt hinauszu- 

„Her Wedding Night" — Ihre 
Hochzeitsnacht — Paramount 
im Parzmount. Die neueste 
Komödie, in der Clara Bow. 

Ralph Forbes und Charlie Rug- 
gles die Hauptrollen spielen, ist 
nicht gerade überschäumend 


tend. Der Titel dieses einst 
stummen Films ist viel ver- Walter 

sprechender als die Wirklich¬ 
keit. Die ganze Sache dreht 
sich um einen fungen Kompo- verschiedei 

nisten, den allzu viele weibliche Clara Bow 

Aufmerksamkeiten zum Snob „Love in 
gemacht haben. Er bittet einen in der Nati 


ind, seine Identität zu über- 
nen. Dieser wird dann, 
:h die Schwierigkeit der 


• Capitol. AI Jolson andere Schlager, die ihm 


1 diesen Tagen im New- 
r Capitol auf dem Broad- 



nem Ruhm verholten 
Der riesige Beifall in der 
Matinee - Vorstellung g » 
ihm mehrere Zugaben a . 
ihn zu der Bemerkung ^ 
laOten; „Was wollen die ' 
eigentlich für 35 Cenis h; >< 
Nun zum Film selbst, i 
wird wieder eines der 
bücklich so beliebten Cc 


m 


tenteils aber ziemlich ur .! 
würdig sind. 

„The Bad Man" 
schlechte Mann — Warm 


rschiedenen Sprachen, mit way eine persönliche GastrolU 
ara Bow verheiratet. und singt natürlich mit all deir 

„Love in the Rough" — Liebe Schmelz seiner Stimme seiner 
der Natur — Metro Goldwin „Sonny Boy" und noch ein paai 


schimroernden weißen 
c Bsd Msa" jj, gjjj ypp Anfang b 

'' Ende. Nachdem er die I 

und Finanzschwierigkeit’ 
änliche Gastrolle Freundes gelöst hat. 

■lieh mit all dem plötzlich von einem R 
• Stimme seinen niedergeknallt. Ein gc 
ad noch ein paar arrangierter Film. 


Die wertvolle Fachbücherei 
des „Kinematograph“ 


Dm SidHflwilsiindirittn 
liUslndi lir DM Prihiiiil iMs |gr UditsineirotllliniDDeii 
liniaflilrers h.-«««— 

¥ 

^ ab* Abbütaf«» ^ Imckmomget «»Ihcb« N»cbncbt€>btalt tf* emBttcbcr 

_ MiaisUhaau Mt VefciwehUahrt achrvibt 

Du Bach mt vacxtckch Mr dca Haad 


Kinopraxis 


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D idio vor dem 
Schlichter 

Die orhaoilluagco, die vor 
^ ^ hlichlcr, Rcichswirl- 

' richtxrat Leits«, gestern 
|a,h' tag, SUhr, in den Räu- 
K- d< Spio begannen, dauer- 
t' zu .'iiter Abendstunde noch 

Eia erultat war zur Zeit des 
Irj: '/nsschlusses noch nicht 


liitrv he • Leipzig bringt 
Lit ' tton - Apparatur 

Di» Nitzsch« A.-G., Kine- 
I, . phen und Filme, Leip- 
d bereits seit längerer 
en ausländischen wie 
1 *- dt i.st-hen Markt mit ihrer 
i nfilm-Apparatur belie- 
' ringt nunmehr auch eine 
I ' i-Apparat^r auf den 
I' '■ Dabei handelt cs sich 
l- t len nach dem System 
i<’ terrcichischcn Seleno- 
1'" esellschaft geschaffenen 
i“ r ^ „t. 

la , ner für die Vertreter 
E'' tteldeutschen Thealer- 
Schaft veranstalteten 
ung der Apparatur in 

- L< htspielen „WeißeWand' 

' Lei- zig konnte man sich da¬ 
üb rzeugen, daß der Appa- 
' rzüglich arbeitet und 
deren Systemen gegen¬ 
bedingt gleichwertig ist. 

Personalien 

Dtr . ertreter Adalbert Kltn- 
■ dt- schon seit Bestehen 

- ■ V,-einigten Star-Film für 

’■ e»leih tätig ist, vermie- 
kt au -1 in der kommenden 
die Vereinigte Star- 
fän-P: >duktion. 

Berg ann 1451 54 sind die 
Telephon-Nummern der 
■erein. ten Star-Film G.m.b.H. 

Li< dtke-Gastspiel 
in Wien 

D»i -.iedtke - Gastspiel mit 
Wildes „Der ideal« 
^*1«" n Wien wird am 1. De- 
‘•■her im Raimund-Theater 

•kttfinccn. 

Riesen lein wand 

R K. O. hat nun mit dem 
P*»a«Uigen Einbau der Rie- 
*^ins»ano in ih-em Theater- 
•••zeni begonnen. Das „Stale- 
|^*'-Theat«r in Chicago ist 
!^t» .usgesUttet, 14 weitere 
^te: -tollen unmittelbar fol- 

^'«nuntilm - Produktion 
In Wien 

^ 'Wiener Listo - Theater, 
, ••ui« Umwandlung in «in 
JJJ^-Atelier noch nicht voll- 
2** hat. wird gegenwärtig 
. stumm« Film „Die Frau in 
5<hling«", ein üstcrrcichisch- 
y^her Gemeinschaftsfilm, 
J/hstelll. dor nachträglich 
™*hzonisieTt werden «oll. 


Deutscher Tonfilm auf dem Balkan 

Jeder deutsche Reisende in Geschä't auf dem gesamten Bai- fährlich" bezeichnet! Dieser 

Südosteuropa wird die Erfah- kan sind als die englischen und kleine Vorfall paßt außetor- 

lung gemacht haben, daß auch französischen Tonfilme, deren dcntiich schlecht zu den Ankün- 

heute noch auf dem Balkan gesprochenen Text nur die aller- digungen der Belgrader Mini- 

Oeutsch die Verkehrssprache wenigsten Besucher verslrhen. ater Srschkitsch und Maxin.o- 
der einzelnen Balkan-staaten ist. Um so unverständlicher ist ein visch, die den loyalen deut¬ 
in der sich auch die verschie- soeben ergangener Erlaß des sehen Staatsbürgern des jugo- 

denen Völker des Balkans un- Stadtpräfekten von Neusatz- slawischen Königreiches die ge- 

tereinander verständigen. Und Novisad, der vor einigen Tagen relzliche Bewilligung ihrer Mi- 

ztwar wird die deutsche Sprache Kinoplakate beschlagnahmen noritätenwfinsche zugesagt ha- 

überall gerne gesprochen — in ließ, weil sie zur Erläuterung ben. Die beiden Minister sind 

der jugoslawischen Hauptstadt der nicht «ehr glücklichen ser- zwar nicht direkt „verantwort- 

Belgrad kann man jedenfalls bischen Übersetzung „Valzer za lieh " für die letzte Entgleisung 

immer wieder die erfreuliche dva sree" (Walzer für zwei Her- des Stadtpräfekten von Neu- 

Feststeliung machen, daß sich zen) in Klammern den Original- satz-Novisad, wenn auch das 

sofort ein des Deutschen Kun- titel des Filmes: „Zwei Herzen Vorgehen dieser Behörde leider 

diger als Dolmetscher anbietet, im Dreiviertel-Takt" enthielten. bezeichnend ist für die tausend- 

wenn es irgendwo doch einmal Daß der Stadtpräfekt mit einem fachen Benachteiligungen und 

zu Veiständigungsschwierigkei- derartigen Vorgehen das Ge- kleinlichen Quälereien jener 

ten kommen sollte. Und daß schäft der serbischen Kinobe- nach der jugoslawischen Verfas- 

die deutsche Sprache auch ge- sitzer schädigt, scheint die hohe sung „gleichberechtigten" 

rade in Jugoslawien gut ge- Obrigkeit in Jugoslawien nicht Staatsbürger, di» keine andere 

sprechen wird, zeigen die Er- zu bekümmern; was selbst in „Schuld" auf sich geladen 

fahrungen mit deutschen Tonfil- Belgrad erlaubt ist, wird in haben, als daß sie deutscher 

men, die ein weitaus besseres Neusatz-Novisad als „staatsge- Abstammung sind. — 



GENERAL - VERTRIEB 


WALTER STREHLE G.M.B.H. 

BERLIN SW48 / FRIEDRICHSTRASSE 8 




Dessaus modernes 
Lichtspielhaus 

Dessau stand soeben im Zei¬ 
chen eines bedeutungsvollen 
Ereignisses insofern, als die 
von Eugen Jekcl betriebenen 
..Residenz-Lichtspiele'' in der 
LeopoldslraBe bedeutend ver¬ 
größert und vollkommen neuge¬ 
staltet eröffnet wurden. Aus 
dem seit 1911 bestehenden, 500 


bühne mit 900 Plätzen geschaf¬ 
fen. 

Herrn Jekels Arbeit fand bei 
Publikum. Presse und Fachwelt 
dankbare Anerkennung. Die 
Eröffnungsvorstellung mit dem 
Ufatonfilm „Die Drei von der 
Tankstelle" bedeutete für ihn 
einen großen Erfolg. 

„Tingcl-T angeL" 

D ie Aufnahmen zu dem Erich- 
Engels - Tonfilm „Tingel- 
Tangel", Regie Jaap Speyer, 
sind beendet. Die Uraufführung 
Mitte November. i 

Die Ericb-Engels-Film G. m. 
b. H. erwarb ein neues Tonfilm- | 
Manuskript „Der Tyrann". | 


fVer Käthe Dorsch-Tonfilm 
„Die Lindenwirtin" (Fell¬ 
ner und Somlol konnte iu Ca¬ 
pitol in Leipzig in der vorigen 
Whe in sechs Tagen 13 135 
Besucher verzeichnen. Selbst¬ 
verständlich ist der Film in 
Leipzig prolongiert. 

Die Lichtspiele „Roter Turm" 
in Chemnitz zählten ■“ ■’ — 

—‘— fünf Tagen 1 


Eftektbeleuchtung für 
Zuschauerraum und 
Außenfassade 
Bühnenbeleuchtung 
Lichtreklame 
Leihbuchstaben 

Schwabe&Cos 

AkUeiiS«MllKliaft 

BERLIN SO It. Kieemidicr SIraBc IU 
Telcpboa F 7. J.nnowiU 6»l 

RcKla me' Diapositive 


Tontf Imwände 


Filmschrätike 

Rottidie, Rahmen 
T rockenironuneln 



Tonfilinwänile 

hIefester ScfeiiliariUiuilkeil 
iid slirksler Refleilnskrifi 


lEIUN. erm ä Wirfl. Nvkinfn 
strabB 18 

leiuil. Setabet. PrfBiriSstr. 218 
UCICN. CBMeu nia l. a. h. I.. 
lilttBtBrStr. II 

lUfUD. Msllcbl. lihitaiilT. 24 
tkm. IlHlMtaik I. m b. L. 

l»iBllimll 12 

lieSIEN. Ir NbIh!. Ichisblaue 4 
IBUELMIF. BMiUpbo. inl AdfU 
Sirabe 29 

niNIFDir N., IlMtnph. bri 
Imin. T«niistr. 52 
MNNIE. Ebü Pritx. Biaunirki 58 
ItNNIB. Nu kbiaiu. latbau 
straba 8 

IINIIITEI. PKb < larkbaO. Fan 
niar Siraba 33 
HEL. Priaa, laislaittr. 59 
IlLN. UaiiUpba. laba Siraba 14 
NONCIEN. laar. brisplati 24 
NtlNIEK. LaMil. Usantnka U 
LElPlie. Nituea. larliiraba 1 
iHnUIEII. Knkawtkl. baipb. 
Lu«tasu 

STETTIN. Setattke. Liisaoirab 8-7 


i Friedrich Zclnik verfti 
I „Försterdiristl“ 

Friedrich Zelnik, der vor 
zer Zeit aus Hollywood 
Deutschland zurückgekehr 
hat mit den Vorbereitungei si 
nes ersten europäischen 'c 
films begonnen. Es ist du- c 
Verfilmung der Operette \ 
Georg Jarno und Ben la 
Buchbinder „Försterchristl' ( 
Zcinik bekanntlich bereit- i 
Jahren mit außerordent'.i hi 
Erfolg in stummer Fassung .li 
ausgebracht hat. 

Der erste Zelnik-Tonfilm - 
von der Transocean-Filn ( 
hergestellt und im Verleit li 
Südfilm-A.-G erscheinen. 

I Die Aufnahmen beginnei l 


i „Giganten deutscher Teci ri 

D ie Döring-Film-Werke I 
nover haben mit der E 4 
Produktion eines großen ts I 
, .-eben Tonfilms begonnen. > 

; der Art der bisherigen > 
iragsfilme dieser Firma di 
j gewaltigen Leistungen der c 
sehen Technik veranschai :< 
n.r Pil.« »rhsli 


I Zeugnis von den gewj 
Leistungen der deutschen 
strie abicgen 


























































Beilaile zunm ^■Clnenmaiotfrai»lB** 18. Oktober 1930 

Dt:r 1. November 1895 ist und bleibt Geburtstag der Kinematographie 

Von Max Skladanowsky. 


dem Aufsatz „Die Vorführun^sdaten der Kinemato- 
trd/ihie" in der Nr. 32 des „Kinematograph" von Herrn Ge- 
hei -irat Prof. Dr. Forch ist det Anfanjissatz meiner Patent- 
sch ift D. R. P. 88 599 wie foljjt zitiert: 

Den bisherigen Projektionsapparaten für die Wiedergabe 
vor Serienaufnahmen bewegter Gegenstände haftete der 
Ob. --land an, daß sie bei der Verwendung ein starkes Ge¬ 
rau :h verursachten und 
son i zu Störungen Anlaß 
gab. n. Dieser Satz muß 
viel lehr richtig lauten: Den 
bish rigen Projektionsappa¬ 
rat! des Erfinders M . . . 

Ski .. wie sich einwand¬ 
frei lus folgendem Sachver- 
hall orgibt. 

2 r Erläuterung meines 
Pat. Igesuches führte ich 
meii .,Bioscop" meinem Pa¬ 
ten' ’iwalt J. Brandt im 
Bet obe vor und zeigte ihm 
auf die beiden Versuchs- 
mo, eile von Film-Projek- 
lioi .tpparaten, die ich be¬ 
reit früher (1893| gebaut 
hai.j. Bei dem ersten Ap- 
Pat t lief der Positivfilm 
ko-i inuicrlich am Objektiv 
vorbei. Die Abblendscheibc 
'*'3' mit ganz schmalen Aus- 
*ch..itten versehen, weshalb die Bilder sehr dunkel >tnd 
Un.vi.narf auf dem Projektionsschirm erschienen. Der zweite 

fp-.rat ähnelte den heutigen Projektoren. Das Bild stand 
»an-end der Projektion still, und der Positivfilm rückte erst 
ann weiter, wenn die Abbicndscheibe das austretende Licht 
verdeckte. Beide Versuche hatte ich aufgegeben, da bei der 
an. lügen geringen Bilderzahl das Flimmern zu stark war und 
^ Getriebe einen ungeheuren Lärm verursachte, so daß ich 
das im Wintergarten verwendete flimmerfreie „Bioscop" 
'Eruierte, dessen wesentlich geringeres Betriebsgeräusch 
urch die laute Begleitmusik übertönt wurde. Flimmerfrei war 


das „Bioscop" infolge der eigenartigen doppelten Projektion, 
bei der ähnlich den Nebelbildern ein Bild sanft in das andere 
überging. Diese vorstehende Übersicht über meine bisherigen 
Versuchsapparate legte mein Patentanwalt dann in dem ein¬ 
leitenden Satz nieder. 

ln diesem Zusammenhänge muß ich noch einmal ausdrück¬ 
lich feststellen, daß ich mich schon seit früher Jugend (1879) 
mit dem Problem der natur¬ 
wahren lebenden Bilder be¬ 
schäftigte. da die mechani¬ 
schen Nebelbilder mich nicht 
befriedigten. Ende der acht- 
zigei Jahre erkannte ich so¬ 
gleich in dem aufkommen¬ 
den „Eastman Kodakfilm' 
das geeignete Material für 
die leh«nde Photographie. 

Nach verschiedenen Ver¬ 
suchen hatte ich im Jahre 
1692 meine noch heute er¬ 
haltene und heute noch 
brauchbare Aufnahmeka- 
meta geschaffen sowie noch 
heute erhaltene Filme ge¬ 
dieht, also die Kinomate- 
g-aphie praktisch erfunden. 
Leider fehlten mir eben 1892 
die Mittel, dea später unter 
Patentschutz gestellten Me- 
enanismus in der sehr teuren 
Präzisionsarbeit ausführen zu las-scn, so daß natürlich die 
mit behelfsmäßigem Mechanismus auf genommenen Bildchen 
vor dem Kopieren etwas nach justiert werden mußten. 

Die Bildstrichdifferenz lag also nicht am Patentmecha¬ 
nismus selbst, sondern an der sehr primitiven Art seiner 
Ausführung in Holz. Jedenfalls muß doch in Betracht ge¬ 
zogen werden, daß ich weder „capacious workshops" noch 
„trois millions Capital" besaß. Mit gutem Werkzeug, Prä¬ 
zisionsmaschinen und reichlichen Geldmitteln ist es selbst¬ 
verständlich keine Kunst, hochwertige Apparate zu bauen. 
Dies sollte doch besonders die objektive Wissenschaft an- 




L- MOTCR 




MwTylÜÄ 




MOT6ftEN WERKE MANNHEIM AG VORM. 


MOTORENBAU 


DER E(LA5S ISCHE 




erkennen und gerade den finanziell schwachen Erfinder dem¬ 
entsprechend höher bewerten, der oft das Letzte opfert, um 
seine Erfindung der Menschheit dienstbar zu machen. 

Damals waren mir ähnliche Arbeiten anderer Erfinder 
nicht bekannt, und ich war auch nicht (besonnen, solche 
irgendwie zu benutzen. Vieln ehr war es stets mein Streben 
gewesen, selbst mein ständig gestecktes Ziel, das natürlich 
lebende Bild, zu erreichen, was sich allerdings durch widrige 
Umstände nichttechnischer Natur bis 1895 verzögerte. Im 
Frühjahr dieses Jahres gelangt es mir endlich, den Projek¬ 
tionsapparat zu vollenden. 

Die Hauptschwierigkeit lag aber nun in der Beschaffung 
von Positivfilm, da der dünne, sonst aber vorzügliche „East- 
man-Negativfilm" für Positivzv/ecke nicht brauchbar war. 
Vergeblich ließ ich bei den Filmfabrikanten im Auslande 
anfragen. Im In- sowie im Auslande wurde Positivfilm zu 
jener Zeit noch nicht hergestellt. Ein Zeichen, daß es Film¬ 
projektionsapparate, die doch mit Positivfilm betrieben 
werden müssen, nirgends auf de' Welt gab, also mithin die¬ 
selben nicht zum Stande der Technik gehörten. 

Schließlich erklärte sich „Eastman" bereit, ausnahms¬ 
weise Positivfilm, aber nicht unter 100 Meter, zu einem für 
mich unerschwinglichen Preise herzustellen, was für mich 
nicht in Frage kam. Da nahte ;ich ein Retter in der Not. 
Herr Wilhelm Fenz, heute Inhaber der gleichnamigen Film- 
Kopieranstalt, verschaffte mir die Verbindung mit der 
Trockenplattenfabrik Matter in Mannheim, die sich sofort 
bereit erklärte, auf glasklare Celluloidplatten im Format 
24 X 30 cm Chlorsilberemulsion zu gießen. Diese Platten 
schnitt ich dann in Streifen und kopierte darauf unter dem 
Negativ. Nach sehr sorgfältiger Entwicklung. Fixage und 
Wässerung klebte ich diese dann zum Positivfilm zusammen. 
Als Klebemittel benutzte ich Zaponlack mit gutem Erfolge, 
denn Eisessig hatte sich als Filmzerstörer erwiesen, der mir 
einige Negative verdarb. 

Bezüglich des Malteser¬ 
kreuzes habe ich immer in 
der Literatur darauf hinge¬ 
wiesen, daß mein verstorbe¬ 
ner Freund Oswald ücke, 

Ingenieur bei Siemens & 

Halske, mir damals dasselbe 
schon bei Probevorführungen 
im Sommer 1895 empfahl und 
mir auch eine Modellzeich¬ 
nung davon anfertigte. Nach 
dieser stellte ich sofort ein 
Versuchs-Malteserkreuz her 
und ließ später, wie mir noch 
erinnerlich ist. mehrere mit 
der heute noch gleichen Stitt- 
scheibe durch den Mecha¬ 
niker Maßke in Präzisions¬ 
messing anfertigen. Die Prio¬ 
rität der kinotechnischen An¬ 
wendung des vierstrahligen 
Malteserkreuzes nehme ich 
daher durchaus für mich in 
Anspruch. 

Das Originalkreuz des Mal¬ 
teserritter-Ordens besitzt vier 
Strahlen, welche die vier Rit¬ 
tertugenden versinnbildlichen 
sollen. Gesperre mit anderer 
Strahlenzahl kann man daher 
nicht gilt als Malteserkreuze 
bezeichnen. 

Im übrigen war das Mal¬ 
teserkreuz damals der Tech¬ 
nik seit langem geläufig. Es 
handelt sich also nicht um 
eine neue Erfindung, sondern 


praktisch nur um eine kinotechnische Nutzanwendung dessi h - 
— Bei meinen Auslandsvorführungen benutzte ich bereit 
wesentlich ruhiger und präziser laufende Malteserk jw 
gesperre, allerdings lief es nicht in öl, sondern frei. 

Mittlerweile war der Sommer 1895 herangekommen. 1 r 
schönen Tages kamen die beiden Direktoren Dorn und B r " 
nach meinem Versuchslokal. Pankow, Berliner Straßi 2i 
heraus, ließen sich meine Filme vorführen und engagii i,. ' 

mich für den Monat November für den Berliner „Wii ter- i ' 
garten", mit der Vertragsklausel, daß ich mein „Bio.s ip' 
vorher nicht veriiffentlichen dürfe. Das bitte ich ganz be 
sonders zu beachten. Selbstverständlich hätte ich die Pa'out- 
anmeldung schon vorher einreichen können, maß aber i nr 
solchen keine große Bedeutung bei und gab schließlich nv : 
dem Drängen treuer Freunde nach. 

Wenn nun in der wissenschaftlichen Literatur von da ;, 
wenig über meine Erfindung enthalten ist, so zeugt dies nur I 
davon, daß sich die Wissenschaft herzlich wenig um die 
entstehende Kinematographie kümmerte. Übrigens w rci 
technische Literaturangaben jederzeit käuflich zu erwer «n 
z. B. wurden mir solche von Erfinderzeitungen schon iür . 

8 Mark angeboten. Ich muß mich daher ganz energisch g> 4eii 
einige Zweifler verwahren, die mich gewissermaßen als . 
Schwindler hinstellen, weil sie mich zufällig nicht in der 
Literatur gefunden haben oder weil ihnen nicht jeder Nu <el. 
jedes Schräubchen meiner historischen Apparate haark ein 
dokumentarisch bewiesen ist. ■ 

Jedenfalls hielt ich, wie es ja auch noch heute in ler ■ 
technischen Industrie üblich ist. meine Vorarbeiten und Ein el- F 
erfindungen meiner Werkzeuge geheim. Trotzdem war ein I 
„mysteriöser Fachmann" am Werke, sich gewaltsam ine I 
Konstruktionszeichnung meines „Bioscops" zu beschaf eit. ■ 
wie ich leider eines Tages im „Wintergarten" feststellen mu te I 
Was nun die eingangs im erwähnten Artikel zitierten ; is¬ 
ländischen Patente betrifft, sc* waren laut dem mir von icr 
„Royal Photographie Soc ly 
of Great Britain" zur ' r- 
fügung gestellten Material li< 
im Jahre 1891 in U. S. A. ie- 
meldeten Patente .nullÜ *;d 
by the ruling of the Am 'i- 
can Supreme Court", also b- 
gewiesen worden. Der in er 
U. S. A.-Patentschrift 423 26 
angegebene Apparat war ur 
ein Film-Betrachtungsap 3- 

rat für eine Person („only p 
mitting of beeing seen by n« 
Person at a time"). Ferrer 
hat der Hinweis auf eircn ' 
Filmprojektor lediglich th>o- 
retische Bedeutung, ist i' so 
nur ein Vorbehalt. 

Die Pariser Vorführ ng 
vom 11. Juli 1895 fand • ur 
vor einem kleinen Kreis ’H 
Interessenten statt und h.'tte 
keinen öffentlichen Char ik- 
ter. Eine kleine, zwisclcn 
einem Türrahmen gespannte 
Leinwand diente dabei >1* 
Projektionsschirm. Auch iP 
Frankreich bereitete die Pio* 
jektion der Positive, wie gar 
nicht geleugnet wrird. sehr 
große Schwierigkeiten und 
stellte hohe Anforderunü«** 
an den Scharfsinn der Kon¬ 
strukteure, so daß die nächste 
V<jrführung, zu der auch nur 
geladene Gäste Zutritt hatten, 
erst am 28. Dezember 1895 
stattfinden konnte. (SchioS loHd 


^NKVrEINERJZ 

Muskauer StraBe 24 

Telegramme: 

Weinerllampen 

Tel.; F8 Oberbaum 1521 ^ 



Film- 

Atelier- 

Beleuch¬ 

tungen 

(5ogen- u. Glflhllchl) 
Dazu 

CerSutdidrosseln 


Bogenlicht - Aufheller . 700 mm Pf 











li 


>as Oszilloplan, eine neue Form des elektrostatisdien Telefons 


T i>tz der besten Aufnahmekamera, der tadellosesten Per- 
lor-- rmaschine und einer durchaus |<leichmäßi){ arbeitenden 
Kd crmaschine kann der stumme Film dann dem Be- 
sci. jer technisch nicht (gefallen, wenn der Projektor nicht 
in len Punkten einwandfrei arbeitet. Ubertratfen wir dies 
aul Jen akustischen Teil des Tonfilms, so kommen wir zu 
der Satz, daß letzten Endes der technische Erfol{< des Ton- 
hli ^ vom letzten Glied in der lanj^en Kette der hier 
tat en Apparate aohän^t, nämlich vom Lautsprecher. Wie 
andere Apparat hat auch dieser gewisse ihm ange- 
I ne Fehler und Mängel, die um so stärker zur Geltung 
k»i nen, je höher die Verstärkung im Hinblick auf die 
Ka iverhältnisse des Theaters gewählt werden muß. Der 
Au chwung der Tonfilmmdustrie mußte deshalb dazu 
fühl '.n, auch der Lautsprechertechnik erhöhte Aufmerksam- 
kei zu schenken. 

ht man von zum Teil 
rec bemerkenswerten La¬ 
bor. 'iriumsversuchen ab, 
so 'cgegnet man bisher 
nur -idchen Lautsprechern, 
bei lenen das die Schall- 
wel n unmittelbar erzeu¬ 
gen Glied durch elek- 
tris le Ströme in Schwin- 
gun ,i.-n versetzt wird; die 
Ver' eter dieser Gattung 
sin,; Jas magnetische Telephon in seinen verschiedener Aus- 
bi' ' igsformen und der elektrodynamische Lautsprecher. Im 
Ge nsatz hierzu steht der elektrostatischeSchall- 
s I I h I e r , bei dem nicht Ströme, sondern im Rhythmus 
de; schallschrift wechselnde elektrische Ladungen das 
dci Schall erzeugende Glied in Bewegung setzen. 

•s elektrostatische Telephon besteht in 


seiner einfachsten Form aus einer in einen Rahmen ge¬ 
spannten äußerst dünnen metallischen oder mit metallischem 
Überzug versehenen Haut, der in geringem Abstand eine 
starre Metallplatte gegenübersteht. Wird beiden entgegen¬ 
gesetzte elektrische Ladung erteilt, so ziehen sie einander 
an; die dünne Haut muß sich also nach .Maßgabe dieser An¬ 
ziehungskraft nach der starren Platte hin durchw-'ilben, 
während die ihr eigentümliche elastische Rückstellkra't bc- 
stiebt ist, sie in die ebene Lage zurückzuführen. Schwanken 
die Ladungen, so kommt es zu Schwingungen Jer dünnen 
Platte, genau wie dies bei der Stahlplattc unserer magne¬ 
tischen Telephone der Fall ist. Der erste Vorschlag dieser 
Art geht in die Frühzeit der Telephonie zurück, wurde aber 
nicht beachtet, weil für die Ziele, die zunächst angestrebt 
wurden, die dem magnetischen Telephon eigene äußerste 
Einfachheit jeden anderen 
Wettbewerber siegreich aus 
dem Felde schlagen konnte. 
Außerdem hat das elektro¬ 
statische Telephon in der 
einfachen Form den sehr 
großen N ichteil, daß cs mit 
starker Dämpfung behaftet 
ist. Die zw-ischen den sich 
sehr nahe gegenüberstehen- 
deii Platten befindliche 
Lu'tschicht wirkt wie ein 
Polster, an dem sich die erzeugte Schwingung der beweg¬ 
lichen Haut totläuft, ehe sie die zu einer kräftigen Schall¬ 
wirkung erloiderliche Größe erreicht hat. 

Da d c elektrische Anziehung umgekehrt proportional dem 
Quadrat des jeweiligen Abstands der beiden Platten, die 
e'.astische .Rückstellkraft aber prop i.-tional der Abweichung 
von der Ruhelage de; beweglichen Haut ist, muß es außer- 


■IXXXJJ-EJJXIJ»— 

BTTTti-tttTITS--- 


SPITZENLEISTUNGEN 

DER KINOTECHNIIC 


TRIUMPHATOR 

UNO 

SUCCESSOR 

DIE VOLLKOMMENEN 

MALTESERKREUZ- 

MASCHINEN 



MECHAU- 

MASC MINE 

DIE EINZIGE 
MIT OPTISCHEM 
AUSGLEICH 


FlülR STUMMEN FILM UNDJILANGFILM 

ALLGEMEINE ELEKTRICITÄTS-GESELLSCHAFT 



dem zu störenden Verzerrunfien kommen. Es bedeutete 
deshalb einen wesentlichen Fortschritt, als Jos. Unterholzner 
1911 die mit konstanter Ladung versehene bewegliche Haut 
zwischen zwei gelochte starre Platten stellte, die mit 
entgegengesetzten, im Rhythmus der Schallschrift schwan¬ 
kenden Ladungen verseht n werden sollten. Durch passen¬ 
des Verhältnis zwischen den Löchern und den stehenge¬ 
bliebenen Resten der starren Platten wird die Luftdämp¬ 
fung weitgehend herabgedrückt und durch die Ver¬ 
dopplung der starren Platten ein zu Verzerrungen Anlaß 
ge^nder Umstand beseitigt. (D.R.P. 259 440 vom 29. VIIL 
1911.) Aber auch dieser Vorschlag führte zunächst einen 
Dornröschenschlaf, aus dem er erst durch das Tri-Ergon- 
Verfahren erweckt werden tollte. Uber die Arbeit, die 
zu leisten war, um aus dem vorliegenden Rohstoff ein 
wirklich brauchbares Gerät 
zu schaffen, berichtete Hans 
Vogt in einer von dem Elek¬ 
trotechnischen Verein unc 
der D. K. G. in der Aula der 
Technischen Hochschule Ber¬ 
lin abgehaltenen Sitzung 
selbst. 

Die von Vogt zuerst ent¬ 
wickelte Form führt den 
Namen Statophon, während 
die jetzt verwendete als 
Oszilloplan bezeichnet wird: 
in den wesentlichen Grund¬ 
zügen stimmen beide über¬ 
ein. Jenes arbeitete mit einer 
überaus dünnen und darum 
in der erforderlichen Größe 
sehr schwer herzustellenden 
und während des Gebrauchs 
leicht verletzbaren Glimmer¬ 
membran, dieses hat eine 
Haut aus einer Aluminium- 
Magnesium - Legierung, die 
sich bis zu 0,015 mm auswal¬ 
zen läßt und, bei hoher Zer¬ 
reißfestigkeit, die ihr einmal 
erteilte, zur Erreichung hoher 
Schwingungszahlen erforder¬ 
liche mechanische Spannung 
lange Zeit unverändert bei¬ 
behält. Auch hier war, wie 
so oft in der Technik, 
die Materiaifrage ausschlag¬ 
gebend für den Erfolg und 
vor allem dafür, ob das 
Gerät den Schritt aus dem 


Laboratorium in die Praxis wagen durfte. — Eine 
gespannte Haut muß eine Eigenschwingung haben unc r- 
dieser und mit deren Oberschwingungen bevorzugt sc' .v:ii| 
gen, also ihr aufgezwungene Schwingungen, die in der 
jener liegen, außerordentlich stark wiedergeben, d. h i_ 
ganze Kianggebilde verzerren. Es gelingt nun leider i ciit| 
die Eigenschwingung durch Verminderung der Hauli ' 
und Erhöhen der mechanischen Spannung höher zu 
als die höchste wiederzugebende Schwingung. Es mi 
deshalb die vorkommenden Eigenschwingungen der !aii< 
ermittelt und durch einen konstruktiven Kniff mögl :hst 
stark gedämpft werden. Dies geschieht durch die .viu- 
bildung der festen Platten. 

Da diese, wie oben erwähnt, gelocht sind, so 

wurden die stehcnbleibenden Teile gegenüber jenen H lot- 
stellen, die bei den Ei :cii- 
Schwingungen besonders ;ro. 
ße Bewegungen ausführes. 

breiter gewählt als an : lies 
anderen Stellen; es biJbl 

mithin dort ein beträchtli- her 
Rest von Luftdämpfung ül ri{. 
die Eigenschwingungen ' er¬ 
den so stark vermindert, dal 
sie nicht mehr stören, ln: er- 
halb des für die Tonwiei er¬ 
gäbe in Betracht kommen ieo | 
Bereiches von 70 bis 8 )00 
Schwingungen je Seku .de I 
treten nur sehr geringe Be¬ 
vorzugungen bzw. Absch -i- 
chungen einzelner Schv in- 
gungsbereiche bei dem Os il- 
loplan auf. 

Die starren Platten e- 
stehen aus Bakelitstücl-cn 
von 40 cm Durchmes.-^ r. 
deren einander und > er 
zwischenliegenden Membi .n 
zugekehrte Flächen schwu h 
kugelig gekrümmt und eli -- 
trisch leitend sind. Der Krü: - 
mungshalbmesser ist bedingt 
durch die größte Durc. - 
biegung, welche die Membr. n 
auszuführen befähigt ist. 

Das Oszilloplan erhält eine 
von den Tonschwingungin 
unabhängige elektrische Vor¬ 
spannung, die im folgende : 
erläutert wird. 

(Schluß folgt.) 




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2 'i Jahrgang ' Berlin, den 20. Oktober 1930 Nummer 245 

Zwischen Kunst und Geschäft 



Die Uraufführungen der 
letv en Woche machen es not- 
wei'dig, ein paar Grundsätze 
zu 'ixieren, die gerade im 
Au -nblick mehr als sonst zu 
bea ’iten sind. 

b' ist fraglos richtig, daß 
wir uns in erster Linie von 
dl' ’ Gedanken der Kationali- 
sic ng leiten lassen müssen. 
ah< I es scheint doch, als ob 
es iringend notwendig ist. 
ni'i allem Nachdruck darauf 
hi< 'iiweiA^n. daß dieses Prin¬ 
zip nicht übersteigert werden 
dan. 

ts ist sehr schön, wenn 
ma.' zwei oder drei Tage 
■weniger zur Fabrikation ge- 
brn; ht. als man zunächst im 
Vor ..-.schlag vorgesehen hat. 

Al er es ist nachher über¬ 
aus -cdauerlich, wenn dann 
Film.; entstehen, denen man 
dieses Expreßzugtempo in 
l*der Szene anmerkt. 

Man erzählt von einem 
Produzenten, daß er seine 
“ilder in einem Tempo her- 
“»feriagt, das jedes Abhören 
“pd Kontrollieren nach den 
«inzcinen Einstellungen ein¬ 
fach unmöglich macht. 

Nachher wundert man sich. 
Beschwert sich über Auf- 

«alime. oder Wiedergabe¬ 
apparatur. um dann zu er¬ 
fahren. daß es lediglich fal- 
pehe Sparsamkeit gewesen 
**t. die das Debacle bei der 
Uraufführung verschuldete. 

Ganz abgesehen davon, daß 
■e Thealerbesitzer mit Recht 
'* Abnahme derartiger 
Urne entweder ganz ver- 
'»'«'«ern oder nur unter be- 
*”!”cren Zugeständnissen be- 
sind, das Bild in ihr Pro¬ 


gramm aufzunehmen, nähren 
derartige Fabrikationsmetho¬ 
den die Redensarten vom 
Niedergang der Filmherstel¬ 
lung, die an sich für minde¬ 
stens achtundneunzig Pro¬ 
zent der heute erscheinenden 
Milder unangebracht sind. 

Wir haben im Augenblick 
gerade aus Gründen, die 
nicht direkt mit unserer In¬ 
dustrie Zusammenhängen, alle 
Veranlassung, in besonders 
hohem Maße auf Niveau zu 
halten. 

ln der letzten Woche hat 
unter dem Vorsitz von Karl 
Leyst in Dresden eine Kon¬ 
ferenz der deutschen Thc- 
aterleitung getagt, die sich 
mit dem Problem beschäftigt 
hat. wie man Theater und 

Tonfilm zusammenbringen 

könne. 

Wir glauben nicht, daß 
aus diesen theoretischen Er¬ 


örterungen in absehbarer 
Zeit wichtige, praktische Re¬ 
sultate herauskommen. 

Aber es ist sehr wohl mög¬ 
lich. daß man gerade Ver¬ 
filmung von Bühnenstücken 
unter dem Eindruck dieser 
schwebenden Erörterungen 
in allernächster Zeit beson¬ 
ders kritisch betrachtet. 


Man braucht im übrigen 
gar nicht auf einen besonde¬ 
ren Fall zu exemplifizieren, 
sondern kann ganz im allge¬ 
meinen feststellen, daß ge¬ 
rade bei einem Teil der so¬ 
genannten freien Fabrikation 
neuerdings recht wenig Wert 
auf das Manuskript, insbe¬ 
sondere auf den Dialog gelegt 
wird. 

In der Gestaltung der Sze¬ 
nen an sich muß dringend 
ein stärkeres umfassenderes 
Maß von künstlerischer 


Durcharbeitung gefordert 

Wir können im Sujet nicht 
nach dzm Theater schielen. 
Haben im Stoff die Bedürf- 
ni.ise und Wünsche von Mil¬ 
lionen zu berücksichtigen, 
während die Wortbühnen mit 
einem viel kleineren Kreis 
von mehr oder weniger kri¬ 
tischen Besuchern rechnen. 

.\ber wie wir die kino- 
mäbigen Stoffe formen, wel¬ 
che Anforderungen wir an 
Dialog und Musik stellen, 
das hat mit Geschäft und 
mit den Herstellungskosten 
sc gut wie gar nichts zu tun. 

Gerade die Mittelware 
zeigt hier und da musikalisch 
einen Tiefstand, der nicht 
mehr zu überbieten ist. Wer 
die Texte zu dem einen oder 
andern Film unabhängig von 
de- Musik studiert, ist ge¬ 
radezu erschreckt. 

Es soll heute gar nicht un¬ 
tersucht werden, ob die 
Schuld an den Autoren selbst 
liegt oder an der knappen 
Zeit, die in einzelnen Fällen 
zur Verfügung steht. 

Danach fragt das Publikum 
nicht. Danach hat der Kri¬ 
tiker nicht zu fragen, der zu¬ 
mindest ein gewisses Niveau 
auch vom kleinsten und bil¬ 
ligsten Bildstreifen erwarten 

Es steht außerordentlich 
viel auf dem Spiel. Der Ton¬ 
film hat sich verhältnismäßig 
schnell das deutsche Kino¬ 
publikum erobert. Das Tal- 
kie zieht heute die Besucher 
genau so in das Theater wie 
der stumme Film. Aber es 
erhebt sich bang die Frage; 


Widerstande, Spezialumformer? - „Kleine Anzeigen“ Im „Kinematograph“! 




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„Froetich — eine Freude. 
der Buntheit, der Dinge,^dem;^ 

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lichem Erfolg! Dieser Öp^nbrand isl 
leistungi 

folges .»» vor den ThNeatprbesil^'efn/ dip schleunigst - 
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imni wieder solche Fchl- 
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VX hl bemerkt, und wir sa¬ 
ften las unterstrichen, es ist 
das :.:sher nur ein ganz «anz 
Iklei . r Prozentsatz. Oer 
ühi' . ici<end größere Teil un¬ 
ser. tonenden Bilder ist ijut. 
bra . hhar. )<eschmackvoll. 

•' er es wird ielleicht et¬ 
wa^ 'u schnell fabriziert. 

I verläßt sich zuviel 
auf an Zufall und auf den 
tieo -.ken. daß cs schon ir¬ 
gend .. le flehen werde. 

XX warnen heute und 
weisi I nachdriicklichst auf 
ZeicI .n hin. die sich ffanz 
leise bemerkbar machen. 

üe einen oder andern 
.Mißt old wird man schnell 
über nden. Wird es aber 
erst ne Kette, dann nutzt 
nach T die drnßte Anstren- 
i'unv 'icht mehr. 

D. 1 zahlen nicht nur die 
ein?, en Hersteller Reuffeld. 
^onc . n die danze Industrie. 


G( 'cralversammlung 
der Leo-Film A.-G. 

tb* kalhnlischen Kreisen 
aabcv . .lende Gesellschaft hat 
... t einem kleinen Gewinn 


»ußte die seinerzeit Seplante 
^a|■ll.rhöhund zurückjestel't 
»»rdf. Ebenso konnte die 
^“ahr. ind des Unternehmens 
^h :..cht durchdeführt wer- 
■««. «iMth hat man dut d'arbei- 
**■ L .lohl nur mit stummen 
ptaien Die weitere Entwick- 
"ng hiit es aber notwendid d*' 
^«ht. auch Tonfilme in den 
•rleih aufzunehmen. Die 
Bf^iithmunden im Ausland. 

Leo-Film beleilidl ist. 
hen hefriedidend d*>rbeitet. 
^h lur diese mußten Tonfilme 
•gehallt werden. Diese Toch- 
gcsrllüchaften sind Leo-Film 
1" Zürich. Leo-Film in Prad. 
■•U aid in Wien und Neuland 
" Ini-sbruck. Der Geschifts- 
Jah'^* besadt. das laufende 
lan/ '"'bme einen guten Ver¬ 
ba .*°''®*'l bezüglich der vor- 
^«•nen stummen Filme als 
Sak ”1* •r*ten Tonfilms (..Der 
T ", ***' weißen Berge" mit 
Trwker). Die Generalver- 
^■»mlung beschloß, den Ge- 
an> Filmkonlo abzuschrei- 

Sokal-Trcnkcr 

Lrt,*] *r*"‘*««r'chl I wird das 
^L Oktäk ‘*'**'"' Prozeß am 
‘““her verkünden 


Waffenstillstand 
zwischen Industrie und Dacho 


Die Schlichtungsverhandlun- 
gen. die auf Wunsch der Dacho 
zur Schaffung eines .Mantel¬ 
tarifs für die künstlerisch Film¬ 
schaffenden eingeleitet worden 
sind, haben zunächst damit ge¬ 
endet. daß der Schlichtungs¬ 
ausschuß den Parteien auf¬ 
gegeben hat. in freier Verstän¬ 
digung gemeinsam einen neuen 
.Mantelvertrag zu schaffen. 

Es handelt sich dabei, wie zur 
Klärung bemerkt werden soll, 
in der Hauptsache nur um eine 
Rex ision der bereits bis fetzt 
bestehenden Musterverträge, 
wie sie für Schauspieler und 
Kameraleute in Benutzung sind 


Mitteldeutschland 

Welch seltsame Anschauun¬ 
gen im mitteldeutschen Ver¬ 
band der Theaterbesitzer herr¬ 
schen, ist wieder einmal aus 
der Tatsache zu ersehen, daß 
man in der letzten General¬ 
versammlung große Beschwerde 
darüber erhob, daß das C.L.S. 
von seinen Aktionären zwan¬ 
zig bis fünfundzwanzig Prozent 
Zinsen fordere. 

Wie sich jetzt herausstellt. 
handelt es sich gar nicht um 
Zinsen, sondern erstem um ei.u 
Aufgeld, das dadurch entstand, 
daß der Ausgabekurs an sich 
ein paar Prozent höher war als 
der Nominalbetrag. 

Dieses Verfahren ist absolut 
nichts Eigenartiges, besonders 
wenn, wie in diesem Fall, das 
.Aufgeld dazu dient, die Kesten 
der Aktienausgabe, des Akiien- 
drucks usw. zu decken. 

Selbstverständlich kann es 
sich dabei nur um ein vaar 
Prozent handeln, aber die -nei- 
sten Herren aus Mitteldeutsch¬ 
land haben ihre Aktien mit 


Es ist anzunehmen, daß sich 
die Parteien in den jetzt ein¬ 
setzenden Verhandlungen auf 
einer Basis einigen, die den Not¬ 
wendigkeiten der Industrie und 
in einzelnen Punkten auch den 
Wünschen der Dacho entspricht. 

Sollte wider Erwarten eine 
Einigung nicht zustande kom¬ 
men. so wird die Dacho. aller 
Voraussicht nach erneut den 
SchlichtungsausschuB anrufen. 

Es beginnt dann, wie der 
Ordnung wegen bemerkt sein 
soll, ein vollständig neues Ver¬ 
fahren. das theoretisch natür¬ 
lich auch eine andere Zusam 
mensetzung des zuständigen 
Gremiums bringen kann. 


kann nicht rechnen 

Wechseln bezahlt und müssen 
selbstverständlic.) für die zwei 
Jahre Diskontspesen und Zinsen 
für die Wechsel zahlen. 

Es dürfte iiich allmählich in 
.Mitteldeutschland bekannt sein, 
daß Aktien von den Gesell¬ 
schaften selbst nur gegen Bar¬ 
zahlung vergeben xxerden durf¬ 
ten. und daß die Bank selbst¬ 
verständlich den Gegenwert für 
die Aktien an das D.L.S. ab- 
ge'uhrt h; t. Das Geld ist also 
für die Herren in Mitteldeutsch¬ 
land von der Bank vorgelegt 
worden, und lür diese Kredite 
müssen auch nat-jrgemäß Zinsen 
bezahlt werden. 

Wir schildern den Sachver¬ 
halt in der Hauptsache des¬ 
wegen so ausführlich, weil wir 
in diesem Fall dem D.L.S. ab¬ 
solut Recht geben müssen, und 
weil wir es unverantwortlich 
linden, daß Aktionäre hr Unter¬ 
nehmen dadurch diskieditieren. 
da’l sie Behauptungen in die 
Welt setzen, die weder Hand 
noch Fuß haben. 


BerlinerVorführer- und 
Tonfilmvorfährerkursus 

Der Verband der Lichtspiel¬ 
theater Berlin-Brandenburg teilt 

Bei der Vorführerschule des 
Verbandes beginnen neue Aus¬ 
bildungskurse am 27. Oktober 
1930. und zwar ein allgemeiner 
Ausbildungskursus für Filmvor¬ 
führer sowie ein Kursus für 
Tonfilmvorführer. Die Teil¬ 
nehmergebühr beträgt für .Mit¬ 
glieder am Vorführerkursus 
90 Rm , für alle anderen In¬ 
teressenten 100 Rm.: am Ton¬ 
filmvorführerkursus beträgt die 
Teilnehmergebühr für .Mitglie¬ 
der 65 Rm.. für alle übrigen 
75 Rm. 

Anmeldungen an den Verband 
der Lichtspieltheater. Berlin 
SW«. Friedrichstr. 8. Tele¬ 
phon: Dönhoff 6612. 


Ver. Star-Film bringt 
den ersten Doppel¬ 
gänger -Tonfilm 

Henny Porten, die mit ..Skan¬ 
dal um Eva" ihr Tonfilm-Debut 
glänzend bestanden hat. kommt 
in dem Nero-Porten-Tonfilm 
..Kohlhiesels Töchter", den die 
Vereinigte Star-Film als erste 
Uraufführung in dieser Saison 
bringt, mit einer ganz beson¬ 
deren Sensation. 

Abgesehen davon, daß ..Kohl- 
hiesels Töchter" der erste Ton¬ 
film ist. in dem ein Darsteller 
eine Doppelrolle spielt, wird 
Henny Porten sogar mit sich 
selbst ein Duett singen und mit 
sich selbst als Partnerin tanzen. 

Die Duett-Szene ist tonfil- 
misch nach langen Versuchen 
einwandfrei gelöst worden und 
dürfte zu einer ganz besonders 
großen Überraschung für das 
Publikum werden. 


„Dreigroschen" -T ermin 
im Theater 

Die gestrige Sonntagnachmit¬ 
tags - Aufführung der ..Drei- 
grcschenopei" im Theater am 
Sch.ffbauerdamm wurde von 
der Urheberrechtskamnie- des 
Landgerichts f in der Sache 
Brecht gegen Nero-Film als 
Termin wahrgenommen. um 
zum Vergleich r.iit dem strit¬ 
tigen Film - Manuskript die 
Brecht-Weitlschc Theaterfas¬ 
sung des Stoffes kennenzu 
lernen. 

„Rothaut" im Marmor¬ 
haus 

Am Dienstag gelangt im Mar- 
morhaus der Paramount-Far¬ 
benfilm ..Rothaut" (Der Todes- 
kanipf einer Rassel zur Erst¬ 
aufführung. Dieser Film ist kein 
..Indianer-Film" im gewöhn¬ 
lichen S nne. sondern behandelt 
den Zwiespalt des modernen 
Indianers zwischen Tradition 
und Zivilisation, also ein Kul¬ 
tur- und F.assenproblem. 

„Pension Schöller" 
im Atrium 

.Morgen. Dienstag, findet ini 
Atrium die Premiere der S.lva- 
Tonfilmposse ..Pension Schöl¬ 
ler" stitt. Regie: Georg Ja- 
coby: Hauptrollen Tiedtke. 

Kampzrs. Elga Brink. Fritz 
Schulz. Heidemann. 

Direktor Ebner 
mit Flugzeug tödlich 
verunglückt 

Am Sonnabendmittag ist Di¬ 
rektor Ebner, der Mitinhaber 
der Maxim-Filmgesellschaft, aul 
dem Staakener Flugplatz mit 
seinem Sportflugzeug abge¬ 
stürzt und tödlich verunglückt. 

Mit ihm verliert der Film 
wieder einen seiner Pioniere 
Er wurde zuerst bekannt, als 
er im Rahmen der Meßter- 
Filmgesellschaft wirkte und hier 
vor allem mit den Filmen 
Henny Portens beachtliche Er¬ 
folge errang. 

Spätei machte er sich im 
Rahmen der Mazim-Filmgcsell- 
schaft selbständig und arbeitete 
hier mit Maxim Galizenstein in 
glücklichster Weise zusammen. 
In letzter Zeit trat er weniger 
an die Filmöffentlichkeit. Ihn 
verband manche Freundschaft 
mit führenden Persönlichkeiten 
aus der Industrie. Er trug sich 
auch mit neuen Filmplänen, die 
jetzt durch den tragischen Un- 
glücksfall zunichte gemacht 
sind. 

Die trauernden Hinterbliebe¬ 
nen können des tiefsten Mit¬ 
gefühls der Filmindustrie ge¬ 
wiß sein. Sein Andenken wird 
bei allen, die ihn kannten, in 
Ehren gehalten 





kanntlich mit der Ufa-Ton- 
woche in engster Fühlung ar¬ 
beitet, war als einzige Wochen¬ 




tage 

S ieben Tage Glück" ist der 
vorliufige Titel des neuen 
Greenbanm - Tonfilms der 
Emelka, den Regisseur Robert 
Wiene gegenwärtig im Gei¬ 
selgasteig dreht. Manuskript; 
Ladislaus Vadia. Bildkamera: 

Karl Drews, Tonkamera: Carl- 
Erich Kroschke. Bauten: Lud¬ 
wig Reiber. Technische Lei¬ 
tung: Willy Reiber. Tonver- 
fabren: Tobis. Hauptrollen: 

Dina Gralla. Georg Alexander, 
Tenor Joseph Schmidt, Harry 
Hertsch, Therese Giese, Karl 
Graumann Verleih der Baye¬ 
rischen Filmges. 

nln Wien hab' ich einmal ein 
Mädel geUebL“ 

I n Wien hab' ich einmal ein 
Mädel geliebt", so lautet der 
Schlager von Robert Stolz, 
Worte von Fritz Rotter, der in 
dem neuen gleichnamigen Hege¬ 
wald-Film gesungen wird. 
Regie des Films: Erich Sebön- 
felder. Manuskript: Emst Neu¬ 
bach und Erich Rillo. 

l>cr JOecsHliKrsph- crscMal uchnul «Seb 
sesäsL Bctlctttild. Aantfeaprvitt: IS Pff 
scii«ckkoaU>; Bvriia NW 7. V Jlll. — Hsaf 
«sik A-Pisaisk, siaiiBch te Baffia. — 


Trude Berliner. Elga Brink, Truus van Aalten. 
Josephine Dora. Else Reval. Hedwlo Wangel, 
Jacob TIedtke. Frliz Kampers. F. Schulz. Paul 
Heidemann. Kurt Vespermann. Paul Henckels. 
Victor de Kowa 

Regie: Georg Jacoby 

Produktionsleitung: LIddy Hegewald 

Musikalische Oberleitung: Schmidt-Bo eicke 
Tango; Friedrich Holländer Foxtrott: Jim Cowler 


U r a u f f Q h r u n g: 21. Oktober 


Atr i u 


Ein Hegewald-Film 

im Verleih der 

Silva-Film 

Berlin SW48, FriedrichstraBe 250 

Telegramm-Adresse; Silva-Film Berlin 
Fernsprecher; Bergmann 9371 



Mdkh. Bnidnf« ia sllra Scbwt-Fiüalm. Buclihsa<nin(«i md M dw Pest IL PotUaila 
di. m.-HSInrSlcIl«i.ii(.bolc 2S Pi(. IJ PI«, di« sns-HSh. - SaiUi 

ptuhriHlcilwid: Alir.d Roacalh.l |Aroi|. VvaalwortSä iSr di. Redaktioa: Dr. 
Nackdrack Dar uatar QaaBaaaaSab« gaataUal. UovarlaaSU EiasaadaaSca «rardaa l 
VarlaX uad Draeki AadaätSeharl & a. b. H.. Barlia SW«a Scharlhaiu. 


dings nur zur Hcrstellu i! n* 
Industriefilmen — a btil**- 
wird demnächst auch n ^ 
deutschen Schweiz, und war < 
Zürich von der Fräse: s-Fil* 
ein Tonfilmatelier e:rickV 
werden. 

,J>«r Herzog von Reicn 

K arlheinz Jarosy wu 
Les Films Otto, Pai 
Produktionsleiter und d' i 
Dialogführer für den Filn 


Lupn Pick beim D- L. 

D as D. L. S. hat Lup» 
für die Regie eain:-s 
tonfilms „Gaasenbaurr" 
verpflichtet. Von diesen 
wird eine deutsche und 
franzüsische Vartion 
stallt Die Musik schrieb . 
Roland, das Manuskript ür 
hanncs Brandt. _, 



































































-‘>^-linrfKLAG SCHERLMi BERLIELSWJaiES-«^- 


2'i Jahrgang Berlin, den 21. Oktober 1930 Nummer 246 

Reform des Reichsverbandes 



JEANETTE MAC DONALD and DENN!S KING 
;n d«n »oo Ladwif Bcrfacr i a • » c n i r I c b P a r a ■ a a a t ■ F ■ I ■ 
„Der Valabaadcaköait" 


Ce Diskussionen über 
einv grundlegende Reform 
des Reichsverbandes deut¬ 
sch, r Lichtspielthealerbe- 
sitr r schreiten weiter fort. 
Es st nicht uninteressant, 
dali ein so vernünftiger und 
klar,.,r Verbandspolitiker wie 
Direktor Kienzle jetzt sogar 
die Forderung erhebt, daß 
für dreihundert Sitzplätze 
beiits eine Stimme zu- 
gehilligt werden solle. 

Man nähert sich damit 
de; Vorschlag, den der 
„K:: umatograph" in der 
voriiion \X'oche in die De¬ 
batte geworfen hat. Aber 
wir glauben kaum, daß die 
jetziiien Machthaber des 
Reichs Verbandes sich auch 
nur ,'ie Mühe machen, diese 
Anregung näher zu berück¬ 
sichtigen, weil dadurch ohne 
Eratte neue Kräfte ans Ru¬ 
der kämen, die sich mit dem 
i«t*i-,;cn Kurs der Reichsver- 
banddeitung kaum befreun¬ 
den würden. 

Im übrigen wird die neue 
Regelung der Mitgliedcr- 
fechte auf der einen Seite 
swar immer aktueller, aber 
*•« hindert keinesfalls die 
olfizielle Begründung des 
Reichsverbandes, die nach 
“nseren Informationen in die 
•llc. nächste Nähe gerückt ist. 

Die Scheidung der Geister 
wird außerdem dadurch noch 
•»«SLhleunigt. daß die Scheer- 
^hen Ideen von der Reichs- 

Im-Aktiengesellschaft im- 
"’er noch nicht gestorben 
**nd. 

Interessant Ut. daß die be¬ 
geistertsten Anhänger der Idee 
auch wieder aus dem Lager 

eT Kleinkinobesitzer kom¬ 


men, denen man einen Him¬ 
mel voller Geigen zeigt ohne 
ihnen zu verraten, daß diese 
Musikinstrumente Kinder¬ 
spielzeuge sind, mit de .Ten in 
der Praxis nichts anzufan¬ 
gen ist. 

Vielleicht ist es gut. bei 
dieser Gelegenheit einmal 
offen zu sagen, daß die Ent¬ 
wicklung des Deutschen 
Lichtspielsyndikats, das i!>in 
gewissem Sinne, ob man es 
zugibt oder nicht. Vorbild für 
die Reichsfilm-Akticngesell- 
schaft war, deswegen nicht 
weitergekommen ist, weil es 
zwar sechshundert Mitglie¬ 
der gehabt hat. von denen 
aber nur der allergeringste 
Teil über wirklich große 
Häuser verfügte. 

Man verrät kein .Ge¬ 
heimnis. wenn man als Illu¬ 


stration an eine kleine Ge¬ 
sichte erinnert, die mit der 
Pointe endet, daß das Licht¬ 
spielsyndikat in einer Stadt 
seinem Aktionär eine be¬ 
achtliche vier- oder fünf¬ 
stellige Abfindung zahlte, 
damit er von seinem Recht, 
die Filme zuerst zu erhalten, 
zurücktrat. 

Das D. L. S. rechnete sich 
nämlich aus, daß selbst mit 
dieser Abfindung noch ein 
ganz gutes Geschäft dadurch 
gemacht wurde, sobald man 
die Erstaufführung für den 
Platz einem größeren Hause 
gab. 

Aber ganz abgesehen da¬ 
von, daß eine Genossen¬ 
schaft der kleinen und mitt¬ 
leren Häuser von Haus aus 
nicht rentabel ist. hat sich 
außerdem noch heraus- 


gcstellt. daß ja die Theater¬ 
besitzer se'bst nur zu einem 
geringen Teil die notwendi- 
genMittel aufbringen konnten. 

Dieser Mangel an Masse 
ist gerade in diesen Tagen 
wieder .-ikut geworden, als 
aus Thüringen die Meldung 
von den hohen Zinsen kam, 
die w;r gestern schon richtig¬ 
stellten. und die nur illu¬ 
strierte, wie schleppend die 
kleintn Beträge wirklich cin- 
gezahlt werden, die man da¬ 
mals für das D. L. S. 
zeic.inete. 

Die Scheersche Grün¬ 
dung verlangte aber das 
Fünffache von dem, was das 
D. L S. dem einzelnen ab- 
ver'angte. 

Die Jubelhymnen, die man 
vor sechs Monaten an¬ 
stimmte, und die von einer 
Oberzeichnung des notwendi¬ 
gen Kapitals berichteten, 
sind schon lange nicht mehr 
angestimmt worden. 

Man hört nur von erneu¬ 
ten Werbereden Scheers und 
seiner Getreuen, die jetzt die 
Tatsache vom Zusammen¬ 
bruch dieser Gründungsfan¬ 
fare durch dunkle, geheimnis¬ 
volle Redewendungen er¬ 
setzen, die kaum ein Mensch 
ernst nimmt. 

Außerdem scheint es. wenn 
man einmal die Abschlu߬ 
listen nur der großen Firmen 
ztisammenhält, daß bereits 
schon wieder mehr Ab¬ 
schlüsse getätigt worden 
sind, als der einzelne Thea¬ 
terbesitzer verdauen kann. 

Man sieht also, wie wenig 
Wert es gehabt hat. daß der 


beachten doch auch unsere „Kleinen Anzeigen“ im „Kinematograph-T 




Reichsverband vor allzu vie¬ 
len und übereilten Abschlüs¬ 
sen warnte. 

Hier ist der Funkt, wo wir 
mit dem Reichsverband ab¬ 
solut konform |{ehen. 

Auch wir sind der Ansicht, 
daß Vorsicht bei Abschlüssen 
das wichtigste Gebot der 
Stunde ist. 

Allerdings braucht man 
nach dieser Richtung hin 
nicht zu übertreiben. Es gibt 
schon eine Reihe von Fir¬ 
men, auf deren Produktion 
man sich verlassen kann. 

Wir brauchen an dieser 
Stelle keine Namen zu nen¬ 
nen. Jeder Theaterbesitzer 
hat bereits seine Erfahrun¬ 
gen, oder weiß, soweit er die 
Filme nicht selbst gespielt 
hat, aus der Fachpresse, wo 
er Gutes, und wo er Mittel¬ 
mäßiges zu erwarten hat. 

Allerdings ist an dieser 
Abschlußfülle und an den 
übereilten Abschlüssen nicht 
zuletzt wieder der Reichs¬ 
verband schuld, der immer 
wieder verkündete, daß wir 
eine Filmknappheit sonder¬ 
gleichen erleben würden, 
während in Wirklichkeit be¬ 
reit* eine allzu große Über- 


Jannings im Haag 

Das Gastspiel Emil Jannings 
im Haag wird zu einem Triumph 
für deutsche Darstellungskunst. 

Am Sonnabend gab es bereits 
bei der Ankunft auf dem Bahn¬ 
hof einen begeisterten Empfang. 
Mehr als tausend Menschen 
standen am Bahnhof und bil¬ 
deten bis zum Hotel Spalier. 

Bei dem Empfang, den Hein¬ 
rich Pfeiffer, der Pressechef 
der Ufa, arrangierte, sah man 
rund vierzig Journalisten. 
Neben den holländischen Zei¬ 
tungen und Zeitschriften sab 
man die holländischen Reprä¬ 
sentanten aller großen deut¬ 
schen Blätter. 

Jannings sprach über das 
Verhältnis vom Tonfilm zum 
Theater von seiner Auffassung 
über Tonfilmschaffen und 
schließlich über den „Liebling 
der Götter", der am Mittwoch 
nachmittag im Rembrandt- 
Theater in Amsterdam seine 
holländische Premiere erlebte. 

Gestern abend sah man Jan¬ 
nings zum ersten Male auf einer 
nolländischen Bühne, wo „Ge¬ 
schäft ist Geschäft" zur Auf¬ 
führung gelangte. 

Mittwoch früh fand beim 
deutschen Gesandten ein gro¬ 
ßes Frühstück statt. 


füllung des Marktes zu be¬ 
merken ist. 

Das Problem der Stunde 
ist der Kampf gegen allzu 
große Programme und der 
Kampf gegen die Preisunter¬ 
bietung. 

Aber hier, auf dem ureigent- 
lichen Gebiet, wo es sich nur 
um eine Theaterbesitzerfrage 
handelt, ist es merkwürdig 
still. 

Zeigt sich irgendwo ein 
Außenseiter, der Extratouren 
tanzt, muß man den Vcrleilier 
um Hilfe bitten, denselben 


Es genügt anscheinend man- 
>.hen Musik Verlegern noch nicht, 
daß sie direkt und indirekt 
durch den Tonfilm verdienen. 
Wir haben auch noch nicht ge¬ 
nug damit, daß die Musikver¬ 
bände uns durch Flugblätter be¬ 
lästigen. 

Wie man mit der rechten 
Hand am Tonfilm und am Kino 
verdient, mit der linken einen 
Stoß in den Rücken gibt, sieht 
man jetzt wieder an der recht 
merkwürdigen Gepflogenheit der 
Firma Bote und Bock in Berlin. 

Man findet in den Schau¬ 
kästen dieses Musikunterneh¬ 
mens in der Leipziger Straße 
jetzt neuerdings Aushänge von 
Theaterkritiken und Filmbe¬ 
sprechungen. 

Selbstverständlich, daß man 
in erster Linie diejenigen No¬ 
tizen berücksichtigt, die sich 
lobend überWerke aussprechen, 
deren Noten gleichzeitig feilge¬ 
boten werden. 

Aber höchst überflüssig, daß 
man die schlechtesten Fiim- 
kritiken aussucht, die den Ton¬ 
film herabsetzen, und daß man 
diese ablehnenden Stellen zu 
allen Überfluß auch noch rot 
unterstreicht. 

Beim Rundfunk wagt man so 
etwas einfach nicht, weil die 
zuständigen Intendanten daraus 
die einzig richtige Schlußfolge¬ 
rung zögen, nämlich Vcrlags- 
werke derartiger Unternehmer 
einfach von der Vorführung 
auszuschließen. 

Ob man vielleicht glaubt, die 
Filmleute lesen so etwa* in der 
Leipziger Straße nicht, oder 
was man sich sonst dabei denkt, 
ist unerfindlich. 

Jedenfalls sollte sich jeder 
Filmfabrikant den Namen Bote 
& Bock merken und sollte 
streng darauf achten, daß weder 
Verlagswerke dieser Firma be¬ 
nutzt werden noch daß Ton¬ 
filmkomponisten ihre Werke 
etwa diesem tonfilmfeindlicben 
Betrieb übergeben. 

Nicht ganz ohne Interesse ist 
in diesem Zusammenhang, daß 
einer der leitenden Herren die- 


Verleiher, den man sonst an 
allen Ecken und Enden be¬ 
kämpft. 

Es ist grotesk, wenn man 
Tonfilme von dreitausend 
Metern verlangt, wie das 
jüngst in Frankfurt geschah. 
Grotesk deshalb, weil jeder 
Kenner der Verhältnisse weiß, 
daß die Durchführung dieses 
Problems aus hundert und 
tausend Gründen einfach 
nicht möglich ist. 

Es ist grotesk, wenn man 
in einem andern Bezirk den 
erneuten Übergang vom pro- 


ses Verlages Vorstandsmitglied 
der Gema ist. 

Wir können uns denken, daß 
man in Gema-Kreisen die Ton- 
filmeiitwicklung nicht gerade mit 
freundlichen Augen ansieht, weil 
man direkt und indirekt eine 
Schmälerung der Gema-Ein- 
nahmen befürchtet. 

Aber immerhin sollte man 
von derartigen kleinen Mittel¬ 
chen freundlichst Abstand neh¬ 
men und sich überlegen, ob 
diese Kunststückchen nicht 
mehr Verärgerung schaffen, als 
sie praktischen Wert haben. 

Was würde Herr Dr. Bock 
sagen, wenn die Kinos alles 
was jeden Tag in Deutschland 
gegen die Familie Courths- 
Mahler geschrieben wird, in 
ihren Vorräumen den staunen¬ 
den Kinobesuchern vorführten. 

Er würde entrüstet sein, von 
einer Bevormundung sprechen, 
weil ja schließlich auch irgend¬ 
wo einmal etwas Gutes an die¬ 
ser Romanfabrik hängen bleibt. 

Vielleicht genügt dieser Hin¬ 
weis. um die Inhaber zu einer 
Änderung ihres Verfahrens zu 
bewegen. Vielleicht weiß auch 
Herr Dr. Bock nicht, was seine 
Angestellten tun. 

Dann sei es ihm hierdurch 
freundlichst mitgeteilt, damit er 
sofort die nötigen Schritte ein¬ 
leitet. 

Im übrigen werden wir die 
Schaukästen in der nächsten 
Zeit etwas häufiger besichtigen, 
damit wir die interessierte Fa¬ 
brikation entsprechend weiter 
informieren können. 

Welche Schritte im übrigen 
gegen eine de: artige unfaire 
Handlungsweise zu unterneh¬ 
men sind, sei der Überlegung 
anderer Gremien anheimgestallt. 

Dieselbe Firma, die vorn den 
Film herabsetzt und lächerlich 
macht, hat hinten an ihrem 
Haus ein Schild, das einen be¬ 
sonderen Kinomusik - Verlag 
plakatiert. 

Vielleicht gibt cs hier auch 
einige Wege, sozusagen über 
die Hintertreppe, diesen uner¬ 
hörten Zustand abzuändern. 


zentualen System zum Sy; en 
der F'estmiete fordert, jn« 
in de: gleichen Versamnran| 
gegen die hohen Garai tic¬ 
summen wettert. 

Im Prinzip ist auch du 
Garantie ein Ersatz für dä 
bisherige F'estmiete, wäh' -nd 
die prozentuale Beteilig in( 
endlich einen gerechten Vn- 
teil des Verleihers an les 
Erfolgen und*Mißerfolgen des 
Thealerbesitzers darstell‘ 

Daß heute in dieser . der 
jener Stadt die Gescb >ftc 
nicht gehen, ist kein Wui dr 
und hat zu neunzig Pro ent 
mit Problemen unserer In¬ 
dustrie nichts zu tun. 

Es ist lediglich eine F ige 
der ganzen Wirischaftss. ua- 
tion, der Lohnkürzungen, dr 
Arbeitszeitbeschränkung, dr 
hohen Steuern und hun> ert- 
tausend andere Dinge. 

Es ist Angelegenheit dr 
Konjunktur, gegen die >idi 
nichts machen läßt. 

Zehn Prozent aber lii4en. 
und das sei auch hier at -ge¬ 
sprochen, an grundsätzli h« 
Fehlern der Fabrikation Ab 
Fehlem, die wir gestern an¬ 
deuteten und über die in d« 
nächsten Zeit an dieser S eile 
im einzelnen und den lieb 
gesprochen werden muß 


Unfall bei einer Film¬ 
aufnahme in Buka; est 

Vor einigen Tagen erei .net« 
sich bei einer Filmaufnah « 
Bukarest ein schwerer L nfall 
Bei der Verfilmung von „1 ad“ 
de paste" von Caragiale -olll« 
eine Reitszene aufgeno .meo 
werden. Während dieser .Anl- 
nabme wurde plötzlich 
Pferd scheu, so daß der heite« 
zu Fall kam. Der Schau-, lel«' 
des Bukarester Nationalthrater« 
Stanti Economu geriet - ' 
glücklich unter das Pfero daS 
er schw-er verletzt wurde 

Das Manuskript 

Heinz Goldberg sciireibh 
Danton, Manuskript: Heil“ 

Goldberg. Dialoge: Hs» 

J. Rehfisch. Hersteller: All.aoce- 
Film. Der Mann, de: de* 
Mord beging. Manu-krip*: 
Heinz Goldberg & HcrinsB* 
Kosterlitz, Hersteller: Terrs- 
Film. Die Schüsse in Ser* 
jewo (1914), Manuskript He»» 
Goldberg und Dr. Wendhau^»“ 
Hersteller: Oswald Film Ob«»»' 
Redl, Manuskript: Heinz Go“ 
berg. Hersteller: Südfilm- 

Margarete Maria 
schrieb in Gemeinschaft ^ 

B. E. Lüthge für die L»“* 
Stark-Film das Tonf.lmo»»“ 
Skript „Der Weg nach R'« 


Musikverlcgcr gegen den Tonfilm 



Der Streu um die 
1 ' r cigroschenoper" 

1 . \ erhandluntf in dem Pro- 

iber die Veriilmunf der In eii 
. oschenoper' zof( sich spielhäi) 


Spanischer Filmbrief 

inserem A.-R.-Korresponderten in Barceloni 


„Der blaue Expreß 


Tealro Tivoli, wurde der spa¬ 
nische lOOprcz. Tonfilm „E 
imor solfcando " aus der Tauf« 


in Barcelona. Russenfilm ist so*, 

satfen „Potemkin vom >)tass< 
daB dieses eigentlich auf das feste Land übertrage 

i große Werk ist. wel- E)o<t draußen auf einem Schil 


rde der spa- ches Spaniens Filmindustrie, 
Tonfilm ..El freilich mit deutscher Hilfe, her- 
us der Taufe ausgebracht hat. 


feie,: iheit fetzt nach jeder 
Seil, iicklärt erscheine. 

E, '■etzte den Verkündi- 

I tun. .rmin auf den 4. Novem¬ 
ber . -.t. 

Ir sehen wird sich aber 
<Ia.s Bericht darüber schlüssig 
teer, r., ob es zur Urteilsfällung 
uotv. ndig sein wird, die bisher 
•ert;: gesteiften Teile des Drei 
frosv. enoperfilms zu besichti- 
|en 

^'iener Sascha in 
Budapest 

>X'iener Sascha hat den 
Di-ek- -r der Theresien-Ring- 
bübni in Budapest, Herrn Ala- 
|I»r l-'iiboz, aufgefordert, mit 
■W zu ammen eine ungarische 
yersion eines deutschen Ton- 
iierzustellen. 

Robez ist der Aufforderung 
hat einen entsprechen- 
Vertrag getätigt und be- 
f«it* Verhandlungen mit unga¬ 
rischen Schriftstellern und 
•VünstUrn eingeleitet. 

Klange die Sascha in Buda- 
P*»t kein Atelier besitzt, wer- 
.*"•*'* ungariachen V^ersionen 
* 'Xicn gedreht. 

^^uburg-Film-Theater 
CL in Chemnitz 

P** Grundkapital der Gescll- 
wurde im Verhältnis 



werk. (Dieses ist für die ver¬ 
einigten spanischen F ilmgesell- 
schaften „Cinaes-Renacimiento" 
von ..Harmoniefilm". Berlin, auf¬ 
genommen worden. Die dar¬ 
stellenden Künstler sind aus¬ 
schließlich Spanier. 

In Deutschland läuft der 
gleiche Film in deutscher Fas¬ 
sung unter dem Titel „Komm 
zu mir, zum Rendezvous" und 
Frankreich hat ihn unter dem 
Titei „L'amour chante" eben¬ 
falls bereits gebracht. 

Der Abend wurde zu einem 
großen Erfolg. 

Von Anfang an ging das 
Publikum begeistert mit. Dur 
Kontakt war vom ersten Augen¬ 
blick an vorhanden. Die Span¬ 
nung nahm derartig zu. daß sich 
die zahlreiche Zuhörerschaft 
kaum noch zurückhalten konnte 
und zum Schluß in einen wah¬ 
ren Begeisterungssturm aus¬ 
brach. Diese Begeisterung ist 



ten sollen. Und diese neuen 
Werke hätten von spanischer 
Seite aus mit einem unbedingten 
Erfolge zu rechnen, da ihre Auf¬ 
führung nicht allein in Spa¬ 
nien. sondern vor allen Dingen 
auf den südamer.kanischen 
Märkten stattfinden könnte, wo 
an die 100 Millionen Spanisch 
sprechenoer Menschen auf den 
spanischen Tonfilm warten und 
denselben mit offenen Armen 
begrüßen würden. Und noch 
von einem anderen Gesichts¬ 
punkte wäre die Errichtung 
eines Ateliers in Spanien von 
dem größten Vorteil. Es ist be¬ 
kannt, daß sich amerikanische 
Filmgesellschaften, in erster 
Linie Paramount. .M. G. M. und 
Fox. sehr stark mit der Her¬ 
stellung spanischer Filmwerke 
befassen. 

Eine Ateliergründung, bei der 
die deutsche Filmindustrie füh¬ 
rend beteiligt ist. würde ein Er¬ 
folg für Deutschland bedeuten. 


Darstellern cbarakteristisci 
Typen, einprägsame Gestalte 
aber tuen manche Theate 
Spielerei. 

Immer, wenn ein Weißer von 
den Aufständischen nieder- 
gestri-cKt wird, raste die Claque 
bei der Premiere vor Vergnü¬ 
gen. 

Der Regisseur Ilja TrauOerg 
beherrscht die Technik der 
Russenfilme virtuos. 

Edm-ind Meisel hat den Film 
in der „Potemkinweise" musi¬ 
kalisch wirkungsvoll und auf¬ 
reizend untermalt. 

Heute Silva-Premiere 
im Atrium 

Heule findet die Premiere 
des Hegewald-Films „Pension 
Schörcr" — einer Film-Posse 
nach dem gleichnamigen Büb- 
nenschwank — statt. Regie: Ge¬ 
org ..acoby. Es spielen mit: 
Tied'. <e. Kampers, Fritz Schulz, 
Heidemann, Elga Brink, Trude 
Berl ner, Truus van Aalten, Jo¬ 
sephine Dora. Else Reval, Hed¬ 
wig Wandel, Vespermann, Hen¬ 
kels. Produktionsleitung: Liddy 
Hegewald. 

Pat und Patadion im 
Berliner Rundfunk 

Alfred Braun interviewt Pat 
und Patachon, die zur Zeit in 
Berlin ihren ersten Tonfilm 
„1000 Worte Deutsch' beim 
D. L. S. drehen, am Dienstag, 
dem 21. Oktober, abends 7 Uhr 
für den Berliner Sender. 


... 

Kinimatographicos AST IR 


„CINEMAGAZINE" 

j Orutkutkt Filmtnl^fkrilL tnektim! jritm Smumttt- GrtrWrf 1924 

1 Hrraw,trhrr: HERCI LE OECOSOMUS 


1 rrUg Ln PakUeatiaas, leaa Paval. Paris 

; Baro; 68. Ruc Colonos. — Fcnispr. 1-S6 j 

: ATHEN IGrtcckraUmll | 

j 

\mrttaag. Ctmfaiagariar Brrlia B /5, Panstr Strafie 18. Tri. Olira 8082. 
Encbamt OMMuillirli Craa« BiMcnulcrUI 

• * Fackhiatt mm4 wirksam\te Orgam iM Orirat /«r .kaxrigfx 

: Bnagsfirtis: lir / Jakr S Z—. *» Amrrika S J.— 

i 

Slehl dar dntwbca Filawäa>ln..- «weck» Aasktehe taioraatnora. 
VarmältraSra Mw AH rar VcHüsuag 




























































tr FII.B*«ACH BU1T " 


ILAC SCHEKL » BERLIN 


Berlin, den 22. Oktober 1930 


Schall Plattenreform 


V r die Neuerscheinungen 
der führenden deutschen 
Sehe plattenfirmen durch¬ 
sieh wird mit Vergnügen 
fesU'ollen, daß mindestens 
ünizig Prozent des 
Gesnmtrepertoires 
und leinah achtzig Prozent 
der v'ichten Unterhaltungs- 
mus aus dem reichen Born 
de«. «nfilms schöpfen. 

I dieser Zustand nun 
tch monatelang andauert 
u»'. da Schallplattenfabri- 
kar. ...n ausgezeichnete Ge- 
*cha:tsleute sind, so darf 
•rai,. mit Recht darauf ge- 


Ein ge Schallplattenfirmen 
bemühen sich wahrschein- 
jieh aus denselben Gründen 
nerau mit allen Mitteln um 
das 

SchaUpbtttcnentrcckL 

'‘«>1 -sie größten Wert darauf 
*ei|en. zur Berliner Premiere 
«'I ihren Platten herauszu- 
unimen und auch die Pro- 
»inz möglichst noch 
’or Erscheinen des Films 
"“f den einschlägigen Schla- 
''«'■sorßen- 

Wenn man sich nun das 
»ergnügen macht, die Etiket- 
**» dieser Schallplatten et- 
ß^öauer nachzuprüfen. 
»ndel man sechsundvier- 
Jß Komponisten, achtund- 
Bearbeiter. vier 
Jtger, einen Kapellmeister 
' seiner Kapelle und noch 
andere Anj^aben. 
ni.»! ei»«» fehlt, 

‘f'e nähere Bezeich¬ 



nung des Fabrikanten, des¬ 
jenigen Faktors, der eigent¬ 
lich überhaupt diesem ganzen 
Tonfilmschlager zum Leben 
verholfen hat. 

Auf Rückfrage bei den be¬ 
teiligten Filmkreisen erfahren 
wir. daß eine 

gewisse Abneigung 
bei den Schallplattenfabri¬ 
kanten besteht, die Produk¬ 
tionsfirma zu nennen, obwohl 
es doch eigentlich eine Klei¬ 
nigkeit wäre, anstatt des ein¬ 
fachen Worts Tonfilm drei 
Buchstaben mehr, nämlich 
Ufa-Tonfilm oder Sttper-Film 


Es ergibt sich die Frage, 
warum die Filmfabrikanten 
nicht ausdrücklich verlangen, 
daß die 

F abr ikatsbezeichnnng 
auf der Schallplatte 
grundsätzlich 
angebracht wird. 


Urheberrechtlich liegt das 
Problem nicht ganz einfach. 
Es ist von zwei verschiedenen 
PcrspeK'.ivcn aus zj betrach¬ 
ten. Nämlich, ob die Platte 
vor der Premiere oder nach¬ 
her angefertigt wird. 

Bewirbt sich ein Schall- 
plattenfahrikant um die Auf- 
p.ahmerechte 

vor der öffentlichen 
Anifühmug, 

so ist er natürlich vom Film¬ 
fabrikanten abhängig, der 
den Aufdruck seiner Firma 
zur Bedingung machen kann. 

Diese Bedingung kann von 
der Schallplattenfirma ohne 
weiteres akzeptiert werden, 
weil sie nichts kostet und 
auch technisch keine Schwie¬ 
rigkeiten bietet. 


Komplizierter wird der 
Fall, wenn es sich um Auf¬ 
nahmen 

nach der Premiere 


handelt, die von zweiter oder 
dritter Hand gemacht wer¬ 
den, und deren Reproduk¬ 
tion sich auf die bekannte 

SchallplattcttzwaugslizcBZ 

stützt. 

Aber auch diese Zwangs- 
lizen: gibt unseres Erachtens 
noch nicht das Recht, die 
Firmenbezeichnung einfach 
fortzulassen. 

Selbst wenn man auf dem 
Standpunkt steht, daß die 
Komojsition als solche frei 
ist, S3 darf doch unseres Fr¬ 
achters die Bezeichnung 
„aus cem Tonfilm . . nicht 
ohne Hinzuingung 


Die Zwangslizenz bezieht 
sich entweder nur auf die 
Komposition. Dann muß so¬ 
wohl auf der Platte wie auch 
in den Reklameankündigun- 

Begriif des Tonfilms 
ganz ausschalten. 

Damit ist aber wieder der 
Schailplattenindustrie nicht 
gedient, die eben nur aus 
den. Grunde das Opus in 
ihr Repertoire aufgenommen 
hat. weil sie den 

Eriolg des Films 
für ihren Absatz mit in Rech¬ 
nung stellt. 

Schallplattensachverstan- 
dige behaupten nun, daß man 
z. B. auch nicht bei der 
Operette „Victoria und ihr 
Husar" hinzuffige „Reper¬ 
toirestück des Mctropol- 
theaters". 

Dieser Vergleich hinkt na¬ 
türlich. denn für eine Ope¬ 
rette sind Autor und Text¬ 
dichter allein maßgebend. 

(ScUaB de, Lntirtikcl, aal Sole 4) 


Zuverlässiges Fachpersonal vermitteln „Kleine Anzeigen" im„Kinematograph" 




Dogliedisf'otis... 

der 


(.Aro* m ,‘OtrMaHkaff 'Vl>m.ej^y 









Tonfilmposse Pension Schöller 


war schon immer eine 
Liebünfisidee des Regisseurs 
orii Jacoby, den mit dra- 
komischen Situationen 
jJezu geladenen Bühnen- 
sch'Aank zu verfilmen. Jetzt, 
.^eichen des Tonfilms, gah 
für Jacoby kein Halten 
>.r. Liddy Hegewald hatte 
Wirktingskrah des StoHes 
erk.tnnt, und so kam es zur 
uktion dieser Filmposse, 
-ler Silva-Film die gleiche 
'ide haben dürfte, wie sie 
Publikum bei der Premiere 
inbändigem und nicht 
1 wollendem Gelichter 
ioB^rte. 


D.i Sujet ist ja bekannt. 
Ein inger Windhund (hier hat 
Ban einen Arzt aus ihm ge- 
Bac I präsentiert seinem On¬ 
kel v.is der Provinz eine harm- 


Fabrikat: Hegewald Regie: Georg Jacobyl 

Verleih: Silva Film G. m b. H. Hauptrollen: Jacob Tiedtke, Elga 
Manuskript: Nach dem gleich- Brink.Fr.Schulz,FritzKampers 

namigen Bühnenschwank Länge: 2866 Meter, 10 Akte 

Uraufführung: Atrium 


lose Familienpension als Sana¬ 
torium für Geisteskranke, das 
er angeblich gekauft hr L und 
da Onkel Klapproth alle in der 
Pension für verrückt hält, er¬ 
geben sich durch diese fort¬ 
gesetzten MiBverständnissc un- 
glaubi'che Situationen, über die 
sich das Publikum wirklich ge¬ 
sund lacht. 

Die Manuskriptautoren wie 
der Regisseur batten es nicht 
schwer. Das Gefüge des er¬ 
probten Schwankes, das sie 
nahezu unverändert lieBen. 
bot die Garantie für durch¬ 


schlagende Wirkung. Eine 
Szene, die das Bühnenstück 
nicht enthälL die vorgctäuschtc 
Operation an einem Kranken, 
den der Freund mimen muB, 
bat den stärksten Erfolg. Wenn 
der Freund mit kognakgetränk- 
ten Wattebäuschen tamponiert 
wird, wird das Gelächter zum 
Schreien, Quietschen, Juchzen. 

Köstlich Jakob Tiedtke als 
Klapproth, der alle Leute io der 
Pension füi verrückt hält, ferner 
die Typen dieser Pension, der 
cholerische Brandmeister Kam¬ 
pers, die sensationsjagende Film- 


schrUtstellerin der Kedwig Wan¬ 
gel, Fritz Schulz, der Schau¬ 
spieler mit dem Sprachfehler, 
und Else Reval, die immer Jagd 
auf einen Mann für ihre Toch¬ 
ter macht. Die „Nirhtvcrrück- 
ten", Paul Heidemann, Kurt 
Vespwrmann, Elga Brink. Jo¬ 
sephine Dora, Paul Henkels, 
Trude Berliner, Truus van Aal¬ 
ten nicht minder gut. Noch zu 
erwähnen Victor de Kowa. 

An der Bildkamera standen 
Georg Muschner und Willy 
Winterstein. 

Gesungen wird in diesem 
Film (Tonaufnahme Tobisl er¬ 
freulich wenig. 

Ansprechend die Bauten Max 
Heilbronners. 

Starker Heilerkeitserfolg. Der 
Regisseur konnte für den Bei¬ 
fall danken. Sicher ein großes 
Geschäft. 


,, Rothaut**: Karl May in Farben 


Ein Indianergeschichte, wie 
sie in den spannenden Bü¬ 
cher r steht, die von jung und 
•It :t Begeisterung verschlun¬ 
gen werden. 

D:,.- Handlung genau so un¬ 
wahrscheinlich, bunt, ohne Lo¬ 
gik im deutschen Sinn, aber 
imm r «rieder fesselnd, inter- 
essa: t und das Publikum mit- 
reiOind. 

Dir Geschichte eines kleinen 
lodi.t rerjungen, der in die 
Sebu' : der WeiBen gehen muB. 

De dann als Student erken- 
peo i rnt, dafi man doch noch 
hinter vchiede zwischen dem In- 


mane- und dem weißen Ameri- 
»“*r macht. 

Kehrt nach Hause zurück, 
wird von seinem Stamm nicht 
aoerK innt. Muß auch um das 
Aädchen kämpfen, das er liebt. 

Aber schlieBlich findet er öl, 
Reichtum, seine Anerkennung 
Jpd darf nicht nur die geliebte 
freu heimfübren, sondern auch 
flehen, daß die feindlichen In- 
«sncrslämme die Friedens- 
P‘«fe mit ihm rauchen. 

Diese seltsamen, originellen 
Bilder werden in Farben nach 
**J^*""=olor dargeboten. 

männliche Hauptrolle 
Richard Dix, braun ge- 


Fabrikat: Paramount 
Verleih: Parufamet 
Regie: Victor Schertziager 


färbt, man möchte fast sagen, 
wie ein echter Indiatner. Seine 
Partnerin ist Giadys Belmont. 
von der die Fama eizähit, daß 
sie unter zehntausend unbe¬ 
kannten Komparsinner in 
Hollywood ausgewählt wrurde, 
weil sie zufällig dem Typ einer 
jungen Pueblo-Indianerin ent- 


HauptroUc: Richard Dix 
Unge: 2325 Meter. 9 Akte 

Üraulführung: Marmorhaus 


Man weiß nicht, inwieweit 
das Rekiamc-Story oder Wahr¬ 
heit ist. Aber immerhin macht 
das die junge talentierte Dar¬ 
stellerin interessant und wird 
zweifellos für die Reklame des 
Films gut verwertet werden 
können. 

Es handelt sich anscheinend 
um einen synchronisierten Film 


diese furchtbare Tragödie im 
Tonfilm festzubalten Schoo in 
der nächsten Ufa-Ton-Woche 
Nr. 7 werden die ersten Ton¬ 
bild-Berichte der Katastrophe 


Confärence Molnars eingeleitet 

Wie nun verlauteL wurde die 
Aufführung des Films von der 
Zensor verboten. Die Begrün¬ 
dung des Zensurverbots ist 
noch nicht bekannt. 


mit htib'.chen Gesangseinlagen. 

Msn wird gefesselt durch un¬ 
erhörte. wundervoll getönte 
Landscbaftsbilder, bei denen es 
weitet nicht auffällt, daß die 
Fybc etwas dick aufge'ragen 

Man verwertet Indianermusik, 
zeigt exotische Tänze. läBt 
wilde Reiterkunstslücke vor¬ 
führen, sorgt für Sensation und 
Sentimentalität und erhält so 
im ganzen ein Bild, das in der 
deutschen Provinz fraglos Wohl- 
geiallcn finden wird. 

D e Aufnahmen sind übrigens, 
wie bemerkt sein soll, tatsäch¬ 
lich .m Lande der Navajos ge¬ 
dreht. 

Eine große Expedition mußte 
monatelang in der Wüste arbei¬ 
ten, etwa zweihundert Kilo¬ 
meter von Gallub in New- 
Mexico entfernt. Mit dem 
photographischen Resultat kann 
die Paramount auBerordentlich 
zufrieden sein. 

Cie Photographen Edward 
Esterbrook und Ray Rennahan 
verdienen höchstes Lob. Ne¬ 
ben den beiden Hauptdarstel¬ 
lern sind noch Jane Novak und 
Larry Steers zu erwähnen. 

Das Publikum nahm bei der 
Premiere den Film beifällig auf. 


Schnelle Berichterstattung 


Gestern vormittag meldete 
der Ufa-Nachrichten-Dierst die 
erschütternde Bergwerks-Kata¬ 
strophe bei Aachen. Zwei Stun- 
den spater war der west* 
deutsche Ufa-Kameramann als 
erster an Ort und Stelle, um 


zu hören und zu sehen sein. 
.Olympia" In Budapest verboten 


Für Donnerstag war in Buda¬ 
pest die erste europäische Auf¬ 
führung des M.-G.-M.-Films 
„Olympia" nach dem Stück von 
Franz Molnar angesetzt. Der 
Film sollte durch eine in un¬ 
garischer Sprache gehaltene 


Tnnri— «-»^»«nsch6U 


die erste und größte in der Welt! 






während der Verlag in der 
Öffentlichkeit natürlich nicht 
die Rolle spielt wie die Film- 
fabrikationsfirma. 

Übrigens sollte man erwar¬ 
ten, daß die Firmennennnung 
schon deswegen vorgenom¬ 
men wird, weil es eine ganze 
Reihe angesehener Namen 
unter den Filmherstellern 
gibt, die an sich schon eine 
gewisse Reklame 
bedeuten. Man weiß heute 
im großen Publikum schon 
sehr genau, was Ufa, Aafa, 
Südfilm, Bayerische. Emelka, 
National, Metro usw. be¬ 
deutet. 

Man kennt die besonderen 
Beziehungen, die einzelne 
Stars an einzelne Firmen bin¬ 
den, weiß, wie wir auch 
durch unsere „Filmwelt’' 
feststellen, gerade mit dieser 
Terminologie besser Be¬ 
scheid. als das die Schall¬ 
plattenhersteller glauben und 
ahnen. 

Es ist gerade in der letz¬ 
ten Zeit so viel von der Zu¬ 
sammenarbeit zwischen Film 
und Schallplatte gesprochen 
worden. Berlin bereitet nach 
dieser Richtung 

allerhand Konferenzen 
vor, die sicher ein paar 
praktische, bemerkenswerte 
Ergebnisse haben. 

Man sieht hier bei uns in 
der Reichshauptstadt, wie 
während der Lauizeit eines 
Films mit dem Kino für den 
Schellack Propaganda ge¬ 
macht wird. 

Es müßte unseres Erach¬ 
tens bei den engen Beziehun¬ 
gen, die von Tag zu Tag 
fester und ausgedehnter wer¬ 
den, eigentlich eine Selbst¬ 
verständlichkeit sein, daß 
man der herstellenden Film¬ 
firma bei der 

Namensnennnng Entgegen¬ 
kommen 

zeigt. 

Vielleicht regen diese Zei¬ 
len an, den ganzen Fragen¬ 
komplex einmal 

piristisch zu klären 
und zum anderen aber auch 
weitherziger zu werden. 

Der Schallplatte schadet es 
nichts. Dem Film nützt es. 

Er wird sich sicher dadurch 
revanchieren, daß er seiner¬ 
seits in den Kinos, im Vor¬ 
spann, auf seinen Plakaten, 
bei seinen Beschreibungen 
das für die Schallplatte tut, 
was wir für den Filmfabri¬ 
kanten von ihr fordern. 


Die 

Ufa Ton Woche Nr. 7 

in Verbindung mit den Paramount Sound News 

bringt 

als erste Wochenschau 

den 

sensationellen Start 

des 

Schienen-Zeppelin 


Ständig steigt die Zahl der Abonnenten - 
das müßte Ihnen zu denken geben. 


land. KauImaDD 

sucht Stellung 

.1. Kunmr a<l.T PUU>n~<i.cr iai Kino. 
Oll. nntcr HM. • SchiriKliol. Bcrbn- 
SadnSc. StctliUcr SlroS. I«. 

tr.tkl..sit.r. S.wiu.nhnllcr 

Vorf Illyrer 


25 Xulnir- u. Naloriilne 

l•Bplener Siriis - ThNlerMparit 

350 . Mk vvrk.ulcn 

fr. Stdabacber, Mbacbea. G»rrc»lr.42 



■C€»I«€»S- 

er ■ I 

K.olc.o»pob»ell. 


Di. wcllb«k.anlm 


ToniiliijwäDde 

hidster SdiUiardliullkeil 
ui stirkiler Refleiipukrift 

lind «bSIÜicb 

POUII. Irtti ä ffsrtl. Ntrfcinfn 
itraki 18 


PIESUD. BsieUcfel. lilnfeiWr. 24 
Pmai. IlMtKtalk I. u. k. L. 
PsaiBlki«ill 12 

Pr NtlMl. IddsWuu 4 


S 2 

RANIUM. Eiril Pütz. UzMHarkl 58 
■ANIOIS. N» leniin. talhut 
dnls 8 

UNNPfn. Ptck 4 ksrkbafl.' hn^ 
rsPsr Itnts 33 
KIEL. Mh. Itbtiutr. 54 
HIN. Ibstiklpht. Ishs links 14 
Pasr. lariffWi 24 


U 

LBPllG. Nitises. larittniB I 
aimiiap. iruswiki. unpk. 
LuNuu 

ITETTIN. bUltki. UltHlInl« k -7 


Tonlllm-Aknslilcplflsciic 


T 5 T.d» w Wdil. I S«I 


Bestimmungen l 
für Totensonntag und! 
Bu6ta0 f 


Bußtag 

Durch Bekanntmachung 
16. Oktober 1930 gibt der Po: 
zeiprisident von Berlin d Q 
Bestimmungen über die 
bietungen bei den Licht picl.| 
thealern am Totensonntai. 

Bußtag 

bekannt. Ea ist hierzu zi. 
merken, daO die Vorführun 
Filmen nur zugelassen w. r<i«| 
kann, wenn diese vom ?<■ 
Präsidenten vorher ausd 
ti.':b auf ihren Inhalt gi 
worden, d. h. genehmigt s' 
Entsprechende Anträge 
mit möglichster Beschlcun 
spätestens aber bis zum 12 .N>| 
vember d. .1., der zustän 
Stelle — Polizeipräsidium I 
Im, Theaterabteilung, Ma. > 
Straße 3-5 — zu fiberm ! 
da sonat bei der großen Anzasj 
der zu erwartenden A: ra^i 
eine Gewähr für die echt- 
zeitige Erledigung später t» 
gehender Anträge nicht :ib«- 
nommen werden kann. 

Die für Lichlspieltheal ' a 
Betracht kommenden E- 'tie* 
mungen lauten: 

Am Totensonntag, dem 2 ‘ V 
vember 1930, dürfen in hts- 
tern, Zirkuasen, Lichtspn tha- 
lern, Varielis. Kabaretts. Ko#-| 
zerl- und sonstigen V 
gungslokalen und auf \ 
gungsplätzen nur ernste ' 
Stallungen geboten werde 
jedoch nicht vor 18 Uhr 

Ara Bußtag, dem 19. N 
her 1930, sind die gen nnl«’ 
Unternehmungen grundr 
geschlossen zu halten, 
folgende Ausnahmen sir 

a) In Theatern dürfen 'tück* 
religiösen oder icgendai n 
halte und andere ernste Stäcix 
gespielt werden. Ausniiimsl** 
nicht zugelassen ist dis Ask 
führung von Revuen, Opcrelt* 
Lustspielen, Possen und 
b' In Lichtspicitheatci 
fen Filme religiösen ode; Ieg<*' 
dären Inhalts sowie 
Fil-nc vergeführt werdi 
und Begleitmusik unt> rlieg<* 
der glei :hen Einschr t’k“^ 
Filme humoristischen 1" 
sind von der Vorführung 
geschlossen. 

c) In Konzertsälen, Theat«** 
und anderen öffentlicheü 


sammlungsräumen. 


dt»«* 


regelmäßig Veranstaltungen » 
höherem Kunstwerle ***’''*I| 
den, sind Konzerte er"*' 
Charakters zulässig. ^ 


H“ 


D.L.S.-Ton- und Sprechfil«p^ 
oder ich" beendet. D*r 
wird Mitte November ‘'on» 




m l airaWLAC SaiERLjfe.BERLIN.S.yWI>-«>- 


Berlin, den 23. Oktober 1930 


Eine merkwürdiire Prüfung 


D :c Tonfilmtechnischc Ver- 
miuinii. zwar ein eintic- 
rag‘ner Verein, aber im- 
nerhin 

eine Privator^anisation, 
vers. ndet ein Zirkular, das 
mit Jem schönen Satz be¬ 
ginn; 

..l'icTonfilmtechnischc Ve¬ 
nn: nii als erste ma 
Seb,;t,r|e Organisation a 
dem Gebiet des Tonliln 
hat sich entschlossen, d' 
Lichtspielvorführer auf sei 
r.ignnng als Tonfilm- 
voriährer 
zu prüfen " 

Dl -se Prüfung der Vt 


mehr den Anforderungen der 
piilizeilichen und den 
V .d.E.-Vorschriften 
entsprechen. 

* 

Wir wissen nicht, woher 
diese Weisheit der Tonfilm- 
lechntschen Vereinigung 
kommt. Aber wir sind der 
^einung, daß sie zunächst 
“herhaupt nicht das Recht 
h»l. derartige Behauptungen 
allgemein von allen 
''orlührungsräumen aufzu- 
»Wllcn. weil unseres Wissens 
'* meisten kleinen und 
SjoBen Häuser durchweg 
her Einrichtungen ver- 
“Jen. die den polizeilichen 

^"Forderungen 

•• ieder Hinsicht genügen 
diese zum Teil sogar an 
«um und Sicherheitsein- 
" Fungen noch Qbertreffen. 



Oh das bisher verlangte 
Fachwissen eines reichsge¬ 
prüften Lichtspielvorführers 
für den Tonfilm genügt oder 
nicht genügt, wagen wir, von 
uns aus. nicht endgültig zu 
entscheiden. 

Wir können uns vorstcl- 
len, daß hier und da bei 
einer Prüfung auf den Ton¬ 
film nicht so Rücksicht ge¬ 
nommen wird, wie das not¬ 
wendig ist. Aber zu behaup¬ 
ten. daß die Mehrzahl der 
deutschen Vorführer eine 
Tonfilmanlage nicht ohne 
Gefährdung der Sicherheit 
bedienen könne, ist zumin¬ 
dest 

erheblich übertrieben. 


Es klingt natürlich sehr 
schön, wenn die Tonfilmtech¬ 


nische Vereinigung schreibt, 
daß sich jeder Vorführer 
heute den Problemen der 
Hochspannungstechnik ge- 
genühersähe. die sich in 
jeder Verstärkeranlage be¬ 
merkbar machten. 

Aber das mit der Hoch- 
spannungslechnik hört sich 
auch .schlimmer an. als es in 
W'irklichkeit ist. denn die 
Apparate werden in 
so praktischer Form 
gelieiert 

und verhältnismäßig einfach 
montiert, daß jeder Elektro¬ 
techniker, wenn er bei der 
.Montage aufpaßt, 
genau weiß, was von ihm 
verlangt wird. 

Die T onfilmtechnische Ver¬ 
einigung präzisiert dann noch 
einmal die Gründe, die sie 


zur Vornahme der Prüfung 
im einzelnen zwingen. 

Sie will die 
persönliche Sicherheit 
des Lichtspielvorführers 
vk icdi-r-ierstellen, eine ent¬ 
sprechende Sicherung des 
Publik.ims bewirken. will 


Scheidung zwischen Tonfilm- 
und Nichttonfilmvorführer 
äußerlich bemerkbar machen. 

Das sind im Prinzip Dinge, 
die gar nicht zum Arbeits¬ 
bereich der Tonfilmtech¬ 
nischen Vereinigung gehören 
und die zu einem großen Teil 
eigentlich ganz selbstver- 


Die Gewähr für eine 
sachgemäße 
Toniilmvoriühmng 
zum Beispiel wird heute \oi 
jedem größeren Theater 
besitzer bereits gegeben 
weil sonst das Publikun 
einfach das Theater nich 
besucht. 

Für die 

Sicherung des Pmblikams 
sorgen heute bereits Polizei. 
Feuerwehr, Gewerbeinspek¬ 
tion und vor allem auch der 
Inhaber des Lokals selber, 
der genau weiß, daß 

strengste Beachtung 
aller einschlägigen Siche¬ 
rungsvorschriften allererste 
Aufgabe des Kinobesitzers ist. 

Im übrigen ist ja dieser 
Vorführungskurs durch die 
Tonlilmtechnische Vereini¬ 
gung 

nichts Neues. 


hen Sie einen Vorführer? - Eine .'Kleine Anzeige“ im ..Kinematograph“ hilft 












(Die lustigen Musikanten) 

Manuskript: Franz Rauch u. Max Obal / Tonaufnahmen: Specht u. Grimml 
Tonschnitt: Dr. Elling / Photographie: Guido Seeber / Bauten: Hofer 
u. Schwidewskg / Musik: Dr. B. Kaper 

KQnstl. Oberleitung: R. Walther Fein 

Regie: MAX OBAL 

ln den Hauptrollen: 

FRITZ KAMPERS 
HERMANN PICHA 
CAMILLA SPIRA 
ERIKA GLASSNER 

Julius Falkenstein / Hermann Schaufuß 
Gerhard Dam man / Valesca Stock 
Luise Werckmeister ✓ Hans Ritter 


Ein altes Volksstück / Eine ganz tolle Sache / 
Ein Schwank mit einer Fülle urkomischster Szenen 
die Stürme der Heiterkeit entfesseln werden I 


URAUFFÜHRUNG 

Freitag, den 24. Oktober, 

PRIMUS-PALAST 

POTSDAMER STRASS^ 

T<ArAAFA-FILNS 4 


DAS WIRD EIN GESCHÄFT! 














Die Theaterbesitzer - Ver - 
>änJe haben derartige Ver- 
ins'a'tungen bereits ange- 
lündigt und führen sie in 
len meisten Bezirken auch 
Ith. praktisch durch. 

NX r wenden uns mit die¬ 
ser /.eilen, wie wir aus- 
drivl-lich bemerken, nicht 
geuen diese Ansbildungs- 
knrse, 

die wir für außerordentlich 
glücklich halten. Es hat auch 
niemand etwas dagegen, wenn 
die Fonfilmtechnische Ver¬ 
einigung eine derartige Ein- 
richi ing treffen will. 

NX -,, wenden uns nur gegen 
die prätentiöse Form, 

■it der man etwas Selbst¬ 
verständliches ankündigt und 
gcgei' die 

überhebliche Art, 
mit der die Tonfilmtechniker 
über Jen bisherigen Vorfüh¬ 
rer. über den Kinobesitzer 
und über die Tonfilmfabri- 
kalc sprechen. 


Die Berliner Herren in der 
Tonlilmtechnischen Vereini- 
gnng scheinen überhaupt 
nicht recht zu wissen, wie 
man einen Verband führt 
^ie haben es zum Beispiel 
glänzend verstanden, die 
Bayern wegen reiner Bei- 
hagsfiagen 

var den Kopf zu stoBen, 

*o daß «ich in München eine 
*igene Vereinigung der Ton- 
hlmtechniker etabliert hat. 
üer wcchrscheinlich in ande- 
'•n Bezirken Deutschlands 
noch weitere folgen werden. 

Daß wir eine derartige Zer- 
aplilterung grundsätzlich be- 
nauern. ist klar. Wir hätten 
d«™ auch bei den Tonfilm- 
^nikern Einigkeit gesehen, 
aber es scheint, als ob man 
alle deutschen Vorführer 
® diese Organisation hin- 
“berziehen will, um dadurch 
Jl^üeren Unfrieden in 

bestehende Verbände 
“«reinzutragen. 


Dyan hat natürlich nie- 
^d Interesse, und es wäre 
* eicht richtiger, anstatt 
"'‘Inrungen zu verschicken, 
ti'1 *'* Besprochen sind, 

Sk! «‘'‘ras klarer 

u / Ziele der Tonfilm- 
i «"“"^ken Vereinigung zu 
s!!*'?' «“f «Je«- Ver- 

•«•nheit sein dürfte. 


Buster Keatons unvollkommene Ehe 


Fabrikat- M. C. M. HauptrollLn Buster Keaton 

Verleih: Parufamet Läntfe: 2160 Meter. 9 Akte 

Urauiiührunit. Universum 


Es ist anscheinend nicht leicht, 
lür amerikanische Filme rich¬ 
tige deutsche Titel zu linden. 
Wenn man sich dunkel erinnert, 
weiß man. daß der Film „Buster, 
der Matrose" heißen sollte, wo¬ 
mit der Inhalt iraglos treffender 
wiedergegeben ist. 


Überflüssig zu sagen, daß das 
in überaus komischen und lusti¬ 
gen Szenen geschieht. Daß man 
voi allen Dingen im letzten 
größeren Teil des Films nicht 
aus dem Lachen herauskommt 
und daß das Publikum sich ge¬ 
nau so glänzend amüsiert, wie 



BUSTER KEATON uad D0R01HY SEBASTIAN 


Richtig ist icdenlalls, daß 
Buster Kc.rton schon gleich am 
Anfang heira'el, nämlich eine 
schöne Schauspielerin, Miß 
Trilby, von Dorothy Sebastian 
nett, liebenswürdig, virtuos ge¬ 
spielt 

Aber diese Ehe ist nur eine 
Laune gewesen, und ehe es norh 
zum richtigen Zusammenleben 
kommt, trennen sich die beiden 
Leutchen, weil sich nämlich ber- 
ausstellt, daß der Mann, den 
Trilby aus Trotz geheiratet hat, 
nur ein armer Schneider und 
Anzugbügler ist. 

Man will voneinander, trifft 
sich aber wieder auf einem 
Schiff, wo der kleine Schneider 
zeigen kann, daß er wirklich ein 
Held ist. 

Er rettet nicht nur eine bren¬ 
nende Jacht, sondern nimmt 
schließlich eine Schar Alkohol- 
tchniuggler gefangen, die er dem 
Arm der Gerechtigkeit übergibt. 


in Busters besten Tagen. 

Man hat nicht an Ausstattimg 
gespart, zeigt abw«-chslungt- 
reiche Bilder, die glänzend pho¬ 
tographiert sind, und hätte nur 
nötig gehabt, die deutschen 
Texte etwas besser zu formen. 

Der Erfolg war auch mit die¬ 
sen schlechten Texten in vol¬ 
lem Umfang festzustellen. Aber 
es hätte noch lustiger, noch 
netter, noch lebendiger werden 
können. 

Der Film, der ohne Einschrän¬ 
kung lür jedes Provinztheater 
zu empfehlen ist, ist nach einer 
Novelle von Lew Lipton ge¬ 
schrieben. 

Edvard Sedgwick führt mit 
viel Blick für gute Wirkung wie 
in allen Keaton-Filmen Regie, 
während Reggie Lanning das 
Lob für routinierte Einstellung 
und vorbildlichen Bildausschnitt 
für sich in Anspruch nehmen 
darf. 


Die Drei von der Tankstelle" in» Ufn-Ton-Verlag 

Die Musik zu dem Ul.-Ton- hören die vier Schlager diese, 
m „Die Drei von der Tank- Films zum Repertoire aller gro- 
elle" ist im Uf.-Tcn-Verl.g ß." K.pel en und beherrschen 
schienen. Schon heule ge- den Schallplatlenmarkl. 


„Die lustigen 
Musikanten" zensiert 

Der Aafa-Tonfilm-Schwank 
„Die lustigen Musikanten" (Lau¬ 
benkolonie) hat soeben die Zen¬ 
sur passiert und wurde ohne 
Ausschnitte zur öffentrehen 
Vorführung zugelassen. 

Uraufgeführt wird der .-Jm 
am Freitag dieser Woche im 
Primus-Palast.Potsdamer Straße. 

Zirkus im Theater 

Im Laufe des .Monats Novem¬ 
ber sollte .Malv Dcischaft in 
den Wiener Kammerspielen in 
der Novität dieser Bühne ..In¬ 
termezzo im Zirkus" ein länge¬ 
res Gastspiel absolvieren. 

Frau Delschalt tral auch die¬ 
ser Tage in Wien ein. um an 
den Proben der Novität teilzu- 
nehmen. Sie stellte aber ‘est. 
daß die ihr zugeteilte Rolle 
keine Hauptrclle sei. Sie er¬ 
klärte, caß sie für ihr erstes 
Debü' in Wien die Darstellung 
einer solcher Nebenrolle ab- 
Icbnen müsse. Nach einer hef¬ 
tigen A jse.nandersetzung mit 
dem Direktor der Kammer¬ 
spiele reiste Frau Delschalt 
wieder nach Berlin zurück, von 
wo aus sie eine Schadenersatz¬ 
klage gegen die Direktion der 
Kammcrspiele anstrengen will. 

Ebner» Beisetzung 

Geste.-n vormittag trug man 
Ebner unter selten großer Be¬ 
teiligung zu Grabe. Den Sarg 
deckten unzählige Bbunenspen- 
den mit bunten Schleifen, die 
die Farben bekannter sport¬ 
licher Organisationen trugen. 

Nach einer eindrucksvollen 
Rede des Pfarrers und nach Ab- 
schiedfworten, die Lothar Stark 
dem Freund und Kollegen nach¬ 
rief, senkte man die sterblichen 
Überreste Ebnere in die Gruft. 
Oben am herbstlichen Himmel 
zog ein Flugzeug mit langwallen¬ 
den schwarzen Trauerwimpeln 
seine Kreise. 

Man sah viele leitende Per¬ 
sönlichkeiten aus deutschen und 
deutsch-imerikanischen Filmkrei¬ 
sen, bekannte Stars, die alle 
noch eirmal dem guten Freund 
und klugen Menschen die letzte 
Ehre erweisen wollten, und die 
mit tiefer Anteilnahme der 
Witwe, dem trauernden Bruder 
und den Verwandten die Hand 
drückten. 

Stark. Abachiedsworte mach¬ 
ten besonders auf die Frauen 
und Männer vom Film tiefen 
Eindruck. Man wird Ebnen 
Andenken ständig in Ehren hal¬ 
ten. besonders bei denen, die 
mit ihm arbeiteten und mit ihm 
stritten, als der Film noch nicht 
das Ansehen genoß, das wir 
beute, wenigstens zu einem Teil, 
in der Öffentlichkeit zu ver¬ 
zeichnen haben. 






Brasilien will selbst 
Filme drehen 

Warum hat Brasilien noch 
keine eigene Filmindustrie? 
Diese Frai(e hört man hier 
allcrwärts in den Kreisen, die 
Interesse an der Schaffung 
einer einheimischen Industrie 
haben. Die definitive Lösung 
des Problems dürfte nicht mehr 
lange auf sich warten lassen, 
obwohl der eine behauptet, es 
fehle in Brasilien an geeigneten 
charakteristischen Kinogesich¬ 
tem. und der andere wiederum 
der Meinung ist, es mangele an 
den nötigen Künstlern dazu, wie 
an der erforderlichen techni¬ 
schen Leitung und Ausbildung 
des Direktionspersonals. 

Diese angeführten Gründe 
dürften indessen nicht stichhal¬ 
tig sein, nach unserer Ansicht 
ist die ganze wirtschaftliche 
Atmosphäre in Brasilien noch 
nicht recht geeignet, eine solche 
Industrie hier rentabel erschei¬ 
nen zu lassen. Solange es an 
der nötigen Organisation fehlt 
wie auch am erforderlichen Ka¬ 
pital, wäre es voreilig und ris¬ 
kiert, an eine Filmfabrikation 
heranzugehen. 

Die Frage des brasilianischen 
Kinos beschränkt sich auf die 
einfache Tatsache, daß es cn- 
serem Filmausstellungsmarkt c.m 
wirtschaftlichen Rückhalt fehlt, 
um eine so teuere Industrie, 
wie lie die Filmindustrie nun 
einmal ist, sich leisten zu kön¬ 
nen. Die Beweisung des Ge¬ 
genteils wäre der erste greif¬ 
bare Schritt zur Verwirklichung 
des nationalen Kinos. 

Einen diesbezüglichen Ver¬ 
such macht zur Zeit in Säo 
Paulo die Firma Saidenberg, die 
Erzeugerin der .Sklavin Isau- 
ra", und Luis de Baros mit 
einem anderen Film. 

Unglöckseligerweise ist aber 
die Ausgedehntbeit des Landes 
mit zum Teil recht spärlicher 
Bevölkerang ein ungünstiges 
Feld für Kinogeschäftc. 

So ist zum Beispiel in einer 
Stadt von Minas Geraes das 
einzige Kino des Orts auf die 
Einnahme der damit in Verbin¬ 
dung stehenden Bar angewie¬ 
sen. Das größte Geschäft des 
Unternehmers müssen die Kino¬ 
pausen bringen, und es wird 
auch dann erst mit der Vor¬ 
stellung begonnen, wenn die 
Zuschauer zuvor eine genügen¬ 
de Zeche an Speisen und Ge¬ 
tränken gemacht haben, um die 
Spesen der Vorstellung zu 
decken. Im übrigen ist der Ein¬ 
trittspreis für diese in jenem 
Landstädtchen recht billig, den 
Verhältnissen der Bevölkerung 
angemessen. 


I K a m p f gegen die B e r e k 


Die Klagen über die Ge- 
schäftsprazis der Berek, die be¬ 
kanntlich ein Säulenmonopol in 
Berlin besitzt, mehren sich in 
einem so erschreckenden 
Maße, daß alle beteiligten Ver¬ 
bände und Betriebe, nicht nur 
die der Filmindustrie gemein¬ 
sam überlegen wollen, was man 
gegen die Überspannung des 
Berek-Monopols tun kann. 

Die Spitzenorganisation hat 
im Auftrag der beteiligten 
Verbände und Betriebe auf 
Montag, den 27. Oktober, nach¬ 
mittags 3 Uhr, eine Versamm¬ 
lung in die Räume der Bühnen- 
genossensebaft einberufen, in 
der erörtert werden soll, inwie¬ 


weit man überhaupt die Berek 
notwendig hat. 

Alle Betriebe, die Säulcnan- 
schlag verwenden, sind der 
Meinung, daß die Geschäfts- 
prazis der Berek und die von 
ihr geforderten Preise in kei¬ 
nem Verhältnis zu der Wirkung 
stehen. Maßgebende Konsu¬ 
menten aus allen beteiligten 
Gruppen glauben daß es 
schließlich auch ohne Berek 
geht und daß mit denselben 
Mitteln auf anderem Weg viel 
intensiver geworben werden 

Wir werden über die inter¬ 
essante Versammlung am 
Dienstag ausführlich berichten. 


Tonhlmtechnist nc 
Arbciisikemcinsc;)afi 


Ertolgreichc deutsche Tonfilme in Wien 


Wieder haben zwei deutsche 
Tonfilme heiteren Charakters 
lebhaften Anklang und starken 
Beifall beim Wiener Publikum 
und bei der Tagespresse gefun¬ 
den. Der Ufa-Tonfilm „Dolly 
Plackt Karriere" und die Silva- 
Tonfilmoperette „Csikosbaro- 

Kulturfilm im Auto¬ 
mobilklub 

Gestern abend führte Heinz 
Karl Heiland im Automobilklub 
von Deutschland den Film 
„Mit Auto und Büchse durch 
das Dschungel und die Ruinen¬ 
städte Ceylons" vor, der beim 
interessierten Publikum dank¬ 
bar aufgenommen wurde. 

Unsere Leser sind über die 
Expeditionen durch eine Reihe 
von Artikeln informiert, die wir 
schon früher veröffentlicht 

Oh der Film schon in abseh¬ 
barer Zeit io die deutschen 
Kinos gelangt, steht im Augen¬ 
blick noch nicht fest. Heiland 
spricht icdenfalls davon, die 
hübschen Bilder synchronisieren 
zu lassen. 

Vom Vortrag begleitet wer¬ 
den sie fraglos auch io ande¬ 
ren Städten ihre Anziehungs¬ 
kraft bewähren. 


Hans Albers an der Ostsee. 
Uei Carl Froelich ist Hochbe- 
trieb. Sein neuer Hans Al¬ 
bers-Tonfilm „Hans in allen 
Gassen" wird gleichzeitig in zwei 
Fassungen in dem Froclich-Ate- 
lier, Tempelhof, abwechselnd io 
dreißig verschiedenen, von 
Franz Schroedter geschaffenen 
Dekorationen spielend, aufge¬ 
nommen. Carl Froelich ton¬ 
filmte mit Albers in Ahlbeck, 
Heringsdorf und Swinemünde. 


neß". die im Imperial-Kino und 
weiter im Schwarzenberg-, Ma- 
ria-Theres:eo-, Löwen-, Kreuz- 
und Opem-Kino angesetzt 

Das Lied von der Traumköni¬ 
gin aus „Csikosbaroneß" dürfte 
in Wien populär werden. 

Vertagter Prozeß 

Gestern sollte vor dem E*- 
weiterten Schöffengericht .Moa¬ 
bit unter Vorsitz des Landge¬ 
richtsrats Marggraf eine Ver¬ 
handlung gegen die Brüder Si¬ 
mon und Samuel U. stattfinden. 

Sie sind beschuldigt, den 
Afrikareisenden Schomburgk. 
für den sie die Verwertung sei¬ 
ner in Afrika gedrehten Filme 
übernommen hatten, um zirka 
25 000 Mark geschädigt zu 
haben. 

Schomburgk war zu der Ver¬ 
handlung mit seiner Frau aus 
Frankfurt a. M. eingetroffen. 
Eine Zeugin, die frühere Buch¬ 
halterin der Urbachs, jetzige 
Tänzerin M., weilt in Holland 
und war nicht gekommen. 

Der Verteidiger, Rechtsanwalt 
Diamant, stellte infolgedessen 
Vertagungsantrag. Das Gericht 
fragte nach langer Beratung, ob 
nicht eventuell auf die Zeugin 
verzichtet werden könne, damit 
die Verhandlung stattfinde. Aber 
die Angeklagter wollten davon 
nichts wissen und so mußte die 
Verhandlung vertagt werden. 

Foz' tönende Wochenschau im 
Tauen tzien-Palast. 
pher durch die Hein & Kreisle 
^ jüngst übernommene Tau- 
entzicn-Palast hat Foz' tönende 
Wochenschau „Die Stimme der 
Welt" in sein ständiges Pro¬ 
gramm aufgenommen. 


Mitglieder g n 
Voraussetzui.g, 
gsfrage den h'ü 


Infolgedessen erklärt, n 
Münchener Herren sich a 
Berliner Vereinigung nic^ : 
gebunden. Sie schloss, n 
jedoch zu einer neuen \ < 
gung zusammen unter d- n 
men „Tonfilmtechnisch - 
beitsgemeinschaft M- n, 
mit dem Ziel der Fö'd 
tonfilmtechnischer Zwei ,< 
der Verbreitung entsp c 
den WUsens. 

In der konstituierend, n 
gliederv ersammlung wu:di 
den neuen Vorstand 
die He ren Dr. Wolfg.ir4 
tini als 1. Vorsitzender 1 
lein als 2. Vorsitzend r 
Schriftführer, Sonhutv 
Handelsgesellschaft) als K: 
rer. In den Arbeils.i isi 
die Herren Dr Woltei 0 
Schläger, Richter, Zi< 
und Plankl. 

Et wurde beechlosset is 
dem Monate ein zw. ma.i 
Zusammenkommen zu vtt 
stalten mit Referatci, über i 
Neuerscheinungen in der (• 
samten Fachpresse, pra 
Demonstrationen und t buefr 
Der Mitgliedsbeitrag warde«; 
Zeitverhältnissen enisprecäid 
auf 20 Pfg. pro Woch. le»iP 
setzt. 

Die erste Veranstaltung 
det am kommenden .Mot‘4 
abends um 11 Uhr im Vorlr^ 
Saale des Radiohaus Hitt* 
statt mit einem Referat ** 
Ehrismann über StörscWi 
mii praktischen Demonslr*'^ 
nen und Besichtigung 
Siemens 3-Plattenwerkct. 

Totenglockc 

Dr. W. Meine!. Dresden.^ 
bekannte Kinofachniann^ 

der Verfasser des im 
Scherl erschienenen 
buchs für die Prüfung 
Kinovorführers, gerade »*^ 
dings als kino- und tonfil®*^ 
nischer Berater in vielen 
tem Mitteldeutschland' i*. 
scheinung getreten, 
durch das plötzliche 
seines Vaters in tiefe T 


Der JCfaMMlegraph* efvclietat lecbsaal wScbcallich. BetleDaagea io sOea Sehcri-Filislea. BochhaadluaSen md bei der Poil II. PosUeilaagiliilc. Bc<a|tprcii Mk. 3.- virrlcKa^ 
tei^L Betulleld. AasetgeaprcMe: IS P(f die awi-H6be: SlcIlecieaScbolc 3S Pfg., StcHcogesacbc IS PIg. die aiai-Hfthe — Seileaprciie ead Rebelte oech Teni. 
ecbechkoBlo: Berita NW 7. Nt. Stil. — HauDlechriilleiluag; Allred Haiealbel lAroel. Verealwortlich Idr die Redeklioa: Dr. Robert Neaateaa, lär den Aa*?^ 













24. Jahrgang Berlin, den 24 Oktober 1930 Nummer 249 


Schrei nach dem Filmurheberrecht 



Wenn es bisher die Autoren 
. wat..n, die eine Art eigenes 
• Filn\Urheberrecht (orderten, 
so Verden es jetzt aller Vor- 
aus.sicht nach die Filmprodu- 
zenten sein, die mit aller 
Ent gie eine Regelung der 
Film Urheberrechte (ordern. 

Die Prozesse um die Drei¬ 
groschenoper und um die 
•Vieiße Sklavin" (ordern ge¬ 
bieterisch eine .Neuregelung 
i der ganzen Materie, weil es 
tu! die Dauer zu immer 
neuen Komplikationen 

I lührt, wenn man die Grund- 
ȊUe des jetzigen Urheber- 
I rechts ein(ach au( den Film 
i überträgt. 

: * 

£s ist nun einmal so, daß 
gerade heute im Zeitalter des 
Tonfilms sich äußerlich zwar 
«ehr Berührungspunkte zwi- 
•eben Theater und Lichtbild 
I ergehen als (rüher, daß aber 
^ innere Struktur der beiden 
Kunstgattungen doch im we¬ 
sentlichen ganz anders liegt. 
♦ 

I Vor allem ist es viel ein- 
jMher, die Wirkung eines 
Buches (ür die Bühne wie (ür 
den Film zu beurteilen. 

Au( der Bühne wird ein- 
A i«*prochen, was der 

Autor niederschreibt, beim 
r«lm aber muß der Gesamt¬ 
eindruck eines Werkes nicht 
j ®ur in Worten, sondern auch 
reproduziert werden, 
^•e bei dieser 

zusa^imengesetzten 

NeuschSpfung 

^ort und Bild gegeneinander 
• z^önen sind, läßt sich ein- 
'Wh von vornherein nicht ab- 
»eben. 


kommt außerdem hinzu, 
daß sich gerade während der 
Produktion 

Zensur bedenken 
erheben können, die (ür die 
Bühne überhaupt nicht in 
Frage kommen. 

Man sieht das eklatant an 
ein paar Fällen aus der letz¬ 
ten Zeit. So hat man einen 
Fox-Film „König Elch" nicht 
(ür volksbildend erklären 
wollen, weil irgendeine Szene 
braun viragiert 
war. Die zuständige Kammer 
vertrat die Ansicht, daßKultur- 
(ilme grundsätzlich schwarz¬ 
weiß oder in natürlichen Far 
ben wiederzugeben seien. 


Das hat natürlich mit dem 
Urheberrecht 

nichts zu tun, sondern be¬ 
leuchtet nu.- die gesamte 
Situation. 

Viel eher hängt mit dem 
Urheberrecht die Frage zu¬ 
sammen, daß man dem Dr. 
Cürlis einen nackten holz¬ 
hauenden Menschen verbot, 
der den Titel eines modernen 
Films illustrierte, in dem ge¬ 
sagt wurde, daß der Mensch 
in der Urzeit nackt ge¬ 
wesen sei. 

♦ 

Wenn ein Film schon über 
solche Kleinigkeiten stolpert, 
was kann dann erst Vorkom¬ 


men. wenn es sich um Ver(il- 
mungen von modernen 
literarischen Themen 
handelt 

U.id gerade solche ultra¬ 
modernen Autoren sind es, 
die in cer letzten Zeit die Ge¬ 
richte anruien, die sich dann 
in die Lwangslage versetzt 
Seher, ihre Entscheidungen 
aui das bisherige Urheber¬ 
recht zu stützen. 

Es ist einiach unmöglich, 

incustrielle Verhältnisse 
aui Grund eines Gesetzes zu 
bcurieilen, das (ür rein lite¬ 
rarische Erzeugnisse bestim¬ 
mend ist. 

Aui die Dauer kann nicht 
über Manuskripte nach ge¬ 
setzlichen Richtlinien geurteilt 
werden, die unter ganz ande¬ 
ren Zensurrichtlinien und un¬ 
ter viel weiterem allgemeinen 
gesej:lichen Schutz stehen. 


Dieses neue Filmurheber- 
recht kann selbstverständlich 
nicht von heute auf morgen 
geschaffen werden. 

Es müßte zusammen mit 
dem Tonfilmrecht beraten 
und verkündet werden, (ür 
das eine Fülle von Fragen 
der Lösung harren. 

Schließlich muß doch eines 
Tages auch einmal gesetz¬ 
lich klar sein, ob der Ton¬ 
film eine 

mechanische Verrieliältignng 
darstellt, und ob man Kom¬ 
ponisten zwingen kann, ihre 
Tonfilmrechte als kleine 
Rechte an die Gema abzu- 
treten, weil irgend welche 
Verträge unter ganz anderen 





Die Tantiemefratfe, die 
letzt enerfjisch von den 
Autoren aufgerollt wird, 
harrt so oder so ihrer Lö¬ 
sung. 

So einfach als losgelöster 
Komplex, bietet sie unge¬ 
heure Schwierigkeiten, weil 
sie vielleicht als 

besondere Abgabe 
neben Gema und Amre emp¬ 
funden wird. 

So ist sie zweifellos weder 
von den Filmautoren ge¬ 
dacht, noch kann sie so von 
der Industrie akzeptiert 
werden. 

♦ 

Es ist die Frage gesetzlich 
zu regeln, wer denn letzten 
Endes überhaupt für den 
fertigen Film verantwortlich 
ist. Ob diejenigen, die eine 
Idee liefern, oder die irgend¬ 
ein Buch oder Bühnenwerk 
zur Verfilmung verkaufen, 
oder die eigentlichen .Ma¬ 
nuskriptverfasser. 

Augenblicklich weiß nie¬ 
mand, woran er ist. Die 
Firmen schließen gu.gläubig 
Verträge, und die Richter 
stehen nachher vor einem 
Gewirr von Paragraphen, in 
deren Dickicht sehr schwer 
das Land der wahren Er¬ 
kenntnis zu e;Teichen ist. 

•a 

Der Verband der Film- 
industriellen hat sich in einer 
der letzten Sitzungen bereits 
für die 

FeststeUling eine« Tonfifan- 
rechts 

ausgesprochen. 

Die Filmautoren haben 
ebenfalls den dringenden 
Wunsch nach einer Stipu- 
lieruttg ihrer Rechte und 
Pflichten, weil sie größten 
Wert darauf legen, out der 
Industrie in Frieden zu 
leben, der jetzt häufig ge¬ 
fährdet wird, weil die rei¬ 
nen Literaten immer wieder 
Komplikationen herbei¬ 
führen. ^ 

Wie dieses Gesetz aus- 
sehen soll, wird Gegenstand 
eingehender Beratungen aller 
Parteien sein müssen. Das, 
was heute der objektive Be¬ 
urteiler, der über den Par¬ 
teien steht, fordern muß, ist 
ein 

praktischer Schritt 
in dieser Angelegenheit, die 
allmählich lebensnotwendig 
für alle Beteiligten wird. 




Regie: Geors Jacoby 

FroduKtionsieitg.: Liddy Hesewald 

15 Prominente Komiker 15 

yrAc 

Tonsystem: 

Dresden begeistert! 

3. Woche verlängert. 

GroBer Erfolg in 
Frankfurt a. Main! 

Das 

Atrium dröhnte 
vor Lachsalven 
bei der Berliner 
Uraufführung! 

I Das Publikum laCht sich gesund! 
Oer Theaterbesitzer macht sich gesund ■ 

Ein Hegewald-Film 

im Verleih der 

SiiV a - FiIm 


kanischen Films ihre B da- 
pester Uraufführung erlebt 

Es handelt sich um eine m- 
arbeitung des amerikanis 'lea 
Films „In einer halben Stur e '. 
der in Budapest unter dem ^ici 
„Das Geheimnis des Ar/ies 
läuft. 

Erzählt wird das Erlcmis 
einer Frau, die von ihrem hat¬ 
ten fort will, um einem and rtt 
zu folgen, den sie wirklich I .'bt 

Gerade in dem Augenb ck. 
wo die beiden Leutchen dit 
Reise ine neue Leben antr' ica 
wollen, erleidet der Geli btz 
einen tödlichen Autounfall 

Der Arzt, de- zu Hilfe ge¬ 
rufen wird, ist zufälliger« is« 
abends Gast in der Familie des 
ersten ungeliebten Mannes Er 
will erst seinem Gastgeber die 
Gesch'chte vom Vormittag -er¬ 
raten, siebt dann aber ein. daS 
er dam.t der Frau unrecht ’dtc. 


Für die ungarische Verlos 
waren namhafte Ungar che 
Schauspieler herangezoger 

Trotzdem kam es nicht zu 
eiaem vollen Erfolg. \k .hr- 
schcinlich, weil man mit der 
reinen Übersetzung amerik mi- 
scher slorys in irgendim* 
fremde Sprache noch n'ch' die 
Mentalität eines anderen '■ o|. 
kes trifft. 

Außerdem stellt sich ht-racs, 
daß die ausgewählten un,:in- 
sehen Schauspieler zwar rhr 
gut sprechen, aber doch rrcht 
immer die richtige Film-Ph • ■•lO- 
gnomie haben. 

Man wird aber, selbst ..i-ne 
der Verleiher in diesem Fall 
auf seine Kosten kommt, g*' 
rade an diesem Scbulbei^pi*! 
sehen müssen, daß die Herstel¬ 
lung ungarischer Filme nicht so 
leicht ist. wie man sich das 
dachte. 

Es gilt letzt, aus diesem 
ersten nicht gerade geglückten 
ungarischen Film die versshie- 
densten Lehren zu ziehen 

Schnellbahn 
in Ufa-Tonwochc 

Die neue Ufa-Tonwoche 

bringt schon in dieser 'k och« 
als technische Sensation 
ersten Aufnahmen von der 


Mitropofa-Antrieb. 

Heute „Die lustigen 
Musikanten“ Im Primus- 
Palast ., 


nett ausgestattete Hanoz«' 
verteilen, die sechs Szene 

bilder des Tonfilmschwank 

enthalten. 










Der S 

\X -.L-der ein Urheberrechts¬ 
sire .. diesmal vor dem Kam¬ 
mer .rricht, ein Prozeß, der in 
mar her Hinsicht Ähnlichkeit 
mit dem Prozesse Brecht und 
Vi'e : gegen Nero hat, wird zur 
Zeit vor dem 27. Zivilsenat des 
Kar.niergcricbts als Berufungs¬ 
inst'oz unter dem Vorsitz von 
Ser tspräsident Gnuschke ver- 
katr ielt. 

K'dger und BcrufungskUger 
sind die Filmautoren Dr. Reh- 
fisci: und Hein:. Goldberg, Be- 
klattte und Bcrufungsbeklagte 
die i^ssen-Filmgesellschaft und 
die Ncro-Filmgcselischaft, de¬ 
nen sich als Nebenintervenient 
das D. L. S. angeschlossen hat. 
Es h. ndelt sich um einen Streit 
tun d'e Autorenschaft des Films 
-Die A-eifle Sklavin'. Ursprüng- 


treit um die 

lieh wurde das Drehbuch von 
den beiden Klagern verfaßt. 
Später wurde dieses durch Curt 
J Braun nach Ansicht der Klä¬ 
ger so abgeändert, daß sie sich 
nicht mehr zu der Urheberschaft 
bekennen wollten. Die Kläger 
stehen auf dem Standpunkte, 
daß der angebliche Durchfall 
des Films auf die ohne ihr Wis¬ 
sen und ohne ihren Willen vor 
genommene Umarbeitung zu- 
rückzufübren sei. 

Die Klage wurde in erster In¬ 
stanz vom Landgericht abge- 

Die Kläger hatten seinerzeit 
die Beklagten aufgefordert, im 
„Illustrierten Filmkurier" ihre 
Namen fortzulassen. Den glei¬ 
chen Wunsch äußerte vorher 
Braun, dessen Name in einem 
Teil der Auflage des ..Illuslricr- 


„W c i 5 c Ski 

ten Filmkuriers" überklebt 
wurde. 

Vor Gericht drehte es sich 
vor allem um die Frage, wer 
eigentlich verantwortlich zu 
machen sei: Ob die beiden Film¬ 
gesellschaften als Produktions¬ 
firmen oder das D. L. S. als Ver- 
leiberfirma. Eine weitere Frage 
ist die. ob die von den Klägern 
behauptete Umarbeitung in qua¬ 
litativer wie in quantitativer 
Hinsicht schädigend gewesen sei. 
Die Möglichkeit einer Besichti¬ 
gung des Films und des Stu¬ 
diums des Drehbuchs in der 
Originalfassung und in der ab¬ 
geänderten Fassung wurde durch 
den Senat erörtert. 

Die Beklagten bestreiten fede 
Schädigung Dr. Rehfischs und 
Goldbergs. 


a V i n “ 

Den Beklagten wurde ent¬ 
gegengehalten. daß die Kläger 
vertraglich auf Wunsch der Re¬ 
gie selber zur Änderung be¬ 
ziehungsweise zur Verbcsseiung 
des Manuskripts verpflichtet ge¬ 
wesen seien, daß daher eine 
Umarbeitung durch einen Drit- 
len überflüssig gewesen sei. Laut 
einem Briefe Brauns seien seine 
Manuskriptänderungen über¬ 
haupt nicht berücksichtigt wor- 
^den. Hinsichtlich des Klägers 
Goldberg wurde dessen Aktiv¬ 
legitimation deshalb 'oestritten, 
weil er sozusagen nur als Ge¬ 
hilfe von Dr. Rehfisch anzu- 
sehen war. 

Der Senat konnte .sich heute 
wegen der Ungeklärtheil ver¬ 
schiedener Fragen noch nicht 
entscheiden. Die Verhandlung 
wurde daher angebrochen. 


Rcidihaliigcs Programm im Industriellcnvcrband 


ln der am Mittwoch unter 
Vor5::z von Herrn Somio statt- 
gclunüenen Mitgliederversamm¬ 
lung des Verbandes der Film- 
indiL-triellen berichtete Herr 
Rcch'sanwalt Dr. Plügge über 
den Stand der Verhandlungen 
»it . vr Dacho. Die Versamm- 
Inng irklärte sich mit den Ar- 
keiten der vom Verbände für 
die Ourefafübrung dieser An- 
(elcgcnheit eingesetzten Kom¬ 
mission einverstanden und be- 
•nftragle Herrn Dr. Plügge mit 
^*r I orl'übrung der Verhand- 
inngcn die nach dem Beschluß 
Schlichtungskammer in 
Kürze weitergeführt werden 
sollen Die bisherige Verband- 
‘ongsl'ni, wurde gebilligt: Es 
•ollen bindende Normalver- 
J^sge bis zu einer gewissen Ein- 
•ommt nsgrenzc geschaffen wer- 
Als höchste Grenze wurde 
«Wä die Verpflichtung zur An- 
(ostclltcnversicherung bezeich- 
Auch für die höheren Ge- 
Mltssiufen soll ein Normalver- 
™g geschaffen werden. 

Schaffung eines Arbeits- 
**ohweises für das künstle- 
nsche und technische Personal 
*h«nite der Verband zu. unter 
Bedingung, daß ihm bei 
****0 Hinrichtung und Führung 
y^'‘^f«hender Einfluß gewahrt 

^^^1 diesen Verhandlungen 


■ssonandrang in Hamburg. 
1}'^ ’- lä-Palast in Hamburg, ii 
*^'T*'ci>em zur Zeit der Uni 
■ Härben - Tonfilm ..E>ei 
•«konig-, „it p,„i >*ri,i,e 
R-l' •“fgefnhrt wird, weis 
ri“''i^«»ucherzahlen auf. 
teil® **l«iramm aus Hamburi 
mit, daß in der 
•ockL” 15 779 Be 

Wrai.e'^j“ o*'"’ *••••“■ ^ei 

*‘*»1 TVg^“‘’T‘g'"* 


soll den -V: ht :1nvh:!:ervertretem 

die Frage vorgeiegt werden, zb 
und in welcher Weise sie be¬ 
reit sind, gegen vertragsbrüchi¬ 
ges Personal vorzugehen. 

Die Geschäftsführung wurde 
beauftragt, unverzüglich alles 
erreichbare .Material zusan- 
raenzuziehen über die tatsäch¬ 


lich an das künstlerische und 
technische Personal gezahlten 
Löhne unter besonderer Be¬ 
rücksichtigung der in den 
letzten .Monaten eingetretenen 
Steigerung. 

Die Versamn'ung besprach 
sodann eingehend die sich 
ständig häufenden Klagen über 


Filmpreis für Völker Ver¬ 
ständigung 


Durch die Presse geht die 
Nachricht, daß das „Comitä in¬ 
ternational pour la diffusion 
acustique et littäraire par le 
Cinämatographe (C.I.D.A.L.C.;" 
einen Preis von hundertfünf:i:J- 
tausend Frank ausgesetzt hat. 
der für das beste Manuskript 
zu einem wissenschaftlichen, 
sozialen, wirtschaftlichen Spiel¬ 
oder Lehrfilm gegeben werden 
soll, der geeignet erscheint, den 
Völkerbundsgedanken zu för¬ 
dern. 

Der Preis soll zum erstenmal 
am 9. Dezember 1930 verteilt 
werden. Für die Auszeichnung 
teilweise geeigneter Werke 
stehen außerdem funfundzwan- 
zigtausend Frank zur Ver¬ 
fügung. 

In den einzelnen Ländern 
sind Ausschüsse ernannt wor¬ 
den, die als Vermittlungsstelle 
für Manuskript - Einsendungen 
dienen. 


In Deutschland sind bisher die 
Herren Dr. Bagier, Alfred Kerr, 
Harry Graf Keßler, Fritz Lang, 
Thomas Mann. Robert Neu- 
mann und Erich Pommer er¬ 
nannt. Alles namhafte Persön¬ 
lichkeiten, gegen die nichts ein¬ 
zuwenden ist, die man aber 
mit Rücksicht auf das als Preis¬ 
frage gestellte Problem unseres 
Erachtens noch um weitere Pro¬ 
minente aus allen Lagern er¬ 
weitern müßte. 

Der deutsche Ausschuß hat 
die drei seiner Ansicht nach 
am geeignetsten erscheinenden 
Manuskripte auszuwählen und 
sie an die internationale Jury 
nach Paris zu senden. 

Wie diese internationale Jury 
aussicht, steht zur Stunde noch 
nicht fest. Man wird aus den 
verschiedensten Gründen die 
Zusammensetzung dieses Gre- 
minms abwarten müssen, ehe 
man zu dem ganzen Problem 
Stellung nimmt. 


Wir bitten dringend. Briefe, die für die Redaktion des 
„Kinematograph" bestimm*, sind, nicht an bestimmte Per¬ 
sonen zu adressieren, da sonst bei der Abwesenheit des 
einen oder andern Redaktionsmitgliedes Verzögertmgen ent¬ 
stehen können, die sicher nicht im Interesse des Absenders 


die Schädigung der Filraproduk- 
tion übe- unsachliche Film¬ 
kritiken ir der Tagespresse. 

Herr Rechtsanwalt Dr. Plügge 
berichleie über die angebahn- 
len Verhandlungen mit den 
Tonfilmpa.enthaltern. Eine vom 
Verband«- der Filmindustriellen 
eingesetzt z Kommission soll die 
Verhand'ungen weiterführen. 

Es wurden weiterhin die im 
Zusammenhang mit dem Ton¬ 
film stehenden Urheberrechts¬ 
fragen, insbesondere die Pläne 
einer gesetzlichen Neuregelung 
des Tonfilmrechts besprochen. 

Bezüglich der Erhöhung der 
Anschlag! arife der Berek, Ber¬ 
lin. «nirde von einzelnen Fir¬ 
men berichtet, daß der Säu- 
lenansch'ag auf die Höhe des 
Theaterbesuches fast ohne Ein¬ 
fluß sei und daß man deswegen 
die Plakalierung eingestellt 
habe. 

Sodann wurden die einzelnen 
Punkte der Tagesordnung der 
Spitzenorganisation vorbe- 
sprochen. Die Vertretung des 
Verbandes in der Spitzenorgani- 
sation wird im kommenden 
Jahre keine Veränderung erfah¬ 
ren. Die Etatfrage wurde be¬ 
reits in der vorhergehenden 
Sitzung des Verbandes be¬ 
sprochen. in der die Vor¬ 
schläge der Geschäftsführung 
der Spitzenorganisation einstim¬ 
mig gebilligt wurden. 


„Zwei Menschen" im Schnee, 
l^rich Waschneck hat sich mit 
dem Operateur Angst, mit 
Gustav Fröhlich, Hermine Ster- 
ler nach Garmisch-Partenkir¬ 
chen begeben um für den Ton¬ 
film „Zwei Menschen", der im 
Verleih der Deutschen Univer¬ 
sal erscheint, die Schneeaufnah¬ 
men im Gebiet der Zugspitze zu 
machen. 



Jubilium des Frank¬ 
furter Roxy-Palastes 

Eins der schönsten und best¬ 
gehenden Frankfurter GroB- 
theater, der Roxy-Palast, konnte 
dieser Tage sein einjähriges 
Bestehen feiern. Als Jubi¬ 
läumsfilm hatte der Besitzer des 
Roxy, Herr Bernhard Margu- 
Ues, den Tonfilm „Das Lied ist 
aus" mit Willy Forst in der 
Hauptrolle eingesetzt, und den 
Hauptdarsteller Forst persön¬ 
lich nach Frankfurt kommen 
lassen. Forst stellte sich bei 
einem der üblichen Tees der 
Frankfurter Tages- und Fach¬ 
presse ror und zeigt sich bis 
auf weiteres dem Kinopublikum 
am Schlüsse der Vorstellung. 
Mit dem Film „Das Lied ist 
aus" wird der Roxy-Palast wohl 
wieder auf einige Wochen aus¬ 
gesorgt haben. Gleichzeitig stel¬ 
len wir gerne fest, daB die 
,J>rei von der Tankstelle" im 
Ufa-Palast Frankfurt ebenfalls 
den groBen Erfolg zeitigen, den 
sie bisher auch in anderen GroB- 
städten verbuchen konnten, 
auch der französische Tonfilm 
„Unter den Dächern von Pa¬ 
ris" im Ufa-Theater zum Schwan 
macht sein Geschäft, fm übri¬ 
gen sind auch die Kultur-Licht¬ 
spiele im Zoologischen Garten 
schon seit einiger Zeit wieder 
in vollem Betrieb, sie stehen 
unter persönlicher Leitung des 
Zoodirektors Dr. Kurt Priemet 

Apparatebau 

Lignose-Hörfilm 

Der Apparatebau der Lignose- 
Hörfilm ist vom Streik der Me¬ 
tallarbeiter nicht berührt wor¬ 
den. Die Lignose-Hörfilm lie¬ 
fert nach wie vor ihre synchro¬ 
nen Plattenspieler an die Klang- 
Kim und die Kincton. 

Kinoton in Breslau 

Der bekannte Führer des 
schlesischen Proviitzialverban- 
des, Dr. Gebei-Breslau, rüstet 
seine beiden Theater „Weit- 
bühne" und „Palast-Theater" 
mit Kinoton aus. Palast-Theater 
bekommt ein Kinoton-Liebtton- 
Gerät Type 20, Wcitböhne 
Kinoton-Lichtton Type 40. 

Ein Spielfilm vom 
Rundfunk 

Die Ufa bereitet einen Kri- 
minal-TonKlm „Störung auf Wel¬ 
le 100" vor, der einen Krimi¬ 
nalfall vor dem Mikrophon zum 
Thema hat und in der Haupt¬ 
sache im Rundfunk-MiUeu spielt. 
Der Entwurf zu dem Film 
stammt von Hanna Passer und 
Dr. Walter Förster. Produk¬ 
tionsleitung voraussichtlich Al¬ 
fred Zeialer. 


Die Franzosen dementieren Emelka- 
Beteiligung 


Sowohl die französische Pa- 
-.hä-Cinema als auch der Gau- 
'Uont-Konzem erklären in einem 
Telegramm, daß ihnen von ir- 
Jendwelchen Beteiligungen an 
der Emelka oder Abmachun¬ 
gen mit dieser Firma nichts be¬ 
gannt seL Es heißt in dem 
Telegramm wörtlich, daß Ber- 
-iner Meldungen, die sich in 
dieser Richtung bewegen, reine 
Erfindungen seien. 

Es wäre mit Rücksicht auf 
die kategorische Form der Pa- 
nser Erklärung wünschenswert, 
wenn die Emelka der Öffent¬ 
lichkeit klar mitteilen würde, 
wer der französische Kontra¬ 
hent ist, der sich an der Sanie¬ 
rung der Emelka beteiligt. 

Wir haben bisher in der gan¬ 
zen Emelka-Frage zu den ver¬ 
schiedenen Artikeln und Noti¬ 
zen keine Stellung genommen, 
weil wir der Meinung waren, 
daß es sich zunächst um rein 


„ln Wien hab’ ich einmal 

F ür die Hauptrollen des Hege¬ 
wald-Films „In Wien hab' 
ich einmal ein Mädel geliebt" 
sind Gretl Theimer, Trude 


interne Dinge der Emelka han¬ 
delte. 

Jetzt aber, nach dem offiziel¬ 
len Pariser Dementi, wäre es 
vielleicht doch nicht falsch, 
nähere Aufklärung zu geben. 

Es ist das schoc. aus dem 
Grunde nötig, um ien EinfluB 
des Herrn Albert Cohan ge¬ 
nauer abzugrenzen. 

Die Sanierung an sich wird 
natürlich von diesen Mitteilun¬ 
gen nicht berührt, weil nach 
unseren Erkundigungen von den 
Beteiligten genügend Mittel flüs¬ 
sig gemacht werden können, 
um den Münchener Konzern 
auf feste FüBe zu stellen. Der 
Anschluß an französische Grup¬ 
pen ha* lediglich filmpolitische 
Bedeutung, besonders wegen 
der SchluSfolgerungen, die an 
diese deutsch-französische An¬ 
näherung allgemein geknüpft 
worden sind. 


ein Mädel geUebl" 

Hesterberg, Werner Fuetterer 
und Ernst Verebes engagiert 
worden. Regie: Erich Schön¬ 
felder. 


Das Berliner12-Uhr- 
Blatt schrieb Q b e r | 
die neueste 


UFA¬ 
TONWOCHE 

in Verbindung Mit den ParanuMint Sound News 


Ständis steigt 
die Zahl der 
Abonnenten 
-das müßte 
Ihnen zu den¬ 
ken geben — 


„Im Universum sah man be¬ 
reits die erstenTonfilm-Auf- 
nahmen von der Bergwerks- 
Katastrophe bei Alsdorf. Die 
Ufa-Tonfilm • Wochenschau 
wird|von ;Wocha zu Woche 
aktueller. Oie Schnelligkeit 
der Tonfilm - Berichterstat¬ 
tung ist bawundarnswert" 




Erich Wolff fibemin 
Parufomef - Vcrlc ih 

Die deutschen Theaterbc 
werden mit großer Befric 
die Ernennung Erich 
zum Verleihchef der Par 
für Deutschland veme 
Tritt doch io seiner Pers- 
guter alter Bekannter ai 
Spitze des deutsch-ame: 
sehen Verleihuntemehmcr 
seit beinahe zwölf Jabr< 
ihnen zuerst für die Ufa 
für die Parufamet arbeite' 
Mit der Ernennung 
Wolffs sind auch sonst r- 



Erich WolCI 

interessante Veründerun i» 
Parufamel-Verleih vor <*• 

Herr Callmann, der »*■ J**" 
ren in der Vertriebnlell. 3cds 
tätig ist, ist zum Vertrtier f« 
Berlin avanciert. 

Herr Valiar scheide nsd 
freundlicher Übereinkunit ssi 
der Parufamet aus, um <<** 
andere führende Poaition in ik* 
Branche einzunehmen. 

Zum Assistenten bat sx* 
Erich Wolff Herrn Dr. Gord*» 
erwählt, eine junge, 

Kraft, die sich in Deutschl^ 
und in moderen Gebieten ZW" 
traleuropas umfassende p«*' 
tische Kenntnisse erworben^ 

Die Theaterbesitzer wer««* 
fraglos auch in seiner ne^ 
Stellung genau so gc^ 
Herrn Dr. Gordon arbeiten 
bisher und unter dem n*^ 
Regime sicherlich noch 
mit der Parufamet arbeiten 


Pat und PatachoB im 
A m Freitag beginner P«* 
an Patachon im Efs-A _ 
mit den Aufnahmen 

Di.S.-TonfUmes „1000 
Deutsch". Mitwirkende; * 
Sandrock, Gerhard Dn»®^ 
Hans Waßmann, Paul 
meier, Hedwig Wange! 
seur: Georg Jacobv, Pr»*“ 
tionsleitung; Leo Meyer^ 


Dt JCiMantatraph* enebeial iirhini» wlelwellieh. BatalaWra la «Bes Sekerl-FilUlea. PackbaadhnZen oad b« der Pos« H. Posliciliiagtlisl«. 
aasItL Am«tfieapr«iM : 35 Pfg di« ■a-H6b«rSlc0eMn|€bote 25 Pff.. Slcflcalctbcb« 15 Pf|. d>« Mi-Höbe — S^Unreia« 

•chockkowt«: ikrlw NV 7, Nr. illl. ^ Uat^UckriftUiloBg: A 11 r a 4 R o • a a I h m MAros). Ver—IwortKch ffir die RcHalrtioB; Df. Robe 
%äüi A. Pibaiak« ■liUich te Bcriia. —> NAckdrwck B«r oster QoclleoonMob« gMUlUt UoverUadte EiQicoduatea w^ca our sar 
V«rU« oad Dracki AadaVtScborl & a. b. Bcrtia SW6& Scberlbooa 


Mk. 1- 

i»d KobotU aoeb 








24. Jahrgang Berlin, den 25. Oktober 1930 Nummer 250 


Freiheit der Kritik 



D.c Spio hat mit erfreu- 
lichi Deutlichkeit in ihrer 
IctzU-n Sitzung das Thema 
der berliner Filmkritik an- 
|esci nitten. 

Es ist tatsächlich so, daß 
die Art und Weise, wie eine 
Reih'; von jüngeren Jour- 
aalis'cn mit dem Film publi- 
zistreh umgeht, schärfste 
Krit der Industrie heraus¬ 
fordert. 

Es handelt sich dabei, wie 
gleich von Anfang an klar¬ 
festeilt werden soll, absolut 
nich‘. um das Prinzip der 
heien Kritik. 

Es wird keinen Menschen 
feber, der die Freiheit des 
Rezei'Senten an sich irgend¬ 
wie beeinträchtigen will. 

Wir brauchen die Freiheit 
des Kritikers im Interesse 
der FJmentwicklung, im In- 
^essc des künstlerischen 
Fortschritts und im Inter- 
***e der objektiven Bera- 
•«»g von Produzent, Ver- 
j^er. Theaterbesitzer und 

Publikum. 

Das Problem, um das es 
f*l»t, ist vielmehr die Art 
“ad die Grenze der filmkri- 
*^hen Betätigung. 

Ut vielleicht auch eine 
.j™''*o>'ung der Frage, ob 
^rall Männer das kritische 
verwalten, die die not- 
wsndigen Voraussetzungen 
eine so wichtige Tätig- 
besitzen. 


^ sind vielleicht jetzt etwa 
Jahre her, daß an 
em Nachmittag im Espla- 
I. ® prominente Journa- 
j *” "*it Vertretern der In- 
We zusammensaßen und 


das gleiche Thema erörter¬ 
ten. 

Den Vorsitz führte damals 
der verstorbene Paul Da¬ 
vidson, unter Assistenz Di¬ 
rektor Somlos. 

Damals standen wir am 
Anfang der sogenannten li¬ 
terarischen Filmkritik, und 
es fielen einige Äußerungen, 
die es verdienen, auch nach 


zehn Jahren noch der Ver¬ 
gessenheit entrissen zu wer¬ 
den. 

Ein bekannter Kunstkri¬ 
tiker meinte damals, daß 
der Filmrezensent seine Mei¬ 
nung sagen müsse ohne jede 
Rücksicht, selbst wenn die 
Industrie vor die Hunde 
ginge. 

Derselbe Herr führte aus. 


daß es gar nicht nötig sei, 
daß ein Filmrezensent etwas 
von der Filmherstellung und 
von der Filmverbreitung ver¬ 
stehe, sondern daß er ein¬ 
fach stine \nsicht zu sagen 
habe und daß sich die In¬ 
dustrie damit abfinden 
müsse. 

Das Haus, in dem dieser 
Herr noch heute tätig ist, 
wird inzwischen am eigenen 
Leibe erfahren haben, wie 
schwer gerade die Filmher¬ 
stellung ist und wie sehr oft 
die k.-i tische Ansicht der 
Presse und die praktischen 
Forderungen des Publikums 
sich diametral entgegen¬ 
stehen. ^ 

VorMissetzung für eine 
vernünftige Filmkritik ist 
vor allen Dingen die Er¬ 
kenntnis, was der Film 
eigentlich ist und an wen er 
sich wendet. 

Wir haben gerade in den 
letzten Tagen mehrfach dar¬ 
auf hingewiesen, daß es ein¬ 
fach unmöglich ist, den Film 
mit dem Theater zu ver¬ 
gleichen 

Wir .eönnen die Stoffe 
nach un.terem Sinne nicht 
formen, sondern so, wie die 
Zensur es wünscht, müssen 
wir sie achten, auch ohne sie 
zu lieben. 

Das Risiko beim Film ist 
viel größer. Das Kino arbei¬ 
tet ohne Staatssubventionen 
und kann sich nicht auf Ex¬ 
perimente einlassen wie das 
Theater, wo ja letzten Endes 
jeder einzelne Steuerzahler 
die Kosten zu tragen hat. 

* 

Der Grundsatz, daß Film 
vor allem eine Industrie ist 


Tag der crfol<Jreichcn Premieren 

Im Ufa-Theater. Kurfürstendamm. startet Dolly Haas in 
ihrem ersten Lustspiel unter dem Beifall des Publikums. I^r 
Titel des hübschen Spiels „Dolly macht Karriere" wird sich 
für den neuen Star und den neuen Film als goldrichtig er- 
weisen. _ « « # e 

Die „Aafa* hatte an der alten Stätte ihrer tfroOen Erfolge 
einen neuen Beweis für die Publikumswirksamkeit ihrer 
Volksstücke. . c •• o j 

Wir besprechen die Filme im einzelnen auf Seite 9 und 11 
dieser Nummer. _ 


*^*noverkauf schnell und zuverlässig durch „Kleine Anzeigen** im „Kinematograph' 






und daß er sich an Millionen 
in allen Ländern wendet, 
müßte oberster Leitsatz des 
Filmrezensenten sein. 

Vielleicht setzt sich im 
Anschluß an die Diskussion 
des filmkritischen Problems, 
die jetzt in den zuständigen 
Gremien einsetzt, die . Er¬ 
kenntnis durch, daß der Be¬ 
ruf des Filmkritikers (fanz 
enorme und gründliche Vor¬ 
kenntnisse voraussetzt, die 
nicht nur einzig und allein 
auf dem Gebiet der Ästhetik 
liegen. 

Die Spio beschwert sich mit 
Recht darüber, daß in der 
Berliner Filmkritik sich lang¬ 
sam eine Richtung bemerkbar 
macht, die anscheinend von 
Haus aus grundsätzlich gegen 
den deutschen Film und für 
den fremden eingestellt ist. 

Es ist hier vorläufig nicht 
der Ort, die tieferen Gründe, 
die zu dieser Einstellung ge¬ 
wisser Kritiker führen, zu er¬ 
örtern. 

Es sind hundert und tau¬ 
send Zusammenhänge. Es ist 
das Werk einer kleinen be¬ 
weglichen Clique, die aus 
irgendwelchen Sentiments mit 
aller Gewalt Leute groß ma¬ 
chen, Firmen verderben will. 
♦ 

Diese jugendlichen Herr¬ 
schaften, die überhaupt ge¬ 
rade über die Altersgrenze 
hinaus sind, in der man das 
Kino besuchen darf, reden 
sich ein, die Filmweisheit mit 
Löffeln gegessen zu haben. 


Vom Wiener 
Lichtspieltheater-Bund 

In der Vollvcrsarainlung des 
Bundes der Wiener Lichtspiel¬ 
theater, die diese' Tage statt¬ 
fand, standen die Erneuerung 
des Kollektivvertrages mit der 
Union der Bühnen und Kino- 
perscnalc und verschiedene 
Lohnstreitigkeiten mit dersel¬ 
ben Organisation auf der Tages¬ 
ordnung. Im Mittelpunkt des 
Lohnstreites stand die Forde¬ 
rung der Union bezüglich der 
Entlohnung der Tonfilm-Opera- 

Nach eingehender Debatte 
erhielt das Lohnkomitee Voll¬ 
macht, die Lobnverhandlungen 
zu einem beschlußfähigen Er¬ 
gebnis zu führen und dieses dem 
Plenum zur endgültigen Geneh¬ 
migung vorzulegen. 

Außerdem kam auch die 
Frage der Saalvermietungen für 
die Wahlen zur Sprache. Es 
herrschte Obereinatimmiuig, daß 
die Saalvermietung eine rein pri- 
vatrechtlicbe Angelegenheit sti. 


Sie übersehen dabei, wenn 
man beim Beispiel bleiben 
will, daß es sich um Schaum¬ 
löffel handelt, bei denen das 
3este durch die vielen Löcher 
.'<cht, die ein solches Instru¬ 
ment nun einmal haben muß. 
♦ 

Es Ist für uns keine Frage, 
caO eine ernsthafte und ener¬ 
gisch geführte Diskussion mit 
d :n Verlegern dazu führt, daß 
d eser untragbare Zustand 
sehr bald eine Änderung er¬ 
fährt. 

Wir meinen damit nicht, 
u.-id daß muß man so, wie die 
Dinge liegen, noch besonders 
unterstrichen betonen, eine 
Einflußnahme auf die Zei¬ 
tungen über den Weg der An¬ 
zeigen. 

Es ist leider eine weitver¬ 
breitete Unsitte in der Film¬ 
industrie, daß man unange¬ 
nehme Bemerkungen im Text¬ 
teil mit Inseratensperre zu be¬ 
antworten sucht. 

Das sind Dinge, die sich in 
Deutschland keine Zeitung, 
die etwas auf sich hält, ge¬ 
fallen läßt, und das sind 
Protestmethoden, die mit 
Recht von allen journalisti¬ 
schen Berufsorganisationen 
auf das energischste be¬ 
kämpft und verworfen werden. 

Man will ja auch gar nicht 
im Prinzip gegen die Frei¬ 
heit der Kritik irgend etwas 
unternehmen. 

Man will lediglich, wenn 
wir den Spio-Beschluß rich¬ 
tig verstanden haben, daß 


die Filmkritik in die Hände 
von Leuten geUgt wird, die 
wissen, welche Verantwortung 
auch mit einem bericht von 
zehn Zeilen auf sie geladen 
wird. 

Film ist, wie wir bereits 
eingangs betonten, eine Indu¬ 
strie. Es ist einfach unmög¬ 
lich, Filmkritil: ohne Berück¬ 
sichtigung der industriellen 
Notwendigkeiten zu schreiben. 

Das bedeutet absolut nicht, 
wie jene Clique wahrhaben 
will, das Verlangen nach 
rücksichtsloser Unterstützung 
jedes kitschigen Bildstreifens. 

Das bedeutet nur Berück¬ 
sichtigung der Situation, aus 
der heraus ein Film über¬ 
haupt entsteht. 

Wir sind jederzeit gern be¬ 
reit, vor den zuständigen 
Journalistengremien praktisch 
nachzuweisen, daß mindestens 
fünfzig Prozent derjenigen 
Herrschaften, die in Tages¬ 
zeitungen Filmkritiken schrei¬ 
ben. nicht in der Lage sind, 
die elementarsten Kenntnisse 
nachzuweisen, die man heute 
vom Filmkritiker verlangen 
muß. 

* 

Wer heute über eine Oper 
oder über eine Operette seir. 
Urteil in einer Zeitung abgibt, 
muß den Nachweis erbringen, 
daß er musikalisch versiert 
ist, daß er selbst über guten, 
geläuterten Geschmack ver¬ 
fügt und daß er wenigstens 
irgendwie mit dem, über das 
er schreibt, irgend einmal im 


Leben in eine Beziehung ge¬ 
treten ist. 

Beim Film nimmt inai 
irgend jemand, der in sämt¬ 
lichen anderen Sparten des 
Journalismus vielleicht senon 
versagt hat, und läßt ihn 
schreiben, fast ohne Kontr die 
der vorgeordneten Recok- 
tionsinstanzen, lediglich, -d 
es der Film ist, bei den es 
nicht so darauf ankommt. 

Wir schreiben das n.cht 
erst heute, wir haben das vor 
acht oder zehn Jahren sshoa 
nicht nur im „Kinem ito- 
graph“, sondern auch im 
„Film-Echo" und an and r« 
Stellen geschrieben. 

Wir haben damals d. vor 
gewarnt, jeden kleinen J >nr- 
nalisten, dei einmal fünf Zei¬ 
len in einem Blatt placi -reu 
kann, als einen kleinen l'.crr- 
gott anzusehen, und habet de 
Industrie mehr Selbstbew iJt- 
sein angeraten. 

Denn daß an diesen .’e- 
hältnissen die Industrie eil 
gerü'teltes Maß selbst sc!iuU 
hat, soll nicht vergessen ve- 
den zu erwähnen. 

Es ist hier nicht der Orl 
das alles im einzelnen auszo- 
führen, aber es wird vielV-ichl 
Gelegenheit gegeben sein, i® 
kleineren Kreise über die»* 
Dinge zu diskutieren, die im 
Interesse der deutsches 
Presse und im Interess' def 
deutschen Filmindustrie isald- 
möglichst bereinigt und ge¬ 
klärt werden müssen. 


Größter TonfilmcHolg in Leipzig 


Das Leipziger Publikum be¬ 
kennt sich begeistert zum Ton¬ 
film. Das Leipziger Kino- 
gesebäft hat durch das Talkie 
einen Auftrieb erhalten, der ge¬ 
radezu überraschend ist. Der 
Erfolg, den die Ufa mit ihrem 
Pommer-Film „Die Drei von der 
Tankstelle" verzeichnen konnte, 
ist geradezu sensationell. Er lief 
gleichzeitig in drei Ufa - Thea¬ 
tern. von denen allein eines, die 
Alberl-Halle, nahezu dreitausend 
Personen fassen kann. Alle drei 
Theater konnten das Bild acht 
Wochen auf dem Spielplan hal¬ 
ten und dabei Rekordkassen er- 

Im Emelka-Palast läuft seil 
vierzehn Tagen ..Liebesparade". 

Der Film wird zwar die Re¬ 
kordzahl der ..Drei von der 
Tankstelle" nicht erreichen, 
obwohl er nur in einem Thea¬ 
ter läuft, aber immerhin erzielt 
er Einnahmen die weit über dem 
Durchschnitt der letzten Wochen 


Im Capitol der Emelka be¬ 
hauptet sich vorläufig Richard 
Oswalds ..Dreyfus"-Film mit 
gutem Erfolg. 

Künzel führt in den U. T.- 
Lichtspielen den „Sohn der 
weißen Berge" vor, der großen 
Beifall findet und aller Voraus¬ 
sicht nach eine vierwöchige Lauf¬ 
zeit in Leipzig erreichen wird. 

An sich stimmen die hier re¬ 
gistrierten Erfolge für die neue 
Saison außerordentlich hoff¬ 
nungsvoll. wobei allerdings nicht 
vergessen werden darf, daß die 
Geschäfte in den Vororttheatem 
zum großen Teil wenig befriedi¬ 
gend sind. 


„Zweierlei MoraL" 
rvie Außenaufnahmen des 
^ ersten Gerhardt Lamprecht- 
Tonfilms der Klangfilm-Produk¬ 
tion liegen bereits fertig ge¬ 
schnitten vor. Die Atelierauf¬ 
nahmen finden zur Zeit in 
Staaken statt. 


Wieder eine neue 
Sprechapparahi r 

Am Mittwoch, dem 22. Okt^ 
ber, wuide im Burgtbeatcr ■* 
Halle a. d. Saale die Coehfr 

Lichlspiel-Sprechapparatur t* 
Betriet genommen. Aus dt» 
uns vorliegenden Bericht g*® 
nicht klar hervor, ob es »c» 
um ein Nadel- oder Lichtto*- 
gerät handelt. 

Am Eröffnungstage wurdf» 
anscheinend synchronisi«^’* 
Platten zur Begleitung eine» •* 
sich stummen Film» benutz 
Merkwürdigerweise zeigt« »** 
auch ein stummes Beiprogrsm*- 
Man wird also alle 
über diese Apparatur vorU“« 
mit einer gewissen Reserve ** 
gegenehmen müssen, bi» ^ 
Gelegenheit hat, ein 
sachverständiges Urteil zu höi«*’ 


Weitere Engagements de» 

F ür den Pat- und 

Ton- und Sprechfilm 
Worte Deutsch" wurden 
Walter, Hermann Sebaufu® 
Wilhelm Bendow verpfHeb“' 




(ßei^ 'V<££^£j^ei£A/e 


zum ersten Male im Tonfilm I Ein freudifles Ereignis 
für alle Bewunderer dieser faszinierend schönen 
Frau, deren groSe Kunst nun durch cie Sprache 
zu höchster Vollendung gelangt. 

























Der offizielle 

ln der gestritten ordentlichen Mitgliederversammlung der SpiUen- 
organisation der Deutschen Filmindustrie wurde der bisherige Vor¬ 
stand wiedergewählt, wobei die Spalte Verleih den Ireigeworde- 
nen Vorstandsposten mit Heim Diret.or Goldschmid von der Süd¬ 
film besetzte. Der Vorstand setzt sich danach wie folgt zu¬ 
sammen: 

Vorsitzender: Generaldirektor Ludwig Klitzsch. 

Vorstandsmitglieder: Fabrikation: Emst Hugo Correll (Uia), Jo¬ 
sef Somlo (Fellner & Somlo). 

Verleib; Wilhelm Leonard Meydam (UU). Goldschmid (Südfilm). 

Theaterbesitz: Kommerzienrat Ludwig Scheer, Fritz Tedrahn. 

Atelierbesitz: Felix Pfitzner (E. F. A.). 

Lehr- und Kulturfilm: Dr. Cürlis (In-stitut für Kulturforschung). 

ln der Mitgliederversammlung waren ferner anwesend die Herren 
Lothar Stark, Borchardt (Deutsche Jntversal), Weinschenk (D. 
L. S.), Werner, Rechtsanwalt Dr. Bokies, die llieaterbesitzerver- 
treter Kiechmann (Rheinland-Westfalen), Pauly (Norddeutschland), 
Huyras (Mitteldeutschland), Nickel (Suddeutschland), Schüller (Ber¬ 
lin). Rechtsanwalt Dr. Egberts, Generalsekretär Noll, für den Bund 
Deutscher Lehr- und Kulturfilmhersteller Pasch, Kühnemann, Dr. 
Baum, von der Geschäftsstelle Rerhuanwalt Dr. Plügge, Dr. Ro¬ 
her, Dr. Schwarz, Bakker. 

Die Abrechnung für das abgelaufene Geschäftsjahr wurde vor¬ 
gelegt und einstimmig genehmigt. Dem bisherigen Vorstand und 
dem die Geschäfte führenden Beauftragten, Rechtsanwalt Dr. 
Plügge, wurde einstimmig Entlastung erteilt. Der Voranschlag für 
das kommende Geschäftsjahr wurde auf Vorschlag der Geschäfts 
führung ebenso festgesetzt wie im vergangenen Jahre. Über die 
Beitragsfestsetzung wurde ebenfalls Übereinstimmung erzielt. Die¬ 
jenigen wenigen Verleihfirmen, die sich dem System des Marken- 
klebens noch entziehen, sollen ebenfalls um dessen Einführung 
letztmalig ersucht werden. Die Geschäftsführung wurde beauftragt, 
gegen solche Theaterbesitzet, welche der io dem Bestellschein 
festgelegten Abgabepflicht an die Spitzenorganisation nicht nach- 
kommen, erforderlirbenfalls im Wege der Klage vorzugehen. 

ln der Wochenschaufrage erklärte der Vertreter des Bundes 
Deutscher Lehr- und Kulturfilmhersteller, daB dieser nach wie vor 
zu dem Beschlüsse der Spitzenorganisation stehe, nach welchem 
das Verbot der Prühing der Wochenschauen gesetzwidrig sei, und 
daB er auch nichts unternehmen werde, um im LampeausschuB 
die Anerkennung der einzelnen Wochenschau als volksbildend zu 
verhindern. Dahingegen wünsche er, daß mit möglichst sofortiger 
Wirkung das Prädikat .Xchrfilm für Theater" wieder geschaffen 
werde. Hierüber und über weitere Maßnahmen zur Förderung des 
Kulturfilmes im Theater herrschte einstimmige Auffassung. Ins¬ 
besondere soll die Schaffung theaterfähiger tönender Kulturfilme 
angestrebt werden. 

Hierauf berichtete Herr Dr. Plügge vertraulich über noch im i 
Anfangsstadium befindliche gesetzgeberische Pläne zum Urheber- , 


Spio'Bcricht 

recht. Aus der Versammlung wurde darauf hingewiesen, daß in 
Vertreter von Verleger- und Autoreninteressen darüber ber< ts 
eingehend in einer Abendzeitung berichtet habe. Vom Ministen .m 
sei mit aller Entschiedenheit auch für die Filmindustrie und . ic 
Musikveranstalter Freiheit der Diskussion in breitester Offentli' i- 
keit zu fordern. Eine Aufklärung über die wirtschaftlichen u id 
sozialen Grundlagen des Urheberrechts soll systematisch erfolg .1 
Schärfste Mißbilligung fand die Tatsache, daß von österreichiscl er 
Regierungsseite unter dem Druck der dortigen Interessenten i er 
Versuch gemacht werde, das deutsche Urheberrecht in Wege zu 
treiben, die allgemeinen deutschen Interessen nicht entsprächer 

Bei der Besprechung über allgemeine Tonfilmfragen kamen .-us 
der Versammlung Worte der schärfsten Entrüstung über die g nz 
willkürliche und unsachliche Kritik der Tonfilmpremieren in ein m 
Teil der Tagespresse. Auf Antrag des Verbandes der Filmin^ u- 
striellen soll in jedem Falle einer derartigen Kritik sowohl in < er 
Öffentlichkeit als auch den einzelnen Verlagsuntemehmen geg- n- 
über das Unsachliche und Ungehörige unter genauer Prüfung i er 
Eignung und Vorbildung des Kritisierenden bekanntgegeben » r- 
den. Die extrem politische Einstellung mancher Kritiker in so.ifl 
anders gerichteten Blättern führe häufig zu einer grundsätzlic' en 
Ablehnung von Filmen im deutschen Milieu, während häufig a is¬ 
ländische Filme wegen eine* radikal-politischen Tendenz die be¬ 
sondere Begünstigung der gleichen Beurteiler fänden. 

Aufgezeigt wurde auch die sinnlose Geschäftsschädigung, lie 
darin liege, daß ein Kritiker mit leichten witzig sein sollen es 
Worten einen Film abtue und dadurch die Ezportmöglichkei es 
verhindere, jedenfalls die Ertragsp'öglichkeiten verringere. Hc- 
richtet wurde auch über das Nachdrucken der Berichte Berl< er 
Kritiker in der Provinzpresse oft Monate vor dem Erscheinen 'cr 
Filme an dem betreffenden Orte. Hier wurde gefordert, daß lit 
Tbeaterbesitzer im Reich die Verlagsanstalten ersuchen soll >.’n. 
die Kritik auf Grund der Anschauung der eigenen Redakteure v >>r- 
zunehmen. 

Es wurde sodann über einen Fall berichtet, wo nach der I'ir- 
Stellung der beschwerdeffihrenden Firma der Vertragsbruch e, les 
Schauspielers vorzuliegen scheint. Der beschwerdeführenden F : ns 
soll anheimgegeben werden, diesen Vertragsbruch durch Schi' Js' 
Spruch oder Gerichtsurteil feststellen zu lassen. 

Der Antrag der Sparte Fabrikation, Filme, die mit einem m- 
erkannt Vertragsbrüchigen Schauspieler hergestellt worden : n<L 
vom Vertrieb im deutschen Verleih und vom Spielen in d' ut- 
sehen Lichtspielhäusern auszuschl-.eßen, fand wie in früheren ' al¬ 
len die Zustimmung und Unterstützung in der Durchführung on 
den Sparten Verleih und Theaterbesitz. Es kam sodann noci zo 
einer Erörterung von Spezialiragen zwischen Verleih und Theaicr- 
besitz, die unter den Spartenvertretem fortgesetzt werden oH 
Für den Fall, daß eine Einigung nicht zustande kommt, hält sic', die 
Spitzenorganisation zur Vermittlung bereit. 


onwochen 


V 

Uia-Ton-Woche Nr. 7. 

Die neue Ufa-Ton-Woche hat 
vorbildliche Aktualität. Die 
epochemachende Erfindung des 
G. V. T.-Propellertriebwagens 
wird vorgeführt und erläutert, 
ln Belgrad sieht und hört man 
die Massen-Freiübungen von 
10 000 Sportlern. Fröhlicher 
Sang und heiteres Gespräch 
bei der Weinlese an der Ahr. 
Vom Brand des Olreservoirs 
in Bayonne (U. S. A.) ein¬ 
drucksvolle Bilder aus der 
Vogelperspektive. Hervor¬ 

ragend der Ton-Bildbericht von 
einer Ansprache Mussolinis in 
Florenz. Im Grunewald ver¬ 
folgte der Ton- und Bild-Ka¬ 
meramann dzis spannende Ren¬ 
nen um den Großen Preis der 
Republik. Manfred v. Ardenne 


o n den T 

erläutert in einem Kinointer¬ 
view seine neuen Ideen über 
Fernempfang in der Großstadt. 

Überwältigend ist der Ton¬ 
film-Bericht von einer Übung 
amerikanischer Marine-Flieger, 
die New York manövermäßig 
einnebeln. 

Der Ufa-Tonwoebe ist es 
durch äußerst beschleunigtes 
Arbeiten gelungen, als höchste 
Aktualität bereits einen aus¬ 
führlichen Tonbildbericht von 
der furchtbaren Bergwerks- 
Katastrophe in Alsdorf bei 
Aachen bieten zu können. 

Emelka-Tonwochc Nr. S. 

Die Emelka-Tonwoche Nr. 5 
ist diesmal besonders vielseitig. 
Sie bringt aktuelles auf allen 
Gebieten; so aus der Landwirt¬ 
schaft, der Technik, der Reichs¬ 


wehr und vor allem des Sports 
im In- und Ausland. Unter 
anderem auch ein Interview 
mit dem Reichstagspräsidenten 
Löbe, der sich dabei über das 
wichtigste Problem des deut¬ 
schen Volkes, die Arbeitslosig¬ 
keit, äußert. 

Fox' tönende Wochenschau Nr. 7 

Die 7. Ausgabe bringt wieder 
eine Fülle von Material aus 
allen möglichen Ländern; 

Die Einweihung des Rathaus¬ 
glockenspiels in Goslar, das 
Amboßlied der Schmiedezunft, 
auf abgestimmten Ambossen ge¬ 
hämmert, bildet ein ausgezeich¬ 
netes Pendant zum Glocken¬ 
spiel. — Eine wertvolle Ergän¬ 
zung zu den jüngst gezeigten, 
hinreißenden Aufnahmen von 
den indischen Aufständen ist die 


erste Tonfilmaufnahme der '>st- 
tin Gandhit, die unentweg: ds* 
Werk ihres gefangenen C at« 
fortsetz;. — Unter schmc '.crn- 
der Musik huldigen 4000 Arbei¬ 
ter aus allen Industriezenlr« 

Italiens Mussolini 

Eine hochscnsationelle 
nähme auf dem Gipfel <■»** 
Wolkenkratzers mit halsbreche¬ 
rischer Arbeit tollkühner -Mon¬ 
teure. Prachtvolle Chorge- 
sänge auf einem großen Sänger- 
fest in Stockholm. — Bildhch 
und tonlich hervorragende 
portage von der großen Klag*®' 
iurter Abstimmungsfeier. — ^ 
deutsche Weltrekordleistung 

Emst Hoimes, der mit 2^* 
Stundenkilometern den 
Motorrad-Rekord hält, in t** ' 

nisch hervorragender Aulnshw*- 







Was darf man in ein Zeugnis sdireiben? 

Dr. jur. Wil ly Franke. 


m tätlichen Arbeitsleben auch verschiedener Sparten der 
I iiwirtschaft spielt das Dienstzeugnis eine sehr bedeutungs- 
V le Rolle; ün Produktionsbetrieb, im Geschäftskontor, im 
L.' htspieltheater und überall dort, Vro s«ch sonst noch Arbeit- 
g' '»er und Arbeitnehmer gegenüberstehen, bildet das Zeugnis 
ei- wichtiges Erfordernis des Weiterkommens für den Arbeit- 
m'-.mer und der richtigen Auswahl für den Arbeitgeber. 
G.'ade in der gegenwärtigen Zeit der Übersättigung des 
A;'leitsmarktes mit Arbeitskräften ist dem Zeugnis eine weit 
gr Uere Bedeutung als in normalen Wirtschaftszeiten bei- 
zu -gen. Der Arbeitgeber, der unter den meist zahllosen 
ihr, vorliegenden Bewerbungen um eine freie Stelle seine 
Vi hl trifft, vrird naturgemäß die Güte der ihm vorliegenden 
Zc -gnisse in erster Linie berücksichtigen. Eine auf den ersten 
Ai -eitgeber eines Arbeitnehmers zurückzuführende i^eihc 
or -lungsmäßig ausgestellter und günstig lautender Zeugnisse 
er-, tzt recht häufig den manchmal schwierigen Nachweis des 
■her kommst du, was bist du, was leistest du?" usw. 
S- nimmt es denn nicht wunder, daß Streitigkeiten aus dem 
I R ht des Zeugnisses gar häufig die Arbeitsgerichte bcschäf- 
titon. Dabei macht man jedoch immer wieder die Erfahrung, 
d, I in Arbeitgeber- ebenso wie in Arbeitnehmerkreicen die 
mi I kwürctigstcn Vorstellungen -über den Inhalt des 
2<iugnisses anzutreffen sind. Eine Beachtung der 
we- iger durch die spärlichen Gesetzesbestimmurgen als 
du-ch die zahlreichen Gerichtsentscheidungen herausgearbei- 
tet* n Grundsätze über das Recht des Dienstzeugnisses würde 
um -cingt dazu beitragen, den beteiligten Kreisen marchen 
Arider und manche Enttäuschung zu ersparen. Die wich- 
«fis'en, in der Praxis imm« ir wieder auftauchenden Fragen 
•u.-- diesem Gebiet sollen, gewissermaßen vorbeugend, im 
loh -nden einer kurzen Erörterung unterzogen werden. 

J--‘der Arbeitnehmer hat nach den Vorschriften der in 
Frage kommenden Gesetze das Recht, bei Beendigung des 
Werstverhältnisses ein schriftliches Zeugnis über Art und 
Dauer der Beschäftigung von seinem Arbeitgeber zu fordern; 
»uf sein besonderes Verlangen ist das Zeugnis auch auf die 
Führung und die Leistungen des Arbeitnehmers zu er- 
rtrecken. Das Zeugnis, zu dessen Ausstellung der Arbeit- 
geh- r rechtlich erst mit der tatsächlichen Beendigung des 
Wcnstverhiltnisses, d. h. beim Abgänge verpflichtet ist — 
*in rechtlich verfolgbarer Anspruch auf ein bereits im Zeit¬ 
punkte der Kündigung auszustellendes „Zwischen- 
* « u g n i s" besteht nicht —, zerfällt inhaltlich in zwei Teile; 
*>nmal in ein Zeugnis über die Art und Dauer der Beschäfti- 
das sich eher wie eine Arbeitsbescheinigung darstellt, 
ein Zeugnis über Art und Dauer der Beschäftigung sowie 
“her l^istungen und Führung, ein sogenanntes „vollständiges 
«ugnis". Verlangt der Arbeitnehmer überhaupt nur „ein 
^«“gnis", so darf der ArbeHgeber nur ein solches über Art 
Dauer der Beschäftigung abgeben, es aber nicht von sich 
•“» auf Leistungen und Führung erstrecken. Das „ein- 
' • c h e Z e u g n i s" enthält nur eine taUächliche Feststellung 
«r wirklichen Dauer des Dienstverhältnisses bei dem das 
^*ugnis ausstellenden Arbeitgeber sowie die Angabe der 
^'"^■tnehmer während des Dienstverhältnisses wirklich 
Tätigkeit, nicht etwa der Tätigkeit, zu deren Er- 
“Pg der Arbeitnehmer vertraglich eingestellt war. Ds das 


Zeugnis ja zwei Zwecke erfüllen soll; einmal dem Arbeit¬ 
nehmer sein Fortkommen zu erleichtern und zum andern dem 
neuen Arbeitgeber ein Bild von dem Können des Arbeit¬ 
nehmers zu geben, soweit es sich aus der Schilderung der aus- 
geübten Tätigkeit entnehmen läßt, so muß die Angabe der 
Beschäftigungsart genau erfolgen und eine vom Arbeitnehmer 
etwa ausgeübte Spezialtätigkeit angeben. Man muß es für 
zulässig erachten, wenn in dem Zeugnis zum Ausdruck ge¬ 
bracht wird, daß der Arbeitnehmer zuerst die eine und dann 
nach so und so langer Zeit die andere Tätigkeit ausgeübt hat. 
Eine Angabe anderer Punkte in diesem „einfachen Zeugnis" 
ist ohne Zustimmung des Arbeitnehine-s n-rht zulässig. Ins¬ 
besondere darf das „einfache" /' e <i g n i s nicht den 
Grund der Beendigung des Dienstveihilt iisses enthalten, da 
dieser weder unter die Art noch u-itzr die Dauer der Be¬ 
schäftigung fällt. 

Ve-Iangt der Arbeitnehmer ein sogenanntes „voll¬ 
ständiges' oder qualifiziertes Zeugnis bzw. 
eine Ausdehnung des Zeugnisinhaltes auf seine Führung und 
Leistungen — dieses Verlangen muß er nach der Recht¬ 
sprechung des Arbeitsgerichts grundsätzlich sofort bei An¬ 
forderung des Zeugnisses stellen, ein? nachträgliche Ausdeh¬ 
nung des Zeugnisses auf Führung und Leistungen kann der 
Arbeitnehmer nur verlangen, wenn er die Ausdehnung un¬ 
mittelbar im Anschluß an die Ausstellung des Zeugnisses 
oder nach Einsichtnahme in dessen Inhalt verlangt, oder 
wenn besondere Grande vorliegen, die sein nachträgliches 
Begehren berechtigt erscheinen lassen —, so hat der Arbcit- 
ge^r sein Llrteil über die Führung und Leistungen des Ar¬ 
beitnehmers abzugeben; dieses Urteil darf sich nach herr¬ 
schender Ansicht nur auf Leistungen and Führung erstrecken; 
der Arbeitnehmer hat nicht die Wahl, ein Zeugnis, das sich 
lediglich auf die Führung oder lediftlich auf die Leistungen 
erstreckt, zu verlangen. Seine Ansicht über Führung und 
Leistungen hat der Arbeitgeber nach bestem Wissen und Ge¬ 
wissen und nach sorgfältiger Prüfung seiner Ansicht ab¬ 
zugeben; seine subjektive Anschauung hierüber darf nicht 
willkürlich sein, darf auch keiner Augenblickseingebung ent¬ 
springen, soll vielmehr eine zusammenhängende Äußerung 
über die tatsächlichen Vorgänge enthalten. Die vom Arbeit¬ 
geber zur Stützung seiner Ansicht aafgeführten Tatsachen 
müssen auch vorhanden sein. Er muß sich bei der sorg¬ 
samen Überprüfung seines Urteils der größten 
Objektivität befleißigen und darf nicht etwa ein nach 
der objektiven Rechtslage offenbar unrichtiges Zeugnis aus¬ 
stellen. Innerhalb dieses angedeuteten Rahmens ist er aber 
ziemlich frei. Spricht der Arbeitgeber in seinem Urteil dem 
Arbeitnehmer gewisse, von diesem zu erwartende Eigen¬ 
schaften ab, so wrird man verlangen können, daß der Arbeit¬ 
geber die diesem Urteil zugrunde liegenden Tatsachen aus¬ 
nahmsweise anführt. Unzufriedenheiten gering¬ 
fügiger Natur dürfen den Charakter des Zeugnisses nicht be¬ 
stimmen, wohl aber grobe Ungehörigkeiten. Daraus ergibt 
sich, daß die fast allgemein in allen Volkskreisen vorherr¬ 
schende Ansicht, daß man einem Arbeitnehmer nichts in sein 
Zeugnis hineinschrciben dürfe, was seinem Weiterkommen 
nicht förderlich sei, irrig ist. Das Zeugnis soll richtig 
und wahr sein, sonst wäre es ja für den ihm gesetzlich zu- 


üedachten Zweck nicht zu brauchen. Oer Arbeitnehmer hat lung mit in Kauf nehmen. Aber ({erade weil das Zeu(.>iu 
daher keinen Anspruch auf Bemäntelung durch ein allgemein eine so weittragende, unter Umständen existenzgefährderde 
gehaltenes Zeugnis. Ist also beisoielsweisc ein Arbeitnehmer Bedeutung für den Arbeitnehmer hat, muB der Arbeitge’ er 
unehrlich gewesen, so hat der /xr'oeitgeber das Recht, eine bei der Ausstellung des Zeugnisses äußerst 
Aufnahme dahingehend, daB er ,.ehrlich" gewesen sei, ab- vorsichtig sein und darf die Ausstellung nur n ch 
zulehnen. Im übrigen mag darauf hingewiesen werden, daB bestem Wissen und Gewissen so vornehmen, wie Treu i nd 
— abgesehen z. B. von den Hausangestellten, denen man das Glauben es erfordern. Erfüllt der Arbeitgeber diese Pfli ht 
Recht zuerkennen muB, die „wirklich vorhanden gewesene" nicht, so kann der Arbeitnehmer gegen ihn auf Bericht- 
Ehrlichkeit im Zeugnis aufgeführt zu verlangen — eine all- gung des Zeugnisses klagen; er kann aber auK-r- 
gemeine Gepflogenheit, die Ehrlichkeit im Zeugnis zu be- dem auch, wenn ihm auf Grund des unrichtigen oder \ ir- 
scheinigen, nicht besteht, diese Ehr üchkeit vielmehr als selbst- schriftswidrigen Zeugnisses Schaden entsteht — inbesond -re 
verständliche Eigenschaft des A-beitnehmers vorausgesetzt infolge unrichtiger Beurteilung seiner Leistungen —, nit 
wird. Ub ein besonders triftiger Grund die Erfüllung eines in einem Schadensersatzanspruch vor dem Arbc ts- 
dieser Richtung vom Arbeitnehmer geäußerten Wunsches gericht gegen den Arbeitgeber Vorgehen, 
rechtfertigt, muß der Entscheidung des einzelnen Falles vor- Eine Verpflichturg des Arbeitgebers, der ein ordnur gs- 
behalten bleiben. Zweckmäßigerweise wird man solche Zeug- mäßiges Zeugnis ausgestellt hat, auf Anfrage Ais- 
nisse so fassen, daß man aus ihrem Sinn ohne weiteres auf kunft über Leistungen, Führung, Entl. s- 
die Ehrlichkeit des Arbeitnehmers schließen kann. Die sungsgrund usw. des entlassenen Arbeitnehmers zu r- 
außerdienstliche Führung darf grundsätzlich teilen, besteht, wie ich des näheren bereits im Heft \'»k 
nicht im Zeugnis erwähnt werden; ausnahmsweise werden 30. August 1930 des „Kinematograph" („Auskunft ü er 
dann gegen eine Angabe im Zeugnis keine Bedenken bestehen, frühere Angestellte“) ausgeführt habe, nicht, und z-var 
wenn das außerdienstliche Verhalten auf das dienstliche von ohne Rücksicht darauf, ob der entlassene Arbeitneh -ler 
Einfluß war. oder der neue Arbeitgeber um diese Auskunft anhält. <>as 

Ebensowenig gehören Angaben über den Gesundheits- Kammergericht hat in Einklang mit der herrschenden ' nd 
zustand in das Zeugnis. auch von den Arbeitsgerichten befolgten Meinung den Sitz 

Eine sehr wichtige, in diesem Zusammenhänge interessie- aufgestellt, daß eine Verpflichtung, auf Anfragen über ei lee 
rende Frage ist die Frage nach der Zulässigkeit der entlassenen Arbeitnehmer Auskunft zu erteilen, für en 
Angabe des Kündigungsgrundes im voll- Arbeitgeber nicht bestehe, daß er aber, wenn er dazu gen igt 
ständigen Zeugnis. Diese Frage muß grundsätzlich sei, Auskunft erteilen könne; er verletze durch Ablehr 
bejaht werden; ein Verbot, den Entlassungsgrund im Zeug- der Erteilung einer Auskunft keine Rechtspflicht. Erteilt .^er 
nis anzugeben, besteht nicht. Da der Entlassungsgrund Arbeitgeber eine Auskunft über seinen entlassenen Arl -il- 
höchtens auf die Führung und Le stungen von Einfluß sein nehmer, so besteht für ihn die Verpflichtung, wahrhnts- 
könnte, so ist die Angabe des Kündigungsgrundes nur im gemäße Auskunft zu erteilen, die keine objektiv unrichi 4«« 
vollständigen Zeugnis zulässig und möglich. Wird das Ar- oder unbewiesenen Tatsachen enthält, anderenfalls mach er 
beitsverhältnis durch Verschulden des Arbeitnehmers — in sich schadensersatzpflichtig. Eine Auskunft, die im 
der Auffassung des Arbeitgebers — gelöst, so steht nichts Gegensatz zu dem Inhalt des Zeugnis es 
im Wege, den Entlassungsgrund unter genauer Angabe der steht, darf erteilt werden, sofern sie der Wahrheit. Jer 
Vorgänge im Zeugnis Aufnahme finden zu lassen; denn da- Zeugnisinhalt dagegen nicht der Wahrheit entspricht. Ist der 
mit will der Arbeitgebe' sagen, daß er die den Entlassungs- Arbeitnehmer dagegen der Auffassung, daß das Zei .nü 
grund begründende Tatsache an der Führung bzw. Leistung richtig, die Auskunft dagegen unrichtig sei, so muß er len 
des Arbeitnehmers zu tadeln hatte. Der Arbeitnehmer kann Beweis dafür erbringen. 

einen Vermerk, daß er „auf eigenen Wunsch" entlassen Zum Schluß dieser, den angedeuteten, in seinen Ei lei- 
oder „ordnungsmäßig" das Dienstverhältnis beendigt habe, heiten sehr umfangreichen Fragenkomplex nur in st neu 
regelmäßig nicht verlangen. Wichtig erscheint in diesem Grundzügen streifenden Ausführungen sei noch darauf lin- 
Zusammenhang noch der Hinweis, daß die Aufnahme gewiesen, daß neben der Verpflichtung zur Zeugnisertc jng 
des Verdachts einer strafbaren Handlung (z. B. noch eine sich aus den Vorschriften des ArbeitsI' eo' 
Diebstahlsverdachtl in das Zeugnis nicht zulässig ist, Versicherungsgesetzes ergebenden Verpflichtung uf 
da sie dem Grundsatz, daß nur tatsächliche Vorgänge im Erteilung einer Arbeitsbescheinigung lür 
Zeugnis Verwertung finden sollen, widersprechen würde. das Arbeitsamt besteht, in der jeder Arbeitgeber u. a den 
Der Arbeitgeber, der den bloßen Ve'dacht einer strafbaren Entlassungsgrund angeben muß. In einer dieser Tag» et- 
Handlung nicht in das Zeugnis aufnimmt, begeht damit, wie gangenen Entscheidung hat das Reichsarbeitsgericht dahin 
das Reichsarbeitsgericht jüngst ausgeffi'irt hat, keinen zum erkannt, daß der Arbeitnehmer auf die Erteilung d-’se'' 
Schadensersatz verpflichtenden Vers'oß gegen die guten Arbeitsbescheinigung und Berichtigung einer einmal erl».-l*«® 
Sitten gegenüber anderen Arbeitgeb .-m. Bescheinigung einen im Rechtswege vor dem Arbeitsg» ncht 

Das Zeugnis muß also, wie sich a .s diesen Ausführungen verfolgbaren Anspruch habe, so daß bei Beendiguni. des 

ergibt, wahr sein. Ist es wahr, so muß der Arbeitnehmer Arbeitsverhältnisses dem Arbeitnehmer auf dessen Verlange» 

die gegebenenfalls durch den Zeugn sinhalt für ihn hervor- sowohl ein Zeugnis als auch eine Arbeits- 
gerufene Erschwerung in der Erlangung einer neuen Stel- amtsbescheinigung" auszustellen sind. 

Das Rcdii der Bühiacn- und Filmdarsicllcr auf Beschäftigung 

Von Dr. jur. Hans L. Somborn in Berlin. 

Ein innerhalb des Reiebsministeriums des Innern zustande gekommener Entwurf eines Reichstheatergesetzc - 
der vorläufig noch geheimgehalten wird, wird in der allernächsten Zeit dem Reichstag zugeführt werden. Dieser Gesriz*" 
wurf enthält nach der Erwartung der beteiligten Kreise die hoffentlich endgültige Lösung eines seit langen Jahren bei» 
umstrittenen Problems. 

Ein noch immer 1er gesetzlichen Lösung harrendes Pro- Wer als Arbeitnehmer einen Arbeitsvertrag schließt- i’j 
blem ist die Ft 'e ob den Angehörigen einzelner Berufs- im allgemeinen zufriedengestellt, wenn ihm für die LcistuDK 

gruppen im Rahme eines bestehenden Arbeitsverhältnisses und Bereithaltung seiner Arbeitskraft ein ihm angci»^*" 

das Recht auf Besenäftigung, d. h. ein klagbarer Anspruch erscheinender Lohn zugesichert wird. Das gilt für das Gto^ 
gegen den Arbeitgeber auf Inanspruchnahme ihrer Dienste aller Arbeitnehmergruppen, und man darf wohl behaupt»»* 
zusteht, oder oo es im unanfechtbaren Belieben des Arbeit- daß der Durchschnittsarbeitnehmer nichts dagegen 
gebers steht, seinen Angestellten „kaltzustellen". den wird, wenn der Arbeitgeber ihm die als Gegenlcistu»» 


trsp' ebenen Arbeitsleistunfjen seltener abverlangt, als er 
ich cm Arbeitsvertrag dürfte. 

Es ibt aber Arbeitnehmergruppen, deren Interessen an 
em rbeitsvertrag sieb nicht auf die pünktliche Zahlung 
es .bedungenen Entgelts beschränken. Diese befinden 
ich genüber den obigen Durchschnittsarbeitnehmern na- 
iirgc- .aB in der Minderzahl. Sie beschränken sich auf An- 
eh>. ge von wissenschaftlichen oder künstlerischen oder 
her uch Berufen, bei denen der Arbeitgeber sein dem 
irh nehmer unzugängliches Material zur Verfügung «teilt, 
rie B. der Zeitungsverlag seinem Redakteur das Blatt 
nd imit die Möglichkeit, schriftstellerisch an eine breite 
)ffi .ichkeit zu treten, überläßt. 

Im Gegensatz zu den Durchschniltsarbeitnehmern wurden 
lic ■-iigehörigen dieser Berufsgruppnn beim Abschluß des 
krh. isvertrages nicht von dem ausschließlichen Zweck be- 
lerr . ht, lediglich für eine Zeit versorgt sein zu wollen. Ihr 
»eit. er Zweck war, daß der Arbeitgeber ihre Arbeitskraft 
luch lulrte. Hiermit verband sich die Vorstellung, daß ihnen 
lie p aktische Betätigung in dem eingegangenen Arbeits- 
rerh.' lnis und die tatsächliche Inanspruchnahme ihrer Ar- 
I>cit5 : aft neue Kenntnisse, Tüchtigkeit auf dem betr. Gebiet, 
leuc '>fahrungen und das Bekanntwerden ihres Namens 
»inbr igen werden. 

ln . -uerer Zeit machen sich Bestrebungen geltend, das bei 
den rigehörigen dieser Berufsgruppen anerkannte Inter- 
i«»si an der Inanspruchnahme ihrer Dienste auszudehnen 
auf a le Arbeitnehmergruppen. Dies soll aus der „Idee des 
Arbc «rechts" hervorgehen Die Idee des Arbeitsrechls, 
die I .rin gipfele, daß die Arbeit des Arbeitnehmers eine 
Ixso : ere Funktion im Aufbau des gesellschaftlichen Lebens 
sei, ' rhiete es, daß Arbeitnehmer als Nichtstuer angeworben 
ward., n (Sinzheimer), denn Arbeitsverhältnisse sind keine 
.Hühl'.-n, die leerlaufen sollen, ihr Ziel und Zweck soll För- 
deru:..i von wirklicher Arbeit sein (Reichsgerichtsrat Bewer). 
Nun, dieser volkswirtschaftlich erstrebenswerten Auffassung 
des ni idernen Arbeitsverhältnisses ist jedenlalls in den gel¬ 
lenden Gesetzen nicht Rechnung getragen. Aus der Idee 
des A'beitsrechts ein nach dem Inhalte des Arbeitsvevhä t- 
nitse« vertraglich gewolltes Recht auf Abnahme der Die.nste 
“t na. h dem geltenden Gesetzesrecht ausgeschlossen. Dies 
*rsch,in. klar, wenn man in Erwägung zieht, einen iVie be¬ 
deutsamen Eingriff dieses Recht in das Recht des Arbeit- 
Jebers, den Betrieb zu leiten, bildet. Müßte jeder Arbeit¬ 
geber hei jeder betriebsleitenden Maßnahme darauf Rück- 
*icht rchmen, ob nicht irgendeiner seiner Arbeitnehm-ir 
durch sie in seinem Recht auf Beschäftigung verletzt wird, 
“»d kannte er die Aufgaben in seinem Betrieb nicht irit 
dw ihm hierfür geeignet erscheinenden Leuten besetzen, so 
'»ürdt dies letzten Endes doch dazu führen, daß die Stcl- 
des Arbeitgebers sich geradezu umkehren und der Ar- 
“♦'ter Herr im Betriebe würde. 

Eine Ausdehnung des Beschäftigungsrechts auf alle Arbeit- 
uehmergruppen wird von den interessierten Kreisen weder 
^wünscht, noch wäre sie wünschenswert. Das Recht auf 
^chäftigung wird vielmehr stets auf Angehörige solcher 
^rule beschränkt sein müssen, die ein nachweisbares er¬ 
hebliches Interesse daran haben, in dem eingegangenen 
•■beitsverhältnis wirklich tätig werden zu können. 

Unter den wenigen Berufen, die hier zu nennen sind (an- 
<*»tellte SchrifUteller, Redakteure, leitende kaufmännische 
ngeslellte, Krankenkassenärzte, Bankdirektoren, Ingenieure 
p). steht an erster Stelle ein Beruf, dessen Interesse an 
»t*ächlicher Beschäftigung durch seine Eigenart größer ist 
h * Win Interesse an dem vereinbarten Gehalt. Dies ist der 
“"»teilende Bühnen- und Filmkünstler. Für ihn bedeutet 
.•'**** Recht eine Lebensnotwendigkeit, eine Beeinträch- 
«fiesem Recht einen nicht wieder gutzumachender, 
^•dcn. Durch Nichtbeschäftigung entstehen dem Schau- 
j '* ■'vie die Rechtsprechung der Bühnenschieds- 
D ‘ c h t e hervorhebt, wirtschaftliche Nachteile, denn seine 
“*nilsau88ichten werden in erheblichem Maße gemindert. 


seine Fortbildung wird verzögert, sein Name wird nicht be¬ 
kannt. .Aber darin erschöpfen sich die nachteiligen Folgen 
einer Nichtbeschäftigung keineswegs. Der Sinn seines Be¬ 
rufs, schöpferisch zu gestalten, der ihn veranlaßt einen 
sicheren bürgerlichen Beruf aufzugeben, entfällt damit für 
ihn. Wei weiß, welche Qualen ein in seinem Spieltricb, 
seinem höchste Freuden, tiefste Leiden spendenden Dämon 
verhinderter Künstler leidet, der wird die in der Literatur 
sattsam betonte exzeptionelle Wichtigkeit eines klagbaren 
Rechts auf Beschäftigung für ihn nicht bezweifeln. 

Trotz dieses rechtsschutzwürd'gen Interesses i.st die ge¬ 
setzliche Anerkennung eines auf den Schauspielerberuf be¬ 
schränkten Beschäftigungsanspruchs, die nunmehr in dem 
kft-nmenden Reichstheatergesetz Verwirklichung Finden soll, 
nicht unwidersprochen geblieben. Es wird dagegen geltend 
gemacht, daß ein geordneter Theaterbetrieb sich nicht durch- 
lühren lassen werde und empfindliche materielle Verluste 
die Folge sein müßten, wenn jeder darstellende Künstler be¬ 
schäftigt werden müßte, Stücke, die einen Puhlikumserfolg 
hätten und zum Nutzen der Theaterkasse „en suite" die 
ganze Saison hindurc.i aufgeführt werden könnten, müßten 
abger-etzt werden, weil die in dem erfolgreichen Stück nicht 
beschäftigten Künstler durch eine Verwirklichung ihres Be¬ 
schäftigungsanspruchs den Direktor zu einem Spielplan¬ 
wechsel zwingen könnten. Diese Einwände sind durchaus 
nicht unbeachtlich, denn sie fassen das Gesamtinteresse des 
Theaters und die Gesamtheit der ihr angehöiigen .Mitglieder 
gegenüber einem einzelnen Benachteiligte'! ins Auge und 
verdienen ernsteste Berücksichtigung bei e.ner gesetzlichen 
Formulierung der Beschäftigungspflicht, i:i der dem Direktor 
die Möglichkeit e'halten bleiben muß, die künstlerische und 
wirtschaftliche Existenz des von ihm betreuten Theaters zu 
wahren. Zwar ist dies keine privatrechtliche Überlegung, 
aber ein Theatergesetz hat eben nicht nur die Einzelinter- 
esseu der Bühiienmitgliedei' zu schützen, sondern in weitem 
Umfang die dem öffentlich-rechtlichen Interesse nahegehende 
Natur des Theaters und seine Bedeutung für das geistige 
Leben einer Stadt, eines Landes, des Reichs zu berücksich¬ 
tigen. Wird ein Theaterdirektor (bzw. eine Filmgesellschaft, 
die langfristige Verträge mit ihren Darstellern macht, wie 
dies neuerdings üblich geworden ist) von Gesetzes wegen 
gezwungen, die -wirtschaftlichen Interessen seines Theaters 
zugunsten der Zukunftsaussichten seiner Mitglieder hinten¬ 
anzustellen, so darf es nicht verwundern, wenn das Theater 
eines Tages seine Pforten schließt, die Stadt ihr womöglich 
einziges Theater und die Allgemeinheit einen wichtigen Kul¬ 
turfaktor verliert. Diese berechtigten, von der Direktoren¬ 
seite erhobenen Einwendungen reichen jedoch nicht aus, um 
wie beabsichtigt, die gesetzliche Anerkennung eines Be¬ 
schäftigungsanspruchs völlig zu vereiteln. 

Man könnte den Einwand erheben, daß die Schaffung eines 
Sondergesetzes für eine verhältnismäßig sehr kleine Arbeit¬ 
nehmerzahl überflüssig sei, weil zur Not das geltende Ge¬ 
setzesrecht eine ausreichende Handhabe biete, die Künstler 
bei der Durchführung ihres BeschäKigungsverlangens zu 
sichern. Die Praxis hat jedoch gezeigt, daß dies nicht der 
Fall ist. Sämtliche juristische Konstruktionen, die von nam¬ 
haften Rechtslehrem versucht wurden, vermögen die Lücke im 
geltenden Gesetzesrecht, wie neuerdings anerkannt wird, nicht 
zu füllen'). Dies wird von dem Oberlandesgericht in Hamm 
zutreffend dahin zusammengefaßt: „Wenn der Schauspieler 
ein Recht auf Beschäftigung haben will, so muß er es verein¬ 
baren; daß ihm dies wegen seiner regelmäßig schwächeren 
wirtschaftlichen Stellung meist nicht möglich sein wird, soll 
nicht verkannt werden, kann aber nicht dahin führen, ohne 
Vereinbarung das Recht anzuerkennen, sondern nur für den 
Gesetzgeber bei einer künftigen gesetzlichen Regelung 
des Theaterrechls dem Schauspieler als dem wirtschaftlich 
schwächeren Teil besonderen gesetzlichen Schutz zu ge¬ 
währen." iScUoB lolfl) 

‘) Vgl. Somborn, Recht der Bühnenkünstler auf Beschäfti¬ 
gung. (Marburg a. d. Lahn, 1928, Verlag Franz Fischer.) 




m 


Das Publikum verlangt 

Fox tönende Wochenschau 


1 1 


i 

1 

I 


Hier ist der Inhalt der ersten 7 Wochen: 


Dcuischlandf 

1. Kaiholikenfag in Münster 

2. Fest in Rothenburg o. d. Tauber 

3. Großes Trabrennen in Mariendorf 

4. Hindenburg bei den tierbsfananövem 

5. Besuch bei den Bab>s des Kaiserin-Augusta- 
Victoria-Hauses 

6. Hindenburgparade in Römhild 

7. Die deutschen Ozeantlieger in Cuxhaven 

8. Sensationeller Fugballkampf Deutschland- 
Ungarn 

9. Das Riesenflugzeug Do. X 

10. Begräbnis Fhrinz Leopolds von Bayern 

11. Rheinlandfahrt des Reichspräsidenten 

12. Glockenspiel in Goslar 

13. Der schnellste Motorradfahrer der Welt 

Frankreichi 

1. Start der französischen Ozeanflieger 

2. Wasserstechen auf der Seine 

3. Luftschiffkatastrophe R. 101 in Beaiivais 

4. Dberführungsfeierlichkeiten Beauvais-Boulogne 

Schweiz: 

1. „Graf Zeppelin“ auf der Völkerbundstagung 
in Genf 

Hatten: 

1. Tollkühne Reiterübungen italienischer Kadetten 

2. Huldigungsfeier vor Mussolini in Rom 

Spanien: 

1. Stierknnpf für alle in Pamplona 

Österreich: 

1. Wiener Modenschau 

2. Truppenvereidigung vor Bundeskanzler Vaugoin 

3. Abshmmungsfeier in Kärnten 

D&nemark: 

1. Aufziehen der SchloBwache in Kopenhagen 


Schweden: 

1. Sängerfest in Stockholm 

England: 

1. Start des R. 101 in Cardington 

2. Totenfeierüchkeiten in London 

Indien: 

1. Gewaltige Demonstrationen und Strafte i- 
unruhen in Bombay 

2. Die Gattin Ghandis spricht zu seinen Gefreut i 

Hawai: 

1. Die „Hula“, der berühmte Tanz der Ha wfüerinii n 

Australien: 

1. ßaumfäner kämpfen um den Rekord 

Ägypten: 

1. Freilegung der Sphinx bei Gizeh 

Japan: 

1. pu-ptsu und Schwertfechten 

2. Fftunlerrichl nüt Fftstäbchen ; 

Amerika: 

1. Empfang der deutschen Ozeanflieger in N' w , 

York ; 

2. Empfang der französischen Ozeanfliegei in J 

New York < 

3. Abschied der deutsclien Ozeanflieger \on ; 

Washington ' 

4. Riesenhafter Oltankbrand in New York i 

5. Schafherdenabtrieb in den Rocky Mountain - ; 

6. Fallschirmabsprung von 20 Mann aus 700 Mt ler ' 
Höhe 

7. fubiläumsfreffen der Indianerstämme in Montana j 

8. Meisterschaftskampf Amerika-England im P<>l*> ; 

9. Moderner Wolkenkratzerbau 


52 SUIETS AUS 15 VERSCHIEDENEN LÄNDERN! ; 


Ein weiterer Beweis, daO 

Fox tönende Wochenschau 

FÜHREND IST! 


- doch nie erreicht^ 


Wird Kopiert 


















































Ein Pionier jubiliert 

Morgen feiert Julius Lach- 
mann seine silberne Hochzeit 
und die dreißigste Wiederkehr 
des Ta^es. an dem er zum 
ersten Male einen Direktoren¬ 
posten in der Filmindustrie 
übernahm. 

Die alten Fachleute unter uns 
kennen Julius Lachmann genau 
und denken immer an ihn, 
wenn irgendeine originelle Ver- 
leiHer- oder Theatergeschichtc 
erzählt wird. 

Wenn auch seine Bonmots 
am meisten zu seiner Populari¬ 
tät beigetragen haben, so darf 
nicht vergessen werden, daß er 
der erste war, der überhaupt 
auf die Idee kam. Filme zu ver¬ 
leihen. 

Bis dahin tauschte man Filme 
einfach in einem Cafä auf der 
Friedrichstraße. Diese gauze 
Art des Filmaustausches ist nur 
zu verstehen, wenn man daran 
denkt, daß es damals ja nur 
ein paar Einzeltheater gab und 
daß ein großer Teil der Thea¬ 
terbesitzer mehr mit Wander¬ 
kinos als mit feststehenden 
Unternehmungen arbeitete. 

Lachmann war, wie gesagt, 
der erste, der auf die Idee kam. 
Filme zu verleihen. 

Er war Mitbegründer der 
Fachzeitschrift „Die Licht-3ild- 
Bühne", die ein oder zwei 
Jahre nach dem , Kinemato- 
graph" ins Leben trat. 

Mit Siegbert Goldschmidt er- 
öffnete er zusammen das erste 
Luauskino Groß-Berlins, das 
Marmorhaus, dem er bald durch 
eine für damalige Verhältnisse 
unerhört geschickte Reklame 
ein besonderes Relief gab. 

Selbstverständlich versuchte 
sich Julius Lachmann auch als 
Filmfabrikant und brachte die 
erste Filmoperette „Das Kaviar¬ 
mäuschen" heraus. Eine Zeit¬ 
lang arbeitete er mit Jules 
Greenbaum zusammen und war 
Direktor der Greenbaum-Film- 
gesellschaft. Später, nach dem 
Krieg, wirkte er an leitender 
Stelle in der Theatcrabteilung 
der Fox-Film und später bei 
der Deulig-Filmgesellschaft. 

1926 eröffnete er in Altona 
das Flora-Theater. Ein Varietä, 
das er in ganz großem Stile auf- 
ziehen wollte. 

Bald darauf wurde er so 
krank, daß er seine Betriebe 
nicht mehr weiterföhren konnte. 
Er zog nach Berlin, wo er jetzt 
noch in Berlin-Reinickendorf 
W 3. Scheffclstraße 16, wohnt. 

Wir möchten ihm wünschen, 
daß er noch einmal die Kraft 
findet, wieder aktuell am Film- 
und Varietcleben teilzunehmen, 
daß er sich wieder etabliert 
und mit uns arbeitet. Unsere 
besten Wünsche werden ihn 
sicher an seinem Jubiläumstage 
erfreuen. 


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ren. Die Bedeutung 
auch für die Farbenk 
graphie wichtigen Drui 
icns würde darin liei; .-s. d 
es für alle bekannten 
nahmemethoden der 
Photographie verwend' ar ii 
und eine große Zahl 
Drucke rasch, einfach :i>4 • 
lig auf Papier, Tezti! «n ? 
Zelluloid herzustellen 
soll. Von den Negati\ n v: 
den, ähnl-ch wie für le 
positivberstellung, ilrci I>- 
folien angefertig'.. 

Jede dieser Druckt lies ‘ 
so wird berichtet — Arird 
eine besondere wässv ig< 
sung getaucht und be Tim 
licht mii der zu bedr' 

Fliehe in Kontakt cbi»g 
Diese ist mit besonde n 
mikalien präpariert, d c 
chemische Reaktion it 
Lösungen im Stoff, Pa, er 
Zelluloid im Wasser - 
liebe rote, gelbe ui I 
Farbstoffe sowie derc 
färben bilden. Die Ka ‘Cn 
sitzt vollkommenen ' 
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farbige Porträts a ' 
selbsttätigem Wege 
zu können. 

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Sondervorführung im MoJ*’| 
saal diesen von WUli.-.m 
inszenierten Spreebfü i * 
Originalfassung in ngliK*^ 
Sprache. Es ist ge( ank 
Film in Deutschland mit 
Dialog und einkopierien «»| 
sehen Titeln heraus, ubr^^ 
was sich ja z. B. bei „Ibll*''^ 
bewährt hat. 

Ein kritisches Einils-he# 
den Film sei bis nach der > 
ziellcn Premiere zuru-kgeJ“’ 

Gesagt werden dar . dsB ^ 
von Wyler in eindrinfiiieli*®j 
komposition gebrach le - 
von den drei 
wüsten, vor Raub nicht 
schreckenden Burschen, oi^ 

sie in der wasserloson 

eine sterbende Frau ni't . ' 
neugeborenen KinJe - ^ 
sich wirklich als Held«» 
um das Kind zu retten. 
und ergreift und ******* ^^ 
Titel vom Publikum vertt 
werden würde. 

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2 t. Jahrgang 


Berlin, den 27. Oktober 1930 


Nummer 231 


H 


ei lewet noch! 

Der t o t sr e s a g t e Tonfilm 


\X as soll man sagen, wenn 
mal in Blättern zwei-, drei- 
ond vierspaltig aufgemacht 
liest daB der Tonfilm am 
Ster >en sei, und daß der 
stun me Film als neue 
Attr tktion am Horizont auf- 
Uu^St. 

U .as soll man sagen, wenn 
dies.’lbeo Blätter in der glei¬ 
chen großen Aufmachung vor 
•in paar Monaten verkünde¬ 
ten daß das Ende des stum¬ 
men Bildes gekommen sei. 
Dal! man schleunigst die 
Pater.tsituation bereinigen 
müsse, weil tönender Film 
alles für die Zukunft be- 
dejK 


Man könnte einfach den 
Kop: schütteln und sich, vom 
induv*riellen Standpunkt aus 
gesehen, darauf verlassen, 
daß diese Bekenntnisse schö- 
oer Seelen noch keine prak- 
•iachen Wirkungen ausübten. 


Leider ist mit dieser pas- 
*>ven Resistenz allein nichts 
getan. 

Es wird durch derartige 
Behauptungen, die selbstver¬ 
ständlich für die gegenwär- 
bge Situation absolut falsch 
“nd frei erfunden sind, eine 
Unsic.ierheit aui den Film- 
®arkt getragen, die unter 
allen Umständen verhindert 
»erden muß. 

Man muß diese Artikel nur 
*)*®al genauer lesen, muß 
einmal ansehen, was so 
^ter den Kulissen einer 
erartigen Veröffentlichung 
»P'elt. um recht zu er¬ 
nennen. was man sich mit 
em deutschen Film alles un- 
««»Iraft erlaubt. 


Qeb 



Eine Berliner Mittag «ei- 
tung behauptet, daß alle Fon- 
filmfabrikanten in Bausch und 
Bogen eine Nutznießergruppe 
aus Fachleuten, Anlagckapi- 
talisten, industriellen Ein- 
tagsexistenzen und Schiebern 
seien, die ihr Schäfchen ins 
Trockene bringen wollen. 

Man regt sich darüber auf. 
daß man die Herstellungs¬ 
dauer auf ein Minimum ein¬ 
schränkt, ohne zu bedenken, 
daß man für einen Film ja 
nur so viel ausgeben kann, 
wie man verhältnismäßig, 
mit angemessenem Gewinn, 
wieder einnimmt. 

Damit ist nicht gesagt, daß 
die Filme hingeschludei t 
werden müssen, daß man das 
Prinzip der rationellen Fa¬ 


brikation übertreiben soll. 
Etwas, was übrigens nur in 
ganz seltenen Fällen ge¬ 
schieht, und das sich nachher 
schon automalisch rächt. 

Es wird dann darüber ge¬ 
klagt, daß man zu wenig mit 
Darstellern experimentiert, 
ohne dabei zu bedenken, daß 
man bei den heutigen hohen 
Darstellergagen gar keine 
Zeit und keinen Anlaß zum 
Experimentieren hat. sondern 
einfach von Haus aus bildlich 
und sprachlich zuverlässige 
Akteure zu engagieren hat. 

Diese Vorwürfe sind dann 
einfach der Grund dafür, daß 
man den Tonfilm sterben 
läßt. Noch nicht einmal eine 
Möglichkeit weiterzuleben 
gibt man ihm. selbst weim 


sich irgend jemand fände, 
diese oder andere Vorwürfe 
des A'.'tikelschreibers zu wi¬ 
derlegen oder abzustellen. 

Man versteht die ganze 
Sache nicht, wenn sie nicht 
auch in diesem speziellen Fall 
einen kleinen pikanten Hin¬ 
tergrund hätte. 

De- Artikelschreibcr. der 
so schlecht auf die Tonfilm¬ 
fabrikanten zu sprechen ist, 
hat leider einen Stoff beim 
Fabrikanten nicht anbringen 
können, weil er seine Forde¬ 
rungen zu hoch schraubte, 
und weil außerdem der 
gleiche Film auch ohne das 
ftagLche Buch gemacht wer¬ 
den konnte. 

Wir sehen im .Augenblick 
von Namensnennungen ab. 
Nehmen auch den Artikel an 
sich nicht so tragisch, weil 
der Autor sich sonst in der 
Hauptsache eigentlich nur 
mit dem Theater beschäftigt. 

Wir möchten nur das 
Sprichwort ins Gedächtnis 
rufen, das dem Schuster 
dringend rät, bei seinem Lei¬ 
sten zu bleiben, und sich 
nicht über Dinge aufzuregen, 
die er vom Hörensagen 
kennt, und die letzten Endes 
aus nichts anderem bestehen 
als Verallgemeinerung von 
Einzelfällen in hundert- oder 
tausendfacher Vergrößerung. 

Der Tonfilm wird leben. 
Er wird nicht mehr zu ver¬ 
drängen sein. Ob man zwi¬ 
schendurch den einen oder 
anderen stummen Film her¬ 
ausbringt, ist mehr eine 
Zweckmäßigkeits- als eine 
künstlerische Frage. 


»rauchte Theatermaschinen 


verkauft man durch „Kleine Anzeigen** im .,Kinematograph< 






GENE RALSTASS KARTE 



Ol > uns heute erzählt, in 
M oder jenem Theater 
:t> man das Orchester zu- 
:kf rufen, berichtet zwei- 
!• die Wahrheit, aber er 
il ert die einzelnen Fälle 

'.r' Acder hat man zuviel 
^itc Tonfilme hinterein- 
^espielt, oder aber das 
' lafl jjeht an einem Platz 
der allgemeinen wirt- 
i chen La^e heraus 
1 ht. 


D. rl sind die Eintritts- 
ftei-.- zu hoch, an jenem 
i*lal ist die Konkurrenz zu 
itari F.S gibt bei allen 
Filii wenn man ganz genau 
liinsi. it, so viel andere 
Grönr’c. daß es durchaus 
»erki irt ist, den Tonfilm als 
den ,:huldigen Teil hinzu- 
Itclli 

Ge .'iß wird es nötig sein, 
10 od'-r so die Produktions- 
koitt und damit die Ver- 
leihq' >ie zu senken. Aber 
das , eine Angelegenheit, 
die nuht an uns, nicht an der 
Indus . ie, sondern in erster 
Linie ir der Tobis liegt. 

Diese Frage läßt sich nicht 
dnre: Zeitungsartikel lösen, 
«ondi rn nur durch Verstän¬ 


Mexiko verbietet fremdsprachige 
Tonfilme 

Drahtberichl für den Kinematograph. 

Meaiko-City, 25. Oktober. 

Der von der mexikanischen Regierung eingesetzte Aus¬ 
schuß zur Strafrechtsreform beschäftigt sich mit der Aus¬ 
arbeitung eines Entwurfes, der die Einfuhr und die Vor¬ 
führung fremdsprachiger Tonfilme verbietet. fn Mexiko 
dürfen zukünftig nur noch Tonfilme in spanischer Sprache 
vorgefiihrt werden. 

Gleichzeitig soll ein Verbot erlassen werden, das sich 
gegen unmoralische und antimexikanischc Filme richtet. 

In den amerikanischen Filmen, namentlich in den 
„Westcrn"-Rildern trugen die schlechten Kerle zumeist 
mexikanische Tracht, die zwar auch in Texas und Arizona 
getragen wird, aber den Amerikanern als „ausländisch" gilt. 
Bereits vor fünf Jahren protestierte Mexiko gegen diesen 
dramaturgischen Trick, erreichte aber nur, daß eine zeit¬ 
weilige Änderung in der Kleidung vorgenommen wurde, die 
schließlich wieder in Vergessenheit geriet. 

Wie es heißt, soll in den amerikanischen Produzenten¬ 
kreisen wegen des jetzt eingebrachien Verbote« große Er¬ 
regung herrschen, da nur von einem geringen Teil der Pro¬ 
duktion spanische Versionen hergestellt worden sind. 


digung zwischen den betei¬ 
ligten Faktoren, und wenn 
auch das nicht geht, dirch 
entsprechende gesetzliche 
.Maßnahmen. 

Aber auch diese Dinge 
sind kein Grund, den Ton¬ 
film nun einfach als erledigt 

Wir fallen in Deutschland 
so gern von einem Extrem 


ins andere. Als die Ufa ihre 
Tonfilmcteliers errichtete, 
schrie alle Welt; „Wozu das 
in Deutschland?" 

' Als die ersten Tonfilme 
herauskamen, -chimpfte man 
auf die Glücklichen, die den 
Mut hatten, die Filme zu 
spielen, und damit ihr Ge¬ 
schäft machten. 

Man stürzte sich auf alles. 


was nur auf den Markt kam. 
Mietete auf eine Anzeige hin 
Eilder, die bis heute noch 
nicht angefangen sind. 

Schloß Bilder fünf Prozent 
billiger und dafür natii.'lich 
schlechtere Ware ab. Wun¬ 
dert sich dann, daß mit die¬ 
ser billigen W'are das Ge¬ 
schäft nicht so gut geht wie 
bei den Konkurrenten, der zu 
vollwertigem Preis ein wirk¬ 
lich zugkräftiges Bild erhält. 

Anstatt aber die tieferen 
Gründe in sich selbst zu 
sehen erklärt man einfach, 
der Tonfilm ist tot. obwohl 
er genau gesehen, erst lang¬ 
sam anfängt zu leben. 

Es ist noch keinem .Men¬ 
schen eine gebratene Taube 
in den Mund geflogen. Wer 
am Tonfilmtisch sitzen will, 
um am Verdienst mitzuessen, 
muß sich freundlichst auch 
bemühen, niitzuarbeiten, nicht 
mit Rtd-jn, sondern mit posi¬ 
tiven Kräften. 

Nur v/er erst einmal eine 
Zeitlang positive Mitarbeit 
versucht hat, hat auch oas 
Recht mitzureden. Der 
wird dann aber keinesfalls 
das Ende des Tonfilms pro¬ 
klamieren. 


Juinings triumphiert in 
Holland 

Im lij ausverkauflen Rem- 
“»ndt . heatcr in Amsterdam 
j ***'■ ''. sich die Premiere 
»Li.bling der Götter" zu 
•'«»m •■scllscbaftlichen Ereig- 
*“ ■•l>■■vrsten Ranges und zu 
•'»•m .on Enthusiasmus ge- 
'»g*n».- Erfolg. Die Mitglieder 
1«? "'*'***“ Generalkonsu- 

- Spillen der Behörden und 
"Schaft, sowie die Ver- 
* der gesamten Presse 
■inwesend. Emil Jan- 
I - -urde stürmisch geleiert 
tj. “«r^heb begrüßt und der 
m begeistert applaudiert. 

Aria-Theater. Den Haag. 
^ Jannings - Tonfilm 

«n ebenso gewaltigen Erfolg 
Iw • "“terdam. Erschienen 
deutsche Gesandte 
Prü: u»einer Herren. 
MUsP j Niederlande, 

‘idau v" verschiedener Kon- 
1 beliii.j._*'^^*^*^*v der Gemeinde- 
Professoren. Künst- 


ll^'^'der 

^P'teen der Gesell 

,, Engagement. 

\ 0 * 1 , Enschig wurde für ein« 

"Drtisro! K ■'■o"«'" 

j^sebenoper" verpflichtet 


Düsseldorfer Brief 


In Düsseldorf sind nunmehr 
einige Projekte Wirklichkeit ge¬ 
worden. von denen man eine 
starke Beeinflussung der Be¬ 
sucherfrequenz der ersten Licht¬ 
spielhäuser dei Innenstadt er¬ 
warten konnte. Es handelt s.ch 
um die Eröffnung des 3000 
Plätze fassenden „Apollo-Thea¬ 
ters" als Tonfilm-Theater, und 
um das Eindringen Paul Jockels, 
des Besitzers der Kölner „Ki¬ 
nos für jedermann", in den 
Düsseldorfer Theaterpark. 

Jockel startete im „Capitol — 
Großes Theater am Vorringer¬ 
platz" mit dem Farben-Tonfilm 
„Cilly". Wochenlang vorher 
brachte Jockel Plakate heraus, 
inserierte er in den meistgele¬ 
sensten Blättern Düsseldorfs 
und ließ tagelang vorher Stel¬ 
zenläufer laufen. Gleichzeitig 
setzte er die Preise herunter, 
billigster Platz 50 Pfg.. für Pla¬ 
kataushänger 30 Pfg-, und hatte 
einen ungeheuren Erfolg. In 
den ersten 6 Tagen besuchten 
30 000 Menschen das „Capitol", 
auch in der zweiten Woche war 
das Theater abends ausver- 
kaufl. 


Das „Apollo-Theater" eröff- 
ncte mit „Dreyfus" und einem 
erstklassigen Variete-Programm. 
Über 3000 Menscher, füllten am 
Ptemieren-Abend das Theater. 
Seit dieser Premiere, die von 
8 bis 12Ö« Uhr dauerte ist das 
Apollo-Theater jeden Abend 
ausverkauft. 

Die übrigen Lichtspielhäuser 
boten besondere Attraktionen. 
„Alhambra" brachte ein Slumm- 
film-Program.Ti. in dem der 
Filmschautpieler Karl Auen, 
der Hauptdarsteller der „Lux"- 
Filme, persönlich auftrat. 

Das „Residenz-Theater“ hatte 
M Tage „Die Drei von der 
Tankstelle" auf dem Spielplan 
und hat jetzt „Nur Du" einge¬ 
setzt. 

„Europa-Palast" brachte hin¬ 
tereinander drei starke Pro¬ 
gramme: zuerst „Skandal um 
Eva", dann „Die große Sehn¬ 
sucht" und nun „Der Greifer". 

Nun bat Paul Jockel das 
„N. T. an der Königsallee" neu 
eröffnet, und er bringt den 
Tonfilm „Wilde Orchideen", 
der gleichzeitig auch im „Capi¬ 
tol" läuft. 



Dr. Basier im Rundfunk 

Der Hirliner Sender halle am 
Sonnabend seine wöchentlicnen 
„Zehn Minuten Film" Herrn Dr. 
Guide Bagicr reserviert, 
der sich über „Europa« Tonfilm- 
Produkt on" verbreitete. Der 
Tonfilm hat die Verkaufsmög¬ 
lichkeiten eines Filmes aus 
sprachl'chen Gründen einge¬ 
engt. eine Folge, die aueb 
Amerika zu spüren bekommt. 
Dr. Bagier sieht die Möglich¬ 
keit wirtschaftlich besserer 
Ausnützurg des Tonfilmes in 
einer Zenlralisierung des euro¬ 
päischen Filmes. Er prüfte die 
Frage nach allen Seiten und 
kam zur Feststellung, daß Ber¬ 
lin die europäische Tonfilm¬ 
zentrale werden müßte. Die 
geistreichen Ausführungen, die 
auf genauer Kenntnis der .Ma¬ 
terie beruhten, verdienen es, 
eingehender gewürdigt zu wer- 


Gebeimdienst. 

Uegewald-Film erwarb für 
* • ihre weitere Tonfilmpro¬ 
duktion ein Manuskript unter 
dem Titel „Geheimdienst". 












'^^■aBOäB; SCHERUki BERLIMjSüOBII-«»^ 

24 lahr^ang Berlin, den 28. Oktober t930 Nummer 232 


Der Kampf um die Berek 


Al die Universal ihren 
froli. n Farbenionfilm „Der 
Jazz önig" in Berlin startete, 
halt« sie die gute Idee, einen 
Wafe n durch die Stadt lah- 
1 lassen, der in seinem 
Innc’ -1 einen Schallplatten- 
at trug, von dem aus 
e ^ hlager dieses Films auf 
« raße tönten. 

D' "er originelle Einfall 
ef ■ le in solchen Fällen sehr 
pror nt arbeitenden Behör- 
;n .luf den Plan, die der 
»iv rsal sofort ein Straf- 
,t ins Haus trugen. 

In tierlin existiert nämlich, 
nan im neuen Amts- 
!ut" <1 so schön sagt, ein 
-kon ' lunalisiertes Unterneh- 
“'n" ,lie Berek, die offiziell 
' "’n Plakatanschlag an 
1 tfaßsäulen zu verwal- 
leti h.;!, in Wirklichkeit aber 
er Macht ausgestatlet 
ci,.- von allen Privat- 
kreisf: als monopolistisch 
iden wird. 

Geiicn diese Berek und 
"••net.tlich gegen ihre neue¬ 
ren t^ieschäftsmethoden war 
*'“« von Dr. Plügge gelei- 
lete Versammlung einbe- 
■^'en worden, auf der man 
jne Vertreter aller beteilig- 
'«n Kreise begrüßte, 

'*'«r immer mit der Re- 
mc zu tun hat, was fa 
*n Lichtspieltheaterbe- 
^*«r angeht, stößt irgend- 
^«n Berlin auf den Macht- 
“^tch der Berek, wie das 
Tiit der Universal 

AWr Wer nun gar gezwun- 
biJ**' ®'* ***'■ Ver- 

Me abzuschließen, erfährt 
Q Erstaunen, welche 

kftsmethoden bei einem 



kommunalisierten Unterneh¬ 
men für möglich gehalten 
werden. 

Die Berek hat jetzt einen 
neuen Tarif herausgebracht, 
worin sie die Stadt Berlin, 
die ehedem für den Säulen¬ 
anschlag in zwanzig Bezirke 
eingeteilt war, jetzt für ihre 
Plakatzwecke in vier Grup¬ 
pen zerlegt. 

Man könnte der Meinung 
sein, daß diese Zerlegung 
nach wirtschaftlich zusam¬ 
menhängenden Stadtteilen 
vorgenommen werden müßte. 
Wenn man sich den von der 
Berek herausgegebenen Rc- 
klameplan ansieht, merkt 
man mit Erstaunen, daß diese 
vier Gruppen die Stadt voll¬ 
kommen unorganisch auf¬ 
teilen und vor allen Dingen 
das Bestreben zeigen, die für 


den Plakalanschlag wichtige 
Gegend der Gedächtniskirche 
in drei Gruppen zu zerlegen. 

So gehört zur einen Gruppe 
tatsächlich ein Stück Kur¬ 
fürstendamm, aber ebenfalls 
die nicht ganz so gut duf¬ 
tende Umgegend von Osdorf. 
So gehört ein Stückchen 
Tauentzienstraße dazu, aber 
auch noch die Laubenkolo¬ 
nien von Neukölln. 

Diese sehr merkwürdige 
Einteilung läßt sich nur aus 
dem Bestreben der Berek er¬ 
klären. diejenigen Firmen, 
welche Plakate in einer ge¬ 
wissen Gegend wünschen, zu 
zwingen, Anschläge in mehre¬ 
ren dieser Gruppen vorzu¬ 
nehmen. 

Wie man aus einem Vor¬ 
trag des Herrn Witt von der 
Ufa erfuhr, kostet der Pla- 


katansc'ilag in dei Größe 
sechs auf hundert Säulen 
nach dem alten Tarif acht- 
undvier.Tig Mark pro Tag. 
nach dem neuen achtund¬ 
vierzig bis siebzig Mark. 

We- heute das Viertel am 
Kurförstendamm für seinen 
Plakatarschlag benötigt, ist 
durch die neue Gruppenein¬ 
teilung gezwungen, sich min¬ 
destens zweier Gruppen zu 
bedienen, von denen für die 
Gruppe I siebzig, für die 
Gruppe II achtundfünfzig 
Mark pro Tag fällig sind. 

Dafür verpflichtet sich die 
Berek aber nur, hundert 
Säuirn innerhalb des ausge¬ 
dehnten Bezirks zu bekleben, 
so daß es dem Theaterbe¬ 
sitzer, den Wilmersdorf und 
Schöneberg interessieren, ge¬ 
schehen kann, daß er verein¬ 
zelte Plakate in Lichterfelde- 
Ost und in Lindenhof wieder¬ 
findet 

Bisher war eine Kontrolle 
der Berek einigermaßen mög¬ 
lich, denn in den alten Be¬ 
zirken ließen sich hundert 
Plakate überschauen. In den 
neuen Gruppen ist das nicht 
mehr möglich, weil sie sich 
räumlich über ein viel zu 
großes Gebiet erstrecken. 

Weitere Klagen gingen na¬ 
mentlich dahin, daß die Berek 
keine Klebevorschriften mehr 
anerkennt und die Plakate 
dahin klebt, wo es ihr gerade 
richtig erscheint. Es kommt 
vor, daß Plakate in kleiner 
Schrift am Kopf einer Säule 
erscheinen, wo sie eben nur 
mit einem Fernstecher zu 
lesen sind, oder daß sie. wie 
dieFachleute sichausdrücken. 
am Hundesockel hängen, wo 


^uch gute Kinomusikerfinden Sie durch „Kleine Anzeigen** im„Kinematograph‘* 




Wochenschau wird 
von Woche zu Woche 
aktueller. Die Schnellig¬ 
keit der Tonlilm-Bericht- 
erstattung ist bewun¬ 
dernswert. 

Das 

12-Uhr •Blatt 




Besonders 
bemerkenswert ist die 
neue Ufa-Ton-Woche, die, ^ 
neben Aufnahmen von der 
entsetzlichen Grubenkatastro¬ 
phe und dem Zeppelin auf 
Schienen, ein Interview mit 
dem Berliner Physiker von 
Ardenne bringt. i 

a Uhr-Abandblatt ^ 


Ungeheuer die 
Wirkung der tönenden 
Wochenschau durch 
ihre erschütternde Aktt 
alität . . . man hätte die 
ganze Nacht dieses restlos 
eingefangene Stück We t 
ansehen mögen. 

^ Tampo 






















Uar. ren Text nur mit Hilfe 
binc Kniebeuge entziffern 

Se' ■ intereMant war auch, 
aas .an von Herrn v. Rede- 
linj; (Allgemeine Werbe- 
G. I I. b. H.) über die Bereit 
erfüll' die nicht an allen 
Tai^. ' ihre Klebeitolonnen 
her I schickt, sondern ein 
pa,.: Tage ausfallen läßt, 
Pia'^ ite früher klebt und sich 
mc!..ere Tage bezahlen läßt 
IO ,iaß ihre Woche statt 
lief ■’ elf Tage umfaßt. 

S. haben die Staatstheater 
inn. ' alh der letzten Zeit 
niclr veniger als siebcnund- 
fünf, igtausend Mark zuviel 
an d<. Berek gezahlt. 

Dl. Berek hat ein unpar- 
Iciistl.es Schiedsgericht der 
Han. Iskammer abgelehnt 
nnd die (selbstverständlich 
zurü> . gewiesene) Summe 
von /weitausendfünfhundert 
Mark als Entschädigung ge> 
botei 

In ier Versammlung wurde 
sieht .ich darauf hingewiesen, 
daß . vielleicht möglich sei, 
andi-e Reklamemöglichkei- 
Ikn :f 2 .usuchen als die der 
Säul ireklame. Dr. Plügge 
vries mit Nachdruck darauf 
hin. laß die Berliner Licht¬ 


spieltheater in der letzten 
Zeit ihre großen Premieren 
nicht mit den üblichen gro¬ 
ßen Säulenreklamen aufzo¬ 
gen, ohne dadurch auch nur 
einen Zuschauer zu ver¬ 
lieren. 

Es braucht im „Kinemato- 
graph" nicht darauf hinge¬ 
wiesen zu werden, daß die 
Zeit für eine Säulcnreklame 
überhaupt vorbei ist. Eine 
solche setzt ja voraus, wie in 
der Versammlung betont 
wurde, daß die Spaziergän¬ 
ger und Passanten einer 
Straße genügend Zeit und 
Beweglichkeit besitzen, um 
vor den Säulen verweilen 
und den Text der einzelnen 
Plakate lesen zu können. 
Denn der gehetzte Mensch 
einer heutigen Großstadt 
übersieht einfach im Vorbei¬ 
laufen die kleinen Dinge. Es 
müßten also Riesenplakate 
von der Höhe einer Lit'aß- 
säule sein, die ihn einen 
Augenblick zum Verwe len 
anlockten. 

In den meisten Fällen vörd 
seine Aufmerksamkeit von 
anderen Dingen in Anspruch 
genommen sein, denn in den 
belebten Gegenden stehen die 
Reklamesäulen unmittelbar 


nebe.i der Straße, die man 
nur be* gespanntester Auf¬ 
merksamkeit überschreiten 
kann, und wo feder Schritt, 
der nicht mit voller Aufmerk¬ 
samkeit vollzogen wird, be¬ 
reits eine Gefahr bedeutet. 

Wenn wir das Zeitungs¬ 
inserat das Werbemittel un¬ 
serer Tage nennen, so kön¬ 
nen wir uns dabei auf keinen 
Geringeren als auf Rothafel. 
den großen „Roxy", berufen, 
der in seiner Praxis nie etwas 
anderes als Zeitungsinserate 
heranzog. Man kann im 
„Kinematograph" nachlesen, 
daß die neue Leitung des 
Fox-Films alle andere Re¬ 
klame als Zeitungsreklame 
abgoblasen hat, dafür ihren 
„Journal-Etat" erhöhte. 

In Her Versammlung, die 
damit endete, daß die Wahl 
eines vorbereitenden Aus¬ 
schusses stattfand, betonten 
ve'schiedene Redner, darun¬ 
ter Dr. Dietrich vom Berliner 
Verband. daß man nach 
anderen Möglichkeiten su¬ 
chen müßte, um der Berek 
ein Paroli zu bieten. 

Es wurde von der Re¬ 
klame in Warenhäusern. 
Spezialgeschäften, in der 
Eisenbahn, auf Bahnhöfen, an 


Häuserfronten gesprochen, 
aber auch gleichzeitig wur¬ 
den gegen fast alle diese 
Vorschläge gerechtfertigte 
Bedenken laut. 

Sicherlich hat ein so klu¬ 
ger und erfolgreicher Kauf¬ 
mann wie Roxy auch daran 
gedacht, mit derartigen Mit¬ 
teln auf die New-Yorker Be¬ 
völkerung zu wirken, die ja 
ganz andere Reklamemittel 
gewöhnt ist als die Einwoh¬ 
ner Berlins. 

Wenn er als Quintessenz 
einer mehr als zwanzigjähri¬ 
gen Theaterpraxis das Zei¬ 
tungsinserat als einzig wirk¬ 
sames Werbemittel empfiehlt, 
so wird er genau gewußt ha¬ 
ben. was er damit sagte. 

Wir können selbstverständ¬ 
lich nicht alle Methoden 
nachahmen, deren sich die 
amerik.anisrhe Filmindustrie 
bedient, un ihre Erzeugnisse 
populär zu machen. 

Es si schade, daß in die¬ 
ser Versammlung, in der eine 
ganze Anzahl prominenter 
Filmleute zugegen waren, 
nicht einer auf diese Erfah¬ 
rung Hoxys hinwies. Wir 
wollen hoffen, daß sie in¬ 
nerhalb der Kommission 
stärker betont wird. 


sin^nde Stadt" 
Im iJta - Palast am Zoo 

Morii, n, Mittwoch, kommt im 
Ule-Pilagt am Zoo der Preß- 
Tonfilm der Asti im 
IJWeih „Di, singende Stadt" 
®>r Uraufführung. Hauptrollen: 
®'^tt> Helm und Jan Kie- 
jvr«. Manuskript: Hans Sze- 
nach einer Idee von Car- 
Gallone. Bildkamera: 
Courant und Arpad Vi- 
Ton-Kamera: George 

Bauten: O. S. Wem- 
Regie- Carmine Gallone, 
"»»«k: Emesto Tagliaferrt und 
l’’ Abraham. 


^Wertpeaillt« 

Ohmunarr 


tmung" asn ■ ncai< 
•m Ntdlendorfplatz 

'» Theater am Nollendo 
^ '"‘fvt am Donnerst; 
^ » Oktober, die deutsc 
des tönend 
Te, 

jjf. mit Mary Pickford u 
Fsirbanks in den Hau 
»Utt. 


Um das ungarische Schiedsgericht 


Die beiden Verbinde der un¬ 
garischen Kinobranche arbeiten 
seit Wochen an der Abänder rng 
der Regeln des seit acht Jahren 
bestehenden Schiedsgerich les, 
damit das Schiedsgericht in Zu¬ 
kunft in der Lage sei. in event. 
auftauchenden Streitfillen bei 
Verleihung und Vorführung ron 
Tonfilmen endgültig urteilen zu 
können. 

Die Delegierten der beiden 
Verbände haben nun ein Ab¬ 
kommen getroffen, das geeig¬ 
net ist, dem Wirken des 
Schiedsgerichts einen gesetz¬ 
lichen Rahmen zu geben. 

Die neue Abmachung macht 
es möglich, daß streitende Par¬ 
teien — in Angelegenheiten, die 
400.— Pengö nicht übersteigen 
die Schiedsrichter selbst 
wählen dürfen, während Prä¬ 


sident in jeder Angelegen¬ 
heit eine außerhalb der Branche 
stehende, über Rechtspraxis 
verfügende Persönlichkeit sein 

In die Grundstatuten wurde 
eine solche Verfügung anf- 
genommen, daß, so lange bis die 
beiden Verbände bezüglich der 
Verleihbedingungen für Ton¬ 
filme unter sich nicht zu einer 
gegenseitigen Abmachung kom¬ 
men. das Schiedsgericht sich 
ausschließlich auf Streitfragen, 
die sich in bezug auf stumme 
Filme ergeben, beschränkt; aber 
außerdem wird das Schieds¬ 
gericht auch in Streitfragen ur¬ 
teilen. die aus Tonfilmverträgen 
entstehen, die auf Grund der 
alten Filmlieferungs- und Miet¬ 
bedingungen geschlossen wur¬ 
den. 


Der Kameramann. 

H einrich Gärtner dreht für 
British International in 
Elstree zwei Kulturfilme unter 
Ier Regie von Mr. Hughes und 
Mr. Mainwaring. Anschließend 
ist er für den Großfilm „Kon- 
likt" verpflichtet. 


Beendete Aufnahmen. 

D ie Atelier-Aufnahmen für 
den großen Ufa-Tonfilm 
„Das Flötenkonzert von Sans¬ 
souci" mit Otto Gebühr, Re¬ 
nale Müller, Hans Rehmann 
und Raoul Aslan in den Haupt¬ 
rollen. sind beendet. 



Katsutrophe in Alsdorf 

Die Ufa-Tonwochc Nr. 7 ent¬ 
hält einen ausführlichen Ton- 
bildberi:ht von der furchtbaren 
Bergwe-kskalastrophe in Als¬ 
dorf. 

Schon gestern abend wurde 
an die offizielle Wochenschau 
im Gloria-Palast in der Vor¬ 
stellung um 9 Uhr noch die 
Tonfilmreportage über die Be¬ 
erdigung der Opfer der Als- 
dorfer Katastrophe angefügt. 

Auch Fox tönende Wochen¬ 
schau Nr. 7 bringt eine Repor¬ 
tage, io der namentlich die Be¬ 
gräbnisfeierlichkeiten im Vor¬ 
dergrund stehen. 

Deutsche Fox Film A.-CL 

Der Geoeralmanager der Fox 
Film Corporation in Deutsch¬ 
land, Mr. Henry W. Kahn, hat 
in Übereinstimmung mit dem 
Aufsichlarat der Gesellschaft 
den bisherigen Namen der deut¬ 
schen Generalvertretung, Deut¬ 
sche Vereins Film A. G., in 
den neuen 

Deutsche Fox Film A. G. 
umgewandelt. Die Eintragung 
im Handelsregister ist bereits 
erfolgt. 




Wir bringen als ersten Film unserer Grob-Tonfilm-Klasse 




MANUSKRIPT; 


DR. BRANDT 

DR. MARTIN 2:ieKL£T 

MUSIK; 

MARO ROTAND 

Tonsystem: ToPIs^Klf^ngfllm 

Der F I 1 m erscHelnf in deutset^er vind 
fmnzDftlsc^ker Fassung 

Ein Uupu PlcK^FlIm des Deutschen UIcKlsptel-S>^ndiKal^ 

PRODUKTION / VERLEIH / WELTVERTRIEB 

D^l^TTS^II^S 
1.ICHTSD1EI.-SVND1KAI 

A.-G. 

BERLIN SW4S, F R1 ED RI CH S T R A S S E 2^^ 





II VERLAG SCHERL« BERLIN SW68 


Berlin, den 29. Oktober 1930 


Der polyglotte Schauspieler 


seinem Kundfiinkvortrai* 
üht r die europäische Ton- 
filr Produktion hat Herr Dr. 
Gu dn ßa(<ier auscinandcr|<e- 
sel t. daß die heutific Situa¬ 
tion der europäischen Film- 
pri luktion dahin führen 
mi. -e. Berlin als Tonfilm- 
zei.:: uro Europas auszubauen. 

Bafficr, der sich ja he- 
'' mit dem Tonfilm be- 
'I itijfte, als die Brüder 
rer. die ihn schließlich 
mi: Erfolg starteten, noch 
ki ne Ahnung davon hatten. 
'St m seinem Vortrag auf die 
’■ 'chaftlichen Zusammen- 
han- •• eingehend eingegangen 
f r hat sich auch über die 
•v iische Seite der Frage 
gea. ßert und dabei festge- 
*tel daß Berlin augenblick¬ 
lich libcr das beste Auf- 
“ah--, material Europas ver¬ 
fügt 

l".swischen hört man auch 
aus .anderen Ländern Euro- 
Ws. wie aus Frankreich und 
Lng and, wo die Tonfilmhcr- 
•teli mg schon seit einiger 
Zeit achtbare Erfolge erzielt 
"»t. von dem Streben, sich 
dem Tonfilm anzupassen. 

In erster Reihe ist es hier 
“alien, das ja eine alte fil- 
®*sche Kultur besitzt, neuer¬ 
dings Schweden, wo Victor 
o|oström seinen ersten 
*chwedischcn Tonfilm insze- 
"'«rt. Spanien und Norwe- 
gen, in welch letzterem 
Unde. wie uns gemeldet 
ivurde, eine dänische Auf¬ 
nahmeapparatur versagt hat. 

“ch Ungarn bemüht sich, 
TonfT'*^ "meldeten, um den 

E» liegt in der Natur der 
U j ein Tonfilm für 

“der mit einer begrenzten 





Bevölkerung wirtschi.ftlich 
nicht tragbar ist, und daß auf 
diesem Gebiet alles einer 
Internationalität zustreben 
muß, wie dies einst der Fall 
war, als der stumme Film 
herrschte, des.sen Titel sich 
ohne große Kosten von einer 
Sprache in die andere über¬ 
tragen ließen. 

Eine solche Internationali¬ 
tät würde gefördert werden, 
sobald in einer Hauptstadt 
Europas die Zentrale für die 
Tonfilmproduktion diesesErd- 
teils besteht. 

Sic wird aber in noch wei¬ 
terem Maße durch den Um¬ 
stand ermöglicht werden, daß 
der Tonfilm den polyglotten 

Schauspieler bevorzugen muß. 

denjenigen, der nicht nur die 
Sprache seines Landes, son¬ 
dern daneben noch mehrere 
Weltsprachen beherrscht. 


Zu Beginn des Tonfilms 
hat man behauptet, daß eine 
solche Vielzüngigkeit dem 
Film zum Schaden gereichen 
müsse, ü'e Praxis hat auch 
hier wieder einmal bewiesen, 
wie seh"- sie allen theoreti¬ 
schen Erörterungen überlegen 
ist. 

Nehmen wir die vier Ber¬ 
liner Schauspielerinnen .Mar¬ 
lene Dietrich, Mady Chri¬ 
stians, Lilian Harvey. Olga 
Tschechowa - so beschrei¬ 
ben wir damit schon ein 
Produktionsprogramm, das 
tonfilmisch nicht nur auf die 
deutsche, sondern auch auf 
die englische und franzö¬ 
sische Sprache zugeschnitten 
ist. 

Lilian Harvey und Olga 
Tschechowa haben sich in 
den drei Hauptsprachen 
Europas dem Mikrophon an¬ 


passen können und beim 
Publikum damit Erfolg ge¬ 
funden. 

Ihr Beispiel wird Schule 
machen und in jungen Dar¬ 
stellern den Ehrgeiz cr- 
weesen. den Anforderungen 
des Tonlilmdialogs m mehr 
Spree len als der Hcimat- 
sprache gewachsen zu seiii. 

Zu einer derartigen Pro¬ 
duktion muß es kommen, 
wem die Filme technisch 
und künstlerisch auf der 
Höhe stehen sollen. 

.Ma 1 hat es in Amerika mit 
den sogenannten Versionen 
versucht, in denen Filme zum 
Teil nachträglich synchroni¬ 
siert wurden und für die eng- 
liscnen und amerikanischen 
Darsteller, die auf der Lein¬ 
wand erschienen. anders¬ 
sprachige Darsteller den je¬ 
weiligen Dialog sprachen. 

Restlos ist das in keinem 
Fall geglückt und kann auch 
nicht glücken, weil die 
Stimme kein Zufall ist, son¬ 
dern zu einer ganz bestimm¬ 
ten Persönlichkeit gehört, 
jener Persönlichkeit nämlich, 
die man auf der Leinwand 
sieht und welche die Zu¬ 
schauer gleichzeitig zu hören 
wünschen. 

Man hat. um diese Mängel 
zu verbergen. Filme mehr¬ 
fach aufgenommen und für 
die einzelnen Weltsprachen 
andere Darsteller beschäf¬ 
tigt. Wir sollen diese Holly¬ 
wood-Resultate in der näch¬ 
sten Zeit zu hören bekom¬ 
men, so daß sich weitere Be¬ 
merkungen darüber erübri¬ 
gen, wenn auch schon jetzt 
gesagt werden muß, daß man 
in Berlin das Engagement 
verschiedener Darsteller mit 


KinogestUhl, neu und gebraucht? 


Kleine Anzeigen“ Im „Kinematograph 





Gesamtleitung und Regie: Joe May 

Ihre Majestät die Liebe! 

EINE MUSIKALISCHE T O N F 1 L M - K O M ö D I E 

ManuNkript: R. Bernauer und R. Oestcrreicher / Drehbuch: Adolf I.antz 
Poto|{raphie: Otto Kanturek ^ Muxik: Walter J u r m a n n 
Daniteller: 

KÄTHE VON NA«Y / FRANZ LEDERER / OTTO WALLBURG / RALPH A. ROBERTS 
ERNST VEREBES / KI RTGERRON / GRETL THEIMER / ADELE SANDROCK / SZOKE SZAKALL 
WALTER STEINBECK / HERBERT PAl'LMl'LLER / ANNEMARIE MORICKE / GERTRUD DE LALSK^ 
ALEXANDRA SCHMITT 

Die Avifii€fctkmLeiiL begonnen! 

FRSCHEINT IM MONAT DEZEMBCRI 


r.. und das ist die Hauptsache! 

EINE MUSIKALISCHE A B E N T E U R E R - K O M ö D ■ ^ 

"oklion Manuskript: Duschinsky / Drehbuch: Adolf Lantz ^ Musik: Wa 11 e r J u r m a nP 


und Weltvertrieb; 

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Sonderverleltii fUr Deul»cKlan<l: 


Tonverfahren- 

T O B I S * 
klangfiim 


DEUTSCHES 

EICHTSPIEL SYNDIKAT 


A. O. 




1 Kopischütteln beob- 

1 • at. 

. man hört, daß eine 
^.hr schöne Frau, die 
aus)<esprochen ungari- 
Stimmklang besitzt, 
y Doraine, ffir einen 
^en Tonfilm engagiert 
so erregt das einige 
Jung. 

ch die Beschäftigung 
cdener Darslellungs- 
' ments kommt man 
t nicht zu einer einheit- 
Ln Wirkung. 

s '4ibt dann einen Urfilm 
rschiedene Versionen, 
^ ch namentlich dann be- 
I' ar machen wird, wenn 
h crschiedene Regisseure 


in V. orke sind, die eine 
|»n^ \ rschiedene Auffassung 
Jom Aufbau der einzelnen 
»ent: haben. 

Die,-..- Versionen haben 
»er ..uch den Fehler, daß 
k zu teuer sind, um den 
film '.vj'tschaftlich rentabel 
m erhalten. Deshalb wird 
be Zukunft dem polyglotten 
Mrsi. ler gehören, der nur 


•ine einmalige Auffassung 
kini r Rolle zu geben braucht, 
bihr. nd er die Dialogworte, 
ne künftig vermutlich knap- 


|er A erden, in mehreren 
H>r?clAn spricht. 


der Terra 

Die Tirra zeigte den Theater- 
'«’ilzern gestern im Mozart - 
•»1 dl 1-1 United-Artisls-Filme; 
*•»* lA.^antuchc Nacht" mit 
■'“‘»n Gith in der Hauptrolle. 
^'1 Partner Rod la Roeque 
Conr. Nagel sind. „Das 
' “ek am Broadway" mit Harry 
e men. dem amerikanischen 
'•«»aller, und .X)er Widerspen- 
'«*n Zähmung" mit Doug und 
^ in den Hauptrollen, 
«erdem wurde noch das 
Melophon - Magazin in 
etwas veränderten Fas- 
'orgeführt. 

D««Prechung der einzel- 
Filme erfolgt nach deren 
‘•-•licher Voriührung. 

Personalien 

lUi. "" Oktober 1930 
Sch**^“***“” «“ßeeordent- 


Universal-FilmA.. 
jT, Kelle 

^ •»»herige Prokurist d. 

Stell: ‘"Z*" Aufsichtsrat i 

Claude iV . 

durch . īwShlt. Dl 

Keil«.. '**, **** Prokura Fri 

*»* erloschen. 


Der deutsche Tontilm in U.S. A. 


Deutschen Filmen in den Ver¬ 
einigten Staaten soll insbeson¬ 
dere außerhalb derjenigen Gro߬ 
städte, wo dieselben auch bisher 
schon aufgeführt wurden, eine 
größere Verbreitung geschaffen 
werden. Eine Aktion von weit- 
tragender Bedeutung ist von 
einer Giuppe bekannter New- 
Yorker eingeleitet worden, die 
zum erstenmal den Versuch 
macht, dem deutschen Sprech¬ 
film in den ganzen Vereinigten 
Staaten eine ständige Absatz¬ 
quelle zu sichern und gleichzei¬ 
tig dem 'n ganz Amerika ver¬ 
breiteten Deutschtum den Ge¬ 
nuß guter deutscher Filmwerke 
zu vermitteln. 

Deutsche Theater- und Film¬ 
kunst liegt in Amerika seit 
vielen Jahren im argen. Nur 
wenige der deutschen Filme 
wurden hier mit englischen Ti¬ 
teln gezeigt. Obgleich sich 
darunter viele befanden, die 
einen hohen künstlerischen 
Wert hatten, verschwanden sie 
unter dem Schwalle der ameri¬ 
kanischen Werke ganz und gar. 

Seit nun gar der Sprechlilni 
die Parole des Tages geworfen 
ist, hat sich die Sachlage nur 
noch verschlimmert. In New 
York selbst — auch in Chicago, 
Milwaukee und anderen großen 
Städten mit vielen Deutschen — 
ist es wohl möglich gewesen, 
deutsche Sprechfilme zu zeigen, 
ln der Provinz, die aber den 
Hauptteil des Landes i.us- 
macht, war das gan: unmög¬ 
lich. 

Die neugegründete Gesell¬ 
schaft. die den Titel G. A. F. A. 
(German American Film Asso¬ 
ciation) tragen wird, hat nun 
nach monatelanger Vorberei¬ 
tungsfrist und sorgfältigen Un¬ 
tersuchungen folgenden Plan 
auf gebaut: Mit einem auf Last¬ 
wagen aufgebauten Apparat der 
R. C. A. Photophone Company 
begann sie am Sonntag, dem 
12. Oktober, in WestHoboken bei 
New York City ihre Reise, die 
sie nach 71 Städten — bis nach 
Texas — bringen wird. 

Während sich nun dieses eine 
Auto nach dem Westen und 
über den Süden wieder zurück 
arbeitet, setzt vierzehn Tage 
später hier im Osten ein zweiter 
„Unit" ein, der die gleichen 
Städte mit einem zweiten Film 
besucht. Abermals H Tage 
später setzt ein dritter und da¬ 
nach ein vierter Unit ein, bis 
sich der Kreis geschlossen und 
sich zu einem im wahrsten 
Sinne des Wortes „ständigen 
deutschen Kino" auch in den 
kleineren und kleinsten Städten 
ausgebaut hat. 

In den Schlflsselstädten der 
Vereinigten Staaten zieht der 


Plan der G. A. F. A. darauf xb. 
ständige Häuser einzurichten 
So sind im Augenblick in Phi¬ 
ladelphia Unterhandlungen im 
Gange, die auf die Erwerbung 
eines solchen Theaters ab¬ 
zielen, und es ist nicht unwahr¬ 
scheinlich, daß ein solches be¬ 
reits Mitte November in Betrieb 
genommen wird. 

In New York selbst, wo das 
sehr starke Deutschtum be¬ 
kanntlich in der Hauptsache auf 
Yorkville konzentriert ist. sind 
bereits Baupläne in Vorberei¬ 
tung, da hier ein eigenes Thea¬ 
ter besonders für den deutschen 
Film errichtet werden soll. 

Es ist erfreulich, welch große 
Erfolge die letzten deutschen 
Tonfilme in New York zu ver¬ 
zeichnen hatten. Selbst Kriti¬ 
ker, die den deutschen Filmen 
immer mit einem gewissen Vor¬ 
urteil begegnen und voc den 
schweren unverdaulichen „teu- 
torischen Sujets " reden, müssen 
jetzt vorbehaltlos den Auf¬ 
schwung der deutschen Tonfilm¬ 
industrie zugeben. 

So lobt die groze New-Yor- 
ker Filmwelt den deutschen 
Tonf-.lm .Zwei Herzen im 
K-Takt", der als entzückende 
Filmoperette mit hervorragen¬ 
den Melodien und einer glän¬ 
zenden Handlung bezeichnet 
wird. Die „Times" in New 
York, der man keineswegs Vor¬ 
eingenommenheit zugunsten 
Deutschlands nachsagcr kann, 
schreibt wörtlich: ,Jn der Her¬ 
stellung dieses Lantfilms haben 
sich die deutschen Produzenten 
in jeder Beziehung und jeder 
Abteilung selbst übertroffen. 
Die Synchronisierung ist von 
ausgezeichneter Qualität, die 
Schauspieler .sind hervorragend, 
die Charaktere sind sehr klug 
wiedergegeben und die Span¬ 
nung hält bis zum letzten Augen¬ 
blick an. Dieser Film ist in 
seiner Klasse konkurrenzlos und 
es ist ein Werk, das selbst von 
den anspruchsvollsten Personen 
gesehen werden kann. Es ist ein 
Film mit einer Seele, denn in 
zwangloser Weise sind wahrhaft 
poetische Szenen eingefügt." s 

Auch die anderen New-Yor- 
ker Blätter halten mit ihren 
Lobpreisungen nicht zurück. Es 
ist nur zu hoffen, daß auch die 
weiteren deutschen Tonfilme 
solchen Anklang finden, damit 
deutsche Filme nicht nur in den 
kleineren Kinotheatem der 
Weltstadt gezeigt werden, son¬ 
dern auch in den Kinopalästen 
des Broadway ihren Einzug hal¬ 
ten, wo sie eigentlich ihrem 
Standard nach hingehören und 
wo der wirkliche finanzielle Er¬ 
folg blüht. 


Hrutige Premieren 
Im Ufa Palast am Zoo 
„Oie singende Stad t." 
(Prc'ßburger Film der Asfi im 
Ufalcih) mit Brigitte Helm. 
Jan Kiepura, Georg Aleza.ider, 
Walter Janssen, Gertrude Ber¬ 
liner, Regie: Carmine Gallane. 

Im Titanie-Pslast. 

Steglitz 

Der Mady Christians-Ton¬ 
film der Aafa 

.Xeutnant warst Du 
einst bei den Husaren" 
mit Gustav Deßl. Georg Alex¬ 
ander. Grell Theimer. Regie: 
Manfred Noa. 

Der Fünfzigjährige 

Kommerzienrat Wilhelm Kraus 
wurde gestern 50 Jahre alt. Ge 
rade jetzt steht seine Persön¬ 
lichkeit, von der man sich in 
bezug auf die neue Emelka- 
Sch.chtunJ viel verspricht, im 
Mittelpunit des Interesses. 

„Im Lande der Rosen“ 

Im Ula-Paiillon fand in einer 
Sonntag stnatinee die Urauffüh¬ 
rung des KiJturfilms „Im Lande 
der Ro»e.-i" statt, der unter dem 
Protektorat der Deutsch-Bulga¬ 
rischen Gesellschaft hergestellt 
wurde. Man sah ausgezeich¬ 
nete Aufnahmen aus Bulgarien, 
herrliche Landschaftsbilder, das 
Pirin-Grsirge mit seinen gewal¬ 
tigen Gipfeln, eine große kirch¬ 
liche Feier in Sofia, das sagen¬ 
umwobene Mila-Kloster. die 
Rosenernte, Herstellung des 
Rosenöls und noch viele inter¬ 
essant«: Bilder ans diesem 
lebenskräftigen Balkanstaat. 

De Vorführung fand reichen 
BeUall. 

Keine EintritfspreU' 
Vergünstigungen 

Der Berliner \ erband. des¬ 
sen Generalversammlung heute, 
Mittwcch, vormittag 11 Uhr in 
den Kammersälen (Cecilien- 
saal), Teltower Straße 1—4, 
stattfindet, fordert alle Licht- 
spieltheaterbesitzer dringend 
auf, g-undsätzlich alle Anträge 
von Organisationen, Vereinen. 
Firmen und privaten Personen 
auf Einräumung von Vergünsti¬ 
gungen bei den Eintrittsprei¬ 
sen sowie auf Überlassung von 
Freikarten für festliche Ver¬ 
anstaltungen. Tombolen u. dgl. 
abzulehnen. De Kosten der¬ 
artiger Bestrebungen habe letz¬ 
ten Endes immer der Theater- 
besitzer zu tragen. 


Danton. 

l^ür den Allianz-Tonfilm .J)na- 
* ton", der unter Hans Beh¬ 
rendts Regie mit Fritz Kortner 
in der Hauptrolle im Verleih 
der Südfilm A.-G. erscheinen 
wird, wurden bis jetzt Carl 
Goelz, Ferdinand Hart. Walter 
Jansen und Emst Ginsberg ver¬ 
pflichtet. Kamera: Nikolaus 
Farkas. Bautet: Julius von 
Borsody. 






















































































































lirVERLAG SCHERL» BERLIN SW68 


Berlin, den 30. Oktober 1930 


Die singende Stadt 

Jan Kiepuras und Brigitte Helms erster Tonfilm 



n ){r«ißcr Abend im Ufa- 
P. ast und ein neuer {[iroBer 
des Tonfiims. 

' crluckcnd die Idee, einen 
i«er wie Jan Kiepura. der 
allen Weltstädten seine 
* »liehe Stimme zum Sieße 
"rt. mit einer schönen und 
cressanten Frau wie Bri- 
le Helm in den Mittcl- 
■•nkt eines Tonfilms zu 

■ len. 

Das Risiko, einen Säni<er 
einer modernen Spielhand- 
'if hcrauszusteilen, ist, wie 
' an früheren Tonfilmen 

■ vbten. zweifellos jiroß. 
'iT es ist hier durchaus tje- 

■ ickt. 

Hans Szekely hat nach 
'■•r Idee von Carminc Gal- 

■ das Manskript ßeschrie- 
‘en, das Kiepura Gclctfen- 
*>e.t gibt, seinen strahlenden 
i • nor, der wirklich viel an 
d e Art Carusos erinnert, in 
d.is hellste Tonfilmlicht zu 
stellen, ohne daß die Gefahr 
photographierten Theaters 
m Erscheinunii tritt. 

heiepura ist hier ein junifer 
neapolitanischer Fremdenlüh- 
fer, der eine Frau der großen 
^ eit. Claire Landshoff, durch 
die Schönheiten und Wunder 
i er südlichen Landschaft ge¬ 
leitet. Die junge, schöne Frau, 
eine verwöhnte Dame derWie- 
Gesellschaft, interessiert 
Sich für den jungen Fremden¬ 
führer. der mit einer pracht- 
vollen Stimme begnadet ist, 
•■asch mehr als für die glück- 
Landschaft und die 
historischen Kunstdenkmäler, 
die ihr Giovanno Cavallone. 
der Fremdenführer, erklärt. 

Zwar ist ihr der frische 
"ursche nicht die große Lie- 
aber sie erkennt schnell. 


daß es in ihren Kreisen einen 
großen Sieg für sic bedeutet, 
wenn sie sich als die Enl- 
deckerin einer so prachtvol¬ 
len Stimme feiei-n lassen 
kann. 

Sie nimmt Cavallone mit 
nach Wien, gibt ihm Ge¬ 
legenheit, vor einem sachver¬ 
ständigen Auditorium seine 
Berufung auf das Erbe seines 
großen Landsmannes Caruso 
darzutun. Sic macht aber die 
Rechnung ohne das leiden¬ 
schaftliche Temperament und 
die unverdorbene, gerade Art 
des jungen Südländers, dem 
seine große, alles überströ¬ 
mende Liebe zu der schönen 
Frau weit mehr bedeutet, 
als eine glänzende Karriere. 


Ruhm und doilargesegnctc 
Verträge. 

Voll Eifersucht folgt Ca¬ 
vallone der Geliebten, auf 
einem rauschenden Fest 
kommt es zu einem Eklat, 
weil der Junge nicht dulden 
will, daß Claire Landshoff 
sich von dem Kreise ihrer 
Verehrer huldigen läßt. 

Noch ehe das Konzert 
stattfindet, das ihm Ruhm 
und Glanz bringen soll, reist 
er wieder in die Heimat, um 
wieder er selbst, der Frem¬ 
denführer Cavallone. zu sein. 

Zur Belebung der Hand¬ 
lung ist da eine junge Nea¬ 
politanerin, der ein deutscher 
Bildhauer geneigt ist, die 
aber, als Giovanni heim¬ 


kehrt. nu.- von diesem etwas 
wissen wJI. 

Die Handlung, die in der 
Idee an sich ja nicht neu ist. 
gCA-inni durch die Art. mit 
der der Regisseur Carmine 
Gi.llor.e Kiepura Gelegenheit 
gibt, seine Stimme ins Tref¬ 
fe 1 zu führen, ohne daß dar¬ 
aus Tonfilmoper wird. Phan¬ 
tastischen Zauber hat zum 
Beispiel die Szene, in der der 
juige Sänger am Abend \<>r 
Semem Auftreten in dem lee¬ 
ren Konzertsaal. vom Kla¬ 
vierstimmer begleitet, pro¬ 
biert und gar herrlich die 
Arie ..La donna e mobile" 
aui ..Rigoletto" singt. 

Die Zusammenarbeit von 
Regie. Bild und Tonauf¬ 
nahme kommt in diesem Film 
zu außerordentlichen \Kir- 
kiingen. Das Bild ist von 
S.arrheit erlöst. Es gibt ganz 
pi achtvolle Aufnahmen, Ein¬ 
stellungen und Überblendun¬ 
gen. bei denen der Tun stets 
im Einklang mit den fabel¬ 
haften Bildern ist. Curt Cou¬ 
rant und Arpad Viragh (Bild¬ 
kamera) und George Burgess 
iTonkamera) verdienen wirk¬ 
lich das höchste Lob. Herr¬ 
lich die Aufnahmen aus 
Neapel, Capri und Pompeji, 
in denen Bild und Ton wirk¬ 
lich zu einer Einheit ver¬ 
schmelzen. 

Brigitte Helm gestaltet die 
verwöhnte junge Frau faszi¬ 
nierend und eindrucksvoll, 
ihre sUrke Persönlichkeit 
kommt besonders da zur 
Geltung, wo das Gewebe der 
Handlung weniger dicht ist 
und ihr an sich geringere 
Möglichkeiten bietet. 

Daß Jan Kiepura pracht¬ 
voll singt, war zu erwarten. 


Fabrikat: Prcssburger-Film der Regie: Carmine Gallone 

Hauptrollen: Brigitte Helm, Jan 
Verleih: Ufa K-epura, Walter Janssen 

Manuskript: Hans Szekely Länge: 2601 Meter, II Akte 

Uraufführung : Ufa-Palast am Zoo _ 







„PcDsioD Schollcr ' 
zweite Woche im Atrium. 

N ach Frankfurt am Main und 
Dresden hat jetzt die He^e- 
wald-Silva-hilmpossc „Pension 
Schöller" auch in Berlin einen 
unerhörten Erfolg zu verzeich¬ 
nen. Der Publikumsandrang ist 
so groß, daß das Atrium den 
Film bereits für die zweite 
Woche prolongiert hat. 


Engagement. 

I ien Deyers wurde ' 
a Prndiikli, 


Produktionsleiter Carlheinz 
Jarosy für die deutsche Fas¬ 
sung des Tourjansky-Films 
„L Aiglon " verpflichtet. 


Schneider Wibbel in Tcmpcl- 
hoL 

S eit einigen Tagen ist Gustav 
Althoff mit der Produktion 
seines neuen Ton- und Sprech¬ 
filmes „Schneider Wibbel" be¬ 
schäftigt. Manuskript Wasser¬ 
mann & Schlee. Paul Henckels, 
der den Wibbel viele hurdert 
mal auf der Bühne verknrpett 
hat, kann man jetzt in seiner 
Doppelrolle als Schauspieler 
und Regisseur beobachten. Er 
spielt und erlebt ihn letzt noch 
einmal und gestaltet gleichzeitig 
für die anderen. Weibliche 
Hauptrolle: Thea Gottschinski. 


AntUads-Eriolge der Snperfilm. 
Cuperfilm bat sich durch die 
^ ' tschechoslowakische Urauf¬ 
führung des Tonfilmes „Das 
Lied ist aus" nun auch den 
ersten Auslands-Erfolg mit die¬ 
sem Film _^holt. Das Odeon 
Tonfilm Theater Mährisch- 
Ostrau berichtet über täglich 
ausverkaufte Häuser. 


Münchener Notizen 


Harry Liedtke „Der Liebes- 
arzt." 

Vl^ie Harry Liedtke als „Lie- 
' • besarzt" Herzen kuriert — 
Theaterkassen saniert, Kollegen 
nasführt — das zeigt unter Erich 
Schnnfelders Regie der neue 
große Hegewald-Tonfilm „Der 
Liebesarzt". 


Kammerlichtspiele München 
modernisiert. 

Seit einigen Monaten sind die 
Kammerlichtspiele des Kom¬ 
merzienrats Kraus zur Erneue¬ 
rung geschlossen. Diese Er¬ 
neuerung ist mit einer Gründ¬ 
lichkeit vorgenommen, die einem 
Neubau gleichkommt. Es ist 
ein Haus entstanden, durchkon¬ 
struiert nach den neuesten Er¬ 
fahrungen der Akustik und der 
Rundfunksenderäume. Bei der 
Bühnengestaltung ist bereits 
darauf Rücksicht genommen, 
daß der Breitfilm vor der Tür 
steht. Auf gleicher Höhe stehen 
die Sicherheits. und die hygie¬ 
nischen wie die elektrischen In¬ 
stallationen des Hauses. Uber 
die Eröffnung werden wir be- 


übernabm den Betrieb in aller 
Stille am IS Oktober. Es ist 
das neben dem Deutschen 
Theater München, dem Emelka- 
Theater und den Kammerlicht¬ 
spielen in Augsburg das vierte 
Filmtheater des in Bildung be¬ 
griffenen Grusssenen Theater- 


Hans Gruw dehnt seine Ein¬ 
flußsphäre ans. 

Hans Gruss erwarb die Mün¬ 
chener Regina-Lichtspiele und 


Jazz-Revue im Münchener 
Phoebns 

Zu der Universal - Tonfilm¬ 
revue „Der Jazzkönig" hat Pro¬ 
fessor Alexander Laszio ein ori¬ 
ginelles Bühnenvorspiel arran¬ 
giert. Auf der Bühne ist über 
zwei Steinway-Flügcln ein Ric- 
:;enflügel aufgebaut, wie er spä¬ 
ter im Film vorkommt, die 
ISköpfige Jazz - Gruppe des 
Phoebu::-Palast. um dieses Mon¬ 
strum gruppiert spielt die 
Hauptschlager des kommenden 


Kleine Anzeigen 


Welcbe Fimen venebeD 

Weite-Lidiibilder 


:) and Films (eten VerSülunii' 
-ichle man unter K. V. BOSa 
Berits SWM. Zimmcrstr U-41. 


„Alraune" beendet Aufnahmen. 

D ie Aufnahmen für den Ri¬ 
chard Oswald-Tonfilm der 
Ufa „Alraune" sind beendet. 
Kapellmeister Dr. Kaper hat für 
diesen Tonfilm zwei Schlager 
komponiert, und zwar: einen 
Tango „Müde . . gesungen 
und getanzt von Brigitte Helm, 
und ein ebenfalls von Brigitte 
Helm gesungenes Lied mit dem 
Titel: „Komm, küß mich noch¬ 
mal". Musikalische Leitung: 
Dr. Felix Günther. 


Widerstände 

liehen Vorschriiten fertiit 

I Oscatr Heine 


DreAden-A. td 

Biaeewitaor StraBe S4 

G<*-dod«i IWM 


sslka" Monopol 
Vorfflhrnnpsapparaf 


Heiratsmarkt heißt fetzt 
„Namensbeirat". 
ff"her Haase-Tonfilm auf dem 
A.' System Tobis unter dem 
bisherigen Titel „Heiratsmarkt" 
ist von der Zensur ohne Aus¬ 
schnitte bis auf den Haupttitel 
zensiert worden. Der Film heißt 
fetzt „Namensheirat" (Diskretion 
Ehrensachel. Evelyn Holt und 
Walter Rilla spielen die Haupt¬ 
rollen. Regie; Heinz Paul. 


SM Wat 

ReU<npp*r«l. Ealofi. i 
SebeHhsn* Berlin SWM 



Wer vcrkanlf 

Üeico Moontsrsten von 30 RM. konpl. 

- 


lät Anrcchn. d. Mi«U* 

-..a.a«wtaar Wtrssricihl 

od. Tcrii ps. Kopie ein iH Min Msy-rilait. ' 
AnHbole unter K. W. »089 Scherihent. 
Beriia SWtS. ZimmerstraBe 3S-4I 


100 Sdirclbmasclilncn 

neu und (ebrauefal. bilUs verii.. a. Teila. 

CafirnnewaM. nartlia/Sa. 


Die wellbckann 


ToniilDiwäDile 


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ul stirfester Refleiiiuknii 

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IICIDN. CamuB niBi I. ■. h. I. 
lalitilCT Sir. 11 


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UNNIfEI. lack i larfckU. Fa» 
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KIEL, krtai. lablautr. 59 
KILN. Ikatdlpht. Uka llraka 14 
MNCUN. laar, Krltplatx 24 
NtdlEH. UMli. UMrilrata li 
lilPflS. Nilucba, karfttraka I 
KlNIISIEH. KrakawiU, baipk. 
LaiHasu 

STETnN. Ickattka. ügtottraka t-7 


Neuer Dor$ch-F Im 

Joe Lederer, die Ver »>. 
der erfolgreichen Büch- - . 
Mädchen George" und ..Mt 
der Nacht", schreibt j r F 
ner & Somio das Ma -.s',. 
für den nächsten Käthe km 
Tonfilm „Drei Tage Li i 




Sonntagskino in En 4 laii 4 | 

In allernächster Zeit : 
dem Obersten englisch r. Gel 
richtshof die interessant - Fnr 
entschieden werden. i 
Kinos in England des ^ nnüi- 
geöffnet werden dürf De 
Londoner Grafscbaftral hat . 
Erlaubnis für Sonntag 
lungen erteilt: ein altes üc. 
das aus dem Jahre 178i iat:i ■ 
verbietet jedoch alle 'fier- 
liehen Veranstaltungen, 
ein Eintritt erhoben wir Soli» 
das Oberste Gericht 
Gesetz anerkennen, wür.:rn ■ ' 
dem Entscheid 260 größc .• Kis» 
betroffen werden, die i- tzt eo« 
Lizenz für Sonntagsvi. 
gen besitzen, und fern> 
hundert kleinere Theal. 
man diese Vorstellur.,. 
schweigend gestaltete 


Eine Zuschmt 

Zu unserem Leitart ..R'' 
form des Reichsverb.i c» 
Nr. 246 des ..Kinemu grapt 
der uns von unserv •vorre* 
pondcnlen übermitu-i' .Mit» 
rial aus Versammiur.. ' 
wertete, erhalten wir r. «k* 
Besitzer des Capitol Heui- 
berg, der in dem Aut - '”‘’ 
genannt war, nächste' nd» 7"' 
Schrift: 

„Unrichtig ist, daß • 
haben soll: Prozentu.i ■< SpK 
len und Garantiesun. **’*' 
auf die Dauer für jede • Tkti 
terbesitzer ruinös -la* 
ich nicht gesagt, sondern 1^ 
leten meine Ausfiihn 'g*",' 
gend: ... daß bei eittcni Prr 
zentualspiel höherer >atz • 
30 Prozent für längen- Zeit 

einen 1 heaterbesitzcr r®»* 

wäre. Richtig ist fvmer. ^ 
ich auf die Angaben > mes *' 
legen, der aus Holland zorf^ 
kehrte und erwähnte. 
Tonfilme allgemein «• 

preisen abgeschlossen 

erwiderte, daß ich der 
nung sei, daß in ein 
Jahren Tonfilme wie 
die stummen Filme zu ^ 
preisen angeboten ** . 
ist also unrichtig. 
langt habe, auch m ^ 
land wie in andern *-• .. 

Tonfilme zu festen Pr«'**" 
zuschließen. ' 


Dor „Klaoawlof r*ph~ erschelal Mciismal «raciMnUich. BclIeDtinSca io s 
nzUL B«tUU(«ld. AoiciSeoprcite: 33 Pit dit aun-H&k«: SteUeiui 

oekockkooto: Bortia NV 7 . Nr.31ll. — HaspUchrilUciluog: Alfred---- -... _____ 

leili A-Piealak. tfaellich ia Borfiw — Nachdnick nur ooler QuellenaoSabc gceUtlel UovcrisoSIr EifiModooSee wetdeo B 
Verlad ood Druck: Aataet Sekerl O a. b. R. Bert» SW6A Sekeribaos. 








IIOSIRLAG SCHERL» BERLIN SW68 


Berlin, den 30. Oktober 1930 


Die singende Stadt 

Jan Kiepuras und Brigitte Heims erster Tonfiim 



BRIGITTE HELM «ad JAN KIEPURA 
in ..Dir > n(<ndc Slndl~ 


in )<ri)ßer Abend im Ufa* 
P ast und ein neuer großer 

> des Timfilms. 
verlockend die Idee, einen 

> :!i[er wie Jan Kiepura. der 

allen Weltstädten seine 
I liichc Stimme zum Sie)<e 
mit einer schönen und 
ressanten Frau wie Bri- 
e Helm in den .Mittel- 
nkt eines Tonfilms zu 
••tien. 

Das Risiko, einen Sänt<er 
einer modernen Spielliand- 
'U herauszustellen, ist. wie 
' an früheren Tonfilmen 
Wehten. zweifellos (Jroß. 
■ ^'er es ist hier durchaus jje- 
:kt. 

ilans Szekely hat nach 

• r Idee von Carmine Gal- 
i'e das Manskript ijcschrie- 

bvM. das Kiepura Gelegen- 
he.i ({ibt, seinen strahlenden 
Tenor, der wirklich viel an 
Art Carusos erinnert, in 
da^ hellste Tonfilmlicht zu 
stellen, ohne daß die Gefahr 
photo(<raphierten Theaters 
in Krscheinung tritt. 

biepura ist hier ein junger 
neapolitanischer Fremdenfüh* 
«■«r. der eine Frau der großen 
eit. Claire Landshoff, durch 
die Schönheiten und Wunder 
der südlichen Landschaft ge¬ 
leitet. Die junge, schöne Frau, 
eine verwöhnte Dame derWie- 
ner Gesellschaft, interessiert 
*i^ch für den jungen Frcmden- 
führer, der mit einer pracht- 
'ollcn Stimme begnadet ist, 
rasch mehr als für die glück- 
'olle Landschaft und die 
historischen Kunstdenkmäler, 
die ihr Giovanno Cavallone. 
«er Fremdenführer, erklärt. 

Zwar ist ihr der frische 
““rsche nicht die große Lie- 

• aber sie erkennt schnell. 


daß es in ihren Krci.-en einen 
großen Sieg für sie bedeutet, 
wenn sie sich als die Ent¬ 
deckerin einer so p-achtvol¬ 
len Stimme leiern lassen 
kann. 

Sie nimmt Cavallone mit 
nach Wien, gibt ihm Ge¬ 
legenheit, vor einem sachver¬ 
ständigen Auditorium seine 
Berufung auf das Erbe seines 
großen Landsmannes Caruso 
darzutun. Sie macht aber die 
Rechnung ohne das leiden¬ 
schaftliche Temperament und 
die unverdorbene, gerade Art 
des jungen Südländers, dem 
seine große, alles überströ¬ 
mende Liebe zu der schönen 
Frau weit mehr bedeutet, 
als eine glänzende Karriere. 


Ruhm und dollargesegncte 
Verträge. 

Voll Eifersucht folgt Ca¬ 
vallone der Geliebten, auf 
einem rauschenden Fest 
kommt es zu einem Eklat, 
weil der Junge nicht dulden 
will, daß Claire Landshoff 
sich von dem Kreise ihrer 
Verehrer huldigen läßt. 

Noch ehe das Konzert 
stattfindet, das ihm Ruhm 
und Glanz bringen soll, reist 
er wieder in die Heimat, um 
wieder er selbst, der Frem¬ 
denführer Cavallone, zu sein. 

Zur Belebung der Hand¬ 
lung ist da eine junge Nea¬ 
politanerin. der ein deutscher 
Bildhauer geneigt ist. die 
aber, als Giovanni heim- 


kel rt. nur von diesem etwas 
wissen will. 

Die Handlung, die in der 
llee an sich ja nicht neu ist. 
gewinnt durch die .Art. mit 
cer der Regisseur Carmine 
Gallone Kiepura Gelegenheit 
gibt, seine Stimme ins Tref¬ 
fer. zu führen, ohne daß dar¬ 
aus Tonfilmoper wird. Phan¬ 
tastischen Zauber hat zum 
Beispiel die Szene, in der der 
junge Sänger am Abend \or 
seinem Auftreten in dem lee- 
-en Konzertsaal. vom Kla¬ 
vierstimmer begleitet, pro¬ 
biert und gar herrlich die 
Arie ..La donna e mobile'' 
i.us ..Rigoletto" singt. 

Die Zusammenarbeit von 
Regie. Bild und Tonauf¬ 
nahme kommt in diesem Film 
z 1 außerordentlichen Vi tr- 
kiuigen. Das Bild ist von 
Starrheit erlöst. Es gibt ganz 
piachtvolle Aufnahmen. Ein¬ 
stellungen und Überblendun¬ 
gen. bei denen der Ton stets 
im Einklang mit den fabel¬ 
hatten Bildern ist. Curt Cou¬ 
rant und Arpad Viragh (Bild- 
kameral und George Burgess 
(Tonkameral verdienen wirk¬ 
lich das höchste Lob. Herr¬ 
lich die Aufnahmen aus 
Neapel. Capri und Pompeji, 
in denen Bild und Ton wirk¬ 
lich zu einer Einheit ver¬ 
schmelzen. 

Brigitte Helm gestaltet die 
verwöhnte junge Frau faszi¬ 
nierend und eindrucksvoll, 
ihre starke Persönlichkeit 
kommt besonders da zur 
Geltung, wo das Gewebe der 
Handlung weniger dicht ist 
und ihr an sich geringere 
Möglichkeiten bietet. 

Daß Jan Kiepura pracht¬ 
voll singt, war zu erwarten. 


Fabrikat; Pr.ssburgcr-F.ln. der Regie: Carmine Ga'lon« | 

Hauptrollen: Brt^illc Helm. Jan 
Verleih. Ufa K epura. Walter Janssen 

Manuskript: Hans Srekely Unge: 2601 Meter. 11 Akte 

Urauftühning: Ufa-Palast am Zoo_j 







L)aB er aber auch als Dar- ' 
steiler Ausgezeichnetes lei¬ 
stet, ist eine Überraschung. 
Er ist in jeder Szene nati r- 
lich, schlicht und sympa¬ 
thisch, ohne alle störendei 
Tenorallüren. | 

Reizend Georg Alexander 
in der Rolle eines nicht eben { 
allzu geistreichen jungen ; 
Wieners, gut Walter Jansen j 
und Gertrude Berliner in den 
Nebenrollen, erheiternd Hen¬ 
ry Bender als Italienreisen- ' 
der, wenngleich wir den Ber- , 
liner im Ausland in einem | 
Tonbild, das in mehrsprachi¬ 
ger Fassung durch die Welt 
geht, gern weniger karikiert 
gesehen hätten. Sehr stark 
in einer kleinen Rolle Karl ' 
Götz Geschmackvoll der 
bauliche Rahmen, den O. F 
Werndorff dem Film gegeben 
hat. Die auf Tobis-Klang- 
film aufgenommenen Sprech¬ 
szenen und Gesänge, die Er- ' 
nesto Tagliaferi, Phil. Bra- 
ham und Paul Abraham kom¬ 
poniert haben. kommen . 
klanglich gut und unverzerrt 
zur Geltung. 

Ein großer, starker Erfolg, 
das Publikum rief Kiepura. 
Brigitte Helm und den Re¬ 
gisseur immer wieder vor den , 
Vorhang. 

Die neue Ufa>Tonwocfae 

Die Bestrebungen, der Ufa- 
Tonwoche ein wirkliches Ab¬ 
bild des brausenden Lebens un¬ 
serer Zeit zu geben, ist von | 
Woche zu Woche von gröBerem 
Erfolg gekrönt. I 

So sind die Tonfilmreportagen { 
der neuen Woche von auBer- 
ordentlich starker Eindrucks¬ 
kraft. 

Erschütternd sind die Aufnah¬ 
men von der Trauerfeier in 
Alsdorf und die Tonbilder von 
dem neuen schweren Unglück 
auf Grube Maybach. 

Man sieht ferner den wohl- 
gelungenen Flug der Focke-Wulf- 
Ente, ein Turnfest in Alexan- 
nrien mit den von seltsamen i 
Gtesängen beglcrteten Exerzi- | 
tien, man hört die Ansprache, 
die Amerikas Präsident Hoo- i 
ver auf einem Feste hält, er- | 
lebt die Hundertjahrfeier der 
ersten Eisenbahn Liverpool— 
Manchester und siebt und hört 
ganz ausgezeichnete Aufnah¬ 
men der Wettfahrt des 
Motorboots Dart - Craft mit 
dem schnellsten Eisenbahnzuge 
Englands, dem fliegenden Schot¬ 
ten, und hört das Interview mit 
dem Präsidenten dar Födera¬ 
tion Internationale des Jouma- 
listes. 

Mit Recht wurde der glänzend 
eusammengestellten Tonwochen¬ 
schau lauter Beifall zuteil. 




DoppfPlfl^Th^ter 


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Preis nur RM. 5500.— 
KLANGFILM 



SYSTEM KLAN8FILM-TOBIS 


Keine Versch&rfun4 ■ 
der Zensur in Ilali<-n ■ 

Zu der Meldung eines rum-M 
sehen Blattes, daB die ital <u-| ^ 
sehe Regierung das seit an- ert-l' 
halb Jahren in die Zensui er- 
fügungen aufgenommene Ve bol 
fremdsprachigen Dialoges 
Tonfilmen verschärft habe er¬ 
fahren wir von zustänt get 
Seite, daB die Nachricht di-so 
extremen Blattes entsebi- Jet 
übertrieben ist. 

Nach den Zensurbestim ua- 
gen dürfen 25 Prozent des 
Sprechdialoges io auBcrital ru¬ 
scher Sprache gehalten eia 
während bei den Gesängen ede 
fremde Sprache erlaubt ist 

Es ist möglich, daB die \ui- 
führung eines Filmes, der ’ eb 
als diese 35 Prozent enthiei . u 
römischen Kreisen versti nn* 
hat, und man tat an die .'or- 
schrift wieder erinnert. 1.- wi¬ 
schen ist ja, wie wir schon nei¬ 
deten, eine italienische Spr.-ck- 
filmproduktion auch für S -lel- 
filme ic. die Wege geleitet vor- 
den, während sie bei Kuli rfil- 
men schon seit längerer Zeit 
besteht. 

Resolution gegen die 
Berek 

Die in Nr. 252 des J at- 
matograph" besprochene Sit¬ 
zung gegen die Berek kan zm 
Annahme nachstehender h eso* 

Die in der heutigen Si’ -noj 
anwesenden Vertreter de ab 
Auftraggeber am Ansi :\lag- 
wesen in Berlin interess. rtrs 
Gruppen haben die durc! da< 
Monopol der Berek geschai ."ic« 
MiBstände besprochen. Es ka» 
dabei zum Ausdruck, daß r.ebcs 
der gerade im gegenwa: igC 
Augenblick untragbaren rrcis- 
erhöhung vor allem durc- d* 
Änderung der Bezirkseint- luaf 
die Benutzung der Ans> .ala^ 
Säulen in keinem Verb Jla» 
mehr steht zu den dafi r <■ 
machenden Aufwendungc’ & 
herrschte Einigkeit darübe 
bei Fortbestand dieser bedis- 
gungen ein Interesse an di rBr- 
nutzung der Plakatsäule ', f* 
die Mehrzahl der Plakat.erer 
den nicht mehr besteht ^ 
beteiligten Kreise werdei <>^ 
in der heutigen Sitzung 
nommene Fühlung beibel-alt**- 
insbesondere Ersatz zu schsH** 
suchen für die Reklame an «e* 

Anschlagsäulen durch ver 
Inanspruchnahme und Seb**' 
fung anderer Reklamem • 
keiten. Ob es sich hierbei »*' 
eine dauernde oder vorüb^ 
gehende Maßnahme band« 
wird, bängt von der weiter^ 
Stellungnahme der Berek ^ 
Eventuelle Verhandlungen ^ 
len nur gemeinsam geiöb’ 
werden. 

Für die weitere Beh .ri“ 
wurde eine Kommission • 
sechs Mitgliedern gebildat 



Leutnant warst Du einst bei den Husaren 


t u. Verlob: Aafa 
Mantred Noa 
2376 Meier 9 Akte 


h dem Lied vom 
hat Bobby Lülhg 
Jie geachrieben, d 
«ährte Effekte hält 



Hauptrollen: Mady Christian». 

Gustav Diessl. Georg Alexand 
Uraufführung: Titanii-Palast 


mit neuen, überraschenden Ein 
fällen, die hinreißen und zur 
Beifall auffordem und de: 
Wunsch nabelegen. diese ein 




ist, einmal als Grouberzogin von 
Gerolstein zu sehen. 

Georg Alexander versebmähl 
es. den Adjutanten etwas trol- 


dy Christian 
:in des Op 


nschaft als Herrsch 
ch auch Chef eine 


le sich den feschen Ad|u- 
I Vicki als Prinzgemahl 
äien kann, muß sie vor 
Revolution fliehen. Sie 
:l sich nach Paris, wo 
ihrer Freundinnen, eine 
n. ein Kabarett eröffnet 
Auf der Reise dahin hat 
uf der Landstraße eine 


eschen lungen Mann ken 
nit dem sie in das nächst' 
haus fährt, während Vick 


m dauern Revolutionen nicht 
rig. Es erfolgt ein Gegen- 
hlag, aber sowohl 'lic Köni- 
I als auch der gehe mnisvolle 
emde erkennen schließlich, 
daß das Glück dei Welt nicht 
von der Stellung abhängt und 
beschließen, in Paris einem 
happy end entge-ienzuleben. 

Diesen echten Operettens'.off 
hat Bobby Lüthge leicht, 
manchmal nur zu leich , genom- 


Aber zwei Schauspieler. Ma- 
dv Christians und Georg Alex¬ 
ander, wissen durch persönliche 
Liebenswürdigkeit und durch 
den Charme ihrer Darstellung 
eine originelle Note m das nicht 
übermäßig geistreiche Spiel zu 
bringen. 

Mady Christians ist aber 
nicht nur liebenswürdig, son¬ 
dern weiß ihren Humor zu ent¬ 
fesseln, weiß lustig zu sein und 
trotzdeir niemals die Grenze zu 



Die Menten von Max Ehrlich 
s.nd bekannt. Er spielt sich 
eigentlich immer wieder selbst 
und ist in manchen Augen¬ 
blicken mehr Kabarett- als 
Ensemblcdarsteller. Grell Tbei 
mer, die wieder sehr lieb ar 
Zusehen ist, kann sich nebe 
Mady Christians in Ehren bi 
kauplen. 

ln kleinen Rollen sab ma 
Hermann Pieba, Paul Rehksp 
und Bernd Aldor. der vor zehi 
Jahren ein Stern des stummei 
Fiims war und heute wiede 
als Episodist beginnen muß. 

Unter der künstlerische! 
Oberleitung von Rudolf Walle 
Fein hatte Manfred Noa Regi 
geführt. Er gibt eine glatte 


roenfalls wie seine Darstellt 
rin von possenroäßigen Elemer 
’en femzuhalten. 

Die Musik von WUly Krau 
ist ansprechend zu nennen, di 
Texte von Peter Herz erreiche 
rben den Durchschnitt. Ab« 
Mady Christians verdient eine 
Julius Freund, der ihre unnacl 
ahmliche Darstellungskunst m 
witzig pointierten Chansoi 
unterstreicht. 



































































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Film. Fr wird nuch mit sy-nchronl- 
slerter BeQleitmusih. ln Fleht- und 
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Pal und Palachon Adelte Sandrode. / Marqol 
Walter ✓ Hedwig Wangel Paul WeUermelcr 
H. Was«mann / Herrn. Sc:naufuB Wim. Bendow 
Gerh. Dammann Lllllan Ellis Hans SobecK. 

ReQie: GeorQ ^j£icot>>^ 

Produkllonslcilung: Leo Meyer / Manuskript: 
Wassermann u. Scblee Fotografie: Walter Lacb 
Bauten: Max Heilbronner 




Xons^'sle; m : Xobls-Klnngfllm 
PRODUKTION^VERLEIH ^WELTVERTRIEB: 


Deutsches 
EiclFt spiele S>^ncllk£tl 

A.-'O- 

BEREIN SW4S, FRIEDRICHSXR. 223 




i»b iiv- 


Neuer Vorstand 
berliner Verband 

^iesliige Ceneralvsr- 
^ des Berliner Verban- 
rd im Zeichen der Vor- 
.hl. 

KegrüBung der Tcilneh- 
> :wa 80 Theaterbesitzer 
Herrn Richter, wurde 
;okoll der letzten C.-V. 
i'-lcsurg genehmigt. Zu 
■ Syndikus Dr. Diedrich 
nen Geschäftsbericht 
bemängelte Herr Cerl. 
VorstapdswechscI, de.' 
Berichtsjahre stattge 
hat, und die Ursache 
Wechsels in dem Ge- 
hvricht überhaupt nicht 
.iisdruck komme. Durch 
’usa'z zum Ceschäftsbe- 
.^urde diesem EinwanJ 
ng getragen, 
hrenden Worten wird 
I 'bilare, der Herren Otto 
>w und Isenheim und 
IB. T. L.l gedacht. 
Erwähnung in einem 
' att von Abrechnungs-Un- 

tglied des Verbandes 
rrn Israel Veranlassung 
igen Ausfällen. Er ging 
der Fachpresse im all- 
n vorzuwerfen, daß sie 
den Plan trete, wenn es 
n angebliche Betrüge- 
eines Theaterbesitzers 
''»nd bei Übervorteilungen 
rleiherseite rühre sich 
dl« 1 . hpresse nicht. 

Du- Vertreter der Fachpresse 
Prolt lerten energisch gegen 
i nterstellung einseitiger 

Slehiir anahn,. 

Du- Vorstandswahl brachte 
runa • .1 erhebliche Schwier.g- 
»•iteii. da der Wahlvorberei- 
[“ngsa.schuB (Herr Wollen- 
wgl ' rklärte. noch keine Kan- 
d'dali -. präsentieren zu können. 
'*ch i-:ner längeren Pause kam 
a! r doch zur Aufstellung 
'«>«r Kandidatenliste. Die Wahl 
«rgab 

'• \’irsitzender: Koch. 

2. \ ursilzender: Schüller. 
bthrifHührer: Dr. Gerb. 2. 
Schriitführer. Lippschütz. I. 

vrer: Rösler, 2. Kassierer: 
Jojchek. Beisitzer: Gultmann. 
fäldvchuh, Israel. Moll. Lch- 

Dem vorigen Vorstand, insbe¬ 
sondere Herrn Richter, wurde 
Dank für seine Tätigkeit 
"n Interesse des Verbandes aus- 
'•’prochen. 

^forl nach der Wahl des 
"tuen Vorstandes erklärte Herr 
nth in bezug auf die verall- 
•neinernden Angriffe des 

Israel auf die Fachpresse, 
der neue Vorstand den 
^o'Jien Wert darauf lege, in 
Stern Einvernehmen mit der 
Fachpresse zum Wohle des 

'chtspielgewerbcs und der 

ganzen Filmindustrie zusammen- 
»“arbeiten. 


MARY PICKFORD 
DOUGLAS FAIRBANKS 



Widerspenstigen 

Zähmung 

Nach William Shakespeare 


Regie: Sam Taylor 

UNITED ARTISTS Fl LM 

TERRA UNITED ARTISTS 

Uraufführung; 

HEUTE 

7 « 9 '“ 

Theater am Nollendorfplatz 

(Direktion: Hanns Brodnitz) 


Tonfilmpatentstreit vor 
dem Kammergericht 

Das Kammergericht wies 
gestern als Berufungsinstanz 
drei Klagen ab. die Lorenz und 
Kint'ton gegen Klangfili.i und 
derer. .Mutter-Firmen AEG und 
Sieme.ns & Halske eingeieicht 
hatten. In diesen Klagen war 
beantragt worden, festzustellcn. 
daß Lorenz berechtigt sei. das 
Liebenpatent für Tonfilm- 
zwecke zu benutzen und Klang- 
film die Behauptung zu unter¬ 
sagen. dali lediglich Kiangfilm 
Verstärker für Tonfilmzwecke 
liefern könne und die von den 
Klägern gelieferten Appara¬ 
turen irgendwelche Schutz- 
lechtc der Klangfilm, insbeson¬ 
dere das Liebenpatent, verletz¬ 
ten. 

Das Kammergericht hätte 
sich deisnach auf den Stand¬ 
punkt gestellt, daß die Appara¬ 
turen der Kinoton das Lieben¬ 
patent verletzten. 

Wir kommen morgen auf die 
Angelegenheit zurück. 

Skla<ianowsk>’ stellt aus 

Am : November 1895 wurde 
das Publikum des Berliner Win¬ 
tergartens bekanntlich durch die 
ersten ..Vorführungen” ..leben¬ 
der FotTgrafien” überrascht die 
.Ma« ikiadanowskys ..Bioskepe ' 
auf .le damals noch recht 
kleine Leinwand warf. 

Aus Anlaß der fünlund 
dreiß.gsten Wiederkehr dieses 
Tages hat der Erfinder. von 
dem der „Kinematograph" kürz¬ 
lich einen Aufsatz über seine 
vorher-’itenden Arbeiten ver¬ 
öffentlichen konnte, eine Aus¬ 
stellung im Berlincrinstilut für 
Kulturlorschung veraD.staitet. 

Ma.' sah mit vielem Interesse 
die uns heute primitiv an¬ 
muterden Apparaturen, betrach¬ 
tete .ilte Negative und Positive 
und «teilte mit Erstaunen fest, 
daß der Breitfilm, der heute als 
etwas Besonderes angepriesen 
wird, bereits damals von Max 
Skladanowtky benutzt wurde. 

Die Ausstellung ist anregend 
und lehrreich, und cs ist des¬ 
halb schade, daß sic nur für 
einen Tag bestimmt war. Viel¬ 
leicht findet sich doch eine 
öffentliche Stelle, welche alle 
diese Erinnerungen an die Kin¬ 
dertage der Kinematograpnie 
sammelt, ihnen zu einer würdi¬ 
gen Stätte verhilft und verhin¬ 
dert. daß sie nicht schließlich 
doch in das Ausland abwan- 

Ncues Leipziger Ton- 
filmlheater 

Die Leipziger „Titania-Licht¬ 
spiele” in der Fichtestraßc (In¬ 
haber: Fincke) stellten sich so¬ 
eben mit einer Nitzschc-Appa¬ 
ratur auf Tonfilm um. Der Start 
stand im Zeichen des Hegewald- 
Filmes „LumvenbaU”. 




Scharmant, wundervoll, bezaubernd 

wie immer: 


• Kß/S 

KLANGFILM 


MADY CHRISTIAN? 

in äjir7mfilm.0pmttjb 

&Ahian£ vmrdßu einst 

Bd dm ^^ßuscimi 

Nach dem gleichnamigen Schlager von Fritz Rotier und Robert Stolz 
Manuskript: B. E. Lfilhge 

Re^le: ra A NFRCD MOA 

Musik: Willy Krauss / Texte: Peter Herz / Bauten: Höfer S. Schwidewsky 
Photograph: Friedrich Fuglsang / Aufnahmeleitung: Walter Tost / Musikalische Leitung: Schmidt-Boeldfc 

Kttm»tfl«;rlAcla«5 Oberleliuntf: Ru«l«»lfl WaI ■■ er - F«*«* 

Tonaufnahme: Hans Grimm / Tonschnitt: L. Vajda / Tonherstellung: TO BI S - KlangfH® 

mit 

Gustav Di€$l, Georg Alexander 

Max Ehrlich, Gretl Theimer, Lotte Spira, Hermann Picha, Ralph Ostermann, 

Paul Rehkopf, Bernd Aldor, Fritz Greiner, Hermann Bla^ 

DIE GROSSE AAEA PRENIERE 

YIYAMIA-PAEAST, StetllMz 




Was der Broadway sieht 


Lüioi -Fox im Ri 
itcii'i de Phantu 
;o "olnar, die 


Diese unrealen Ereignissen, die i 
n Fe- großer technischer Geschick- 

übcr lichkeit wiedergegeben sind. 


ondenten in New York 
Lachen und Heiterkeit. Diese ii 


verfilmteZiegleld-Musikkomod 


md erst vor einigen 
hrer New-Yorker Tri- 
. beendete, ist im Film 
kehrt. Mehrere Gründe 
rn leider, daß diese 
g von Erde. Himmel 
!e ein voller Erfo'g ist. 

Luftschiffkatastrophe. Dieses 

als 46 wichtige Darsteller, die 
namentlich aufgeführt sind. 
Nicht sehr geschickt ist das 
Manuskript des Films. Die 

ganze Handlung spielt hoch in 

Hunt die Hauptrolle übernom¬ 
men hat. Da derartige Filme 
nicht mit dem gewöhnlichen 
Maßstab gemessen werden dür¬ 
fen, bleibt lediglich die Frage 
zu entscheiden, ob der Film 
amüsant ist und das Publikum 

in einem Augenblick, in dem in 
i'.llen amerikanischen Staaten 
Reformmaßnahraen schweben, 
um die unhaltbaren Gefängnis- 
zustände einigermaßen zu bes¬ 
sern, unternimmt, einen Film zu 
produzieren, der das Gefängnis- 

n Dingen liegt es auch 

den Lüften, an Bord eines Zep¬ 

zum Lachen reizt. Beides trifft. 

leben in den schönsten Farben 

daß dieser ungarische 

pelins, wo der Höhepunkt der 

obgleich das Bühnenstück wir¬ 

schildert. 

Dt. Liliom (Charles Far- 
dieser Rolle nicht so 

Handlung ein .Maskenball ist. 

kungsvoller war, zu Die 

„Sinners' Holiday" — Feier¬ 
tag der Sünder — Warner 


taten cinbutit und 
die hohe Rangstufe 
: ihm eigentlich ge- 


der sicherlich den am 
ichen Prohibitionskämpl 
gut gefaller wird, denn h 


„Hali Shet at Sunrise" — 
Halbtot beim Sonnenaufgang — 
Radio Pictures. Robert Woolsey 


**•' dgreiche Frauenverfüh- 
^ hlieSlich begegnet er 
® C)'>.'nstmädchen Julie — 
*»ist€r-aft Ton Rose Hobart 
»■•d«.,.geben —, die schlieO- 
J« tre z aller Warnungen sei- 
'* '“l>rungskünsten erliegt. 
^ fühlt sie sich schwanger 
^ om ist verändert. Er 
h, Vater sein xu dür- 
^ P<^ch da kommt einer sei- 
^^F.-.unde mit dem Plan, 
Haub zu verüben und 
eriki zu fliehen. Der 
d«nai: mißglückt und der ver- 


0- .. ' ''or oen göttlichen 

J;J‘Tsluhl. wo er zu zehn 
Fegefeuer verurteilt 
^ .iber daa Versprechen 
hr c'j’'*'*' Ablauf dieser Frist 
trde zurückkehren zu dür- 
, Ein feuriger Zug bringt 
kk Hölle. Liliom kehrt 
^‘«•ßl.ch zur Erde zurück, 
^•ein Kind Wiedersehen zu 
la er aber nicht alles 

I d»elii */^'"‘***’ *'■ *■'** **•* 

brausen die alten Lei- 
^^fulten plötzlich wieder in 
, und er wird wieder 

Alu. '**“**He eurückberuJen. 
eflem handelt es sich 
um ein aehr 
^■^erles Werk. 

Q^^däme Satan" — Metro- 
(. »]^-Mayer — Capitol. 
Mille-, neuester Laut- 
*•' eine Kombination von 


Plötzlich ergeht dann während 
eines Sturmes der Befehl: Al e 
Passagiere mit Fallschirmen ab- 
springen. Dutzende von Men¬ 
schen sausen durch die Luft. 
Hier hat de Mille seine ko¬ 
mödienhaften Einfälle; Ein Pas¬ 
sagier landet in einer Menageri.i, 
der andere auf einem Baum 
und der dritte in einem türki¬ 
schen Bad usw. Abgesehen 
von den technischen Leistun¬ 
gen ist über daa Werk nicht 
viel zu sagen. 

„The Sea Wolf — Der See- 
woll — Hippodrome. Der in¬ 
zwischen verstorbene Milton 
Sills spielt in dieser verfilmten 
Jack London „short story", 
Kurzgeschichte, die Hauptrolle. 
In einer türkischen Stadt folgt 
eine Tänzerin ihrem Freund, 
der an Bord eines Schiffes ver¬ 
schleppt wurde, und macht mit 
ihm die Reise mit. Nachdem 
beide schließlich allerhand Schi¬ 
kanierungen des brutalen Kapi¬ 
täns ausgesetzt waren, landen 
sie im sicheren Hafen, der 
gleichzeitig ihr Ehehafen wird. 

„Whoopee" — Florenz Zieg- 
feld und Samuel Coldwyn — 
Rivoli. Whoopee ist jener 
amerikanische unübersetzbare 
Begriff für Freude. Vergnügen, 


ganze Handlung wurde auf eine 
Ranch in Arizona verlegt, wo 
Indianer und hübsche Mädchen 
in Hülle und Fülle vorhanden 
sind. Im Mittelpunkt steht der 
alte Henry Williams, dessen 
eingebildete körperliche und 
nervöse C-rbrechen den Anreiz 
zum Lachen liefern müssen. 

„A Lady Surrenders" — Eine 
Dame ergibt sich — Universal- 
film im Paramount. In diesem 
Boudoirfilm, der halb Komödie 
und halb Drama ist, werden 
einige typisch weibliche In¬ 
trigen gezeigt, die darauf ab¬ 
zielen, einen Ehemann von 
seiner Frau abspenstig zu 
machen. Der Film ist nicht gut 
geschnitten, was die Wirkung 
beeinträchtigt. 

„What a Widow" — Was 
für eine Witwe — United Ar- 
tists im Rivoli. In diesem Talkie 
ist Gloria Swanson eine kleider- 
verrücktc, schwerreiche und sen- 
sationslfistcme amerikanische 
Witwe wieder, die in Paris und 
ganz Europa mit ihrer Dumm¬ 
heit, Schönheit und Reichtum 
Herzen bricht. 

„Up the River" — Oben am 
Fluß — Fox im Roxy. „Up the 
River" heißt in der amerikani¬ 
schen Gaunersprache kurzweg 



Film seine Erstaufführung er¬ 
lebt, eine Stunde warten bis sie 
einen Platz bekommt, so be¬ 
weist das noch nicht allzu viel. 
Jedenfailf könnte dieser Film, 
der eine Stunde läuft und das 
Leben zweier amerikanischer 
Frontsoldaten während des Krie¬ 
ges in Paris wiedergibt, die Ur¬ 
laub obre Erlaubnis genommen 
haben, schon in fünf Minuten 
erledigt sein. 

„Thos* Three French Girls" 
— Diese drei französischen 
Mädchen — M. G. M. — im Ca¬ 
pitol. Drei französische Mäd¬ 
chen. elegant, charmant und 
humorvoll, machen in irgend¬ 
einem französischen Gefängnis 
die Bekanntschaft zweier ameri¬ 
kanischer Soldaten und eines 
Engländers. Schließlich gehen 
alle sechs nach England und 
suchen den Onkel des Englän¬ 
ders, Earl von Ippleton. heim, 
der alle finanziert uund dabei 
selbst beinahe sein Herz ver¬ 
liert. Diese anspruchslose Ko¬ 
mödie ist geschickt gemacht und 
gefällt. 

..Heads up" — Kopf hoch — 
Paramount im Paramount. 
Charles Rogers beherrscht diese 
musikalische Komödie, die von 
Anfang bis zum Ende nur aus 
Musik und Gesang besteht, völ¬ 
lig. Als ein eleganter Marine¬ 
offizier macht er der Tochter 
einer Millionärin den Hof. deren 
Jacht ohne ihr Wissen zu Boot- 
leggzwecken ausgenntzt wird. 

























Verleih Berlin-Osten, Mitteldeutschland und Schlesien; | 

COLUMBIA-FILM G. M. B. H. ' 

BERLIN SW 48. FRIEDRICHSTRASSE 238 / TELEPHON; BERGMANN 9250 














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VILSt-FACH BUTT 




IIIVERLAG SCHERL« BERLIN SW68IB&^ 


21 Jahrgang Berlin, den 3t. Oktober 1930 Nummer 235 

Die schlechte Tonwiedergabe 



1 den letzten Wochen war 
voi seiten des Publikums und 
am '1 von seiten der Film- 
Itr 'k darüber die Klage ge- 
fül t worden, daß einzelne 
To'filmvorführungen reich- 
lic' primitiv anmuteten und 
ie>: »falls hinter den ersten 
Vi'-'ührungen. die man vor 
eir tn Jahr zu hören bekam, 
aui ickblieben. 

' c zahlreichen Gegner 
de Tonfilms machen sich 
du en Umstand zunutze, um 
ihr .in den Kragen zu gehen. 

:r haben einen Teil die¬ 
se’ Vorwürfe lebhaft be- 
kä. pit und von den Gegnern 
de Fi.nfilms deshalb manche 
Vi.: ürfe einstecken müssen. 

I 'aß die heutigen Mißstande 
*hi>- in vielen Fällen an 
anu^ren Dingen liegen als an 
der .\ufnahme und an der 
Vor:ührung, beweist die Zu- 
*chi:fi einersunserer größten 
Verieihfirmen, die wir auf 
der letzten Seite dieses Blat¬ 
tes im Wortlaut veröffent¬ 
lich an. 

fliernach trägt in vielen 
•■allen der Theaterbesitzer 
die Schuld, oder nicht ein¬ 
mal so sehr der Theaterbe¬ 
sitzer als das von ihm gelei¬ 
tete Haus, das sich für die 
^'»'tckc des stummen Films 
*war als ausreichend erwies, 
tür den Tonfilm aber nicht in 
geeigneter Weise umgearbei- 
et Wurde. In der Zuschrift 
**■ Verleihfirma werden ein 
P*ar beachtenswerte Vor- 
^hläge gemacht, die wir der 
j l"*erksamkeit jedes Thea- 
‘•fbesitzers empfehlen. 


Gleichzeitig erreicht uns 
die Zuschrift eines der be¬ 
deutendsten Klangtechniker, 
über die wir in Berlin ver¬ 
fügen. die sich auch mit der 
Tonwiedergabe befaßt. 

Er weist darauf hin. daß 
Tonfilmapparate natürlich 
außerordentlich empfindliche 
Instrumente sind, die öfter 
als gewöhnliche Projektions¬ 
apparate nachgesehen wer¬ 
den müssen, und daß dies 


eigentlich nur ein erfahrener 
Klangtechniker tun kann. 

Er meint ferner, daß, da 
die Akustik in jedem Thea¬ 
ter eine andere ist, die ein¬ 
zelnen Räume von Klang¬ 
technikern untersucht wer¬ 
den müßten, und zwar nicht 
nur einmal, beim Einbau der 
Apparate, sondern von Zeit 
zu Zeit von neuem, weil die 
Akustik keine feststehende 
Größe ist, sich im Theater 


je r ach der Besetzung 
ändert. 

Für ein einzelnes Theater 
würde natürlich die Beschäf¬ 
tigung e'nes Klangingenieurs 
zu teue:- kommen. Aber cs 
wäre daran zu denken, ob 
sich nicht verschiedene 
Theater zusammentun sollten, 
um einen derartigen Fach¬ 
mann der natürlich in einem 
Theater nicht vollauf be¬ 
schäftigt ist. zu engagieren. 

Eine solche Kraft ist nicht 
billig und würde selbstver¬ 
ständlich den Betrieb ver¬ 
teuern, aber gleichzeitig die 
Ge-vvahr einer einwandfreien 
Vorführung bieten. Einem 
solchen Fachmann ist es 
natürlich sehr leicht, zu be¬ 
rechnen. wie der Ton jeweils 
gestellt werden muß. und wie 
er einem schwach oder völlig 
besetzten Hause angepaßt 
werden kann. 

Auf der anderen Seite ist 
aber zu sagen, daß sich die 
Apparaturen natürlich seit 
ihrer Konstruktion verbessert 
haben, und daß wahrschein¬ 
lich auf diesem Gebiet eben¬ 
solche Vervollkommnungen 
bevorstehen, wie auf dem 
des Radio, das ja bei seiner 
Einführung im Gegensatz zur 
heutigen Klangwirkung recht 
primitive Geräusche von sich 
gab. 

Jedenfalls liegt kein Grund 
vor, etwaige .MiUstände als 
unabänderlich zu bezeichnen 
und damit den Tonfilm als 
solchen abzulehnen, um den 
stummen Film einseitig zu 
loben, dessen Mängel früher 
nicht geleugnet wurden 


*^inotechnisches Gerät? - „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“! 



Wiener Tonfilmsiatistik 


Von unserem ständigen Wiener J. J.-Korrespi 


identen. 


Seit der letzten Zahlung der österreichi«chen Lichtspieltheater, 
die zum Tonfilm übergegangeh sind, hat si:h wieder eine Reihe 
von Betrieben, sowohl in Wien, als auch n der österreichischen 
Provinz, auf Tonfilm umgestellt, so daß wir in Österreich nunmehr 
116 Kinos zählen, die ausschließlich den Uinenden Film spielen. 
Von diesen 116 Tonfilmtheatern entfallen 71 auf Wien allein und 
42 auf die österreichischen Bundesländer. 

Am 24. Oktober L J. spielten folgende Theater bereits in 
Österreich Tonfilme: 


1. Bezirk. 
Burg-Kino 
Elite-Kino 
Gartenbau-Kino 
Imperial-Kino 
Kämtner-Kino 
Kreuz-Kino 
Opem-Kino 
Rotenturm-Kino 
T uchlauben-Kino 
Volksbildungsanstalt, 

Urania 

2. Bezirk. 
Helios-Kino 
Leopoldstädter 

Volkskino 
Schweden-Kino 
Ufa-Tonkino 
Busch-Kino 
Kino-Lus tspiel- 
theater 

3. Bezirk. 

Kammerlichtspiele 

Kapitol 

Löwen-Kino 

4. B e s i r k. 
Schikaneder-Kino 
Wiener BOrger-Kino 
Wiener Grand-Kino 

5. B e z i r k. 
Atlantis-Kino 
Bürger-Kino 
Eden-Kino 

Kino Eisenbahner- 


Wien. 

6. Bezirk. 
Apollo 
Flotten-Kino 
Haydn-Kino 
Kino Mariabilf 
Schäffer-Kino 
LichtspieleWienzeile 

7. B e z i r k. 
Maria-Theresien- 

Phönix-Kino 

Stafa-Kino 

8. Bezirk. 
Arkaden-Kino 
Palast-Kino 

9. Bezirk. 
Flieger-Kino 
Heimat-Kino 
Mozart-Lichtspiele 
Votivpark-Kino 

10. B e z i r k. 
Amalien-Kino 
Gudrun-Kino 
Kepler-Kino 
Theresiensaal-Kino 

11. Bezirk. 
Lichtbildbohne 
Olympia-Kino 

12. Bezirk. 

Mcidlinger Biograph- 

Theater 
Schönbrunner 
SchloB-Kino 
IX Bezirk. 
Breitenseer-Kino 
Gloriette -Kino 
Park-Kino, Hietzing 

Nicder-Östcrreich. 


14. Bezirk. 
Hindenburg-Kino 
Raimund-Licht- 

15. Bezirk. 
Abbazia-Kino 
Apollo-Kno 
Kino Handl 
Lichtspielbühne 

Universum 
16. Bezirk. 
Kino-Weltspiegel 
Lux-Palast-Kino 
Sandleiten-Kino 

17. Bezirk. 
Astoria-Kino 
Gloria-Kino 
Kalvarienberg-Kino 
Lichtspieltheater 

Luna-Kino 

Theater-Kino 

18. Bezirk. 
Währinger Bürger- 

Kino 

19. Bezirk. 
Besitzt noch kein 

Tonkino 

20. Bezirk. 
Vindobona-Kino 
Walienstein-Kino 

21. Bezirk. 
Lichtspiele Florids¬ 
dorf 

Stadlaucr- 

Kinotheater 

Vereinshaus-Kino 


Atzgersdorf: 

Atzgersdorfer Kino und 
Atzgersdorfer Invaliden-Kino. 


Baden bei Wien: 
Beethoven-Kino und Zentral- 


Berndorf: 

I Bemdorfer Kino. 

Brunn am Gebirge: 
Gemeinde-Kino. 

: Gloggnitz: 

I Volksheim-Kino, 
i Inzersdorf: 

I Inzersdorfer Elite-Kino. 

I Liesing; 

I Liesinger Stadttheaterlicht- 
1 spiele. 

i Maria Enzersdorf: 

I Kammerspiele. 

: Mauer bei Wien: 
Park-Kino. 


Mistelbach: 

Kronen-Kino. 

Mödling: 

Mödlinger Bühne. 
Perchtoldsdorf: 

Perchtoldsdorfer Lichtspiel¬ 
theater. 

S t. P ö 11 e n; 

Reichsballen-Theater. 
Siebenhirten: 
Siebenhirtner Kino. 

Apollo-Kino und 
Neues Stokerauer Kino. 
Wiener Neustadt; 
Zentral-Kino. 


Ober-Österreich. 

j Attnang-Puchheim: . Steyr: 

Arbeiterbeim-Kino. Volks-Kino. 

I L i n z: ' 

I Kolosseum-Kino und Zentral- | Steirermöhl. 
i Kino. Arbeiterheim-Kino. 


i 


Bruck a. d. Mur: 

Arbeiterheim-Kino. 

Donawitz: 

Gemeinde-Kino. 


Steiermark. 

I Graz: 


Anncnhof - Kino, 
und Union-Kino. 


Ring - Kino 


Klagenfurt; 

Stadttheatcr-Kino. 

Villa 


Kärnten. 

Villach; 

Park-Kino und Stadt-Kino. 
. i n d: Lichtspieltheater. 


I Bad Gastein: 

Zentral-Kino und 
I Kino. 


SaUbnrg. 

Salzburg: 

Wildbad- Central-Kino, Lifka-Theaiei 
und Mirabell-Kino. 


TiroL 

Innsbruck: Lienz: 

Triumph-Kino u. Central-Kino j Stadt-Kino. 


Vorarlberg. 

Bregenz: Invaliden-Kino. 


Bnrgenland. 

Das Burgenland ist noch nicht im Besitze eines Tonkinos. 

25 Wiener und 16 österreichische Provinztheater haben auBc' 
dem bereits Tonfilmapparate erworben und werden voraussichtlic. 
schon in vier Wochen Tonfilme spielen Bis Ende Novembi- 
werden die österreichischen Tonfilm-Theater voraussichtlich die 


' Zahl 160 

; erreichen, bis 

I Beginn des Jahres 1931 

i rechnet man in Österreich auf einen Tonfilm-Theater-Park von 
I mindestens 200. 


Für die 

Opfer von Abdorf 

Eine Spätvorstellung mit dem 
Bergmannsfilm „Schwarze Erde" 
veranstaltet das ,Asta-Nielsen- 
Theater" in Dflsseldorf am Frei¬ 
tag, dem 31. 10., und Sonn¬ 
abend, dem 1. 11. 30. Der Rein¬ 
ertrag wird den Opfern des Un- 
glöcks von Alsdorf zur Ver¬ 
fügung gestellt. 

Mit einem guten Reinertrag 
darf gerechnet werden, da das 
Personal des „Asta - Nielsen- 
Theaters" unentgeltlich arbeiten 


Ricscn-Filmzoll in Estland 

Ein Drahtbericht aus Reval meldet uns: 

Vom estnischen Parlamentsausschuß wurde in zweiter 
Lesung die Erhöhung des Zolles auf Filmstreifen um das 
Zwanzigfache beschlossen. Falls der Beschluß im Parla¬ 
ment zur Annahme gelangt, würde etwa die Hälfte der est- 
ländischen Lichtspieltheater gezwungen sein, ihre Betriebe 
zu schließen. 


Pat undlPafadion im Atrium 


Heute Freitag, 31. Oktober, ge¬ 
langt im „Atrium" der Pat und 
Patachon-Film des D.L.S. „Pat 
und Patachon als Kunstschfit- 


zen" zur Uraufführung. Pat und 
Patachon werden in beiden Vor¬ 
stellungen des Premierentages 
anwesend sein. 


.,Kohlhicscb Töchter'^ 
Mozartsaal 

Die Uraufführung des Nero- 
Porten - Tonfilms „Kohlhiescls 
Töchter", in dem Hennv Porlc“ 
eine Doppelrolle spielt, spricht, 
singt und tanzt, findet an 
5. November im Mozartsaal 
statt. 

Der Partner Henny Portens 
ist Fritz Kampers. Regie; Hans 
Behrendt nach einem Manu¬ 
skript von Friedrich Raff 
Julius Urgiß. Produktionslei¬ 
tung; Dr. Wilhelm von Kauf¬ 
mann, Musik und Texte: Robert 
Gilbert. 




Der WidcrspeniHgcn Zähmung 

Fabrikat: United Artiits Länge: 189t Meter, 7 Akte 

Verleih: Terra United Artist» Theater am Nollendorlplatz 


Der Sdiuizverband 
Deutscher Filmtheater 

E. V. 

Eine aufierordentliche Mit¬ 
gliederversammlung im Hotel 
Kaiserhof unter dem Vorsitz 
von Direktor Grau hatte den 
Zweck, den Verband auf eine 
breitere Basis zu stellen. In 
der Versammlung waren ins¬ 
gesamt Tneater mit zirka 160 000 
Sitzplätzen vertreten. 

Uber sämtliche grundsätz¬ 
lichen Fragen wurde völlige 
Einigkeit erzielt und die Richt¬ 
linien der neuen Satzungen 
eingehend erörtert. Für die 
Ausübung des Stimmrechtes und 
die Zusammensetzung des Vor¬ 
standes wurde eine Lösung ge¬ 
funden, die eine Majorisierung 
des Verbandes durch Groß-Kon- 
zerne ausschließt. Der Etat des 
Verbandes soll auf bescheidener 
Höhe gehalten und die Beiträge 
und Eintrittsgelder der Notlage 
des Gewerbes angepaßt werden. 
Die wichtigsten Aufgaben des 
Verbandes wurden durch¬ 
gesprochen, insbesondere die 
Notwendigkeit schärfster Be¬ 
kämpfung des unlauteren Wett¬ 
bewerbes und der Eintrittspreis- 
Schleuderei’ ferner das V'erhält- 
nis zu den anderen Zweigen der 
Industrie, sowie Steuer- und 
Tanliemen-Fragen. Die im Ent¬ 
würfe vorliegenden Satzungen 
wurden einem Ausschuß über¬ 
wiesen, der sie durcharbeiten 
ind der in Kürze stattfindenden 
ordentlichen Generalversamm¬ 
lung vorlegen wird. 

Bei zahlreichen weiteren 
Lichtbildtbeaterbesitzem ist 
Beitrittswille vorhanden, so daß 
die berechtigte Hoffnung für 
eine starke Entwicklung des 
Verbandes besteht. 


D.<ug und Mary, die ihre Er¬ 
folge auf so verschiedenen Ge¬ 
bieten errungen hatten, zusam¬ 
men in einem Film wirken zu 
sehen, war in Amerika eine 
große Sensation und findet auch 
bei uns stärkstes Interesse. 

Es war eine gute Idee, für 
diesen „Gemeinschaftsfilm" „Der 
Widerspenstigen Zähmung" zu 
wählen. Ein Zeichen für die 
Popularität der beiden Film¬ 
stars, daß sie es wagen konn¬ 
ten, diesen Stoff zu wählen. 
Denn ein Stoff, der die brutale 
Gewalt des Mannes und den 
schließlich erzwungenen Gehor¬ 
sam der Frau behandelt, bedeu¬ 
tete bei der Stellung der Frau 
in Amerika immerhin ein Risi¬ 
ko. Die beiden haben diese 
Gefahr überwunden dadurch, 
daß sie beide den Stoff lurt- 
spielmäßig auffaßten und in 
ihrer Darstellung leicht paro- 
distische Elemente walten lie¬ 
ßen. Der Stoff, w e wir ihn 
kennen, wurde nichl vergewal¬ 
tigt. Der Film hält sich im gan¬ 
zen an Shakespeare, die in ihm 
liegende Brutalität wurde, vom 
Standpunkt der modernen Frau 
aus gesehen, durch einen ge¬ 
schickten Trick der eigenen 
Bearbeitung gemildert. Gewiß 
geht Doug mit seiner Mary so 
gröblich um, wie es Petruchio 
mit Katharina tut. Aber in 
dem Film bleiot zum Schlüsse 
bei aller scheinbaren Unterord¬ 
nung schließlich doch die Frau 
Sieger, indem sie die Zäb- 
mungsiT.ethodePetruchios durch¬ 
schaut und ihn mit dem nach 
und nach sich einstellenden Ge¬ 
horsameigentlich zum Besten hält. 


Fairbanks brilliert hier nicht 
in Fechter-, Spring- und Klet- 
terkünsten. aber man glaubt 
diesem Icbensprüchendcn Bur¬ 
schen, daß er die ihm gestellte 
schwere Aufgabe lösen wird. 
Mary Pickford nimmt der bösen 
Katharina von vornherein das 
Unliebcnswürdige, indem sie die 
Widerborstigkeit parodiert. 
Häufig lugt in ihrer Darstel¬ 
lung die kleine Mary von 
früher durch. Durch beider 
unpathetische Art kommt das 
Ganze zu sehr hübschen Wir¬ 
kungen, es gibt in den manch¬ 
mal mit amerikanischer Gro¬ 
teskkomik durchsetzten Szenen 
Heiterkeit und Lachen. 

Drüben ein Sprecbfilm, läuft 
hier der Film stumm mit Zwi¬ 
schentiteln und s>nchronisierter 
Musik. Wie stark die Einheit 
von Bild und Ton wirkt, wrird 
plötzlich in der einen Tonfilm- 
Szene offenbar, in der Petruchio 
grölend sein Käthchen am 
Schlafen verhindern will. Hier 
singt und schreit Fairbanks gar 
nicht melodisch, aber die Wir¬ 
kung ist so stark, daß man ohne 
Überleg mg fühlt, was der Ton¬ 
film bedeutet. Es ist aber keine 
Frage, daß der Film auch in der 
gezeigten Fassung durch die 
lebendige Art der beiden sym¬ 
pathischen Darsteller zu starker 
Wirkung kommt. 

Geschickt die Regie: Sam 
Taylor, großzügig natürlich die 
Aufmachung. 

Sehr freundliche Aufnahme 
bei der Premiere, bei der auch 
die neue Foz-Tonwoche und 
ein reizender Micky-Maus-Film 
..Herbst" starken Beifall fanden. 


Tonfilmapparalc- 
Lieferung nach Streik- 
bcendigung 

Nach Beendigung des .Metall- 
arbeiterstreiks wird sich üb« r 
sehen lassen, wie weit die 
durch die Liefersperre einge¬ 
tretene Verknappung des .Ma¬ 
terials auf die weiteren Liefe¬ 
rungen der Tonfilmindustrie 
Einfluß hat. Angesichts der 
verhältnismäßig kurzen Dauer 
des Streiks darf damit gerech¬ 
net werden, daß Verzögerungen 
in der Auslieferung der Appa¬ 
raturen nur in ganz geringem 
Umfange eintreten, zumal sei¬ 
tens der maßgebenden Liefer¬ 
firmen, insbesondere der Elek¬ 
troindustrie. rechtzeitig Vor- 
sorge getroffen worden ist, um 
soweit als möglich die Schädi¬ 
gung der Theaterbesitzer, die 
auf Lieferung warten, durch 
den Streik zu verhüten. 

Willy Lippmann 
50 Jahre 

Der durch seine Berliner Tä¬ 
tigkeit bekannte, im übrigen 
eher iahrelang in Mitteldeutsch- 
Isnd tätige Verleihfachmann 
Willy Lippmann feiert am 2. No- 
' ember d. J. seinen 50. Ge¬ 
burtstag. Seit nunmehr nahe¬ 
zu 16 Jahren in der Filmindu¬ 
strie. bereiste Lippmann ur¬ 
sprünglich den Osten Deutsch¬ 
lands. Später kam er nach 
Mitteldeutschland, wo er nach¬ 
einander die Filialen der Fir¬ 
men Dafu. Deutsch-Nordische 
Film-Union und Strauß leitete. 
Er machte sich in Leipzig mit 
einem Verleihgeschäft selbstän¬ 
dig, und in neuester Zeit ist er 
als Vertreter der Kinoton im 
Bezirk Schlesien tätig. 







Spanisch > Lateinameri- 
kanisdter Filmkongre^ 
Madrid 

Der Spanisch-Laleinanierika- 
nischc KongrcB für Kinemato¬ 
graphie, der im Lauf dieses 
Winters 1930 in Madrid tagen 
wird, hat sich in erster Linie 
folgendes Programm vorgenom- 

Schutz der einheimischen 
Filmindustrie in jedem Lande 
durch die betreffende Regie¬ 
rung. Austausch von Nachrich¬ 
ten und stummen wie Ton¬ 
filmen von dokumentalem und 
erzieherischem Wert. 

Ferner haben die Staaten aus¬ 
ländischen Firmen und Vertre¬ 
tungen die obligatorische Ver¬ 
pflichtung aufzuerlegen. ihnen 
Berichte zu liefern über latein¬ 
amerikanische Filme (stumme 
und Tonfilme) wie über Kultur¬ 
filme aller Länder spanischer 

Abmachung über Maßnahmen 
gegen ausländische Filmfabri¬ 
kanten, deren Filme den Inter¬ 
essen der lateinamerikanischen 
Länder als widersprechend er- 

i.chtet werden. 

Schaffung von Komitees iu 
Spanien und Amerika, die die 
Aufgabe haben, das kulturelle 
und erzieherische Filmwesen, 
sofern es zum Schutz der latein- 
araeiikanischen Interessen er¬ 
forderlich ist, zu fördern. 

Die Fusion von iateinameri- 
kanischen Kapitalsgesellschaften 
ist anzustreben und ein Zentral- 
untemehmen zu begründen. 

Kinematographische Lehr- 
institute sind in Madrid. Ha¬ 
vana, Mexiko-City und Buenos 
Aires zu errichten, die unte- 
dcm Schutz und der Kontrolle 
der zuständigen Regierungen zu 
stehen haben. Es ist des weite¬ 
ren eine passende Formel dafür 
aufzustellen, daß jeder Staat die 
Kinountemehmen dazu ver¬ 
pflichtet, in den Filmbestand 
jeder Saison einen 
gewissen Prozentsatz einheimi¬ 
scher Produktion 
mitaufzunehmen, speziell in 
Form von Berichten und 
Wochenschauen. 

Schließlich sollen die Zollab¬ 
gaben in allen Ländern, die am 
Kongreß sich beteiligen, ein¬ 
gehendst studiert werden, um 
diese tunlichst zu vereinfachen, 
die Möglichkeit der gänzlichen 
Abschaffung von Zollabgaben 
auf Filme, die in spanisch spre¬ 
chenden Ländern hcrgestelll 
sind, soll ins Auge gefaßt wer¬ 
den. wie auch die Korrektur 
von Fehlem bei den Filmtiteln. 


Auf die Akustik kommt cs an 


Von einer maßgebenden Ver¬ 
leihfirma wercen wir um Ver¬ 
öffentlichung nachfolgenden Be¬ 
richts gebeter, der den wört¬ 
lichen Prüfurgsbefund eines 
Sachverständigen nach ein¬ 
gehender Prüfjng einer Rekla¬ 
mation eines Theaierbesitzers 
stellt. Da der Fall typisch ist 
für die Rcklan jtionen und das 
regelmäßig ebeiso auslaufende 
Ergebnis der Prüfung, daß die 
Schuld nicht an der Kopie 
liegt, entsprechen wir dem 
Wunsche des Verleihers in der 
Hoffnung, eine Klärung der 
Situation herbeizuführen. 

„Der Theaterbesitzer erklärte 
mir, daß sein Taeater akustisch 
und elektrisch bestens in Ord¬ 
nung sei. und trotzdem die Wie¬ 
dergabe der ersten Kopie des 
gelieferten Films sehr schlecht, 
ja, absolut anverständlich 
wäre. Die zweite, als Ersatz 
geschickte Kopie »ei wesentlich 

Die akustische Prüfung des 
Saales ergab, daß die Raum¬ 
dämpfung vollkommen unzurei¬ 
chend ist. Es bildet sich zwi¬ 
schen den Seilenwänden. die 
vollständig glatt geputzt sind, 
eia vierfaches Echo, dessen Ab- 
klingzeil etwa eine viertel bis 
eine sechstel Sekunde beträgt. 
Die Ve.-hältnisse zwischen 
Decke und Fußboden sind durch 
eine zweckmäßige Verhängung 
der Decke günstiger. 

Die Tonapparatur ist von To- 
bis geliefert, die Qualität der 
Wiedergabe läßt stark zu wün¬ 
schen übrig. Der Frequenz¬ 
gang des Verstärkers konnte mit 
den vorhandenen Mitteln nicht 
genau festgestellt werden, doch 
fehlten die Höhen und Tiefen 
fast vollständig, was zur Folge 
hatte, daß kein Konsonant 
durchkam. Naturgemäß war die 
Spr? ■_ unverständlich. 

V, n ich mir selbst durch 
ein vo mir mitgenommenes 
Stück eines anderen Films das 
vorstehende Urteil über die 
Apparatur gebildet hatte, wurde 
ein Vergleich der beiden Kopien 
des gelieferten Films /orgenom- 


„ Madame Blaubart." 

S chöne Frauen als Verbreche¬ 
rinnen, das sind die span¬ 
nendsten. aber auch die schreck¬ 
lichsten Kapitel der Kriminal¬ 
geschichte! Und solch eine Ge¬ 
schichte erzählt der neue Hege¬ 
wald - Kriminal - Tonfilm „Ma¬ 
dame Blaubart". Die schöne 
Verbrecherin ist Lil Dagover. In 
den weiteren Rollen sieht man 
Harry Frank, Vera Schmitter- 
löw, Anton Edthofer u. a. m. 
Regie führt Conrad Wiene. 

„Manegezanber.“ 

L'' ür den Haase - Film „Ma- 
^ negenzauber", der im De¬ 
zember unter der Regie von 
Heinz Paul gedreht wird, wur¬ 
den dreißig der besten deut¬ 
schen Artisten verpflichtet. Die 
Zirkusaufnahmen finden im Zir¬ 
kus Busch statt. 


men. Das Ergebnis war, daß 
wir überhaupt keinen Unter¬ 
schied zwischen der „guten" und 
„schlechten" feststellen konn¬ 
ten. Weder der Theaterbesitzer 
noch der Vorführer wußten 
etwas dazu zu sagen. Ich 
glaube, daß die Erklärung sehr 
einfach ist. Eine Kopie kann 
sich auf keinen Fall innerhalb 
von 24 Stunden von selbst ver¬ 
ändern. Der Theaterbesitzer 
hatte nun die Vorführung der 
ersten Kopie bereits nach dem 
5. Akt unterbrechen lassen, 
ohne den Versuch zu machen, 
sie nochmals anders gesteuert 
anzuhören. 

Der Vorführer kann natürlich 
beim ersten Male unmöglich 
gleich die richtige Steuerung 
treffen, zumal er bei der Tobis- 
Apparatur den Regulierknopf 
im Vorführungsraum, umgeben 
von allem Geräusch der Projek¬ 
toren, bedienen muß. Die Er¬ 
klärung des Theaterbesitzers, 
daß die zweite Kopie wesent¬ 
lich besser gewesen sei, ist 
m. E. auf das erfahrungsgenäß 
bekannte psychologische Mom ent 
zurückzuführen, daß man auf 
einer nicht ganz einwandfreien 
Apparatur einen Film das zweite 
und dritte Mal sehr viel leichter 
zu verstehen glaubt als das 
erste Mal, da man ja schon un¬ 
gefähr weiß, was gesprochen 
wird und die Hälfte errät. 

Der Theaterbesitzer hat die 
verschiedenen Fehler selbst 
festgestellt und beabsichtigt, 
folgendes zur Abänderung zu 
unternehmen: 

1. Es soll ein neuer Vorver¬ 
stärker eingebaut werden, den 
die Tobis den Theaterbesilzem 
bereits angeboten hatte. 

2. Die Akustik des Theaters 
soll durch Anbringung von Vor¬ 
hängen an den Seitenwänden 
des Theaters verbessert wer- 

3. Endlich beabsichtigen die 
Theaterbesitzer, nach den jetzi¬ 
gen Erfahrungen jede Kopie mit 
verschiedenen Steuerungen sei¬ 
ner Apparatur mindestens zwei- 
bis viermal zu erproben. 

Ondra-Film. 

elix Bressart, Siegfried Amo. 
• Andr. Pilot und Adele 
Sandrocks pielen in Anny Ondras 
zweitem Tonfilm, der augen¬ 
blicklich unter der Regie von 
Carl Lamac, Produktionsleitung: 
A. Hohenberg, gedreht wird. 

Sieben Tage Glück. 

T n den Emelka-Ateliers in 
^ Geiselgasteig haben unter 
der Produktionsleitung von Fred 
Lyssa die Tonfilmaufnahmen 
für die französische Version des 
im Verleih der Bayerischen er¬ 
scheinenden Greenbaumfilms 
..Sieben Tage Glück" begonnen. 
Es spielen: Jeanine Guise. Ro¬ 
ger Treville, M. Maxudian, 
Mmc. Noisel. Regie: Robert 
Wiene, dem für den franzö¬ 
sischen Dialog Regisseur Pierre 
Billon zur Seite steht. 


Fox-Pr&sident 
kommt nach Europa 

Gl ntr.ilmanag»;- Henry 
Kahn gibt bekannt, daß der 
Präsident der Fox Film Corpo¬ 
ration, Mr. Harley L. Clarke, so¬ 
wie der General Foreign Mana¬ 
ger der Gesellschaft, Clayton P. 
Sheehan, im Laufe der nächsten 
Wochen in Berlin eintreffen 

Koloniale Frauenarbeit 

In einer Sondervorführung 
wurde der auf Veranlassung des 
Frauenbundes der Deutschen 
Kolonialgesellschaft hergestellle 
Film „Koloniale Frauenarbeit" 
gezeigt, der den Namen Kultur¬ 
film im wahren Sinne des 
Wortes verdient. In au'ier- 
ordentlich gut gelungenen Auf¬ 
nahmen werden uns alle die 
mannigfachen Zweige der 
Frauenirbeit auf den deutschen 
Farmen in unseren ehemaligen 
Kolonien gezeigt. Dann führt 
uns der Film aui die Koloniale 
Frauenschule in Rendsburg, 
die vor drei .'ahren gegründet 
wurde und jetzt ständig etwa 
vierzig Schülerinnen in allen 
Zweigen der weiblichen Arbei¬ 
ten ausbildet, die auf den Ko¬ 
lonien besonders benötigt sind. 

Die Arbeit des Frauenbundes 
der Deutschen Kolonialgesell- 
schaft ermöglicht es, wenn viel¬ 
leicht auch nur in beschränk¬ 
tem Maße, den deutschen Far¬ 
mern in unseren ehemaligen 
Kolonien bei der Ausbildung 
der Kinder behilflich zu sein, 
ln vielen Fällen können Kinder 
der Deutsch-Afrikaner Stipen¬ 
dien bewilligt werden, damit 
sie in Deutschland eine Ausbil¬ 
dung erfahren, die ihnen jetzt 
drüben nicht mehr geboten 
werden kann. 

Der Film zeigt, wie die An¬ 
kunft einer ausgebildeten Ko¬ 
lonialmädchen.: auf der ent¬ 
legenen Farm drüben zu einem 
hohen Festtag wird. Aus der 
.Arbeit, die der Fr:.uenbund 
leistet, aus der Begeisterung, 
mit der die jugendlichen Schü¬ 
lerinnen ihr Studium und ihre 
Arbeit erledigen, kann man 
sehen, daß unsere Landsleute 
in den Kolonien bei uns nicht 
vergessen wurden. 

Gestalten um Pat und Patacbon. 

F 'ür den Pat und Patachon- 
Tonfilm des D. L. S. „1000 
Worte Deutsch" wurden ver¬ 
pflichtet: Adele Sandrock als 
Spracbichrerin, Paul Wester¬ 
meier und Hans Waßmann als 
Tippelbrüder und Hedwig Wan¬ 
gel als Harfenjule. Regie: Ge¬ 
org Jacoby, Produktionsleiter: 
Leo Meyer. 


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